Ihre neuen Limericks vom August 2003 (ab jetzt unredigiert; siehe auch „In eigener Sache“)


    Ferdinand Kirchhoff

    Ein Möbelverkäufer aus Prag
    vertauscht oft die Nacht mit dem Tag
    und pennt wie ein Lurch
    die Arbeitszeit durch
    laut Schaufensterschläfer-Vertrag.

    Ein fixer Student aus Berlin
    studierte dort Tiermedizin.
    Er forschte recht forsch
    nach Drogen im Dorsch;
    man fand sie in seinem Urin.

    Herr Beethoven kam einst aus Bonn;
    man nannte ihn van und nicht von.
    Er leerte den Roten
    in Wien gern nach Noten;
    nichts lehrte er an der Sorbonne.

    Es nieste im Hafen von Kiel
    vor Kälte ein Nilkrokodil.
    Es hatte aus Theben
    sich hierher begeben;
    es glaubte, die Stadt heiße Nil.

    Es wollte ein Jüngling aus Hamm
    sich Haarbürste kaufen und Kamm;
    doch seine Perücke
    verlor er zum Glücke,
    drum braucht er nur Staubtuch und Schwamm.

    Ein Draufgänger hätte sehr gern
    die eiskalte Jungfrau bei Bern
    auf Brechen und Biegen
    alleine bestiegen;
    doch das gönnt sein Weib nicht dem Herrn.

    Hein Limerick dreht viele Stunden
    beim Sport auf dem Platz seine Runden.
    Er spurtet und flucht,
    er schwitzt stark und sucht
    das Ende und hat’s nicht gefunden . . .

    Hein Limerick möchte mitmishen
    und setzt drum auf Farbtelevishen.
    Er geht, weil er glaubt,
    ’s Programm sei verstaubt,
    sehr oft televishen abwishen.

    Hein Limericks Geldkartennummer,
    die 1-5-5-1, macht ihm Kummer.
    Jetzt trägt er zum Schein
    sie rückwärts sich ein
    und merkt sie sich leicht wie kein Dummer.

    Hein Limerick hat einen tollen
    Verführer mal vorgaukeln wollen.
    Die Frau nahm ’nen Bügel
    und gab ihm dann Prügel.
    Hein spielt jetzt den Salbungs-autsch!-vollen.

    Hein Limerick sitzt hinter Gitter;
    doch das ist für ihn gar nicht bitter.
    Er pfeift auf den Knast
    und fühlt sich als Gast.
    Das Gitter benutzt er als Zither.

    Hein Limerick stand lange Schmiere:
    von abends um sieben bis viere.
    Doch man war verblieben
    von vier Uhr bis sieben.
    Das ging aber Hein an die Niere!

    Hein Limerick ritt mal zu Pferde
    und fiel gleich herab auf die Erde.
    Er landete weich
    und biss auch zugleich
    in den saueren Apfel rein: Merde!

    Hein Limerick  mag es nicht sagen:
    die Liebe geht ihm durch den Magen.
    Er liebt zum Erstaunen
    die Schwarzen und Braunen,
    isst nur nicht die Hufe und Wagen.

    Hein Limerick trifft an der Espe
    bei schwülwarmem Wetter ’ne Wespe.
    Doch sie schreckt zurück,
    und er hat hier Glück ,
    sie mag nur die Frauen, die Lesbe.

    Hein Limerick fährt mit dem Rade
    von Otterndorf gerne nach Stade;
    jedoch mehr Genuss
    hat er stets im Bus:
    Dort qualmt ihm die Pfeife statt Wade.

    Hein Limerick klopft gern in Wintern
    den Musen ganz leicht auf den Hintern.
    Sie drehen sich dann
    schnell um, und er kann
    vor Angst und vor Glatteis nicht sprintern.

    Hein Limerick sitzt mit der Liese
    verliebt und verträumt auf der Wiese.
    Da brüllt eine Kuh
    und lässt dann im Nu
    leicht klatschend was fallen, die Fiese.

    Hein Limerick kauft saure Gurken,
    sie sind, wie er glaubt, von ’nem Schurken,
    weil ihm die Diät
    versagen hier tät
    und sie bei Verstopfung nicht wurken.

    Der Dackel von Abraham Lincoln
    fand kaum einen Baumstamm zum Pincoln:
    Sein Stammbaum gebot
    die dürftige Not
    nur in Washingtons vornehmsten Wincoln.

    Die Katze von Dwight Eisenhower     
    war Katern partout auf der Lower;
    sie ließ vor Love-Pein
    die Milch meist Milch sein,
    und Katze und Milch waren sower.

    Einst fragte man Präsident Truman:
    “Sie schenken doch Ihrer Frau Bluman,
    so wie sie’s erhofft,
    sehr gerne und oft?“
    Da sprach er ganz sprachlos: „Wozu dan(n)?“



    Lucas Gruen

    Neues aus dem Vatikan?

    Herrn Ratzingers neue Belehrung:
    „Das Gay Life ist Menschheitsverkehrung !“
    Überhaupt sei der Sex
    bei dem lieben Gott ex,
    es sei denn, er dien’ der Vermehrung.

    Nun ist es so neu wieder nicht,
    was vom Papste da gammelt ans Licht.
    Schon das Abtreibungsrecht,
    generell das Geschlecht,
    das weibliche, grämlich ihn sticht.

    Ach Leut’, hört nicht auf diese Gestalten,
    die doch eh bald auf Erden erkalten.
    Vielmehr frönet der Liebe,
    diesem schönsten der Triebe,
    und lasst göttlich Natur in uns walten!



    Harald Kriegler

    Bebauchpinselt
    Im Osten, so kurz nach der Wende,
    zum Boss selbst da sprach der Herr Mende:
    "Als Mensch sind Sie toll,
    der Job wundervoll..."
    Der Lobsuchtanfall nahm kein Ende.

    Notdürftig
    Ein Rentner, der flog mal nach Kreta.
    Dort trank er viel Ouzo, aß Feta.
    Er fragte in Not: "Wo
    und wie weit ist das Klo?"
    Der Wirt rief: "Gradaus, hundert Meta!"

    Voluminös
    Es lebte ein Meister in Flamen,
    der malte sehr üppige Damen.
    Bei 'ner properen Maid,
    ja, da war es soweit.
    Ihr Busen, der sprengte den Rahmen.

    Glückspilz
    Sechs Zahlen war'n richtig im Lotto.
    Viel Geld, das bekam der Hans-Otto.
    In Japan mit Uschi
    da aß er viel Sushi,
    denn "Fisch ist gesund" war sein Motto.

    Anweisung
    Ein Meister, er stammt aus Westfalen,
    will morgens im Bett sich noch aalen.
    Er spricht: "Bin bekifft,
    da kann doch mein Stift
    im Zimmer die Wände gleich malen."

    Zerlegt
    Im Dunkeln, ein Fahrer aus Gotha,
    die Straßenbegrenzung mit Not sah.
    Er streifte 'nen Baum.
    Verletzt war er kaum.
    Zu Bruch leider ging sein Toyota.

    Zitterpartie
    Von Lorca zum Nordkap fuhr Carmen.
    Dort hörte man sie bibbernd barmen:
    "Ich friere ja so,
    werd' erst wieder froh,
    wenn ich dann zu Haus bin im Warmen."

    Flotte Biene
    Ein Typ aus der Untergrundszene
    verpfiff in Berlin die Marlene.
    Doch die war sehr schlau,
    kam nicht in den Bau.
    Sie nahm in die Hand ihre Beene.

    Entnervt
    Zum Bootsmann da sprach auf der Elbe
    sein Chef: "Du singst immer dasselbe.
    Ich fall bald ins Koma,
    denn nur La Paloma
    das ist doch vom Ei nicht das Gelbe."

    Protzer
    "Ich krieg", so begann seine Rede,
    "von Girls, die ich will, doch noch jede."
    Er machte sie an -
    sie ließ ihn nicht ran
    und sprach: "Was denn nun, alter Schwede."



    Klaus Schedlberger

    Der Schiffskoch aß in der Kombüse
    gegrilltes Steak anstatt Gemüse
    und Süßes statt Früchten.
    So ist 's mit den Süchten -
    nun zwickt ihn die Bauchspeicheldrüse!

    Es nervte der Bayern-Boss Rummenigge
    mit seinem latenten Herum-Gezicke.
    Er tat alle beflegeln.
    Um zu lernen die Regeln
    des Anstands erhielt er darum den Knigge.

    Es konnt' Komponist Joseph Haydn
    Kollege Franz Schubert nie laydn.
    Wenn Franz was misslang,
    war 's Musik, war 's Gesang,
    egal - er tat sich daran waydn!


    Aus dem Tierreich

    Sehr hundsgemein war der Kojote.
    Er übertrat oft die Gebote.
    "Stets hat er gewildert",
    wurd' später geschildert.
    "Meist gab 's dann Verletzte und Tote!"

    Bei Hitze, da traf man ihn an
    nur federkleidlos, den Fasan.
    Er sagte zum Rebhuhn:
    "Ich dachte, ich leb' nun
    weil 's kühler ist, ohne was an!"

    'nen Latz nahm zum Essen der Pudel.
    Er dacht' sich: "Wenn ich mich besudel',
    dann ist alles paletti.
    Denn ich liebe Spaghetti -
    und da bleibt schon mal kleben 'ne Nudel!"

    Sehr aufgeregt war sie, die Taube,
    denn heut' kam sie unter die Haube.
    Auf den Bräutigam warten
    tat sie - sitzend im Garten,
    am Fuß beringt, auf einer Laube.

    Schon hochbetagt war sie, die Ente
    und deswegen lange in Rente.
    Ihre Brut war längst flügge.
    Nichts zu tun gab 's. "Ich drücke
    meine Augen zu", sprach sie - und pennte!

    Es sagte das Fohlen zur Stute:
    "Ach Mutti, komm schnell - ich verblute!"
    Diese tat für ihr Fohlen
    das Verbandszeug schnell holen.
    Tja - Mutti, das war eine Gute!

    Es sagte die Stute zum Hengst:
    "Wenn du mich noch weiter bedrängst
    und ableckst - ganz lüstern -
    an Mähne und Nüstern,
    kann 's sein, dass du bald eine fängst!"

    Es meinte die todkranke Grille,
    es wäre ihr sehnlichster Wille,
    dass sie, eh sie stirbt,
    ein letztes Mal zirpt
    und dann gleich verscheide in Stille.

    "Ich lasse", sprach müde die Made,
    "jetzt sein alle fünfe mal grade!"
    Dann pennte sie weg,
    inmitten vom Speck,
    der lag in der Fleisch-Vorratslade.

    Es fragte ein Weibchen der Fink:
    "Kommst mit du noch auf einen Drink?"
    Drauf sagte die Finkin:
    "Well boy - I'm not drinkin`"
    und flog gleich von dannen - ganz flink.

    Die Stimmung bei Herrn und Frau Zeisig,
    die war schon seit längerem eisig.
    Herr Zeisig flog bald
    drum raus aus dem Wald
    und tschilpt im Exil nun auf Reisig.

    Es hatte der Bauersmann Weber
    im Stall einen komischen Eber.
    Dieser tat ständig blödeln.
    Weber machte drum Knödeln
    aus ihm (d. h. aus seiner Leber)


    Berufericks

    Ein Werkzeug-Erzeuger aus Bracht,
    der hat sich ein Girl angelacht.
    Später dann in der Kammer
    zeigte er ihr den Hammer
    und hat Nägel mit Köpfen gemacht.

    Ein Bäcker, betrieblich in Wacken,
    tat 's in der Geschäftswelt nicht packen.
    Ihm hat stets gefehlt
    der Mut und das Geld.
    Niemals bekam er was gebacken!

    Die Tischlergesellin Brigitte,
    war eine verdammt scharfe Schnitte.
    Sie war sehr adrett,
    nicht flach wie ein Brett
    und hatte viel Holz vor der Hütte!

    'ner Reinigungskraft namens Frieda,
    der war ihre Arbeit zuwider.
    Sie sah keinen Sinn
    darin und schmiss hin
    und kehrte von da an nie wieder!

    Ein Elektrikerlehrling aus Langen,
    war ein Nichtsnutz in allen Belangen.
    Egal was er tat,
    er war nicht auf Draht.
    Nie ist ihm ein Licht aufgegangen!

    Ein Furz ist 'nem Maler entwichen
    und hat sich ins Höschen geschlichen.
    Leider ging auch - o shit -
    etwas Flüssiges mit.
    Nun hat er die Hosen gestrichen!

    Ein Künstler mit Wohnsitz in Theben,
    beschloss, sich zu malen, mal eben.
    Er fertigte jäh
    von sich ein Porträt
    und ist nun gezeichnet fürs Leben!

    Ein Maurer, der viel und gern sang,
    tat dies voller Inbrunst und Drang.
    Doch seine Kollegen
    war'n wütend deswegen
    und gingen die Wände entlang.

    Ein Promi-Friseur war so frei
    und schnitt Heinos Perücke entzwei.
    Nun sah man vom Haupthaar
    viel mehr, als erlaubt war.
    Na, das war 'ne Haarspalterei!

    Ein Jäger mit Hochstand in Gießen,
    tat die Wildbahn, die freie, genießen.
    Plötzlich sprang eine Rehgeiß -
    vorne braun, hinten schneeweiß -
    aus dem Dickicht. Das fand er zum Schießen!

    'nen Schuhhändler aus Illertissen,
    hat ein Mann um den Kaufpreis beschissen.
    Jedoch schon im Nu
    drückte neben dem Schuh,
    den Dieb auch das schlechte Gewissen!

    Ein Polizist rauchte auf Streife
    sehr gerne und viel Tabakpfeife.
    Abends schrie seine Braut:
    "Pfui - du stinkst von dem Kraut!"
    Er dachte sich: "So eine Keife."


    Zwecks Linderung der Schmerzen
    Es flog 'ne ermattete Schwalbe
    gen Süden, die Strecke, die halbe.
    Dann ließ sie sich nieder
    und strich auf 's Gefieder
    ein bisschen was von der Zugsalbe.


    'ne Wäscherin - sie kam aus Aschen,
    war bekannt für unlautere Maschen.
    Sie hatte Verstand
    und hat nebst Gewand
    auch gerne mal Geld reingewaschen.

    Ein Fernseh-Direktor aus Hamm,
    war einer, der raus sich viel nahm.
    Er hatte 'nen Sender,
    'nen eigenen, denn der
    Name von ihm war Programm!

    Ein Piefke, der hat in der Nacht
    in Glasgow ein Wunder vollbracht.
    Er hat in 'nem Pub
    mit Diebels und DAB
    die Schotten allsamt dicht gemacht.

    Ein Wand'rer wollt' - ohne zu wissen,
    was er zu sich nahm - Früchte genießen.
    Er aß Vogelbeeren
    und zog draus die Lehren,
    denn fast hätt' ins Gras er gebissen!

    Sehr schlagfertig war sie, die Frauke,
    sie war ein Rebell - ein Rabauke.
    Musikalisch ein Vollblut
    war sie. Trommelte voll gut
    und haute sehr gern auf die Pauke.

    Zu seinem Freund Edi, dem Wachmann,
    sagte unlängst ein Medien-Fachmann:
    "Deine neue Bekannte
    ist 'ne ganz heiße Tante!
    Sag' - wann legst du die Lady denn flach, Mann?"

     

    PGS

    The AABBA-alliteration-limerick!
    Siehe auch Experimente

    Alice Ann, animating an action,
    Applied aimingly ads and abstraction.
    Bending body, built boney,
    Bare-breasted, baloney.
    An admittedly acid attraction.


    ANON.
    A hesitant virgin named Mabel
    Remarked: "Though I'm not sure I'm able,
    I'm willing to try,
    So where shall I lie-
    On the bed, on the floor, or the table?"

    Übersetzung von PGS:
    Sagt die zaghafte Jungfrau ganz frisch:
    "Ob ich's bringe, das weiß ich noch nich,
    doch versuch’s, meinetwegen,
    wohin soll ich mich legen -
    auf den Boden, auf Bett oder Tisch?“


    Traumsommer (Albtraumsommer?) 2003

    Mehr als dreißig der tropischen Tage,
    das bringt Freude - für manche auch Plage.
    Bei Rekordhitzegraden,
    ging halb Deutschland nur baden.
    „Korn verdorrt!“ tönt vom Landwirt die Klage.

    Wälder brennen wie Zunder und Stroh,
    oft gewollt abgefackelt, nur so!
    Rund ums Mittelmeer Brände,
    keiner will an die Strände,
    auch der Kanzler blieb hier, irgendwo.

    Ohne Klimaanlage im Haus,
    hält ’s der Neubaubewohner kaum aus.
    Wer im Altbau darf leben,
    muss vor Schweiß nicht stets kleben,
    dicke Mauern, da ist man fein raus!

    Mineralwasser boomt und auch Bier,
    jeder schwitzt und säuft drum wie ein Tier.
    Lkw’s müssen rollen,
    weil das „aqua“ wir  wollen,
    dabei fließt ’s aus dem Hahn besser hier.

    In den Alpen wird’s auch schon zu warm,
    Gletscher schmelzen, s’gibt Steinschlagalarm,
    und die Trucks über’n Pass,
    rollen ohn’ Unterlass,
    Umweltschützern zu Kummer und Harm.

    Pflanzen, Bäume, Verdunstungsgefühl,
    Noch mehr Wasser wär’ gut, das macht kühl!
    Doch die Flüsse halb leer,
    Kraftwerkskühlung, woher?
    Stromerzeuger-Verlustangst-Kalkül.

    In New York und drumrum blackout, heiß,
    air condition braucht Saft, sonst gibt’s Schweiß.
    U-Bahn-Fahrten ersterben,
    Tiefkühlkost muss verderben
    für den Stromnetz-Investmentstau-Preis.

    „So was kann es bei uns doch nicht geben,
    unsre Netze sind sicherer eben!“
    So wird schnell uns versichert,
    hat da einer gekichert? –
    Ging’s lang weiter, wir würden ’s erleben.

    Doch die kühlere Luft kam noch zeitig,
    Zwölf Grad runter, Entspannung allseitig.
    Zwar fehlt Regen noch immer,
    doch wird’s nun nicht mehr schlimmer,
    Tropensommerschlusszeit, ganz unstreitig.

    Für den Wein war das Wetter ganz toll,
    Reben hängen von Trauben schon voll,
    im August wird gelesen,
    nie so früh war’s gewesen,
    dass die Kelter vom Most überquoll.

    Der Jahrhundertwein - jeder begehrt ’n -
    wird der Beste, je trinkbar auf Erden.
    Man wird lang davon schwärmen,
    an der Sonne sich wärmen,
    die - gefangen - den Wein erst ließ werden.

    Was ist sonst vom Traumsommer geblieben?
    Viele gibt’s die - wie ich - drüber schrieben.
    Leider Albtraum für die,
    die gelitten wie nie,
    weil vom Heim sie das Feuer vertrieben.

    Auch die Hitze allein brachte Not:
    Kreislaufkollaps, Vertrocknen, gar Tod.
    In Paris - nicht zu retten -
    starben Alte in Betten,
    weil die Hitze sie – hilflos - bedroht.

    Tropensommer, was lernen wir draus?
    Besser plan für die Zukunft voraus.
    Es wird öfter so kommen,
    und dann wird uns genommen,
    Lebensfreude, Gesundheit und Haus.

    Hinterher gibt’s noch Streit um Rekorde,
    DWD* contra Kachelmanns Horde.
    Vierzig, acht - vierzig, zwo,
    Wer misst mehr, wer misst wo?
    Zehntelgrade-Gefeilsch-Missakkorde!
    *Deutscher Wetter-Dienst

    Doch so schön wie im Süden war’s auch,
    Mädchen zeigten so gerne den Bauch-
    -nabel her in der Sonne
    und viel mehr noch, mit Wonne:
    Baggersee-Sommer-Nacktbade-Brauch.

     

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    Harald Grubert

    Unterhalten sich Frauen in Last:
    "Was macht denn Ihr Gatte, Frau Bast?"
    "Zellenforscher ist der."
    "Da hat er's aber schwer."
    "Nein, er sitzt einfach wieder im Knast!"

    Von der taufrischen Freundin in Jenny
    will er möglichst recht viel wissen: "Henni,
    willst du gern ein Mann sein?"
    "Was ich sagen kann: Nein!
    Aber du? Wie ist das bei dir, Benni?"

    Mit dem Auto verließen sie Brecht,
    diese Wegstrecke ist ihr ganz recht:
    "Vorne ist an der Quelle
    'ne romantische Stelle,
    dort wär' jetzt eine Panne nicht schlecht!"

    Nach der Spritztour zurück nun in Waren,
    da sagt ihm ihre Meinung die Karen:
    "Dein Anfänger-Schild,
    ich dachte, das gilt
    nur der mangelden Praxis beim Fahren!"

    "Wieso konnte es Gott denn gelingen,
    diese Welt so geschwind zu erbringen?"
    "Die Gewerkschaft gab's schlicht
    wie Beamte noch nicht,
    keine Handwerker vor allen Dingen!"

    Bei dem Manne, der treibt es in Frenz,
    kommt viel Freude auf, wieder ist Lenz.
    Da steigen Hormone,
    und das ist nicht ohne!
    Aber er ist ja ganzjährig Stenz!

    Sie erfragt ob er sie liebt in Laase.
    "Freilich, auch deine Pfunde, mein Hase,
    oder wie heißt das Tier
    vom Kalender nur hier
    mit dem spitzigen Horn auf der Nase?"

    Das Paar ohne Kinder in Hammel
    vollführte erneut sein Gerammel,
    dann mit Bammel zum Test,
    was sich leicht denken läßt.
    Erlöst dann nur frohes Gestammel!

    Mir träumte vor einigen Tagen,
    daß sie Saddam, Bush, Blair verklagen.
    Alle drei in der Zelle.
    Und mit äußerster Schnelle,
    die haben sich blendend vertragen!

    Der Förster ertappt nahe Haus
    mit Messer den wütenden Klaus.
    "Was sind das für Kerben?
    Der Baum kann ja sterben!"
    "Ich lösche das Herzchen nur aus!"

    Jüngst wollte ein Künstler in Spittel
    nackt malen das Fräulein von Knittel.
    Zwar ist sie gar nicht spröde,
    doch sie findet es blöde:
    "Behalten Sie an Ihren Kittel!"

    Ein Bezechter kam spät heim in Spiegel.
    In der Hand hält die Frau einen Tiegel.
    "Das ist reizend, mein Schätzchen,
    aber ich aß ein paar Häppchen."
    Und gottlob gab es keinerlei Prügel.

    Ein einfacher Rentner in Biene,
    der fragt immer seine Christine.
    Er mag gern Rätselspiele,
    kommt allein nicht zum Ziele.
    "Was ist denn nur das: Pipeline?"

    Kürzlich quatschen zwei Kerle in Wucker:
    "Dieses Girl ist vergleichbar mit Zucker."
    "So süß, ist doch toll!"
    "Da irrst du dich voll.
    Raffiniert! Frag nur Friedel, den Schlucker!"

    Dieses herzliche Mädchen in Huf
    hatte einen betrüblichen Ruf,
    weil ein Spanner sie immer
    derart sah in dem Zimmer:
    nackt wie Gott sie vor Jahren mal schuf.

    Einer kommt aus dem Festzelt in Krunkel,
    seinen Sohn bringt er heim, es ist dunkel.
    Auf der Bank Mann und Frau,
    er erkennt es genau:
    "Das ist sonderbar, dieses Geschunkel!

    Unterhalten sich Damen in Schrick
    über Liebe auf den ersten Blick.
    "Die Liebe muß wachsen!"
    "Ich lass' diese Faxen,
    denn du sparst sehr viel Zeit mit dem Trick!"

    Ein schändlicher Kerl aus Wiecheln,
    der ließ das Verhältnis gleich kriseln,
    als ihm wurde klar,
    daß schwanger sie war.
    Er tat sich auf einmal verpieseln!

    Kürzlich beichtete sie die Vergangenheit
    ihrem Bräutigam aufrichtig lang und breit.
    "Dumm hat er wohl geguckt?"
    "Ja, auch kräftig geschluckt,
    und die Haare geglättet sehr lange Zeit!

    Ein Mann liegt im Sterben in Fell,
    er beichtet den Seitensprung schnell,
    der erst neulich geschah.
    Was sie nämlich auch sah:
    "Deshalb gab's das Gift auf der Stell'!"

    Da denkt sich doch einer im Kittchen
    aus Lust: "Triebe es das Schneewittchen
    dort hinter den Bergen
    mit sämtlichen Zwergen,
    dann hieße es besser Schneeflittchen!"

    "So 'n Kleidchen vom Paps will auch ich."
    "Du irrst dich! Verließe ich mich,
    mein Kindchen, auf den,
    würd' nackt ich hier stehn,
    dann hätt' ich noch nicht einmal dich!"

    Er fragt ihn: "Wo ist denn dein Weib nur?"
    "Die macht eine längere Kneippkur."
    "Was treibst du für dich?"
    "Begleitest du mich?
    Ich mache es ähnlich, 'ne Kneiptour!"

    Die Chefsekretärin fragt an,
    ob sie nicht mehr Geld kriegen kann.
    Das Nein stört mitnichten:
    "Pikante Geschichten
    bring' ich sicher leicht an den Mann!"

    Die Heiratsvermittlerin Knaus
    will endlich ihr eigenes Haus.
    Architekten beraten,
    auch ein Freund aus den Staaten:
    "Gut sähe ein Kuppelbau aus!"

    "Meine Frau war ja gestern so heiser,
    es war gleich um ein Vielfaches leiser."
    "Sie müssen verraten
    wie Sie das nur taten!"
    "Ich tat nichts - ich bin leider kein Weiser!"

    Bei der Damenwahl schnappt sie sich schnell
    den recht großen und flotten Herrn Krell.
    Er schmeichelt ihr gar,
    sie ähnle 'nem Star.
    "Wem? Sie Schmeichler!" "Na dem Fernandel!"

    Die Familie geht ins Lokal,
    und der Sohn bestellt Milch. "Nicht normal!
    Der Bub trinkt ja kein Bier,
    der ist wohl nicht von mir?
    Aber das wäre ziemlich fatal!"

    "Probier es doch mal mit Hypnose,
    vielleicht regt sich was in der Hose!"
    "Eine gute Idee,
    sofort morgen ich geh,
    wo wohnt diese Dame, die lose?"

    Da stöhnt doch ein Gatte in Gitter:
    "Ich habe im Finger `nen Splitter."
    "Ach du armer Tropf,
    mußt du dich am Kopf
    auch kratzen!" Das stößt ihm auf - bitter!

    Er erkundigt gespannt sich in Wisch
    bei dem netten Kollegen Franz Frisch:
    "Auf der Party, war's voll?"
    "Wie sonst immer war's toll,
    genug Platz hatte ich unterm Tisch!"

    Macht im Laden der Chef dich zur Schnecke,
    dann geh nicht wie ein Pfeil an die Decke!
    Wenn die Schnecken sich sputen,
    brauchen sie vier Minuten
    für die halbe einmetrige Strecke!

    Er fragt seinen Bruder im Westen:
    "Wann schmeckt dir der Whisky am besten?"
    "Beim Feiern macht's Spaß."
    "Und wann passiert das?"
    "Wenn Whisky ich trinke mit Gästen!"

    "Numismatiker ist hier in Methler
    auch mein Onkel, du kennst den Hans Ketler?"
    "Ist die Krankheit gefährlich?"
    "Der ist Münzsammler - ehrlich."
    "Früher sagte man einfach nur Bettler!"

    Das Handy stört sie jetzt in Wielen,
    als lustvoll im Bett sie sich sielen.
    "Wer war denn da dran?"
    "Das war nur mein Mann,
    der tut derzeit Skat mit dir spielen!"

    Die Geburtshilfe übt sie, aus Strange,
    an der Puppe. Dem Lehrer wird bange:
    "Sie vernichten, ich tippe,
    derart restlos die Sippe,
    kriegt der Vater noch 'n Schlag mit der Zange!"

    Er langweilt sich mächtig in Zarten.
    "Ein Hobby! Was magst du für Sparten?"
    "Ich mag Gärtnerei."
    "Das ist einwandfrei."
    "Das geht aber nicht ohne Garten!"

    "Warum kommst du nicht mit zum Zoll?
    Beamteter sein ist doch toll!"
    "Erstens liegt mir das nicht.
    Und ich hätt', wenn wer spricht,
    als 'Filzstift' die Schnauze schnell voll!"

    "Mutti, stimmt es," fragt Fritzchen in Kaub,
    "daß die Toten dann werden zu Staub?"
    "Allerdings ist das wahr"
    "Unterm Bett, alles klar,
    hat sich einer gerichtet, ich glaub'!"

    "Franz, hast du ihr `nen Antrag gemacht?"
    "Ja, ich fragte sie einfach heut nacht.
    Da gibt's eine Hürde,
    der Letzte sein würde
    sicher ich, dann hat sie noch gelacht!"

    Scherben
    Mit den Achseln die Gattin bloß zuckt,
    als die Freundin zum Fenster hin guckt:
    "Die Schuld trägt mein Mann!"
    "Wie geht das nur an? "
    "Der Kerl hat sich leider geduckt!"

    Falscher Job
    Aufs Gemüt schlägt dem Manne aus Springen
    dieses Herbstwetter vor allen Dingen.
    Er kriegt Pillen dagegen.
    "Auch ein Lied hilft!" "Von wegen!
    Auf dem Friedhof darf ich doch nicht singen!"

    Kunstfehler
    "Wie lange hab' ich noch zu leben?"
    Der Doktor muß ihm Auskunft geben:
    "Der Roman in der Presse
    ist nun ohne Int'resse,
    nach Geld brauchen Sie nicht mehr streben!"

    Der Mann nach drei Jahren noch wandelt,
    er hat sogar neu angebandelt.
    Der Arzt ist betroffen,
    sein Mund bleibt gar offen:
    "Da wurden Sie falsch wohl behandelt!"

    Nachwuchs
    Ein Mann schreibt den Eltern in Mauth,
    ist stolz auf das Kind seiner Braut:
    "Und zum Stillen des Knaben
    eine Schwarze wir haben,
    nun hat unser Kind dunkle Haut!"

    Die Antwort des Vaters nach Norden
    besteht aus den folgenden Worten:
    "Von uns bekamst du
    die Milch von der Kuh,
    prompt bist du so ein Rindvieh geworden!


    Gegenstoß

    Er kommt von der Dienstfahrt nach Hagen.
    Sie sieht seinen Lippenstiftkragen
    und bohrt gleich unheimlich.
    Das ist ihm ja peinlich,
    doch muß er die Wahrheit ihr sagen.

    Und am folgenden Abend kommt sie
    erst recht spät, sowas macht sie sonst nie!
    Er spürt seinen Magen,
    dann dringende Fragen!
    Seine Gattin beantwortet die.

    Da spricht sie entschieden zu ihm,
    auch sie war nur einmal intim.
    Das sei nun ihre Rache.
    Sie verschweigt eine Sache:
    ein Mal mit dem Basketballteam!


    Nicht erkannt
    Wieder plaudern zwei Frauen in Pissen:
    "Meinem Mann geht es erst mal beschissen,
    er kam nüchtern nach Haus,
    unser Hund rastet aus
    und hat ihn so entsetzlich gebissen!"


    Modernes Märchen
    Der Frosch springt ins Wasser hinein,
    er wollte ein Mann wieder sein.
    Sie ist später ihm hold.
    Für die Kugel aus Gold
    tauscht er Silikonkugeln ein!

    Dieser Prinz mit der bellenden Meute
    trifft im Wald auf drei Zwerge nur heute.
    "Seit ihr nicht viel mehr?"
    Ein Zwerg atmet schwer:
    "Keine Leute, mein Herr, keine Leute!"


    Friedenskämpfer?
    Sie monieren an zahlreichen Orten
    dieses sinnlose, grausame Morden.
    Sie agieren entschieden
    für die Rückkehr zum Frieden
    mit Gewalt recht oft, nicht nur mit Worten!

    Unglaublich
    Die Fahrschülerin wohnt in Dinker,
    die setzt einwandfrei links den Blinker,
    schaltet, lenkt und gibt Gas.
    Doch sie fährt durch das Gras
    nach rechts, hart gestoppt von dem Klinker!

    Junggesellen
    Ein älteres Mädchen in Merzen,
    das schickte ein Foto nach Gerzen.
    Ja, sie hatte kein Glück,
    denn das Bild kam zurück:
    "So einsam sind doch nicht die Herzen!"

    Badespaß?
    Im Lenz war ein eifriger Schwimmer
    im Wasser als erster noch immer.
    Das mißfiel einer Ratte,
    die gebissen ihn hatte.
    Die Spritzen beim Arzt mag er nimmer!

    Rätsel
    Sie ist bombenfest an der Ecke
    und legt doch zurück eine Strecke.
    Was kann denn das sein?
    Gleich fällt es dir ein:
    Am Brief ich die Marke entdecke!


    Selbstbewußtsein

    Unterdrückt war ein Gatte in Wisch.
    Seine Wunden, die sind noch sehr frisch.
    Der Arzt baut ihn auf,
    so ist er gut drauf,
    haut zu Hause sogleich auf den Tisch!

    "Meinen Anzug, ich will jetzt nach Atter!"
    Seine Frau fügt sich ihrem Gevatter.
    "Und nun meinen Binder!"
    Das schreckt auch die Kinder:
    "Den bekommst du vom Leichenbestatter!"


    Musik?
    In Sachsen im Frühling stets wieder,
    da treffen sich Trommler und Fiedler
    und andere Leute,
    auch Funk erscheint heute.
    Sie machen Problemschach viel lieber!


    Coole Fete
    Beim Poltern zur Hochzeit in Staufen
    ist es ja ein einziges Saufen.
    Einer fällt in die Scherben.
    Selbst der Braut ist's zum Sterben,
    und einige müssen gar raufen!

    Der Bräutigam tanzt durch die Gegend,
    den Gürtel für Keuschheit anlegend.
    Der Schlüssel kommt weg,
    er fliegt in den Dreck.
    Die Taufe wird auch so bewegend!


    Notlüge Baumschule
    Der strenge Erzeuger in Kiel
    gestattet der Tochter nicht viel.
    Zur Schonung diskret
    zum Freund sie nun geht.
    Die Schule, sagt sie, sei ihr Ziel!

    Wie war's
    "In der Hochzeitsnacht lief alles glatt
    wie beim Schach: feine Spielarten satt,
    tolle Positionen,
    die sich immer schon lohnen.
    Und am Ende ist ständig man matt!"

    Aufklärung
    Ein Jüngling sieht erstmals 'nen Strip,
    mit prompter Bewegung im Slip.
    "Wenn steif ich jetzt werde,
    ob ich nun schon sterbe?"
    Da kriegt er vom Vater 'nen Tip!

    Eine Minute
    Den Schiri beim Fußball in Pissen
    ein Zuschauer bitten hat müssen:
    "Ich will Sie etwas fragen,
    können Sie mir schnell sagen,
    was Sie von dem Spiel alles wissen!"

    Gehaltserhöhung
    "Wie geht das?", fragt er scheel nahe Lützen
    und gespannt die Kollegin von Schützen.
    "Ich verstehe ihr Klagen,
    könnte es ihnen sagen,
    doch würde das ihnen nichts nützen!"

    Echter Gesetzeshüter
    Einen Stripper erwarten in Kamen
    in der "Bullenkluft" laut ein paar Damen.
    Er kommt, will's vermeiden,
    sie tun ihn entkleiden.
    Dieser Einsatz fällt glatt aus dem Rahmen!

    Feuerteufel
    Manchmal kommt zu den Leuten der Feuerwehr
    so ein eifriger, emsiger Neuer her.
    Viel Flammengezüngel
    verursacht der Schlingel.
    Eine Reihe von Bränden wird teuer sehr!

    Prüfung
    "Nun, Sie haben's doch richtig genannt,
    doch warum sind Sie so überspannt?"
    "Weil der dämlichste Mann
    sehr viel mehr fragen kann,
    als der Klügste für wahr hat erkannt!"


    Tierisch

    Hockt ein Frosch auf dem Kopf eines Knaben,
    beide warten beim Doktor in Raben.
    Der fragt leicht pikiert:
    "Was ist denn passiert?"
    "Eingetreten muß ich mir was haben!"

    Einmal kämpfen zwei gleichstarke Widder
    wie vorzeiten die tapferen Ritter.
    Eine Frau will sie trennen,
    muß der Schäfer da rennen:
    "So viel Dummheit gehört hinter Gitter!"

    Durch die Ausstellung einer fast rennt.
    Er die Rassen der Katzen kaum kennt:
    "Was für niedliche Wesen!"
    "Ich hab hier Siamesen."
    "Überwältigend, bestens getrennt!"

    Sein Hund rettet sein Leben in Massen.
    "Das kann ich aber doch gar nicht fassen!"
    "Ich war tagelang krank,
    und er hat, Gott sei Dank,
    diesen Arzt nicht ans Bett kommen lassen!"

    Nach dem Urlaub moniert er in Nossen:
    "Das hat mich aber mächtig verdrossen!
    Wellenreiten ist öd,
    das war mir viel zu blöd:
    Nicht ins Wasser bekam ich den Zossen!"

    Verliebt sich ein pechschwarzer Panther
    in einen krakeelenden Ganter,
    hat ihn gern nur zum Fressen,
    mußte ihn doch vergessen:
    weg wegen der Hunde schnell rannter!

    Da quatschen zwei Angler aus Schwenke:
    "Machst du deiner Frau noch Geschenke?"
    "Nichts da, aus meiner Sicht:
    Einen Wurm gibst du nicht
    der einmal gefangenen Renke!"

    Im Zoo stellt die Mutter aus Moor
    der Tochter die Tiere gern vor.
    Wie sie Rehe entdeckt:
    "Gut ein Rehbraten schmeckt!"
    "Und wo sehen wir einen Schmor?"

    Eine Fliege spaziert mal in Gratze
    mit dem Kind auf 'ner glänzenden Glatze:
    "Wie ich jung war wie du,
    war fast alles hier zu,
    Zeit fliegt auch und zeigt hier ihre Fratze!"

    "Polizei! Kommen Sie schnell vorbei!
    Eine Katze, rasch hilf, Polizei!"
    "Was hat sie verbrochen?
    Wen hab' ich gesprochen?"
    "Ich bin Kai, ich bin ein Papagei!"

    Igel führen die Kinderchen aus,
    queren rasch einen Weg bei dem Haus.
    Der Vater bleibt stehen,
    hat 's Fahrrad gesehen:
    "Aus den Reifen lass' Luft ich jetzt raus!"

    Eine Kuh zittert plötzlich in Senden:
    "Ich versteckte mich gern hinter Wänden."
    "Was drückt dich so nieder?"
    "Er kommt ja schon wieder,
    dieser Melker mit eiskalten Händen!"

    Eine Kuh auf der Weide in See
    war sehr mager, beinah wie ein Reh.
    Was der Bauer dann spricht
    aber glaubt man ihm nicht:
    "Nur mit vier Blättern frißt sie den Klee!"

    Sie beschwert sich beim Knaben in Ströhe:
    "Bei mir kriecht schon ein Floh in die Höhe,
    nimm weg deine Töle!"
    Ihn stört ihr Genöle:
    "Komm her, Anka, die Dame hat Flöhe!"

    Zu dem Uhrmacher geht sie in Lehen:
    "Können Sie nach dem Hund einmal sehen?"
    "Uhren machen wir hier,
    und was soll da Ihr Tier?"
    "Der bleibt auch immer wieder mal stehen!"

    Die zwei Schildkröten treffen sich mal:
    "Ich bin tätig im teuren Lokal."
    "Was mußt du da machen?"
    "Ich bade, wirst lachen,
    sie servieren mein Wasser!" "Fatal!"

    Ein Hundebesitzer in Baukau
    schimpft lauthals: "Der lügt ja, mein Chow-Chow!"
    Das tut ihn sehr kratzen.
    "Wie rufen die Katzen?"
    Da kommt immer unwahr sein "Wau, Wau"!

    Am Fenster, da fand eine Mücke
    für sich eine winzige Lücke.
    Die Frau hat 'nen Stich,
    doch rächte sie sich:
    verfehlte die Vase zum Glücke!

    Kongobiene les' ich auf dem Schild,
    doch ein vollkommen anderes Bild.
    Kein freches Insekt!
    Es fehlt Intellekt:
    Konkubinen sind lieb und nicht wild!

    Ein Esel mit Berber am Zügel
    ist bockig kurz vor einem Hügel.
    Der Mann schlägt ihn im Zorn,
    zieht dann kräftig von vorn.
    Dort "straft" eine Kobra die Prügel!

    Dem Kapaun pflanzte "Hörner" man ein,
    sichtbar sollten Kastraten so sein.
    Für die Zucht ja verloren,
    wuchsen fest ihre Sporen.
    Manche Frau findet Hörner noch fein!

    Damit Kranke im Bett ruhig liegen,
    konnten Eier zum Brüten sie kriegen.
    Durch die Wärme mußt' glücken,
    daß dann schlüpfte ein Küken,
    manchmal Schlangen, die Leben besiegen!

    Das Chamäleon zeigt uns sein Wesen,
    in der Farbe der Haut kannst du lesen.
    Sie der Wahrheit genügen,
    während Menschen oft lügen,
    nicht mal rot werden oft diese Bösen!

    Der Bücherwurm so von Natur
    verschlingt gern die Literatur,
    nimmt sie auf mit Behagen,
    manches liegt schwer im Magen.
    Oft mag leichte Kost er auch nur!

    Eine Boa constrictor hat leicht
    so ein Faultier im Baum rasch erreicht,
    Nun verschlungen schon fast,
    hängt's noch immer am Ast,
    dem begossenen Pudel sie gleicht!

    Bullenbeißer, gezüchtet im Grunde,
    als den Bulldoggen ähnliche Hunde,
    für den Kampf gegen Stiere,
    da erhielten die Tiere
    manch gefährliche, tödliche Wunde!

    Bullen müssen das nicht mehr vermuten.
    Wadenbeißer sind auch keine Guten.
    Abgesehen von Hunden,
    wird man hier nun geschunden,
    diese Stechfliegen lassen uns bluten!

    Beim Gorilla im Zoo von Berlin
    machten sie sich mal Sorgen um ihn.
    Matze wollte nichts fressen.
    Futter wurde vergessen
    in die richtige Ecke zu ziehn!

    Mit offenen Augen der Hase,
    da rümpfen Experten die Nase.
    Natürlich hellwach
    macht er sich ganz flach,
    vor Jägern 'ne mutige Phase!

    Zu zwei Häschen schleicht hungrig ein Fuchs,
    ihm gibt Deckung ein stattlicher Buchs.
    Das Tier ist noch jung,
    da kommt schon der Sprung:
    diesen Rotfuchs holt aber ein Luchs!

    Sind der Stockente Eier bedroht,
    die beschmutzt sie zum Schutze mit Kot.
    Der Räuber gibt auf.
    Sitzt sie wieder drauf,
    nichts riechend kommt sie nicht in Not!

    Da staunt von Delphinen ein Kind,
    weil die nun mal neugierig sind:
    Ein Raucher im Dunst.
    Das Kind nutzt die Gunst
    und Muttermilch "pafft" es geschwind!

    Die Tauben sind immer so niedlich,
    jedoch nicht andauernd nur friedlich.
    Im Käfig gehalten,
    sie Terror entfalten,
    die Stärkere hackt unermüdlich!

    So vor ungefähr einhundert Jahren
    kleine Äffchen oft Haustiere waren.
    Sehr viel länger als Frauen
    in den Spiegel sie schauen,
    nur weil sie sich nicht selbst dort gewahren!

    "Was sind in der Zeitung nur Enten?"
    "Wenn die eine Nachricht verwenden,
    daß ein Lama in Zvolen
    bekam letztens vier Fohlen;
    drei sind garantiert hiervon Enten!"

    Das ist einem Züchter ganz recht,
    in Teichen schwimmt immer ein Hecht.
    Alle Karpfen zu groß,
    fängt er "Mitesser" bloß,
    der Züchter spart Futter nicht schlecht!

    Aus dem "fjeldfross" hoch oben im Norden
    ist bei uns ja der Vielfraß geworden,
    Felsenkater müßt's heißen.
    Viele Menschen beweisen
    sich als Vielfraß mit Braten und Torten!

    Recht sicher vom Strauß ist das Nest,
    wenn sie's bei Gefahr nicht verläßt.
    Kaum das Nest einer fand,
    liegt der Kopf auf dem Sand.
    Die Flügel besorgen den Rest!




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