Ihre neuen Limericks vom November 2003


    Ferdinand Kirchhoff

    Götz rief nach dem Fenstersimssprunge
    nach hinte(r)n, nach unten: „Mein Junge,
    ich mache dir Beine!
    Los, kauf dir schnell eine
    Verlängerungsschnur für die Zunge!“

    Tell schoss einst am Rande der Firne
    den Pfeil ganz genau in die Stirne –
    der Fallapfelmade
    und traf – das war schade –
    bald drauf Gesslers Herz, nicht die Birne.

    In Bayern erholt sich ein Hesse,
    da kommt ein Mönch von der Messe
    und sagt ohne Spott
    zum Hessen: „Grüß Gott !“
    Nun sucht der die E-Mail-Adresse . . .

    Ein Cabrio-Fahrer vom Rhein
    der hatte bei Schweinfurt viel Schwein:
    Bei fehlendem Dache
    gelang einer Bache
    der Luftsprung ins Auto hinein.

    Es sah einst Gott Pan einen Schwan
    im Weideteich schwimmend sich nah’n.
    Er sagte: „Willkommen!
    Du kommst doch geschwommen
    aus Schwangau?“ – „Nein, P a n, aus Ja p a n !“

    Es kam eine Dame aus Kaschmir,
    die huldigte hier ihrer Naschgier.
    Das sah ein Gendarm,
    der hielt sie am Arm;
    doch sie riss sich los mit: „Ach, hasch mir . . . !“

    Ich kaufte mir gestern in Danzig
    ein Butterstück, frisch, für fünf zwanzig.
    Geschmack ist verschieden,
    doch ich bin zufrieden:
    Sie ist nur verschimmelt, nicht ranzig!

    „Ich weiss keinen Reim mehr auf Reims“,
    gestand er im Flur ihres Heims.
    Sie sagte: „Herrje,
    Tu R etwas weh,
    hau’s klein und dann leim’s schnell und reim’s!“

    Pythagoras flog durch ein Fass,
    das randvoll gefüllt war mit Gas,
    durch geistreichen Blitz
    im Satze vom Sitz:
    Der Satz schmerzt noch Schüler en masse.

    Ein Limerick, halb schon verschimmelt,
    hat jüngstens bei Petrus gebimmelt,
    „Zur Hölle mit dir!
    Ich will nicht, dass hier
    es bald nur von Schimmelicks wimmelt!“

    Der Limericksahn aus der Steinzeit
    entbehrte noch jeglicher Feinheit.
    Er war auch noch nicht
    ein Runengedicht,
    er war nur Gerippe mit Beinkleid.

    Ein Limerick ging mal spazieren,
    doch nur auf den oberen Vieren;
    der unterste Vers
    war viel zu pervers:
    . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
    (Er wollte nicht gern provozieren)

    Ein Limerick war mal gefallen
    und konnte vor Schreck nur noch lallllen.
    Da riefen die Reime:
    „Wir gehn aus dem Leime,
    nur schnell jetzt amMetrumfestkrallen!“

    Ein Limerick träumt, dass er träumt,
    sein Text sei ihm frech ausgeräumt.
    Er schläft wie in Watte – ,
    dann merkt er, er hatte
    den Schlusssatz zu schließen versäumt . . .

    Ein Limerick, leicht schon bebaucht,
    der hat sich den Versfuß verstaucht,
    muss Schüttelreim spucken
    und Rüttelschleim schlucken
    und wird jetzt als Lahmrick verbraucht.

    Ein Limerick hatte entdeckt,
    dass Marathonlesen ihm schmeckt.
    Er las aber nur
    ganz rund um die Uhr
    sich selbst, und das wirklich perfekt.

    Hein Limerick hat Politik
    als Parlamentarier im Blick.
    Er weiß, Gott sei Dank,
    Diät macht nur schlank,
    im Plural doch macht sie schön dick.

    klein limerick schießt ohne drall
    am tor vorbei, schimpft knall auf fall:
    „das tor muss falsch stehen,
    das kann man doch sehen!
    und außerdem schielt ja der ball!“

    Da kommt des Majors blaues Blut
    beim Festschmaus in Wallung vor Wut.
    Er fühlt sich düpiert
    und ist konsterniert:
    Er will statt Salat nur Salut.

    Es bot der Herr Graf Max von Wettich
    Rapunzel im Turm einen Rettich.
    Der Zopf fiel in Eile – ,
    der Rettich blieb heile:
    Ihr Haar war zum Klettern zu fettig.



    Klaus Schedlberger

    Der Wolf im Schafspelz
    Es suchte ein Girl aus dem Frankenland,
    bis es einen Beau, einen schlanken fand.
    Jedoch zeigte der Wicht
    bald sein wahres Gesicht.
    Nun ist sie andauernd im Krankenstand...

    Mann, das dauert!
    Ein tschechisches Girl namens Lisa,
    das musste gewerblich nach Pisa
    zu irgend'nem Kunden.
    Nach zwölfeinhalb Stunden (!!!)
    bekam sie dann e n d l i c h die Visa!

    Basketball at it's best oder Geh davon aus!
    Mit Chicago (als "Bulls" nur bekannt)
    reiste Michael "Air" Jordan durchs Land.
    Damals spielte er voll cool.
    Säße heut' er im Rollstuhl,
    würd' er "Sitting Bull" sicher genannt!


    Haie und kleine Fische

    Es war ein noch lediger Haifisch
    auf zweisame Fische sehr neidisch.
    Doch jetzt geht es ihm besser -
    in 'nem fernen Gewässer
    traf er auf 'nen einsamen Thai-Fisch...

    Es hat ein sehr wütender Rochen
    im Affekt einen Karpfen erstochen.
    Rammte rein ihm die Flossen.
    Danach sprach er verdrossen:
    "Oh Mann, was hab' ich da verbrochen!"

    Ein gefangen gehaltener Zitteraal,
    durchtrennte ein eisernes Gitter mal
    und entkam mit Gelächter
    zwei Pottwalen (Wächter).
    Doch zum Pech für ihn war da ein dritter Wal...

    Bei Frau Schwertfisch - in fremdem Gewässer,
    hat gewildert ein Lachs, ein sehr kesser.
    Doch ihr Männchen, das sah 's.
    Es verstand keinen Spaß
    und zersägte ihn mit seinem Messer!

    Ein Kugelfisch hat unbedacht
    ein Thunfisch-Weib an sich gelacht.
    "Weg da - elender Unfisch!",
    schrie ihr Männchen - Herr Thunfisch -
    und hat Sushi aus ihm gleich gemacht!

    Ein toller Hecht !
    Ein Frauenheld war er, der Hecht.
    Seinem Weibchen war das gar nicht recht.
    "Irgendwann, ich erwisch' ihn
    dabei", dacht' die Fischin.
    "Und dann - aber dann geht 's ihm schlecht!"

    Man ruft nur Flipper, Flipper...
     - Jeder kennt ihn - den geilen Delfin
    Weil Nimmersatt, holte sich Flipper
    bei einer Delfindame Tripper.
    Als die troubles dann kamen,
    fiel er ganz aus dem Rahmen
    und machte es wie Jack, the Ripper!

    Deutliche Ansage 1
    In einem irakischen Tagblatt
    ('ner Zeitung mit Firmensitz Bagdad)
    stand: "Amis, samt Bush:
    Verschwindet - husch, husch!
    Wir haben längst euer Diktat satt!"

    Deutliche Ansage 2
    Es sagte Gerd Schröder zum Eichel -
    ganz deutlich und ohne Geschmeichel:
    "Ich sag ´s ehrlich, Hans:
    Bei deiner Finanz,
    bleibt weg mir die Spucke samt Speichel!"

    Geld ist doch alles !
    Ein Möchtegern-Macho aus Laibach,
    der rannte, weil scharf, jedem Weib nach.
    Er kam lediglich
    sporadisch zum Stich.
    Warum nur? Nunja - mangels Reibach...

    Nachvollziehbare Drohung
    Ein Kerl, arbeitslos und aus Cottbus,
    sprach: "Falls ich zur Arbeit in 'n Pott muss,
    (er war nicht g'rad versessen
    auf Hamm oder Essen)
    mach ich mit der Welt und mit Gott Schluss!"

    Grübel, grübel und studier'
    Ein Geschäftsmann, der musste nach Teheran
    und dachte sich: "Wie komm' ich eher an
    am Ziel. - Mit dem Bus?
    Nee, den sprengt man zum Schluss.
    Ich glaube, ich nehme doch eher Bahn...

    Bande!
    Es stahl aus dem städtischen Lagerhaus
    'ne Diebsbande Holz Tag für Tag heraus -
    und andere Sachen.
    Man konnte nichts machen.
    Der Fahndungserfolg, der sah mager aus.


    Auf den Hund gekommen

    Weil misstrauisch, ließ der Chow-Chow,
    aus den Augen niemals seine Frau.
    Ging mit ihr sogar Gassi.
    Sein Kumpel sprach: "Lass sie. -
    Sie braucht keinen Anstands-Wau-Wau!"

    Ein Fox-Terrier und ein Collie,
    die alberten rum stets wie toll. Sie
    war'n unzertrennlich
    und schwul --> ergo männlich.
    Die Namen der zwei? - Stan und Ollie!

    Es tollte ein Golden Retriever
    den ganzen Tag rum - abends schlief er.
    War ´s draussen zu kalt,
    zermalmte er halt
    im Haus drinnen Knochen per Kiefer.


    Durchschaut
    Es lebte 'ne Jungfer in Schottland,
    die jedermann ziemlich bigott fand.
    Sie frömmelte täglich,
    doch litt sie unsäglich,
    weil sie dafür Hohn nur und Spott fand.

    Größenwahn
    Es wollte A. Hitler in Russland
    (weil er g'rad im Sieges-Genuss stand)
    sich schaffen in Moskau
    mal eben 'nen Groß-Gau.
    (Man weiß, wie ´s um Deutschland zum Schluss stand...)

    Unverhofft kommt oft
    Ein Mädchen mit Rotschopf aus Irland,
    das im Gras eine Dose mit Bier fand,
    hat diese gekippt
    und nachher gestrippt -
    was jeder, der ´s sah, völlig irr fand!

    So ein Affen-Theater!
    Ein darstellender Orang-Utan,
    trank sich hinterm Vorhang stets Mut an.
    Er mimte King Kong
    und war à la long
    (laut Zeitungskritik) "richtig gut" dann!

    Zu hochgestochen
    Gute Einfälle hatte Fontane,
    Geistesblitze - und auch noch spontane.
    Doch wenn man das liest,
    was er schrieb - Effi Briest
    oder so - wird man völlig Banane!

    Höflichkeitsfloskeln
    In 'nem römischen Zoo fragt ein Dromedar
    ein Neu-Angekommenes: "Come sta?"
    "Gut, danke!", sprach ´s Andere.
    "Ich reise und wandere
    ein Leben lang schon - doch ich komme klar."


    Da war mal ein Maidje aus Holland,
    bei der Heroin man beim Zoll fand
    und anderen Stoff.
    Da kuckte sie doof,
    weil sie das nun nicht g'rade doll fand!

    Ein Girl, sehr lasziv und aus Lettland,
    das nahm jeden Kerl, den es nett fand
    gleich mit auf ihr Zimmer.
    Dort wurd' 's dann intimer -
    nachdem man den Weg in ihr Bett fand...

    Gefragt
    Zwei sehr kreative Jung-Spunde
    schrieben Lim'ricks - im Auftrag von BUNTE.
    Auch SPIEGEL und STERN
    hätt' gehabt sie sehr gern,
    nachdem sie erst mal rochen Lunte.

    Bitch!
    Ein Girl, dominant und aus Estland,
    tat Boys (die sie außerdem festband)
    mit dem Rücken zur Wand stellen.
    Danach klickten die Handschellen -
    bis des Mann's letzter Selbstachtungs-Rest schwand!

    Mal ehrlich
    Der eitle Popanz Stefan Raab,
    veralbert die Leut' - nicht zu knapp!
    Doch nüchtern betrachtet,
    ist er 's, der umnachtet
    ist. Ehrlich - er geht keinem ab!

    Wendepunkt
    Am Anfang verlief 's für Bert Brecht
    bezüglich Erfolg nicht so recht.
    Doch ab "Mutter Courage",
    bekam er dann Gage,
    und von da an ging 's ihm nicht mehr schlecht.

    Trau schau wem
    Es drillte ein Vater aus Aue
    seinen Sohn, dass er niemandem traue.
    Eindringlich gemahnend
    tat er dies - leise ahnend,
    dass sein Kind über 's Ohr sonst wer haue.

    Kinderlachen
    Ein niedlicher Junge aus Jena,
    erhielt von dem Pop-Idol Nena
    Luftballons - neunundneunzig.
    Oh Mann, tat der freu'n sich!
    Gerührt sprach sie: "Nimm nur, mein Kleener!"

    Aus dem Rennen
    Weil er fremd ging, stand Rennfahrer Lauda
    plötzlich ohne die eigene Frau da.
    Auf sich selber böse
    schimpfte er: "Alles Käse!".
    (Man weiß nicht, ob Cheddar, ob Gouda).

    Für eine Handvoll Dollar
    Der Hollywood-Westernheld Eastwood,
    der ballert viel rum, trifft und schießt gut.
    Privat jedoch ist
    der Clint Pazifist.
    Tja, was man nicht alles für Kies tut!

    Belletristische Besonderheit
    Neulich fand ich "Die Weber" von Hauptmann,
    (1. Auflage, ziemlich verstaubt, Mann!)
    in der Bibliothek,
    ganz im hintersten Eck.
    So ein Glück - hätt' ich niemals geglaubt, Mann!


    Ausgebrannt
    Ein Globetrotter (Ösi aus Eisenstadt),
    der hatte das ständige Reisen satt.
    Durcheinander vom Jetlag,
    kriegte oft er sein Fett weg -
    jedoch keiner gab ihm einen weisen Rat.

    Wider dem Klischee
    In Spielfilmen mimte Godzilla
    den Bösewicht gern - einen Killer.
    Doch in Wirklichkeit war
    er doch sehr unscheinbar
    und bewohnte in Genf eine Villa.

    Jedem das Seine
    Ein zynischer Spötter war Heine,
    seine Dichtart war nicht g'rad 'ne feine.
    Er nahm sich - na und! -
    nie ein Blatt vor den Mund,
    ging 's um Deutschland. Tja - Jedem das Seine!

    Posthume Anerkennung
    Jeder Literaturkenner preist
    die Erzählform des Heinrich von Kleist.
    Es gibt tausende Web-Seiten
    über ihn. Doch zu Lebzeiten
    suchte Ruhm er vergebens zumeist.

    Ein eiskalter Typ
    Im Similaun-Gletscher, da fand
    (´91 - soweit mir bekannt)
    man im ewigen Eis
    einen Mann. Jeder weiß,
    diesen Kerl hat man "Ötzi" genannt.


    Der Rattenfänger von Hameln

    "Dieses äußerst gefräßige Nagetier,
    frisst uns Korn weg - es wird schon zur Plage hier!",
    klagten Bauern in Hameln.
    Allen Leuten tat 's bammeln
    vor der Rattenschaft. "Ganz ohne Frage, hier

    muss gescheh'n was", sprach der Bürgermeister,
    "die Rattenschar wird immer dreister.
    Während wir alle hungern,
    sieht man jene nur lungern
    in den Kornspeichern. Ständig noch feister

    werden sie, diese elenden Ratten.
    Nach dem Fressen tun sie sich begatten
    und vermehr'n sich rasant.
    Jenem, der sie verbannt,
    will ich jeden Betrag gern erstatten!"

    Dieses hörte ein fremder Geselle
    und meldete sich auf der Stelle.
    Trat hervor aus dem Schatten,
    sprach: "Ich könnt' euch die Ratten
    vom Hals schaffen, ganz auf die Schnelle!"

    "Da sag' ich nun wirklich nicht nein!",
    sprach der Stadt-Bürgermeister - schlug ein,
    und gemacht war der Deal.
    Geld wollt' jener nicht viel -
    umgerechnet 'nen 1000-Mark-Schein.

    "Nach getaner Tat, kriegst du die Kröten",
    sprach der Stadt-Chef, "doch erst musst du töten
    diesen garstigen Haufen."
    (Todesart war Ersaufen -
    ohne Ausnahme gingen sie flöten.)

    Unser Pfiffikus war nun d e r Held.
    Doch von dem verheißenen Geld,
    gab man ihm ziemlich wenig -
    nur 10 Mark (1000 Pfennig) -
    und jagte ihn raus in die Welt.

    Dieser fühlte sich - logisch - geneppt
    und hat nun die Kinder verschleppt.
    Man fand sie nie mehr.
    Alt - uralt ist die Mär,
    doch ist sie bis heut' nicht verebbt.


    Überdrüssig
    Ein ziemlich gemütskranker Rentner,
    wog ungeschaut zwei Doppel-Zentner.
    Er atmete schwer
    und wünschte sich sehr
    ein schnelles und schmerzfreies End' her.

    Nicht sein Tag
    Ein Tischtennis-Champion aus Plauen,
    der konnt' seinen Augen nicht trauen.
    Sonst immer am Ball,
    musste er dieses Mal
    manch' Rückschlag, manch' herben, verdauen.

    Eine ungewöhnliche Freundschaft
    Es hatte 'ne Rättin viel Spaß
    mit 'nem kindlichen Blechtrommler-Ass.
    Dieses ungleiche Paar
    fand ein jeder bizarr.
    Mit anderen Worten: Echt "Grass"!

    Dahingerafft
    Ein China-Urlauber aus Mannheim,
    fiel dem S-A-R-S-Virus anheim.
    Er fing sich in Peking
    den Virus beim Trekking.
    Im Sarg kam er später per Bahn heim.

    Mensch Markus!
    Der Markus Maria Profitlich,
    wirkt doch eher unappetitlich.
    Auch ist der Dirk Bach,
    nicht so sehr meine Sach',
    beide sind ordinär, ja - unsittlich!

    Aneinander vorbeigeredet
    Sehr fleißig war ´s Weibchen vom Ackergaul,
    umso mehr war dagegen ihr Macker faul.
    Oft hat sie sich beschwert.
    Schwer genervt sprach Herr Pferd:
    "Halt die Fresse, du elendes Plappermaul!"



    Harald Kriegler

    Falsch verstanden
    Es war’n mal zwei Männer aus Meppen,
    die wollten im Fernsehn gern steppen.
    Doch zur Probe dann
    da kamen sie an
    mit Decken und Nähzeug – die Deppen.

    Form und Inhalt
    Es kriegte ein Schüler aus Schieren
    im Aufsatz stets saftige Vieren.
    "Ja, der Inhalt ist gut",
    macht sein Lehrer ihm Mut,
    "doch hör endlich auf, so zu schmieren."

    Unaufhaltsam
    Es wollte 'nem Jüngling aus Bingen
    im Leben nichts Rechtes gelingen.
    Er sang grottenschlecht.
    Da kann er ’s nur echt
    bei Bohlen zum Superstar bringen.

    Unsensibel
    Es war mal ein Mädchen aus Husen,
    die wollte mit ihm zuerst schmusen.
    Zur Sache kam schnell
    ihr Freund der Marcel.
    Das konnte sie gar nicht verknusen.


    Abschied

    Zum Mann sprach 'ne Frau mal in Weiden:
    "Ich lasse mich gleich von dir scheiden,
    kaufst du mir, mein Herz,
    nicht bald einen Nerz,
    so ist wirklich Schluss mit uns beiden."

    Der Mann rief: "Ich wein‘ nicht ins Kissen
    und werde dich niemals vermissen.
    Du "Dame von Welt"
    bist scharf auf mein Geld.
    Du kannst dich von mir aus verpissen."

    Gemein
    Zur "Liebsten" sprach Seppi in Gleichen:
    "Du warst einmal eine der Reichen.
    Dein Konto ist leer,
    i moag di ni mehr.
    Am besten du tät’s di scho schleichen."

    Unverständlich
    Es gab mal 'ne Feier in Speyer -
    im Lotto gewann der Herr Meier.
    Jetzt ist er verstört,
    er hat sich verhört.
    Der Sechser, der war nur ein Dreier.

    Schuldlos
    Es war mal 'ne Dame in Lehrte,
    die sich bei dem Kellner beschwerte.
    Der sprach: "Mir ist schnuppe
    das Haar in der Suppe.
    Ich habe 'ne Glatze, Verehrte."

    Schlafmütze
    Es war mal ein Schnüffler in Prösen,
    den sah man am Schreibtisch oft dösen.
    Sein Riecher war gut,
    doch weil er oft ruht,
    wird er viele Fälle nicht lösen.

    Trinkfest
    Es sprach mal ein Herzog in Profen:
    "Macht heut‘ mir kein Bett, meine Zofen.
    Ich gehe nicht schlafen
    und will mit dem Grafen
    in Kneipen die ganze Nacht schwofen."

    Abgekühlt
    Es war mal ein Jüngling aus Goschen,
    bei dem fiel sehr spät stets der Groschen.
    Sie sprach: "Mir ist kalt,
    da lassen wir ’s halt.
    Bei mir ist das Feuer erloschen."

    Schwärmerei
    Es sprach mal ein Jüngling aus Zscherben:
    "Mein Top-Star ist Frau Iris Berben.
    Sie hat mich entzückt.
    Ich bin ganz verrückt.
    Ein Kuss von ihr nur – und dann sterben."

    Schlafmittel
    Ein Reicher, er war aus Cuxhaven,
    dem fiel es sehr schwer einzuschlafen.
    Es riet ihm die Frau:
    "Nun werd‘ endlich schlau
    zähl Geld nicht, versuch’s mal mit Schafen."



    PGS

    Im November ist’s kühl und früh dunkel,
    und im Nebel klingt Friedhofsgemunkel.
    Doch am elften, hurra!
    Sind die Narren schon da:
    Auf zum Karnevals-Start mit Geschunkel.

    Jahreszeiten, die kommen und gehen,
    man schwimmt mit und kann’s gar nicht verstehen,
    wieder wird’s so früh Nacht,
    wer hätt’ daran gedacht,
    unlängst war doch noch Sommer zu sehen.

    Grade jetzt gibt es viel an Kultur,
    Delacroix zieht die farbige Spur.
    Manche Kunstschätze-Truhe,
    öffnet sich für Karlsruhe
    in Paris, London, Zürich nicht nur.

    Chicago and Washington, Boston
    Philadelphia, Berlin, mehr im Osten,
    selbst Den Haag und Athen,
    wollten abseits nicht steh’ n,
    auch Stockholm - man scheut Müh’n nicht und Kosten.

    Metropolitan-Museum, N Y (en way),
    ist genauso bereit und dabei,
    wie die deutschen Museen.
    So versammelt zu sehen
    war das Oevre bisher niemals frei.

    Pferde, Tiger, romantische Szenen,
    Odalisken, sich räkeln und dehnen,
    Augenlust, schöne Bilder,
    die er malte wie’n Wilder,
    und selbst Blumen sind hier zu erwähnen.

    Siebzehn Lithos zum Goethischen Faust,
    Tierisch teuflisch Mephisto da graust.
    Selbst Herr Goethe sagt’ s offen:
    „Delacroix hat’s getroffen,
    wie du Faust noch viel trefflicher schaust!“

    Allerlei drum herum wird geboten,
    um das Thema zum Grund auszuloten:
    Führung, Vortrag, Soirée,
    und zwei „Nächte“, juchhe,
    um zu feiern den Maler-Exoten.

    Kulinarisches passend serviert,
    zum Gesamtkunstwerk wird’s stilisiert,
    auch Musik von Chopin,
    et aussi le bon vin,
    weil’s zu Delacroix sehr harmoniert.

    Bis zum ersten im Februar „Vier“,
    bleibt die Ausstellung wirklich nur hier,
    das allein lohnt die Reise,
    braucht’ s noch mehr der Beweise:
    Karlsruh’ bietet Kultur und Plaisir!

    Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
    präsentiert in der Sonderausstellung
    Eugène Delacroix
    vom 1. 11. 2003 bis 1. 2. 2004
    mehr als 200 Leihgaben aus bedeutenden
    Museen Europas und Nordamerikas und aus
    verschiedenen Privatsammlungen.
    Siehe:
    www.delacroix.de
    www.kunsthalle-karlsruhe.de
    muse@kunsthalle-karlsruhe.de



    FISCH AUF DEN TISCH, VON AAL BIS ZANDER

    Fisch ist fein - roh, gedämpft und gegrillt -
    und gesund dazu, drum wird gekillt,
    was sich fängt da im Netz.
    Nur an heute und jetz’
    denkt man da und die Gier wird gestillt.
     
    Drum wird rar schon die köstliche Speise
    und es klettern beträchtlich die Preise.
    Was wird dann aufgetischt,
    wenn das Meer überfischt?
    Nur noch Fisch aus der Farm, massenweise.

    Aal enthält, das steht buchstäblich da,
    ganz besonders viel Vitamin Aa,
    er ist fett und gesund,
    aus der Zucht heut meist und
    schmeckt geräuchert mit Rührei, oh ja!

    Barsch in rot oder gold, als Filet,
    fein paniert und gebraten ich seh’
    mit Kartoffelsalat,
    stets am Freitag parat,
    in Kantine und Gasthaus seit eh.

    Cod or codfish ’s not easy to cook,
    Cause it’s delicate, does not good look,
    Even tasting then wrong,
    If it’s cooking too long,
    So be careful and read a good book.

    Dorsch, auch Kabeljau gerne genannt,
    (English Cod); als Merluzzo bekannt
    in Italien. Man dämpft,
    ihn gern an oder kämpft 
    mit dem Stock- oder Klippfisch gewandt.

    Egli heißt sonst auch Flussbarsch und schmeckt
    filetiert und frittiert fast perfekt.
    En Francais, c’est le perche,
    qu’on en vain souvent cherche,
    und im Rest’rant nur selten entdeckt.

    Die Forelle - le truit - Regenbogen,
    wird in Teichen gehalten, gezogen,
    Müllerin, oder blau,
    man weiß nie so genau,
    ob der Preis wirklich gilt, wie gewogen.

    Die Goldbrasse, Orata, Dorade,
    - da im Mittelmeer seltener, schade,
    wird nun auch schon gezüchtet,
    weil fast wild schon vernichtet -
    schmeckt mit Knoblauch und Kräuter-Panade.

    Heilbutt, schwarz oder weiß schmeckt gebraten,
    als Filet, dazu Möhren, Tomaten,
    etwas Zucker, Muskat,
    einfach fein, delikat,
    soviel sei aus der Küche verraten.

    Jacobsmuscheln, kein Fisch, nein das nicht,
    doch ein herrliches Meeresgericht,
    les coquilles de Saint Jacques,
    sind so fein im Geschmack,
    und als Zeichen der Pilger Geschicht’.

    Karpfen schwimmen im Süßwasserteich,
    sind an A-Vitamin, Eiweiß reich,
    bei Chinesen viel gilt er,
    jüdisch Fisch gern gefilter,
    und auch sonst schätzt man weltweit sein Fleisch.

    Lachs geliebt und geschätzt als Genuss,
    auf Büffets heute fast schon ein Muss,
    meist als Farm-Lachs deswegen
    importiert aus Norwegen,
    denn mit Wildlachs ist vielfach schon Schluss.

    Die Makrele wird reichlich gefangen,
    kann als Wildfisch zu uns noch gelangen,
    ob mit Kräutern gegrillt,
    ob geräuchert, zart mild,
    ein Genuss, ohne Reue und Bangen.

    Nordseekrabben, nicht Fisch und kaum Fleisch,
    sind an Eiweiß und Kal-zi-um reich.
    Schnell zum Pulen per Laster,
    nach Marokko bringt Zaster,
    und die Straßen sind voller zugleich.

    Petersfisch nicht so häufig, drum teuer,
    gart man kurz auf gemäßigtem Feuer,
    mit Gemüse im Sud,
    Lorbeerblatt passt da gut,
    auch Pernod, Pfeffer, Salz aus dem Streuer.

    Quastenflosser, uralt und sehr selten,
    können kaum heut als Speisefisch gelten.
    In der Saurier-Zeit,
    warn sie Nahrung bereit,
    doch dazwischen sind zeitlich halt Welten.

    Kleine Rotbarben kurz nur gebraten,
    schmecken köstlich, so wird uns geraten,
    mit Oliven und auch,
    Anchovis und Knoblauch,
    fünf Minuten gegart mit Tomaten.

    Flache Seezungen, gut und auch teuer, 
    haben sehr feines Fleisch, ungeheuer.
    Sie sind, wie viele meinen,
    unter Fischen die Feinen.
    Mancher Kenner wird ihnen drum treuer.

    Auch der Tunfisch ist äußerst begehrt,
    wird mit Kalbfleisch zusammen verzehrt,
    als vitello tonato
    auf der Zunge - vibrato -
    fühlt wie Marzipan man, wird gelehrt.

    Venusmuscheln, gekocht mit Tomaten,
    Wein und Knoblauch, doch niemals gebraten.
    Oder roh, wie die Auster,
    zum Spumante, da braust er.
    Zu den „vongole“ kann man nur raten.

    Wels, auch Waller, der Fisch mit dem „Bart“
    ist am Kopf mit sechs Fäden “behaart“.
    Wird sehr alt, groß und schwer,
    doch dann schmeckt er nicht mehr.
    Jung von edler und schmackhafter Art.

    Zander, Süßwasserfisch ebenfalls,
    schmeckt am Rhein gut in Baden und Pfalz.
    Gut in Ungarn bekannt,
    wird da Fogosch genannt,
    und in Öst’reich gebraten in Schmalz.



    DIE TUGENDEN

    Über Tugenden kann man viel schreiben,
    doch das Laster läßt kaum sich vertreiben.
    Und was wär unser Leben,
    würd's die Laster nicht geben,
    denn nur tugendsam mag’s keiner treiben.


    DIE VIER KLASSISCHEN TUGENDEN:
    Klugheit, Besonnenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit

    Erste Tugend war klassisch die Klugheit.
    Heute macht sich eh’r Schlauheit, Betrug breit.
    Strebe schon in der Jugend,
    nach der Klugheit als Tugend.
    denn die Dummheit kost’ mehr als genug Zeit.

    Nach Besonnenheit soll man im Leben,
    ebenfalls schon von Anfang an streben.
    Unbeherrscht setzt man viel,
    allzu viel, oft auf’s Spiel.
    Bleibe drum nie am Augenblick kleben.

    Auch die Tapferkeit zählte man einst
    zu den Tugenden. Wenn du nun meinst,
    die bräucht’ Kampf oder Krieg..
    Nein, viel schöner dein Sieg’
    wenn du waffenlos tapfer erscheinst.

    Stets Gerechtigkeit üben ist schwer,
    gegen jedermann gar noch viel mehr.
    Oft zu Staatsdieners Leid,
    fordert dieses sein Eid.
    Sie zu finden gibt’s keine Gewähr.


    DIE DREI CHRISTLICHEN TUGENDEN:
    Glaube, Hoffnung, Liebe

    Glaube, Hoffnung und Liebe sind dann,
    als die Christlichen Tugenden dran,
    Solche Tugenden pflegen
    kommt auch andern gelegen,
    darum denk drüber nach, dann und wann.


    ...und was ist mit dem Fleiß?

    Ist der Fleiß keine Tugend, ihr Leut’?
    Jeder fordert ihn heftig doch heut!
    Weder christlich, noch klassisch!
    Fleiß als Tugend? Das hass ich,
    weil die Muse, das Denken, mich freut.


    Was Lucas Gruen zu dieser „Tugendsammlung“ anzumerken hat, erfahren Sie auf der Seite
    Kommunikation
     

     


    A. E. CORVIS

    Es war eine Jungfrau am Kniebis,
    die der Storch bis dato noch nie biß.
    Nur einmal, bei Nacht,
    da gab sie nicht acht,
    worauf er sie bald dann ins Knie biß.

    Zu einem Bankier auf dem Feldberg
    sprach ein Berggeist: „Was willst denn du Geldzwerg?
    Hier kriegst du kein Gold,
    denn wir sind dir nicht hold,
    verzieh dich nur in deine Welt, Zwerg!“

    Es aß ein Chirurg auf dem Belchen
    für sein Leben gern Bodensee-Felchen.
    Wie tranchierte er sie?
    Mit viel Phantasie
    und einem kleinen Skalpellchen!

    Ein Mann auf dem Gipfel des Blauen
    sah vor sich die schönste der Frauen.
    Hinterher er ihr lief,
    fiel vom Gipfel sehr tief –
    man soll keinem Luftgebild´ trauen!

    Ein König mit seinem Gesinde
    wollt´ ersteigen die Hornisgrinde.
    Doch sie hatten kein Glück,
    mußten alle zurück:
    es bliesen so eisig die Winde.

    Ein Rennfahrer fluchte am Schauinsland:
    „Meine Karre kriegt keine Sau instand!“
    Die lag nämlich quer
    und rauchte gar sehr,
    drum heißt jetzt der Schauinsland Stauinsland!

    Man warf vor einer Jungfer vom Kandel
    ihren lockeren Lebenswandel.
    Sie sprach: „Was geht´s euch an,
    wann und mit welchem Mann
    ich wie oft und wie lange anbandel?!“

    Ein Designer sprach auf dem Seebuck:
    „Wenn im Winter ich so auf den Schnee guck´,
    ob nördlich, ob östlich,
    dünkt sein Weiß mich so köstlich,
    jetzt kreier´ ich den neuen Schnee-Look!“

    „Daß d´ mir zeiti nach Hause kimmst!“,
    rief streng eine Bäurin in Imst.
    Daraufhin hat der Bauer,
    auf den Hausdrachen sauer,
    kreuz und quer durch ganz Imst gebimst.

    Eine schußlige Jungfer in Olfen
    verlor ihr Leben beim Golfen.
    Ein Ball flog dem Mädel
    mit Wucht an den Schädel,
    den sie selbst schlug höchst unbeholfen.

    Eine Bäuerin mußte in Hullern
    auf dem Acker ganz dringend mal pullern.
    Sie versucht´ es am Hang,
    da legt´ sie sich lang
    und begann bergabwärts zu kullern.

    There was a lady named Gail
    on the quest for the Holy Grail.
    The liquid she found
    made her sink to the ground,
    it was whisky, therefore she did fail.

    There was a farmer called Johnny Blake
    who once fell over a rattle-snake.
    The last sound in this battle
    he heard, was the rattle
    of the tail, when the snake did it shake.

    A nymphomaniac old spinster
    was taking a walk through Westminster.
    She met Jack the Ripper,
    disguised as a skipper,
    she kissed him, and later he minced her.

    Es ward einem Jüngling in Gmunden
    das Herz in Liebe entzunden.
    Eh er sich´s versehen,
    war´s um ihn geschehen,
    und man hat ihn ehlich verbunden.

    Die Eros-Dame von Seelze,
    wer fremd ist in Seelze, verfehlt se,
    sie liegt stets im Bett
    und erstickt fast im Fett,
    doch ist sie sehr sexy __ erzählt se!

    Eine reifere Dame in Garbsen,
    einen Jüngling mit Liebe umwarbse´n.
    Sie hat ihn berührt
    und sündig verführt,
    und mit dreckigen Witzen verdarbse´n.

    Einem alternden Hausarzt in Schenefeld
    täglich schwerer der Stich in die Vene fällt.
    Er müht sich unendlich,
    es krümmt der Patient sich
    und denkt: „Wie lang da wohl noch meine Vene hält?“

    Ein Chirurg vertat sich in Neviges
    beim Eingriff nur um ein weniges,
    doch er rettet´ ein Leben,
    auch so was soll´s geben:
    Zwar kein zeitliches, aber ein ewiges!

    Es sprach ein Kumpel aus Herne:
    „Ich wohne in Herne zwar gerne,
    doch der Qualm und Gestank
    macht mich regelrecht krank,
    drum genieß´ ich jetzt Herne von ferne!“

    Ein Serienkiller aus Bochum
    bracht´ Leute, ob tief oder hoch, um.
    Auch sein Onkel mußt´ sterben,
    denn der wollt´ ihn enterben,
    da bracht´ er den Erbonkel och um.

    Es war eine Dame in Witten
    mit ganz gewaltigen Titten.
    Die mußte berühren,
    wer sie wollte verführen –
    was herrschen in Witten für Sitten!

    Es hatschte ein Weiblein im Glottertal
    sehr langsam über den Schotter mal.
    „Oma“, rief ein Chauffeur,
    „gleich gibt´s ein Malheur,
    erreichst du den Gehsteig nicht flotter mal!“

    Es wuchs einem Knaben im Schuttertal
    auf der Nase ein grausliches Muttermal.
    Indessen sein Arzt,
    statt daß er´n entwarzt,
    verschrieb ihm dafür nur ein Futteral.

    Es war ein Gangster in Essen
    auf Faustfeuerwaffen versessen.
    Er zückte den Colt,
    schrie: „Her mit dem Gold!“
    Da traf ihn ein Smith & Wesson.

    Es diente im Schlosse zu Mömpelgard
    ein alter, ganz einsamer Tempelwart.
    Für die gräflichen Möpse
    briet er Kalbfleisch und Klöpse,
    doch zum Lohne ihm nicht mal ein Stempel ward.

    Ein alter Professor aus Soest
    war auf dem Haupt ganz bemoest,
    doch rings um die Fresse
    aus dem Bart wuchs ihm Kresse
    für Salate, das war sein Troest.

    Es veretreibt ein Rentner in Wurzen
    seine Zeit sich gerne mit Furzen.
    Sein Weib, drob nicht froh,
    sperrt ihn ein auf dem Klo
    und mit ledernen Riemen umzurrt se´n.

    Es suchte ein Dichter in Osnabrück
    auf „Osnabrück“ einen Limerick.
    Er zerquälte sein Hirn,
    bis ihm rauchte die Stirn,
    doch er hatte mit Osnabrück kein Glück.

    Ein Pennäler seufzte in Rennerod:
    „Ich schlag´ meine Zeit an der Penne tot!
    Ach, wüchsen mir Flügel,
    bevor mir mit Prügel
    der Vater, wie ich ihn kenne, droht!“

    Ein frommer Pater in Diez
    erbaute ein christlich Hospiz.
    Zu den kirchlichen Festen
    tanzte er mit den Gästen
    Fox und Tango? Nein, Ringelpiez!

    Ein Auto fuhr durch Rheinböllen,
    das Wetter war wie in der Höllen.
    Sprach der Fahrer schockiert
    und desorientiert:
    „Ich weiß nicht, was wir hier söllen!“

    Ein Biedermann gab jüngst in Puderbach
    einem lüstern flüsternden Luder nach.
    Bald war er verführt,
    sie arg derangiert,
    doch tupft´ sie nur schnell etwas Puder nach.

    Bekanntlich ist es in Borchen
    verboten, an Wänden zu horchen.
    Denn wer horcht an der Wand,
    hört die eigene Schand´,
    drum darf man an Türen nur horchen!

    Am Meer rief ein Fräulein aus Soest:
    „Wie schön mich die Brandung umtoest!“
    Doch als eine Qualle
    sie gebrannt an der Galle,
    da war sie doch ziemlich erboest.

    Stets gefährlich blieb Al Capone,
    ob mit Kanone, ob ohne.
    Doch die Staatspolizei,
    genannt Eff-Bie-Ai,
    schoß ihn runter vom Mafia-Throne.

    Ein Zahnarzt in Niederlahnstein
    entfernt mit Hammer und Meißel den Zahnstein.
    Wie er meißelt und hämmert,
    fragt sich mancher belämmert:
    „Wo mag denn nachher wohl mein Zahn sein?!“

    Es ging ein Sohn mit dem Vater
    frühmorgens zum Psychiater.
    Doch der fand statt Neurosen
    nur leere Bierdosen
    und zwei ausgewachsene Kater.

    Der Sound, wenn sie Fallbeile schärfen,
    zerrt Verurteilten sehr an den Nerven,
    und ein sächselnder Henker
    serviert Cognac im Schwenker:
    „Diesen Schluck se noch ausdrink´n derf´n!“

    Ein Tüftler erfand in Bad Aibling
    einen Viertopfzerknalltreibling.
    Da sprach sein Sohn Jankel:
    „Papa, halt´ dich an Wankel,
    bau lieber ´nen Drehkolben-Scheibling!“

    Es befahl ein Gutsherr in Pratteln
    seinem Diener, das Reittier zu satteln.
    Doch das Tier blickte scheel,
    denn es war ein Kamel,
    und blökte: „Zuerst will ich Datteln!“

    In einer Klinik bei Wurzbach,
    da schlug ein gewaltiger Furz Krach.
    Er sprengte die Grenzen
    der Standardfrequenzen
    als kakophonischer Sturzbach.

    Eine Gräfin seufzt´ in Anröchte:
    „Man erzählt sich schlechte Geröchte!
    Über uns tun sie tuscheln
    und Verlogenes nuscheln,
    welch Vipern- und Otterngezöchte!“

    Ein Mann trieb´s mit Frauen in Ickern,
    mit vielen, teils dünnern, teils dickern.
    Und nach dem Vernaschen
    ging´s ran an die Flaschen,
    um gemeinsam sich zu beschickern.

    Ein Toilettenwärter in Hohwacht
    sehr sorgsam über sein Klo wacht.
    Sitzt ein Kunde zu lang,
    schon fragt er sich bang,
    was der Mensch dort so lang auf dem Klo macht.

    Einem Nobel-Hobel aus Aachen
    die Achsschenkelbolzen brachen.
    Ein Display flammte auf:
    „Zu Sankt Petrus geht´s rauf!“
    gleich in sieben verschiedenen Sprachen.

    Ein Porschefahrer aus Lorsch,
    der fuhr seinen Porsche sehr forsch.
    Der war zwar gestohlen,
    doch beim Überholen
    dacht´ er jedesmal: „Leck mich am ...!“

    In einem Sumpfe bei Mumpf,
    da hauste ein grausiger Schlumpf.
    Kam ein Wandrer vorbei,
    schlug er Krach und Buhei
    und zerrt´ ihn hinab in den Sumpf.


    Ein erotisches Drama in drei Akten

    1. Akt:
    Ein Liebespaar sprach in Bad Tölz:
    „Ach wenn doch das Eis endlich schmölz!
    Wie schön ist´s, im Maien
    sich der Liebe zu freuen
    hinterm Busch im nahen Gehölz!“

    2. Akt:
    So aber ging´s im Gehölz
    dem Liebespaar aus Bad Tölz:
    Kaum begann er am Busen
    der Geliebten zu schmusen,
    als ein Keiler sie scheucht´ mit Gebölz.

    3. Akt:
    Drum: Wollt ihr minnen euch im Gehölz,
    ob in Flensburg oder Bad Tölz,
    seht, daß nicht wilde Schweine
    noch Turn- und Gesangsvereine
    eurer Zärtlichkeit trüben den Schmelz!


    Ein Bauer bewahrt in Allmunzen
    auf Tonband der Mastschweine Grunzen.
    Ton fügend an Ton
    zur Komposition
    tat er Bach, Mozart, Schubert verhunzen!

    Zwei Radfahrer kamen durch Mumpf,
    vor Hitze die Blicke ganz stumpf.
    Sie lechzten nach Kühle
    inmitten der Schwüle,
    doch vergebens, das ahnten sie dumpf.

    Durch Schweizer Exportkanönli
    sichert mancher Diktator sein Thrönli.
    Wagt man kritisch zu fragen,
    alle Schweizer gleich sagen:
    „Sie verunglimpfen unser Kantönli!“

    Es war ein Mann in Werdohl,
    dessen Kopf war innen ganz hohl.
    Er schwätzte politisch,
    doch betrachtet man´s kritisch,
    waren´s Phrasen von Helmut Kohl!

    Eine Sängerin namens Brangäne
    litt bei Wagners Musik an Migräne.
    Wenn einer drob lachte,
    ihre Faust nur so krachte,
    dem Spötter genau in die Zähne!

    Mal ruff geht das Tempo, mal runna
    bei ´nem Audi-Fahrer aus Unna.
    Denn das dämliche Aas
    gibt sehr wechselhaft Gas,
    da sind Verkehrsstaus keen Wunna!
    (Hommage an Dieter Höss!)

    Es pflegt´eine Schönheit aus Rahden
    ihren Busen in Sonne zu baden.
    Doch weil´s fehlt am Ozone
    - der  Planet oben ohne -
    kam ihr schöner Busen zu Schaden.

    Eine Jungfrau, gebürtig aus Trier,
    trank beim Feiern oft viel zuviel Bier.
    Darob ward sie nicht froh,
    denn es fand sich kein Klo,
    und sie suchte noch morgens um vier.




     


    Harald Grubert

    Sie liest Horoskope in Leist gleich,
    sie sagt ihrem Gatten auch dreist gleich:
    "Wärst du eher geboren,
    wär' nicht alles verloren,
    dann wärst du stets freundlich und geistreich!"

    "Wie war denn dein Urlaub in Steegen?"
    "Ein Reinfall, fast immer nur Regen!"
    "Aber wenn wir so schaun,
    da bist du richtig braun!"
    "Das ist doch bloß Rost hier, von wegen!"

    "Meine Frau," er beklagt sich in Aalen,
    "will die Scheidung aus seelischen Qualen.
    Dabei war ich doch nett,
    brachte Kaffee ans Bett,
    und sie brauchte ihn nur noch zu mahlen!"

    "Meine Gattin ist ziemlich zerstreut.
    Ich gab Geld für 'nen Einkauf ihr heut,
    für zwei Hemden für mich.
    Und was leistet sie sich?"
    So ein Hut hat sie mächtig erfreut!"

    Immer noch nicht gesund ist in Kuhle
    diese kleine, nicht kleinlaute Jule:
    "Wahrheit kann ich ertragen,
    ja Sie müssen mir sagen,
    wann, Herr Doktor, muß ich in die Schule?"

    Vor Jahrzehnten schnitt er seinem Lehrer
    dessen Rosen, war nicht ein Verehrer!
    Schnitt sie ab, klare Sache!
    Das geschah nur aus Rache,
    denn durch den hatten's viele viel schwerer!

    Er bekommt einen freudigen Schock
    durch die Antwort vom Mädchen im Rock:
    "Ich komm' gern mit nach oben,
    bißchen Sex würd' ich loben,
    doch auf Kaffee hab' ich keinen Bock!"

    Sie ist ansprechend. Sagt er zu ihr:
    "Ins Café? Kommen Sie mit rein hier?"
    Was ihr eilends entlockt:
    "So ein Windbeutel hockt
    auch schon lange zu Hause bei mir!"

    Erstaunt fragt er den Nachbarn, Herr Karf:
    "Ist Ihr Wachhund denn wirklich so scharf?"
    "Langsam ist's mir ein Graus,
    der läßt mich nicht ins Haus,
    daß ich dann im Hotel schlafen darf!"

    Meint im Osten der Chef zu dem Meister:
    "Bitte sagen Sie keinem, Herr Leister,
    wieviel Geld Sie hier fassen!"
    "Gewiß werd' ich das lassen,
    denn ich schäme mich auch sehr, Herr Kleister!"

    "Angeklagter, das stört mich schon sehr,
    falscher Name, das macht's ihnen schwer!"
    "Das war so ermüdend,
    dann wurde ich wütend,
    und da kenne ich selbst mich nicht mehr!"

    Erschrocken fragt einer in Lank:
    "Woher ist dein Veilchen denn, Frank?"
    "Das war ja ein Mist,
    vom Husten das ist
    bei meiner Geliebten im Schrank!"

    Der hübschen Floristin in Bieren
    kann er ganz und gar imponieren.
    Spät kommt er mit Wicken,
    läßt das wohl tief blicken,
    und darf er das Girl deflorieren?

    Ein Monokel im Bus nahe Bösel,
    nach dem Herrn fragt gleich Sohnemann Brösel.
    Und der Vater sagt's leise.
    Weiter geht's auf der Reise:
    "Vati, was ist denn das: so ein Schnösel?"

    Wo auch immer von vielen geküßt,
    mit den Lippen enthaltsam sie ist.
    Ehrlich kann sie ihm schwören,
    denn ihr Gatte will's hören,
    daß nur "du ja mein Einzigster bist!"

    Kein Haar ist am Mädchen in Hähnen,
    das liegt sicher an ihren Genen.
    Männer finden's exotisch
    und viel mehr noch erotisch.
    Sie hat desto mehr auf den Zähnen!

    Dem älteren Pärchen aus Gratze
    gefriert rasch ihr Lachen zur Fratze.
    Beim Falkner der Aar
    greift ihm in das Haar:
    Perücke geklaut, er trägt Glatze!

    Es hielt mal ein Alter aus Stein
    die Angel ins Wasser vom Rhein.
    "Einen Schein haben Sie?"
    "Damit angle ich nie,
    mit Wurm werd' erfolgreich ich sein!"

    Einem Manne, dem kamen in Xanten
    von dem Flohzirkus Tiere abhanden.
    Weil nun seine Augen
    dafür nicht mehr taugen,
    da dressiert er ab jetzt Elefanten!

    Eine auffällig Dünne in Kaub
    aß mal Kirschen, drei ganze ich glaub'.
    Davon wölbt sich ihr Bauch.
    Burschen sahen es auch,
    Viere gleich machten sich aus dem Staub!

    Bei dem Wandertag weiter durch Stangengrün
    die zwei Lehrer nun mit ihren Rangen ziehn.
    Sie murren in Scharen,
    sonst immer gefahren,
    vor Erschöpfung schon allen die Wangen glühn!

    Seinen Sohn muß der Vater in Üffeln
    wegen Schulnoten wieder mal rüffeln:
    "Ich lernte mit Eifer!"
    "Wann wurdest du reifer
    und brachst ab dieses mühsame Büffeln?"

    Eine Lehrerin, die kommt aus Söhren,
    will sie knipsen, die Rangen und Gören.
    Nach hinten ein Schritt,
    sie faßt keinen Tritt,
    dieses Lachen der Kinder tut stören!

    Ein einsamer Bauer in Klink
    gab ihr den entscheidenden Wink:
    "Ich melke die Kühe,
    und du gibst dir Mühe,
    melkst Urlauber, das geht ganz flink!"

    Rudert er sie zurück an den Strand,
    es ganz himmlisch die Urlaubsfrau fand.
    Der Fischer sieht's praktisch:
    Die Liebe ist faktisch
    nur bequemer im Bett und an Land!

    Nicht bei ihm, an der Reeling er äugt,
    würde Brechreiz von Wellen erzeugt.
    Spät ein Maat bringt Arznei,
    die zum Vorbeugen sei.
    "Nein, ich habe mich längst vorgebeugt!"

    Per Strippe bestellt er aus Spich:
    "Für abends zwei Karten möcht' ich."
    "Zigeunerbaron?"
    "Wieso dieser Ton,
    die sind für die Gattin und mich!"

    Er beschwert sich mal wieder in Schutschur,
    denn das geht sicher auf keine Hutschnur.
    Der Zecher kriegt Bier.
    "Wo sind wir denn hier?"
    Bier macht dünn ohne Schnaps jetzt mein Blut nur!"

    Fragt der Junge den Vater in Niesky:
    "Warum dreht sich die Erde, und - fies - wie?"
    "Mein Gott, aber Sohn,
    jetzt hast du wohl schon
    aus der Flasche genippt von dem Whisky?"

    Er war nur ein Möchtegerndandy,
    mit Neigung zum uralten Brandy.
    Im Suff läßt er's krachen
    bei einhundert Sachen,
    empört läßt ihn fallen die Mandy!

    Eine Mathestudentin aus Strom
    hat Probleme mit diesem Binom.
    Von zwei Gliedern die Summe
    übt sie fast wie 'ne Dumme;
    jedoch gibt es für Sex kein Diplom!

    Er fährt nachts wieder durch Baden-Baden,
    doch in Kurven sogar auf Geraden.
    Polizei fragt ihn aus.
    "Ich weich' aus jeder Maus.
    Warum soll ich den Tieren denn schaden?"

    Seine Linke lädierte in Echte
    mit dem Hammer ein Doktor der Rechte.
    Auf die Zehen fällt 's Teil,
    gleich vier Nägel nicht heil,
    was ins Buch der Rekorde ihn brächte!



    Voilà

    In der Haifischbar

    Einen flotten Hecht fragt die Forelle:
    „Du, wie wär’s mit ’nem Laich auf die Schnelle?“
    Da erwidert der Hecht:
    „Das fänd’ ich gar nicht schlecht!“
    Und er rückt ihr sofort auf die Pelle.

    An der Bar sitzen grollend zwei Schollen.
    „Was hab ich doch für Wut auf den Ollen!
    Er treibt ’s mit ’ner Sardelle!“
    „Also, an deiner Stelle
    würd’ ich sagen, er soll sich verrollen!“`

    Ein Karpfen, ein ganz dicker, runder,
    der macht sich heran an die Flunder.
    Denkt: „Die leg ich jetzt flach!“
    Drei Glas Sekt - sie gibt nach.
    Und schon ist sie platt. Was für ’n Wunder!

    Blicke tauscht die Dorade Royale
    mit ’nem schleimigen Typ, einem Aal.
    Funkt dazwischen der Lachs:
    „Woll’n wir wetten? Ich mach ’s
    besser als dieser Kerl – allemal.“

    Kommt ein Hering - frisch von der Marine.
    Fummelt rum an der kleinen Sardine.
    „Gehst du weg mit den Flossen!“
    schimpft sie und schaut verdrossen.
    Da verrollt er sich - mit saurer Miene.

    ’ne Makrele von der schnellen Truppe
    sagt: „Die Meinung der Leut’ ist mir schnuppe.“
    Die Herr’n glotzen nicht faul.
    Auf und zu klappt ihr Maul:
    Blanke Haut, keine einzige Schuppe.

    „Kinder, Kinder“, so spricht ernst Herr Kabeljau.
    Diese Bar ist doch die reinste Nabelschau.“
    Komm und bleib!“ ruft der Wels.
    „Trinken wir noch ein Hell’s!“
    „Nein“, sagt K. „Das ist nicht akzeptabel! Ciao!“

    Die Makrele meint: „Huch! Was der hat!“
    Kontert mit einem Mozart-Zitat.
    „Der wusst’: Cosi fan tutte!“
    sagt sie lachend zum Butte.
    „Alle machen ’s so. Ich bin parat!“



    Klaus Dorschu

    Limerick-TV

    Ich habe nicht alles geseh´n,
    was da läuft so im "Deutschen Fernseh´n".
    Doch mit Programmzeitschrift,
    mit Block und mit Stift,
    von morgens bis abends um zehn.

    Ich schrieb alles auf eine Liste,
    ob Skirennen auf Alpenpiste
    über Harald, den Schmidt,
    dann noch: "Halte dich fit",
    bis zu Kai, denn der kam aus der Kiste.

    Ohne doppelten Boden und Tricks
    wurden daraus dann die Limericks,
    die ich hab´ aufgeschrieben,
    kurz vor sechs bis nach sieben.
    Für meine Verhältnisse, fix!


    Limerick-TV I

    "Querbeet", Garten-Sendung aus Bayern,
    wo sie alle Unkräuter feiern.
    und die Schwielen der Hand,
    sind auch allen bekannt.
    Doch die Kamera kann sie verschleiern.

    "Wer wird heute wohl Millionär?"
    Das Fernsehvolk interessiert´s sehr,
    wenn so fragt Günter Jauch
    und das RTL auch,
    denn der Pott für Gewinne ist leer.

    Robert Lembke ließ Berufe raten
    was der Hans und der Guido dann taten.
    Doch der Björn Hagen Schimpf,
    der war damals ein Pimpf,
    Plagiat, das sich Oldies verbaten.

    Jeden Abend kommt die Tagesschau
    und im Lande, da glaubt man und frau,
    dass die Information,
    die man hört, wäre schon,
    abgesegnet von Johannes Rau.

    Endlos scheint mir jetzt: "Wetten dass",
    denn da hat doch nur einer den Spaß.
    Brüderlich bei der Post,
    Gummibärchen als Kost
    und hat bald den Amerika-Pass.                          

    In der Küche mit Bio zu kochen,
    da kamen die Stars nur gekrochen.
    Spiegelei, oft geprobt,
    auch von Bio gelobt.
    Wird gleich nach der Sendung erbrochen.

    Casting Shows mit dem Herrn Dieter Bohlen,
    damit bleibt mir doch gleich mal gestohlen.
    Ich fand Marika Rökk,
    besser als Küblböck.
    Der soll Kindern den Hintern versohlen.

    Der Holländer Rudi Carrell,
    war am laufenden Band immer schnell.
    Doch jetzt geht er in Rente.
    Und das ist keine Ente,
    denn ihn juckt jetzt nicht mehr das Fell.

    Onkel Lou der war stets wunnebar,
    im Deutschen Fernsehen ein Star.
    Doch es kam, wie es muss,
    mit dem goldenen Schuss,
    traf er Damen mit hellblondem Haar.

    Noch immer hat die Carmen Nebel,
    für Volksmusik da so ein Faible.
    Wenn die Buam und die Madln,
    in dem Heu in den Stadeln,
    dann schickt sie den Oberfeldwebel.

    Götz Alsmann verspricht: Zimmer frei!
    Christine ist auch heute dabei.
    Prüfen sie, ob ihr Gast,
    in die WG reinpasst,
    doch er kommt ja aus ihrer Kartei.

    Kritik im Ferseh´n: Monitor!
    Die Regierung sitzt sicher davor.
    Was wird nun aufgedeckt?
    Fragt der Kanzler erschreckt,
    als er seine Mehrheit verlor.

    ZDF, da kommt´s Sportstudio
    und die Moderatoren sind froh,
    wenn die Sendung ist um,
    keiner im Publikum,
    saß in Schussweite von Ramelow.

    Kommen abends dann die Tagesthemen,
    muss man sich etwas Zeit dafür nehmen.
    Denn was da so reintickert,
    kommentiert Ulli Wickert
    Mit Vorliebe schlüpfrige Themen.

    Im Ersten um sechs die Sportschau!
    Hinterher da weiß man es genau,
    ob die Schalker jetzt feiern,
    Niederlage der Bayern.
    Für Schalke flaggt man heut´ weiß-blau.

    Verfolgt man im "Heute-Journal",
    voll Spannung die Bundestagswahl.
    Wird´s rot/grün oder schwarz,
    und Herrn Merz oder Hartz,
    für den kleinen Mann völlig egal.

    Am liebsten da schaut unser Mops,
    im Fernseh´n an: "Top of the Pops".
    Liegt dabei auf dem Teppich,
    wie dereinst Pater Leppich,
    und frisst dazu sauere Drops.

    In der ARD da gibt es Ratgeber,
    bei Gesundheit bis zur Säuferleber.
    Wohnen, Geld und das Bauen,
    wie man Glück hat bei Frauen,
    und wie gärtnert man richtig nach Schreber.

    Einen Club gibt es mit Tigerenten,
    da wissen dann die Produzenten,
    dass die Zuschauerzahl,
    steigert sich jedes Mal,
    und die meisten beziehen schon Renten.

    In Bayern da gibt´s "Kunst und Krempel".
    Geklauter Sandstein aus ´nem Tempel,
    vom Experten beäugt,
    der sich darüber beugt,
    wird das Stück hier bewertet mit Stempel.

    WDR produziert jetzt "B. trifft",
    und Bettina, die streicht mit dem Stift
    schon mal durch alle Fragen,
    die in den letzten Tagen,
    sie notiert bei der Fahrt mit dem Lift.

    Ranga Yogeshwar macht Quarks & Co.,
    Wissenschaft populär, oder so.
    Es begann mit Chemie,
    über Psychologie
    und beim nächsten Mal Affen im Zoo.

    Es ist unsere Tante, die Hilde,
    durchs "Heute-Journal" stets im Bilde.
    Schimpft sie mal nicht auf Schröder,
    wird´s für sie immer öder,
    doch sie führt gegen ihn was im Schilde.

    Am Samstag da heißt dann das Motto:
    Millionen, die spielen im Lotto!
    Ob die Zahlen dann richtig,
    bei der Ziehung, ist wichtig,
    für den Gustav, die Elli und Otto.

    Bernhard Grzimek hat den Platz für Tiere,
    für die Bullen und auch für die Stiere.
    Ein Stierkampf per Torero,
    mit besticktem Bolero,
    ist ein Mini-Job, ohne Papiere.

    Spielen Bayern in der Champions League,
    zählt für Spieler und Trainer nur Sieg,
    doch so ein Unentschieden,
    das wird peinlichst vermieden,
    denn Fußball, das ist nun mal Krieg.

    Spielt George in Duisburg Tatort,
    dann kommt der Schimanski zu Wort.
    Das ist dann der Prolet,
    der die Menschen versteht,
    verlegen um keine Antwort.

    Der Balder liegt "genial daneben",
    deshalb möchte er in seinem Leben,
    noch einmal mit der Mutti
    demonstrier´n Tutti Frutti,
    und dem Team von "Genial" eine kleben.

    Schumi in den Reih´n des Vereins,
    bei Ferrari stets Numero eins.
    Dann kam der Barichello,
    und der spielt auch nicht Cello,
    sondern sagt "Pole Position" ist meins.

    ZDF produziert Berlin Mitte,
    und da hat die Frau Illner Auftritte.
    Wenn spätabends Maybritt,
    dann das Studio betritt,
    ihre Schnoddrigkeit ist schon Unsitte.

    Vorm Fernseher saß ein Feinschmecker,
    der guckte die Sendung "echt lecker".
    Wo der Fernsehkoch flucht,
    er hat alles versucht,
    Ofen kalt, denn es fehlte der Stecker.

    Es legte dem Herrn Pfarrer Fliege,
    zur Geburt auch niemand in die Wiege,
    dass er mal in Fernseh´n,
    wird im Studio steh´n,
    weil mehr Quatschen als Beten ihm liege.

    Die Engelke macht jetzt Ladykracher,
    in der Comedy ein großer Spaßmacher.
    Ist von allen gern gesehen,
    und das kann man verstehen,
    denn sie gilt als ein Herzensschrittmacher.


    Limerick-TV 2

    Im Ersten schaltet Panorama,
    mal live nach Japan, Yokohama.
    Zu dem Auslandskonzert
    von Cindy und Bert,
    tanzen sie in gestreiftem Pyjama.

    Wenn "Tiere suchen ein Zuhause",
    bitte macht mit der Sendung mal Pause.
    Hab´ drei Katzen, den Hund,
    Papagei ist gesund.
    aber Krach mit dem Nachbarn, Herrn Krause.

    In der Hobbythek lehrte Jean Pütz:
    Wie baue ich mir ein Geschütz?
    Man kann zwar mit Kanonen,
    auch die Spatzen verschonen,
    doch ist das Gerät ganz unnütz.

    Von Lojewski ist im Kochduell,
    bei VOX immer unglaublich schnell.
    Bis zum fettesten Braten,
    kochen die Kandidaten.
    So wird Britta nie Aktmodell.

    Das Straf- und Familiengericht,
    hat heute sehr oft noch die Pflicht.
    Beginnt eine zu schrei´n,
    von den beiden Partei´n,
    zu vereinbaren die Schweigepflicht.

    RTL-Einsatz in den 4 Wänden,
    und das nicht nur bei Bank-Vorständen.
    Sondern auch bei dem Penner,
    der zwar ein Design-Kenner,
    doch einer mit dreckigen Händen.

    In der ARD da spielte der Tappert,
    den Derrick, der sich mal verplappert.
    "Harry, hol´ mal den Wagen!",
    übte er seit drei Tagen.
    und dazu mit den Zähnen geklappert.                             

    ARD sendet die Champion Chips,
    da erhalten die Spieler oft Tipps.
    Wenn der Trainer dann ruft:
    Du wirst zurückgestuft.
    oder zieh´ dir mal grade den Schlips.

    DSF überträgt eine Rallye.
    Im Opel von "Family Kelly",
    einer der heut´ nicht singt,
    doch den Sieg hier erringt,
    gesponsert von Elli Pirelli.

    RTL zeigt das Masters Turnier,
    Boris trinkt vorher noch sechs Bier.
    Er sagt, mit Alkohol,
    da fühl´ ich mich erst wohl,
    und ich werd´ auf dem Platz schon zum Tier.

    Im Bayrischen Fernseh´n da liebt Vater
    das Chiemgauer Bauerntheater.
    Aber heut´ fällt es aus,
    denn man sucht für die Maus,
    als Statist einen schwarzweißen Kater

    Zu Mittag da bringt heut n-tv,
    die Börse, mit Herren in Grau.´
    Sieht die Damen in lind,
    doch das Lila macht blind.
    Mauve, das erträgt nur eine Frau.

    ZDF sendet von Protestanten,
    Gottesdienst mit ein paar alten Tanten.
    Denn der Herr Pfarrer Fliege,
    machte ganz schnell die Biege,
    als die Mainzer das Honorar nannten.

    Im ZDF-Magazin "Reiselust",
    da sendete man im August,
    von den Stränden auf Sylt,
    alle ganz unverhüllt.
    Und Damen mit ganz blanker Brust.

    "Der Doktor und das liebe Vieh."
    Der Doc hat Arthrose im Knie,
    und das Vieh ist gesund,
    bis auf den Kettenhund,
    doch der lief letzten Winter noch Ski.

    NDR, da gibt´s "Pferde tv",
    doch aufs Sofa darf nur der Wau Wau.
    Frau lautstark protestiert,
    das Parkett frisch poliert,
    Auch sah sie, lieber die, Abendschau.

    Müller-Lüdenscheid war Loriot,
    Frau Hamann war darüber froh,
    Da Evelyn sich alsdann
    auf das Jodeln besann.
    Das Diplom hängt in ihrem Büro.

    Vom Hausarzt gibt´s jetzt Teletipps:
    Wie bind´ ich mir morgens den Schlips?
    Dann hätt´ ich gern gewusst:
    Wie werd´ ich selbstbewusst?
    Und vermehr dann dabei meinen Grips?

    WDR, da gibt es frau-tv
    mit Anweisung für den Bettenbau
    und Ratschlägen wie man,
    Kindern und Ehemann,
    brät am Freitag dann den Kabeljau.

    Seine Kamera war die versteckte,
    für die Ohrner und Team was ausheckte.
    keinen Argwohn gehegt,
    schon ist man reingelegt,
    und am Ende sich furchtbar erschreckte.

    Zum Talkmaster machte man Kerner,
    Johannes heißt er und nicht Werner.
    Nur Johannes reicht nicht,
    kommt ein B. noch ans Licht,
    Das lief jedoch nur unter "ferner".

    Bei Pleiten, bei Pech und bei Pannen,
    da macht sich der Max rasch von dannen,
    und dann wischt sich der Schautzer,
    eben rasch ab den Schnauzer,
    der Pechvogel saß schon in den Tannen.

    Am Mittwoch gibt´s "hart aber fair",
    Gesellschaftsreportage das wär,
    Wenn Politiker streiten,
    wie in den alten Zeiten,
    dann steppt hier am Abend der Bär.

    Im Aktenzeichen bleibt ungelöst,
    wer gegen die Gesetzte verstößt,
    moderiert Rudi Cerne,
    der Rudolf aus Herne,
    wenn er nicht gerad eingedöst.

    NDR geht´s zur Landpartie,
    doch im Norden, da weiß man ja nie,
    ob beim Radfahr´n man schwitzt,
    ob es donnert und blitzt,
    und ob Heike dem Himmel verzieh.

    Ich hätt´ einen Fall für Herrn Escher,
    der Vater war ein Tellerwäscher.
    Die Mama druckt Falschgeld,
    Opa ein Mann von Welt
    und die Oma fährt einen Mähdrescher.

    Es wollte mal die Gabi Bauer,
    ein junger, begabter Bildhauer,
    modellieren in Ton,
    nackig vorm Mikrophon.
    ARD kein ok, wg. Zuschauer.

    Es war für den Käpt´n Blaubär,
    auf Dauer so traurig und leer.
    Also schuf man Hein Blöd,
    jetzt ist´s nicht mehr so öd,
    und der Käpt´n nahm ihn mit aufs Meer.

    Im Bremer TV "3 nach neun"
    da braucht Carlo sich gar nicht zu scheu´n,
    auch noch zu dieser Zeit,
    zu begrüßen die Leut´,
    mit den schönen Worten: "Moin, moin!"

    WDR produziert "Mona Lisa",
    orientiert an der Studie von Pisa.
    Wer in Mathematik,
    gut war, und in Physik,
    der bekommt für Italien ein Visa.

    Im Raumschiff, das heißt Enterprise,
    und da führt man ganz leicht den Beweis,
    dass schon seit Kain und Abel,
    wird gesendet im Kabel,
    wie jeder Sci-Fi-Fan doch weiß.

    Es entdeckte der Alfons Schuhbeck,
    an der Hose da war ja ein Fleck.
    Kann man so etwa geh´n,
    in das Deutsche Fernseh´n,
    doch die Gattin, die schert´s einen Dreck.

    "Titel, Thesen und Temperamente",
    Kulturmagazin für Talente.
    ARD anzuseh´n,
    aber meist erst nach zehn,
    sodass man auf der Couch oft einpennte.

    Die im WDR Kurzreiseshop,
    empfohlene Reise war´n Flop.
    Doch in Fernreisen sind,
    das weiß doch jedes Kind,
    die Tipps dazu einfach Topp.

    Im Osten, da sah man auch Lassie,
    und urteilte nach ihrem Fressie,
    also nach ihrem Futter,
    das sie kriegte von Mutter,
    "Da mästet man sicher ´nen Wessie".


    Der Mensch, der braucht einen Beruf!

    Der Mensch, der braucht einen Beruf,
    sonst gerät er sehr leicht in Verruf
    und er wird arbeitslos.
    Wie erklärt man das bloß,
    Italienern am Fuß des Vesuv?

    Doch wer ist denn schon wirklich berufen,
    und wer fegt gern Kamine und Stufen?
    Als Beamter der Bahn,
    Arzt für´s Feilen am Zahn,
    zum Beschlagen von den Pferdehufen?

    Drum ist´s wichtig sich zu informieren,
    denn Beruf kann man schlecht ausprobieren.
    Werden sie vorgestellt,
    die wichtigsten der Welt.
    Damit wird man den Job nie verlieren.


    Berufes-Berufung

    Auf dem Dach da hielt heut´ der Dachdecker,
    sein Pausenbrot für sehr, sehr lecker:
    "Verdank ich es der Ella,
    liegt´s an der Mortadella
    oder kommt dieser Duft doch vom Bäcker?"

    Es liebte mal ein alter Schäfer
    einen jungen und ganz süßen Käfer.
    Doch er war ihr zu alt,
    und im Bett auch zu kalt,
    Und so nannte ihn  ihren Schläfer.

    Junge geh ´ als Beamter zum Zoll!
    Sagt der Vater, und er fand ´s auch toll.
    Doch nach vierzig Dienstjahren
    und recht schütteren Haaren,
    da hat er die Schnauze doch voll.

    Es legte sich ein junger Bauer,
    im Hühnerstall mal auf die Lauer.
    Gab von sich keinen Mucks,
    er erwartet den Fuchs,
    denn der Hahn trägt schon so lange Trauer

    Ein junger und blonder Matrose,
    hat schon in den Knien die Arthrose,
    Damit man´s nicht so sieht,
    er zum Landgang anzieht,
    seine blaue und weiteste Hose.

    Zum Kanzler sagt ein Journalist:
    "Politik die Sie machen, ist Mist.
    Dabei sitzen Sie hier,
    und sind ein großes Tier,
    nur weil wir Ihre Fahne gehisst!"

    Es wird im Beruf Schrankenwärter,
    im Winter der Job immer härter.
    Immer raus und rein geh´n
    und die Schranken hochdreh´n,
    jetzt kommt der ICE und da fährt er.

    Zum Chef sagte ein Redakteur:
    Verzeihung dass ich grad jetzt stör´:
    "Mein Gehalt ist hier so,
    wie vom Blatt das Niveau.
    Trinken wir drauf ´nen Eierlikör?"

    Auf dem Gutshof da lebt eine Magd,
    die sich über die Herrschaft beklagt:
    "Mich behandelt der Graf,
    grade so, wie ein Schaf,
    und hat selber den Bocksprung gewagt."

    Es suchte der zweite Pilot,
    an Bord nach dem Hauptrettungsboot.
    Das war gar nicht vorhanden,
    und so musste er landen,
    in den Wellen, denn Seefahrt tut not.

    Beim Hämmern da singt jeder Schmied,
    ein anderes garstiges Lied.
    Doch bis kurz vorm Grand Prix,
    schafft ein Schmied bisher nie,
    denn Spitze sind sie nur beim Beat..

    Die Schulden bei einem Pfandleiher,
    die hat doch wohl ein jeder Bayer.
    Bei den Mieten in München,
    sollt´ Vermieter man lynchen,
    denn da bleibt nur noch der Aasgeier.

    Wer nichts wird, der irrt und wird Wirt,
    wo er mit den Gläsern dann klirrt,
    an der Theke Bier zapft,
    mit den Füßen aufstapft,
    was dann seine Gäste verwirrt.

    Am Theater war ein Dirigent,
    der die Opern ganz auswendig kennt.
    Aber auch Operette,
    und erst recht die Motette,
    applaudiert wird danach permanent..

    Ein sehr hoch verschuldeter Bäcker,
    der kauft sich im Herbst einen Trecker.
    Seine Frau, die Sybill,
    fragt, was er damit will,
    "Jetzt hör´ auf mit dem ew´gen Gemecker!"

    Es wurde der Herr Bürgermeister,
    von Woche zu Woche nur feister.
    Also rief dieser Mann,
    daraufhin alle an,
    die bösen und die guten Geister.

    Als der Job flöten ging als Beleuchter,
    gute Arbeit mit Licht, die bezeugt er.
    Doch wozu brauchen Bühnen,
    Licht von Kerlen wie Hünen,
    ging zum Fernseh´n dann als Luftbefeuchter.

    Es war mal ein Feuerwehrmann,
    der zum Spaße, so dann und so wann,
    in ´nem Ort an der Lahn,
    setzte den roten Hahn,
    auf ein Dach, das er gut sehen kann.

    Es hobelte ein junger Glaser,
    grundsätzlich nur quer zu der Maser.
    Doch das Glück und das Glas,
    ach, wie leicht bricht denn das.
    Und jetzt steckt ihm im Finger die Faser.

    Ein schwarzhaariger Fliesenleger,
    der war ein geborener Neger.
    Und sein Meister, der spricht:
    "Dieser Job passt dir nicht,
    der Beruf für dich wär´ Schornsteinfeger,"

    Man sollte doch glauben die Banker,
    wären für die Wirtschaft Vordenker.
    Doch bist du Mittelstand,
    bist du in ihrer Hand,
    und wurden für manchen zum Henker.

    Am Tag als ein Stararchitekt,
    total schiefe Wände entdeckt,
    hat er seinem Polier,
    sofort nicht nur das Bier,
    auch die Flasche mit Wodka versteckt.

    Auf der Bühne da stand mal ein Sänget,
    sein Lied wurde lang, immer länger.
    Man bezahlt Gesangszeit,
    dazu war er bereit.
    Gott sei Dank, hat er dann einen Hänger.

    Bei der Tagesschau gibt´s einen Sprecher,
    das ist schon ein ganz starker Zecher.
    Um ihn trocken zu kriegen,
    ließ man ihn ganz links  liegen,
    und die Stimmbänder wurden gleich schwächer.

    Ein Musiker spielt Saxophon,
    und  sagt zu dem Nachwuchs: "Mein Sohn,
    du kannst alles auf Erden,
    nur nicht Musiker werden,
    bei so einem mickrigen Lohn."

    Bei der Post war ein Telefonist,
    der die eigene Nummer vergisst.
    Sonst hat er unterm Schopf,
    gelbe Seiten im Kopf,
    darin ist er schon ein Artist.

    Es tanzte in einer Nachtbar,
    ein Mädchen mit rotblindem Haar,
    und im Hinterzimmer,
    sah man kaum Lichtschimmer.
    Im Dunkeln war sie dort der Star.

    Ein Musiker spielt auf der Geige,
    für Bratsche da ist er zu feige.
    Sie war ihm viel zu groß,
    hielt er sie auf dem Schoß,
    und die Noten geh´n auch schnell zur Neige.

    Im Hotel in der Küche ein Koch,
    ein sehr dunkles, schmutziges Loch.
    Es grenzt schon an ein Wunder,
    dass aus dem ganzen Plunder,
    durch die Tür es ganz köstlich heut´ roch.

    Es hatte mal ein Lagerist,
    für zehn Tonnen Mehl eine Frist,
    Von sechs Stunden, Chef brüllt,
    Kilo-Tüten gefüllt,
    wofür du mir verantwortlich bist.

    Ein Mädchen ging mal auf den Strich,
    verkaufte als Ware nur sich.
    Ohne Quittung und Steuer,
    ist sie gar nicht so teuer,
    wenn man sie mit andern verglich.

    In der Heide stand ein Fotograf,
    der knipste ein Heidschnuckenschaf.
    Das Schaf hieß Erika,
    und er kam ihr ganz nah,
    denn Erika war immer brav.

    In der Kirche da betet der Priester
    und aus seiner Bibel da liest er,
    von dem ewigen Leben,
    manchmal geht´s auch daneben.
    Dann gibt´s immer noch Rente von Riester.

    Es putzt schon seit gestern der Küster,
    in seiner Kapelle den Lüster.
    Wenn von hundert Kristallen,
    zehn Prozent ´runter fallen.
    Wie viel übrig blieben, das wüsste er.

    Es versorgte ein Wärter im Zoo,
    Elefanten mit Wasser und Stroh.
    Klaut ihm einer per Rüssel,
    vom Gehege den Schlüssel,
    sind am Abend schon bis Hengelo.

    Heinrich stand jeden Tag nur am Band,
    was die Helga überhaupt nicht gut fand.
    Anstatt Fließbandarbeiter,
    hätt´ sie lieber so´n Leiter,
    von etwas gehobenem Stand.

    Es stellte ein junger Tenor,
    in der Staatsoper Dresden sich vor.
    Sagte ganz intrigant,
    gleich der Herr Intendant:
    Ihre Stimme reicht nicht mal für´n Chor.

    Der Direktor sagt zu dem Chauffeur,
    dass das fehlende Rad ihn doch stör´.
    "Bitte halten Sie an,
    schrauben eben es dran."
    Sagt der Fahrer: "Bin ich Ingenieur?"

    Es war eine Bankangestellte,
    die den Kunden die Lampe erhellte.
    Die Strom- Aktien verkaufen,
    wenn sie einmal gut laufen,
    besonders bei der großen Kälte.

    Er war mal ein Installateur,
    und das dann in Wyck/Insel Föhr.
    Es gab nichts abzudichten,
    aber viel zu berichten,
    und so wurde er Redakteur.

    Es macht eine Verkäuferin,
    im Lotto den großen Gewinn.
    Legt ihn an bei der Bank,
    ein Jahr später ganz blank.
    Was sie sagt? "Ja ich glaube, ich spinn!"

    Auf dem Flug hat doch die Stewardess,
    von dem Start bis zur Landung nur Stress.
    "Einen Flugplan, zwei Hüte,
    einen Schnaps, die Kotztüte!"
    Und das alles dann im chicen Dress.

    Es verdient heute ein Taxifahrer,
    nicht so viel wie Lordsiegelbewahrer.
    Und bewohnt mit der Hilla,
    seiner Frau, keine Villa,
    sondern ist vielleicht Wüstenrotsparer.

    Heute gibt´s nirgendwo einen Schneider,
    bei Aldi da kauft man die Kleider.
    Doch den Anzug nach Maß,
    er dann ganz toll auch saß,
    den gibt´s heute nirgendwo, leider.

    In Hamburg da lebte ein Schweißer,
    dessen Hund ein gefährlicher Beißer.
    Von der Rasse Rottweiler,
    von der Psyche eh´r Keiler,
    von der Oder, oder der Neißer.

    In Dresden da lebte ein Schreiner,
    das war so ein ganz, so ein Feiner.
    Gab es mal was zu tun,
    nur in Glaceehandschuh´n,
    Jetzt nennt er sich stolz Holzdesigner!

    Es trank immer ein Juwelier,
    nach Geschäftsschluss so zwei bis drei Bier.
    Verkauft er tausend Karat,
    gibt es mittags Spinat,
    und am Abend trinkt er auch mal vier.


    Das Speisen ist bei Majestäten,
    sicher köstlich mit gold´nen Geräten.
    Kommt dazu edler Wein,
    von der Mosel, vom Rhein,
    einen Eintopf sie sich wohl verbäten.

    Doch wer bürgerlich isst hier im Land,
    und Geschmack auch an Sauerkraut fand,
    Graupensuppe, Weißkohl
    und an Bauchspeck, hat wohl,
    Cassoulet au canard nie gekannt.

    Vom Braten bis Feigenkonfekt,
    (ein Genuss, wenn man nur daran leckt),
    bis zu Weinbrandpralinen
    und den Firmenkantinen,
    wird jetzt deutsche Küche entdeckt.


    Mahlzeit !!!

    Der Tonio macht neues Eis
    und da es am Morgen schon heiß,
    nicht nur Stracciatella,
    das schmeckt zwar ganz bella,
    auch Schoko in hellblau und weiß.

    Bei uns da heißt es einfach Püree,
    woanders nur Erdäpfelschnee.
    Werden Kartoffeln zerstampft,
    mit Genuss dann gemampft,
    Schweinefraß, so wie ich es dann seh´.

    Wenn als Kind steckte man manche Mark,
    in gesunde Ernährung mit Quark,
    so zeigt später der Mann,
    dass er´s umsetzen kann,
    denn Ernährung mit Quark, die macht stark.

    Vor dem holländischen Blumenkohl,
    da warnt uns einst Linda de Mol:
    "Der ist so stark belastet,
    da ist´s besser, man fastet,
    auch wenn Magen und Darm bleiben hohl."

    Heute Morgen, da sagt noch Herr Meier,
    wegen Cholesterin kein Eier.
    Wegen Bauch kein Gramm Fett,
    Doppelkinn, trotzdem nett,
    den Rest bedeckt dann nur ein Schleier.

    In Italien serviert man die Ente,
    wie die Nudel am liebsten "al dente".
    denn dann hat sie noch Biss.
    Leider ist eins gewiss,
    sie hat nichts mehr von ihrer Rente.

    Eine Dame ernährt sich von Rohkost,
    fand am Morgen den Brief in der Post.
    Hiermit schreibt heut´ Ihr Hase:
    Ich hab es in der Nase,
    trinken Sie niemals mehr dazu Most.

    Zu Mittag, da gab´s noch Hechtklößchen,
    gereicht in dem köstlichen Sößchen.
    Später dann in der Nacht,
    zeigte sie ihm die Pracht,
    aus Seide mit gestickten Röschen.

    Der Kommerzienrat sagte: "Gnä´ Frau,
    ganz vorzüglich heut´ der Kabeljau.
    Nach erhöhten Diäten,
    nehmen Sie´s mit den Gräten,
    am Ende nicht mehr so genau?"

    Der Großvater grub mit dem Spaten,
    die Löcher für fünfzehn Tomaten.
    Düngte sie (ohne Scherz)
    aus dem Häuschen mit Herz.
    Phantastisch sind sie dann geraten.

    Als Vorspeise gab´s Fischragout,
    dazu gehört Forelle blue.
    Einen Haifisch in black,
    eine Scholle mit Speck,
    ein paar Herzmuscheln kommen dazu.

    Als kurz nach der schnellen Geburt,
    das Kind sofort schreit nach Joghurt.
    Sogar die Muttermilch,
    spuckte aus dieser Knilch.
    Also nannt ihn die Mutter Jo-Kurt.

    In Speck angebratene Scholle,
    und dazu eine eiskalte Molle.
    Es schmeckt am Küchentisch,
    so am besten der Fisch
    mit Kartoffelsalat, meinte Bolle.

    Wenn wir Tante Käthe besuchen,
    gibt's garantiert Buttercremekuchen.
    Als hätt´ ich nachts gezecht,
    wird mir jedes Mal schlecht,
    werd´ mir andere Tanten aussuchen.

    Jüngst las man in einer Broschüre
    für Verbraucher, dass die Konfitüre,
    nur aus Zucker besteht.
    Der Hersteller hingeht
    und verbietet so eine Lektüre.

    Wenn sie so am Abend ´ne Mango,
    verzehrt in dem Bade aus Fango,
    und dann noch Sternanis,
    spürte sie das Paradies,
    und tanzt hinterher einen Tango.

    In Spanien gab´s auf einer Fete,
    zum Nachtisch einmal "Rote Bete".
    Und die Gäste beschlossen,
    der Gastgeber: Erschossen!
    So sucht man nach einer Muskete.

    Die Mutter sagt: "Karl-Heinz, jetzt hole,
    der Tante noch was von der Bowle."
    Und Karl-Heinz auch gleich springt,
    während Tantchen schon singt,
    doch als Erbtante hält sie die Kohle.

    In Frankreich da isst man auch Schnecken,
    die unter den Sträuchern und Hecken,
    in den Häusern da wohnen.
    Man könnt sie auch verschonen,
    doch lässt sie in der Pfanne verrecken.

    Im Advent da backt Oma den Stollen,
    den die Kinder in jedem Jahr wollen.
    Zitronat, Marzipan,
    und trotz Diätenwahn,
    mit der Butter geht sie in die Vollen.

    Die Gräfin serviert zum Entzücken,
    der Gäste, den Feldhasenrücken.
    Der Hase war zwar tot,
    doch es steckte der Schrot,
    des Grafen in diversen Stücken.

    Der Vorstand mit eisigen Mienen,
    schälte sich zum Nachtisch Apfelsinen.
    Aus dem Fenster die Schalen:
    "Hallo Ober, wir zahlen!"
    Im Speise/Schlafwagen auf Schienen.

    Isst man viel zu viel von Grießnocken,
    dann kriegt man doch rotblaue Pocken.
    Das ist Grießallergie,
    überfriss dich bloß nie,
    sonst bist du sie los, deine Locken.

    Ein Genuss, gut gegrillt, Gänsebrust,
    das hat auch der Fuchs schon gewusst.
    Rettet Gans vor dem Grill,
    und serviert sie mit Dill
    seinem Nachwuchs im Monat August.

    Der Jäger, der schoss den Fasan
    an den Gleisen von der Eisenbahn.
    Obwohl Schuss nur mit Schrot,
    doch Fasan ist jetzt tot,
    und weh tut ihm nie mehr ein Zahn.

    Man aß in der Bauchtänzergruppe,
    am liebsten die Gemüsesuppe,
    ganz nach Omas Rezept,
    nur mit Speck aufgepeppt,
    denn dann jubelt die gesamte Truppe.

    Aus Hühnern macht man Frikassee,
    aus Eiern da schlägt man den Schnee.
    Aus wilder Kamille,
    da kocht meine Bille,
    mir jetzt einen stärkenden Tee.

    Ein Franzose aß Himmel und Erde.
    Da entwich ihm das eine Wort: Merde!
    Apfelmus mit Kartoffeln,
    haut ihn aus den Pantoffeln.
    "Die Blutwurst ist sicher vom Pferde."

    In der Küche des Restaurants fehlen,
    die Miesmuscheln und die Garnelen,
    die auf silbernen Platten,
    Köche dekoriert hatten.
    Diese Katzen, die pechschwarzen Seelen!

    Fischers Fritze, der fischte den Fisch,
    darum kam er auch frisch auf den Tisch.
    Fischte Hering und Aal,
    dann aus diesem Kanal,
    von dem sagt man, er wäre englisch.

    Die Luise serviert auf dem Brett,
    mit Gemüse ein schönes Kotelette.
    Das verweigert der Gast,
    weil ihm das gar nicht passt.
    denn das Kotelette war ihm viel zu fett.

    Zum Schäfer da sagt die Madam:
    Ich hätte gern einhundert Gramm,
    aber schön marmoriert,
    doch nur wenig meliert,
    da drüben von diesem Milchlamm.

    Wer im Sommer den Kappes geklaut,
    hat im Winter davon Sauerkraut.
    Hier sind die Bauernregeln,
    nicht so streng wie beim Kegeln,
    wo man auch nur auf die Bauern schaut.

    Man servierte mal auf einer Fete,
    eine leckre Geflügelpastete.
    Es verlangt jeder Gast,
    nach mehr Huhn aus der Mast,
    und den Gastgeber kostet´s mehr Knete.

    Serviert wurden häufig Kroketten,
    von Jungfrauen, aber adretten,
    mit den  schneeweißen Häubchen,
    und dann landen die Täubchen,
    häufig nach diesem Mahl in den Betten.

    In China da lebt einst ein Greis,
    der ernährte sich nur noch von Reis.
    Trank dazu so viel Tee,
    dass ein X in den Schnee,
    er gepinkelt, ohne dass er es weiß.



    Antonia Jung

    es war mal ein mädchen mit sehr langem haar,
    sie ließ wachsen schon über zehn jahr
    doch dann kam advent
    wie schnell haar doch brennt
    jetzt trägt sie perücke, is klar

    joe die ameise
    macht eine reise
    da traf ihn ein fuß
    auf einmal war schluß
    und alles um joe war ganz leise

    ein mann wollte gern einen kuss,
    die frau fand nicht dass sie das muss
    und macht einen schritt
    und dann einen tritt
    der mann hat nun schmerz an der nuss



    Alusru

    Wenn ich mal hab einen Kummer,
    verkriech ich mich gerne im Schlummer
    Telefon läutet grell
    wieder wach auf der Stell`
    "Kein Anschluss unter dieser Nummer!"
     
     

    OLE

    Der Kreis-Sägemeister, der lasche,
    griff ganz verstohlen zur Flasche.
    Danach flog sein Daum'
    ganz flott durch den Raum,
    auf dass ihn Hund « Waldi » erhasche.