Ihre neuen Limericks vom Februar 2003


    Harald Kriegler

    Ein Pferd und ein Jockey aus Halle,
    die gingen sehr spät in die Falle.
    Sie taten verpennen
    das ganz große Rennen.
    Das Heu ging verloren dem Stalle.

    Es sprach mal ein Boxer aus Plauen:
    „Ich lass mich von niemandem hauen.“
    Er stieg in den Ring,
    erwischte ein Ding.
    Nun fällt es ihm schwer, was zu kauen.

    „Vor Jahren“, erzählte die Mutter,
    „da fuhren wir oft mit dem Kutter.
    Wir sparten den Zoll.
    Das war wirklich toll
    Der Vater nahm Schnaps, ich die Butter.“

    Ein Biathlet, einer aus Meißen,
    der will sich am Riemen nicht reißen.
    Er sucht nach ‘nem Dreh,
    die Flinte bei Schnee
    und Hagel ins Korn mal zu schmeißen.

    Ich habe ‘ne Freundin in Thale,
    die findet doch mit einem Male
    zu teuer das Rauchen.
    Ab jetzt will sie schlauchen.
    Und das ist für mich das Fatale.

    Es war in ‘nem Zelt, nah bei Aken,
    da wälzten sich zwei in den Laken.
    Es herrschte nur Frust.
    Nichts war ‘s mit der Lust.
    Sie wurden zerstochen von Schnaken.

    Es suchte ein Mädchen aus Finnland
    ‘nen Freund, und sie schrieb für die Pinnwand:
    „Schön schlank wäre fein.“
    Es sollte nicht sein.
    Sie einen mit doppeltem Kinn fand.

    Es klopft bei ‘nem Mädchen aus Stade.
    Sie ruft: „Ja, ich bade gerade.“
    Der Jüngling voll Lust
    erschaut keine Brust.
    Nur Schaum und ein Stücken von Wade.

    Es dacht’ sich ein Taucher: „Ich schone
    mein Haupt. Ich geh’ runter jetzt ohne
    den üblichen Helm.
    Ja, unserem Schelm,
    dem steht sie, die Wassermelone.

    Es muss sich ein Zecher aus Hagen
    mit ziemlichen Schmerzen nun plagen.
    Ihm brummt sehr der Kopf.
    Es hat sich der Tropf
    die Nacht um die Ohren geschlagen.



    PGS

    Oh Lim’rick, was musst du ertragen,
    weil manche das Dichten nun wagen,
    die ‘s viel besser ließen
    und Querflöte bliesen,
    statt uns mit Gedichtchen zu plagen.



    Klaus Schedlberger

    Ein unsteter Penner aus Darmstadt
    aß sich mal auf ‘nes Bauersmanns Farm satt.
    Nach dem Holzofen-Kauern
    sprach er dankbar zum Bauern:
    „Wie gut ist ‘s, wenn einmal man ‘s warm hat!“

    In ‘nem Bergwerk im Städtchen Leoben
    entnahm unter Tage man Proben.
    Plötzlich gab es ein Schrei’n:
    „Lauft, der Stollen stürzt ein!“
    Zum Glück waren alle schon oben.

    Ein Waschweib, zuhause in Posen,
    wusch ständig nur dreckige Hosen.
    Sie fühlt sich entmündigt,
    drum hat sie gekündigt.
    (Ihren Arbeitsplatz tat man verlosen.)

    Im ehrwürd’gen Dome zu Speyer
    saß andächtig Hildegard Meyer.
    Sie betete fromm:
    „Mutttergottes, so komm!“
    Darauf fiel von oben ein Schleier.

    Es stand eine Frau in der Küche,
    wie hasste sie diese Gerüche!
    Einmal wusch sie noch ab,
    dann machte sie schlapp.
    Und somit ging alles in Brüche!

    In einem katholischen Kloster,
    da hing ein erotisches Poster.
    Davon hörte der Abt,
    und kam schnell angetrabt.
    „Wer war das?“ fragt wütend erbost er.



    Markus Weiß

    Ich möchte die Queen herzlich grüßen
    und lege ihr hiermit zu Füßen
    der Limericks drei.
    Sie brachte uns bei,
    dass Lim’ricks den Alltag versüßen.

    Es aß eine Dicke aus Stade
    fürs Leben gern Nussschokolade.
    Auch Kuchen und Torten,
    Bonbons, alle Sorten,
    verschlang sie – sogar auf dem Rade.

    Heinz Holz aus der Stadt Leverkusen
    bemängelt beim Girlfriend den Busen.
    Er sei viel zu klein.
    Sie beendet’ die Pein.
    Nun darf Silikon er beschmusen.

    Ein Verkehrspolizist im Ort Reit
    unterrichtet „Verkehrssicherheit.“
    Seine Tochter blieb fern.
    Lernen hat sie nicht gern.
    Zum „Verkehrsunfall“ kam ‘s zu der Zeit.



    Klaus Schedlberger

    Schach-ericks

    Es spielte Graf Bodo zu Bach
    tagsüber mit seinem Hund Schach.
    Doch spielte Herr Blaublut
    alles andre als saugut,
    man könnte sogar sagen: schwach.

    Der Hund hatte es schon so satt,
    dass sein Herrchen kein Spielniveau hat.
    Ihm wurd’ es zu bunt,
    drum setzte der Hund
    sein Herrchen aufs Schnellste Schach matt.


    Sehr misstrauisch war er, der Otto,
    Kontrolle ist gut, stets sein Motto.
    Er fand von Frau Nora
    im Windows Explorer
    gespeichert ein Schwarzweiß-Aktfoto.

    Da war mal ein Mörder in Winsen,
    dem ging seine Tat in die Binsen.
    Man fand in der Luhe
    in ‘ner hölzernen Truhe
    seine Frau – drauf verging ihm das Grinsen!

    Ein Autolackierer aus Meißen,
    der tat seinen schwarzen Golf weißen.
    „Dann stört ‘s nicht so sehr“,
    so meinte der Herr,
    „wenn Tauben von oben drauf …“

    Ein Geschichtenerzähler auf Rügen
    tat wie einst Baron Münchhausen lügen.
    Er hat stets gelogen,
    dass die Balken sich bogen,
    doch sein Weib tat er niemals betrügen.



    Klaus Dorschu

    Doch wenn alle Mädchen in Lünen
    nackt tanzten auf dortigen Bühnen,
    verlör’ Mann die Lust,
    und von Mai bis August
    versteckte Mann sich in den Dünen.



    Eduard Maier

    Jott W. – Fallschirmspringer am Biertisch
    saß unter dem Bild mit dem Röhrhirsch.
    Er soff 18 Pils,
    ‘ne Runde am Filz.
    Und beim Zahlen ward Rex rot und unwirsch.

    Der Müllmann am Schirm kriegt den Laufpass.
    Er hat zwar Ideen, jedoch kein Ass.
    er redet zu viel,
    schießt neben das Ziel,
    zieht am Schnürchen und wird dabei klitschnass.

     

    Klaus Dorschu

    Mädchen

    Da fragte ein Mädchen auf Kuba:
    „Geliebter, sag, was machst denn du da?
    Statt das Bett mir zu wärmen.
    blickst du auf zu den Sternen
    und bläst auf dem Dache die Tuba.

    Zum Freund sagt ein Mädchen in Flandern:
    „In den Ferien immer nur wandern?
    Säß’ lieber in Frisco
    in einer Top-Disco.
    Dazu such’ ich mir jetzt ‘nen andern.“

    Ein Mädchen, das hatte in Essen
    am Morgen die Pille vergessen.
    Des Abends kam Wolle,
    sie sagte, er solle
    doch Äpfelchen essen. Stattdessen.

    Einem Mädchen versprach er in Herne:
    „Ich hol’ dir vom Himmel die Sterne.”
    Doch er hatte ‘nen Fimmel,
    die stehn noch am Himmel
    und sie guckt danach aus der Ferne.

    Ein Mädchen, das musste in Gießen
    beim Lieben verschiedentlich niesen.
    Das mochten die Herrn
    jedoch gar nicht gern
    und ließen sich dadurch verdrießen.

    Ein Mädchen, das sagt in der Schweiz:
    „Dies Land ist für mich ohne Reiz.
    Mein Traum wär’ erfüllt,
    läg ich nackt mal auf Sylt
    im Sande mit Sachs oder Beitz.”

    Ein Mädchen im Bikini in Houston,
    das musste am Strand furchtbar husten.
    Es rutscht’ der BH,
    und was man da sah:
    Das brachte die Männer zum Prusten.



    Klaus Schedlberger

    Ein alterndes Mädchen aus Langen
    sprach: „Ich habe noch Lust und Verlangen.
    Mir geht ‘s gegen den Strich,
    kein Mann reißt sich um mich!“
    Sprach ‘s und ist auf den Strich drum gegangen.

    Ein Girl, nymphoman und aus Cannstatt,
    sprach: „Wenn man mal grade kein’ Mann hat,
    kann man ohne zu lügen
    sich auch anders vergnügen –
    es gibt viele Spielzeuge anstatt!“

    Klein-Jochen, zu Haus in Lohn-Lissen,
    griff beim Spiel in ein Nest voll Hornissen.
    Es wurde Klein-Jochen
    von dreien gestochen,
    drauf ging ‘s ihm drei Wochen beschissen!

    Den Suff hatte Skifahrer Ortlieb
    noch mehr als das Skifahrn (den Sport) lieb.
    Im Wirtshaus bis vier
    trank er fünfzehn Bier.
    Das erklärt, warum so lang er dort blieb.

    Es sprach zu sich Musikstar Fendrich:
    „Ich brauche ’nen Urlaub nun endlich;
    drum fahr’ ich nach Florida,
    denn ich bin nicht worry da,
    weil Gott sei Dank keiner dort kennt mich!“

    Es haben sich zwei unterhalten
    über Aussehn und Chic ihrer Alten.
    Es klagte der eine:
    „Meine hat krumme Beine,
    außerdem ist sie dick und hat Falten!“

    Die Gattin des Haustyranns Richard
    war schadenfroh und hat gekichert,
    weil Richard (ihr Gatte)
    ‘nen Hausunfall hatte.
    Doch war er nicht unfallversichert!



    PGS

    TUTANCHAMUN

    Der Pharao Tut anch Amun,
    der hatte nichts andres zu tun,
    als hold auszufüllen
    das Gold seiner Hüllen
    und lange, sehr lange zu ruhn.

    Howard Carter – neunzehn-zwanzig-zwo –
    der fand dort am Nil irgendwo
    den Schatz seines Lebens.
    Er hat ‘s nicht vergebens
    getan, denn nun war’n alle froh.

    Tut wurde bekannt aller Welt,
    man ließ ihn gern drehen für Geld.
    Es lag schon, wen wundert ‘s,
    seit Start des Jahrhunderts
    Ägyptomanie auf dem Feld.



    Harald Kriegler

    Der Chef einer Firma in Lichte,
    der schrieb immer fleißig Berichte.
    Neu hinzu kam die Lou –
    Und das ist jetzt der Clou:
    Seit heut‘ schreibt der Mann nur Gedichte.

    Ich kenn‘ einen Krämer in Raden,
    der hatte am Dach einen Schaden.
    Er fragte mich: „Nun,
    was soll ich jetzt tun?“
    Ich riet ihm: „Mach dicht deinen Laden.“

    Ich kenn einen Waidmann in Hagen,
    im Forst wollt‘ ne Sau er mal jagen.
    Doch er schoss weit vorbei,
    und man hörte den Schrei
    des Treibers und lautes Wehklagen.

    Es suchte ‘ne Witwe aus Waren
    vergeblich ‘nen Mann schon seit Jahren.
    Dann gewann sie viel Geld.
    Ja, so ist’s auf der Welt –
    jetzt kommen die Freier in Scharen.

    Es war mal ein Redner in Ahlen,
    der versprach uns sehr viel vor den Wahlen.
    Er log wie gedruckt,
    doch weil man’s geschluckt,
    muss jeder jetzt teuer bezahlen.

    Es konnte ein Jüngling aus Jessen
    die Nacht mit der Grit nicht vergessen.
    Ihm war es speiübel –
    sie holte ‘nen Kübel
    und machte ihm kühle Kompressen.

    Die Grit sprach zum Peter aus Köthen:
    „Man ist ohne Geld stets in Nöten.
    Verkauf dein Getier.
    Zum Trost lass ich dir
    ganz sicher die letzten paar Kröten.

    Es war mal ein Jüngling aus Tegel,
    der wurde gesperrt durch ‘ne Regel.
    Beim Kreuzen vorm Wind –
    ganz klar, denn da sind
    von Vorteil zwei Ohren wie Segel.

    Es war nach ‘ner Zechtour in Waren.
    Da ist der Schmidt Auto gefahren.
    Vom Weinbrand benommen
    war alles verschwommen.
    Der Mann trinkt ab jetzt nur noch Klaren.

    Zwar sang sie recht deutliche Lieder,
    doch’s Outfit, das war viel zu bieder.
    Der Erfolg, der blieb aus.
    Es riet Regisseur Kraus:
    „Versuch’s mal mit offenem Mieder.“
     

    Literatur-Limericks von Bernard Ostersiek

    Des Teufels General                                          
    Nach mysteriösem Erlebnis
    kam Harras zu diesem Ergebnis:
    Ich stell‘ mich nicht krank,
    flieg‘ gegen den Schrank
    und hol‘ mir vom Staat ein Begräbnis.

    Der zerbrochene Krug
    Der Adam war ’n ziemlicher Besen:
    Die Anklage konnt‘ er verlesen
    und hat in Verdacht
    ’nen Andern gebracht -
    dabei war er’s selber gewesen.
     
    Faust
    Erst bracht‘ er ein Weib in Bedrängnis
    und dadurch sogar ins Gefängnis.
    Dann mied dieser Schuft
    auch noch ihre Gruft
    und schwänzte ihr Leichenbegängnis.
     
    Der Sturm
    Der Ariel fegt‘ übers Land,
    und knickte fast alles, was stand,
    bis er, aus der Puste
    und unter Gepruste,
    im Waschpulvereimer verschwand.
     
    Der eingebildete Kranke
    Argan nervt‘ die Leute ohn-endig
    als Kranker, und das recht verständig.
    Doch als seine Alte
    sein Leichentuch krallte,
    da wurde er plötzlich lebendig.
     
    Prinz Friedrich von Homburg
    Der Prinz war ein vornehmer Bube,
    erzogen in adliger Stube,
    doch brach er verwerflich
    zusammen mal nervlich
    am Rande von seines Grabs Grube.
     
    Othello
    Othello, zwar nicht aus Verona,
    misstraute gleichwohl Desdemona:
    „Das Tuch hier, du Schlampe,
    fand ich auf der Rampe -
    nun  bete zur Nacht, la padrona!“
     
    Don Quichotte
    Er hielt Rosinante am Zügel,
    und trabte gemach auf den Hügel.
    Dort zog er dann blank,
    gab frei sich und frank
    und stutzte der Mühle die Flügel.
     
    König Lear
    Er hatte es nicht mehr im Griff,
    sein Leben, weshalb er drauf pfiff.
    So stürzt‘ er sich munter
    und blindlings hinunter -
    in Dover von „Shakespeare sein Cliff“.
     
    Cyrano de Bergerac
    Er war schon als Dichter kein schlechter,
    besessen dazu als Gerechter
    mit riesiger Nase,
    der voller Ekstase
    sein Leben riskierte als Fechter.



    MIDO

    Es erschien tief im Walde ein Riese,
    und dieser, der traf dann die Liese.
    Sie bekam gleich Gelüste.
    Ihr Mann, wenn der’s wüsste,
    der denkt sich, ist das eine Fiese!

    Mein Mann sagt, ich sollte mich schleichen,
    doch ich werde nicht von ihm weichen.
    Da überkommt ihn die Wut,
    das gefällt mir recht gut.
    Dann muss ich mir suchen ‘nen Reichen.

    Jeden Tag steht sie da auf der Rampe,
    diese Frau mit der riesigen Wampe.
    Die hat sie vom Durst
    und der fettigen Wurst.
    Oft kommt sie mir vor wie ‘ne Schlampe.

    Überm Türstock, da hängen die Misteln,
    die kann man verwechseln mit Disteln.
    Ich geb’ sie dort hin,
    doch es hat keinen Sinn.
    Auf den Händen bekomm’ ich nur Fisteln.

    In Kreuzberg die Nächte sind lang.
    Da wird einem angst schon und bang.
    Gefeiert wird dort
    an jedwedem Ort,
    sodass ich zu zittern anfang’.

    Zurück komme ich in die Zelle,
    Genossen, sie machen die Welle.
    Ich war nicht lang’ weg,
    missglückt ist der Gag.
    Der Wärter rückt mir auf die Pelle.


     

    Bernard Ostersiek

    Hamlet
    Es machte das lockige Haar
    Prinz Hamlet beim Volk zwar zum Star,
    doch nervt’ ihn bei Tage
    die ständige Frage,
    ob sein oder nicht sein es war.

    Juno und der Pfau
    Es quasselte Boyle, dieser Lümmel,
    heroisch von Schlachtengetümmel,
    doch Sieger meist waren
    die Kurzen und Klaren
    von Gin über Korn bis zum Kümmel.

    Der Kaufmann von Venedig
    Herr Shylock, so beinhart wie Jade,
    der öffnete ungern die Lade,
    um Andern zu geben –
    das hielt er im Leben
    doch schlichtweg für einfach zu schade.

    Ein Sommernachtstraum
    Im Walde verteilte der Puck
    recht großzügig köstlichen Schluck,
    und mancher Berauschte,
    der saß da und lauschte
    mit Ohren vom Esel als Schmuck.

    Das Wintermärchen
    Es hatte Perdita zwei Väter,
    ein‘ früher, den anderen später,
    doch wen Hermione
    da foppte bei Throne,
    das wusste nur sie – und der Äther.

    Die Weber
    Das Schicksal verdarb voller Tücke
    den Webern ein Leben im Glücke.
    Da machten sie Dampf
    und schugen im Kampf
    des Dreißigers Wohnung in Stücke.

    Vor Sonnenuntergang
    Es konnte zwar Clausen kaum hinken,
    verlobte sich trotzdem mit Inken,
    doch war’n seine Kinder
    erheblich geschwinder
    und halfen ins Grab ihm zu sinken.

    Alt-Heidelberg
    Karl-Heinrich, der Prinz, war in Not,
    denn was ihm die Käthi da bot,
    das ging nicht konform
    mit staatlicher Norm,
    und die schlug die Liebe ihm tot.

    Götz von Berlichingen
    Der Sickingen glaubte, er spönne,
    denn wenn er die Wette gewönne,
    müsst‘ Götz es wohl wagen,
    dem Hauptmann zu sagen,
    was der ihn gefälligst mal könne.

    Die Katze auf dem heißen Blechdach
    Brick wollte mit Maggie nicht raufen,
    und ließ deshalb „voll“ sich gern laufen.
    Doch mit einem Trick
    versprach sie dem Brick:
    „Erst Bett – und dann beide besaufen.“



    Lutz Menard

    Prompte Bedienung
    Eine Jungfer mit Vornamen Käthchen –
    nicht so arm wie das Heilbronner Mädchen –
    erwartet ein Kind,
    da kauft sie geschwind
    ein  De-luxe-Babyausstattungs-Lädchen!

    Hund und Kegel
    Kegler Franz, eine ulkige Nudel,
    kauft zum Spaß einen pfiffigen Pudel.
    Der  bringt Glück ihm beim Kegeln,
    alle neun wie nach Regeln,
    und vom Bier wird er rund wie ´ne Kugel!

    Der Riester
    *
    Ein Schuster aus Zeutsch an der Saale,
    der näht noch von Hand mit der Ahle.
    Auf das Loch (´s merkt nicht jeder!)
    klebt er Flicken aus Leder
    und sagt: „Riester stopft ´s alle Male!“
    *Großer Duden: Riester = Lederflicken am Schuh

    Sturztrunk
    Ein Gastwirt aus Alt-Oberstaufen
    bricht alle Rekorde im Saufen!
    So viel man schenkt ein
    stürzt er in sich rein –
    und kann danach  immer noch laufen!

    Die Sonnenanbeterin
    Eine Maid  aus Bad Hamm in Westfalen
    wollte stets in der Sonne sich aalen.
    Aber nicht nur bloß so,
    sie macht draus ‘ne Show
    und trägt nichts außer ihren Haftschalen.

    MIDO

    Ein Mann in dem Münchner Bordelle,
    will haben ein Nutterl ganz schnelle.
    Doch außer viel Spesen,
    ist gar nichts gewesen.
    Voll erregt fuhr er heim nach Bad Zelle.

    Zu Ostern, die Kinder im Garten,
    ganz nervös auf den Hasen schon warten.
    "Wird er wohl noch kommen?",
    schreit eins ganz benommen.
    "Oder sitzt er beim Wirt und spielt Karten?"

    Im Solarium eine Frau ganz erdunkelt,
    als sie reingeht, wird wieder gemunkelt.,
    was die darin macht,
    es wird laut gelacht.
    Jeder weiß, dass die drinnen nur schunkelt.



    Klaus Schedlberger

    Mir träumte, die Welt würd’ gesunden
    und hätte den Frieden gefunden.
    Doch leider sind Träume
    nichts andres als Schäume,
    die zerplatzen in munteren Stunden.

    Der Waffeninspektor Hans Blix
    versucht schon seit Wochen – ganz fix
    im Irak was zu finden,
    um den Krieg zu begründen.
    Doch findet er wahrscheinlich nix.

    Es könnte Osama bin Laden
    im Weltenblut bald schon sich baden.
    Drum: Bush – gib bloß acht!
    Nutz klug deine Macht,
    das könnte nun wirklich nicht schaden.

    Man kennt König Ludwig, den Zweiten,
    als „Kini” seit ewigen Zeiten.
    Im Starnberger See
    ertrank er einst jäh.
    Das tat schon manch’ Dichter verleiten.



    PGS

    Es winselte einmal ein Tattergreis,
    dass ihn grade eben die Natter beiß’
    durch sein Telefon:
    “Nun kommt bitte schon,
    sonst kost’ ich wohl bald den Bestatter Schweiß!“

    Es pinselte einmal ein Tattergreis,
    sein uraltes Vorgarten-Gatter weiß.
    Da wird es gewittrig,
    er malt schon ganz zittrig,
    und so wird es leider nur glatter Sch…

    Es lagerte einstmals ein Rinderschädl
    beim Stalle dort drüben im Hinterstädl.
    Jetzt ham ‘s BSE,
    das tut allen weh,
    vom Bauern bis runter zum Kindermädl.

    Nicht schauen, nur hören, auch blind erkenn’s,
    fünf Zeilen im Rhythmus, die sind Sequenz.
    Was geistreich gebrannt,
    wird meist gleich erkannt
    der Limerick sagt es als Quintessenz.

    Der Schüttelreim im Limerick
    Ein Reim, der nun würklich geschüttelt,
    ist brauchbar meist nicht ungerüttelt,
    wie „Klappernde Schlangen,
    die schlapper erklangen“,
    so hülft man sich halt unvermüttelt.



    Harald Grubert

    Ein Jäger, der wohnt in Schmatzhausen,
    der wollte gleich nach der Hatz schmausen.
    Er sah diesen Biesenrock
    und hatte bald Riesenbock.

    Die Wirtin, die ließ den Schatz sausen!
    Im Winter da war es in Glückstadt
    in einem gefährlichen Stück glatt,
    was den Mann aus Sandhausen
    ließ auf seine Hand sausen:
    die Hand lädiert, weil er kein Glück hat!

    In den herrlichen Garten in Steinhart
    unentwegt und begehrlich der Hein starrt.
    Auf der Bank eine Blusen,
    da lockt blank dieser Busen;
    bis die Gattin energisch ihn anschnarrt!

    Eine Hausfrau im reizvollen Bollwerk
    wählt die Farben vom riesigen Wollberg.
    Als sie an dem Sch---al strickt,
    man schnell einen Strahl schickt:
    in der Küche verbrennt ihr das Backwerk!

    Einen Bauherrn im schönen Klaushagen
    hört` man über das neue Haus klagen.
    Doch er als ein dreister Mann
    bekam seinen Meister dran.
    Bei dem Pfusch muß man nicht gleich verzagen!

    Theatermann Wimmer aus Furschenbach,
    der spielte noch immer im Burschenfach.
    Beim Sprung brach das Wadenbein,
    zum Trost gibt es Badenwein.
    Und seine Perücke liegt unterm Dach.

    Ein munterer Junge aus Wasenbach,
    der macht sehr viel lieber die Basen wach,
    denn sein Schwesterlein
    sei ein Lästerschwein,
    da gäbe es oft einen Riesenkrach.

    Ein dynamischer Jüngling aus Tiebensee
    lässig kochte wie immer um sieben Tee.
    Um acht fuhr er nach Steinbach,
    als ihn etwas ins Bein stach,
    nunmehr kühlt er laut fluchend den schlimmen Zeh!

    Vor Wochen im schönen Langhagen
    die zwei toll verliebt am Hang lagen.
    Nun putzt sie die Speisen weg,
    auch Torte mit weißen Speck.
    Da konnte er nur noch bang fragen ...

    Ein Ballermann aus Taben-Rodt,
    der schoß allerhand Raben tot,
    traf ein Mannsstück aus Schweinbach.
    Da war lang dessen Bein schwach.
    Er büßte bei Wasser und Brot!

    Ein Dauerstudent kam aus Hahnweiler,
    der sah sich schon lange als Wahnheiler.
    Er bedrohte die Zahlstelle
    und bekam eine Stahlzelle.
    Bergab nun verlief seine Bahn steiler!

    Ein geiziger Mann aus dem Wiesenfeld
    ging endlich aus seiner recht fiesen Welt.
    Nun durchsucht’ man den Hausrat.
    Wie’s Versteck man dann raus hat,
    da stürzten sich alle auf dieses Geld!



    Klaus Schedlberger

    Vom Faschingsball ging in Bad Nauheim
    spätabends ein Mann ohne Frau heim.
    Sie sprach: „Ich bleib hier
    und trink noch ein Bier!“
    (Frühmorgens sie kam völlig blau heim.)

    Es musste ein Mann aus Zweibrücken
    berufsbedingt ständig sich bücken.
    Ein Bandscheibenschaden
    ließ sich nicht vermeiden;
    drum braucht er jetzt beidseitig Krücken.

    Es musste ein Mann aus Westfalen
    sehr lang Alimente schon zahlen.
    Nun verging ihm das Lachen,
    weil Ärzte aus Aachen
    ‘nen Vaterschaftstest ihm empfahlen.

    Im kühlen Moos unter den Espen
    vergnügten sich weibliche Wespen.
    Kam ein Männchen vorbei,
    sagte: „Ich bin so frei!“
    „Kein Bedarf“, zischte sie, „wir sind Lesben!“

    Es wuchs stets Pinocchios Nase
    in einer verlogenen Phase.
    Doch dieses Stück Holz
    (log beim Sex er, dann schwoll ‘s)
    versetzte die Girls in Ekstase.

    Es trank mal ein Schluckspecht aus Soest
    beim Heurigen Wein, Schnaps und Most.
    Er schoss übers Ziel,
    erwischte zu viel
    und reierte los – na denn: Prost!

    Nachdem sie ihn schnappten und banden,
    tat schnell im Gerichtssaal er landen.
    Dort sprach er vorm Rat:
    „Ich bereu’ meine Tat!”
    (Was die Richter als mildernd befanden.)

    Da war mal das Mannequin Laura,
    das hatte ‘ne leuchtende Aura.
    Sie verdiente sehr gut,
    ihr Freund war voll Wut
    denn er war nur einfacher Maurer!


    Wickie
    Es sagte der Halvar zum Wickie:
    „Ich hatte soeben ‘nen Quickie
    mit der Gattin von Tjure,
    denn sein Weib ist ‘ne Hure.
    Mit Ylva, da hab’ ich den Kick nie!”

    Neulich auf der Klatschmohnwiese
    Es schlüpfte sehr gern Biene Maja
    zu Grashüpfer Flip in die Heia.
    Stieß Willi dazu,
    dann wurde im Nu
    daraus gleich ein ganz flotter Dreier!

    Es war Drohne Willi ein frecher
    und ganz unersättlicher Stecher.
    Er war zweifelsohne
    ‘ne lüsterne Drohne.
    (Die Männchen sind alle Verbrecher!)

    Heidis Lehr- und Wanderjahre
    Die Heidi, die tat in der schönen
    Schweizer Bergwelt dem Landleben frönen.
    Plötzlich musst’ sie nach Frankfurt,
    worauf das Kind krank wurd’.
    Es konnt’ sich dort ‘ein’ nicht gewöhnen.

    Nicht mit Peter zu hüten die Geißen
    tat dem Mädchen das Herz fast zerreißen.
    Nachdem sie ein Jahr war
    in Frankfurt bei Klara,
    durft’ endlich sie heim wieder reisen.

    Bei den Muppets
    Es erwischte mal Kermit, der Frosch
    Miss Piggie (worauf er sie drosch)
    in flagranti mit Fozzy
    (was sichtlich genoss sie),
    worauf seine Liebe erlosch.
     

    Ein Frauenheld war er, der Sascha,
    ein ganz übler Mädchen-Vernascher.
    Er ließ sich verwöhnen
    von zahlreichen Schönen
    und führte sich auf wie ein Pascha.

    Ich sage es ganz unverhohlen:
    Die Superstars samt Dieter Bohlen
    sind lächerlich nur.
    Von Kunst keine Spur!
    Mir können sie bleiben gestohlen.

    Walt-Disney-Parade
    Die drei kleinen Neffen von Duck
    (vom Namen her Tick, Trick und Track)
    sind in Wahrheit schon alt,
    älter noch ist Donald
    und Dagobert ist schon ein Wrack!

    Mickys dussliger Busenfreund Goofy
    präsentiert sich bei Disney als Doofie,
    dem viel geht daneben.
    Doch im wirklichen Leben
    ist er schlau und ein knallharter Profi!
     

    Der Hamburger Nachtwächter Lars
    vertrieb sich die Dienstzeit in Bars
    in St.Pauli am Kiez.
    Einer sah’s und verriet’s.
    Zu Lars sprach sein Chef drum: „Das war’s!”



    Harald Grubert

    Der Herr Müller genoss es in Ellen,
    (aber nicht, was jetzt Sie unterstellen,
    es gibt solche Orte,
    wie Ulla und Lotte.)
    das Aroma der Schattenmorellen!

    Ein Student aus dem reizvollen Schlüchtern
    war, man ahnt es, zur Liebe zu schüchtern.
    Später wollt' er es wissen
     und die Hildegard küssen.
    Das ging schief, er war längst nicht mehr nüchtern!

    Weil sie nach dem Sex hungrig ist,
    bestellt sie ein Mahl, und mit List
    soll Salat vor ihm stehen
    um wahrhaftig zu sehen,
    ob er wie 'n Karnickel auch frisst!

    Frau Helbigs Erfahrung in Drogen
    hat sie dieser Tage bewogen,
    es der Presse zu sagen,
    über Diebe zu klagen,
    die sich mit dem Ortsschild verzogen!

    Verliebt machte er ihr beim Schwof
    galant und beharrlich den Hof.
    Nun tut er es nimmer,
    jetzt macht er ihr immer
    die Treppe, das ist doch wohl doof!

    Dieser Doktor beim Kranken in Flein
    will verbieten ihm Schnaps, Bier und Wein,
    die Galle sei steinreich.
    Der Kranke tut kund gleich:
    „Steter Tropfen, der höhlt doch den Stein!"

    Ein Paar lebte einfach in Neiden,
    die lassen nach Jahren sich scheiden.
    Die  Schuld trägt der Mann,
    der nicht leugnen kann,
    verfrüht kam er heim zu den beiden!

    Ein Beamter im bayrischen Tann
    ist, weil lahm, ein gescholtener Mann,
    Er versetzte nicht prüde,
    er werde rasch müde,
    auf die Frage, was schnell er denn kann,

    Ein reizendes Mädchen aus Blick
    hat einen erotischen Tick.
    Wenn danach mancher raucht,
    einen Stift sie dann braucht.
    Was schreibt sie da stets? Limerick!

    Ein fröhliches Fräulein aus Staufen,
    die traf ihren Traummann beim Kaufen.
    Das Glück hielt nur kurz an.
    Aus Spaß wurde Ernst dann,
    und der kann bereits ganz gut laufen!

    Ein Beamter macht prüfend die Runde,
    eine Schnecke zertrampelt der Kunde.
    Beschwerden nichts nützen,
    der Mann muß sich schützen:
    Dieses Tier stellt ihn nach seit 'ner Stunde!

    Der Kaminbauer Bauer in Fleeth
    auf die Rechtschreibreformen nicht steht,
    auch schon früher als Kind.
    Diese Regeln, die sind
    ihm egal - er ist Analphabet!

    Rotfelden
    Wohl noch niemals seit Gründung von Schleich,
    fuhr dorthin ein arabischer Scheich.
    Er reiste nach Schlicht
    mit Sicherheit nicht,
    zu Kamelen im Schwarzwald doch gleich!

    Noch 'n Quiz
    Das Limba - was kann denn das sein?
    Furnierholz, sehr teuer, aber fein!
    Der Limbo - ein Tanz,
    nicht jedermann kann's.
    Die Limbi - das fällt mir doch grade nicht ein!

    Schiffbruch
    Er hatte ihr Boot frisch lackiert,
    die Zuneigung so demonstriert.
    Sie nahm einen Reichen.
    Er musste sie streichen,
    die Segel, total deprimiert!

    Sichtig?
    „Es ist schönes Wetter in Sicht,"
    so lautet der Wetterbericht.
    Sogleich will er los,
    doch sie findet bloß:
    "Nach Sicht in den Stau? Mit uns nicht!"

    Das prächtigste Wetter in Sicht
    verlockt meist die Urlauber nicht
    den Ort zu besuchen.
    Den kann man nicht buchen:
    die Meldung nur Chancen bespricht!

    Kakophonie
    Platzt dem Chef in Berlin mal der Kragen,
    soll er unfein das laut auch nicht sagen.
    Er nennt Mißklänge so,
    es klingt trotzdem nach "Klo",
    drum das passendste Wort zu den Tagen!

    Tierisch
    Eine modische Dame aus Dahren
    will 'nen sportlichen Jaguar fahren,
    einen Tiger fürs Herz,
    um den Hals einen Nerz
    und ein reiches Kamel zum Bezahlen.

    Verwechslung?
    Ein Tierschützer neulich im Ausland
    durch Tollwut recht tragisch den Tod fand,
    auch die Fledermaus, schade!
    Ja warum denn gerade
    kein Umweltzerstörer im Wald stand!

    Scheinheilig?
    Wenn die Frauen, nicht dort nur in Ringen,
    vom "Ihr Kinderlein, kommet" dann singen,
    auf die Krippe gern gucken
    und die Pille verschlucken,
    muß das nicht etwas unglaubhaft klingen?

    Kommen und Gehen
    Eine Hebamme trennt sich von Moos.
    In der Ferne auch da ist nichts los,
    bis der Mann sie erstrebt,
    der die Toten begräbt.
    Sie vergnügt sich mit ihm grandios.

    Vorschlag
    Diese Lim'ricks sind schwer nur zu bauen.
    Der das meint, muß ins Netz einfach schauen.
    Bei der Limerick-Queen
    sind Exempel für ihn.
    Selbst dann dichten, doch bitte nicht klauen!

    Kein K. o.
    Der erfolglose Boxer aus Steinen
    hat 'nen Schaden am Arm, einen kleinen.
    Die Narkose fängt an,
    dass er zählen nun kann,
    doch bei Neun steht er frisch auf den Beinen!

    Geschwister
    Man befragt das ergraute Semester:
    „Waren Sie nicht ein Zwilling, mein Bester?"
    „Als wir Kinder noch waren!
    Nun ist sie nach den Jahren
    die um einiges jüngere Schwester."

    Blond?
    Das Urlauberschiff fährt nach Tanger,
    an Bord fragt die Barbara Langer:
    „Was tun S’ alles hier?"
    „Ich bin Deckoffizier."
    „Ein  Pech auch, ich bin ja schon schwanger!"


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    Zum Versmaß
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    Da war eine Poetin aus Schleswig
    – des Reims wegen nennen wir sie Hedwig –,
    die reimte drauf los
    und fand das auch noch famos.
    Doch leider ist dies kein Limerick!
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    Klaus Schedlberger
    Den Tower erreichte die Order:
    „Help – Wir haben kaum Treibstoff an Bord mehr!“
    Danach riss kurz und knapp
    jeder Funkkontakt ab –
    später fand man den Stimmen-Recorder…

    Ein Mann rannte in aller Stille
    aufs WC aufgrund vieler Promille.
    Er klappte jedoch
    den Deckel nicht hoch
    und kotzte drum auf die Klobrille!

    Jürgen Brugger
    (N)a(c)kt
    Beim Maler, der nur Akte malt,
    sich auf der Couch ‘ne Nackte aalt.
    „Auf den Stuhl am Fenster, marsch!“
    befiehlt der Meister ziemlich barsch.
    „Vorerst wirst du fürs Akt-Sitzen bezahlt.“

    Jürgen Brugger
    Geschnapp(s)t
    Ein altes Haltestellenschild
    schwankte im Sturm, wie wild.
    Dann ist es plötzlich umgeknickt
    und hat unter sich ‘nen Mann erdrückt,
    der seinen Durst dort mit Schnaps gestillt.

    Jürgen Brugger
    Ir(r)(d)ische Frist
    Ein Glingone stöhnt: „Verdammter Mist!“
    weil ‘s UFO auf ‘nem Behördendach gelandet ist.
    Die Außerirdischen seh’n ihr Ende nah’n.
    Es schwinden Hoffnung und Elan. –
    Lichtjahre beträgt die deutsche Antragsbearbeitungsfrist.

     

    Klaus Dorschu
    Ein Mädchen

    Ein Mädchen in Hinterzarten,
    die konnte sie kaum erwarten,
    die Volljährigkeit,
    denn dann wollte die Maid
    so richtig ins Leben starten.

    Ein Mädchen sagte am Ammersee:
    „Warum ich auf diesen ‘drummer; steh’?
    Er hält auch ganz nackt
    noch immer den Takt,
    wenn ich mit auf seine Kammer geh’.”

    Ein Mädchen sagte in Bielefeld:
    „Schad’ ist ‘s schon um das viele Geld.
    Statt Küssen und Kosen
    schenkt er mir nur Rosen,
    wo die Blüte bald vom Stiele fällt.“

     Ein Mädchen sagte in Teheran:
    „Ich lass keinen Mann vor der Ehe ran.“
    Jetzt ist sie schon gräulich,
    noch immer jungfräulich,
    obwohl man ´s ihr nicht ansehen kann.

    Einem Mädchen konnte auf Rügen,
    das Nachtleben dort nicht genügen.
    Ach, am Ballermann,
    da will und kann
    man sich doch viel besser vergnügen.

    Ein Mädchen inseriert in Florenz:
    Suche Herrn mit guter Potenz.
    Ist die nicht vorhanden,
    kann er nur bei mir landen
    mit einem Mercedes-Benz.

    Ein Mädchen hat sich auf Sylt
    am FKK-Strand kräftig verkühlt.
    Jetzt zeigt die Kleine
    nur noch die Beine.
    Alles andere ist züchtig verhüllt.

    Ein Mädchen wurd´ geknipst in Bordeaux.
    Für Papierwerbung war das Foto.
    Was sie davon hat?
    In der ganzen Stadt
    auf Plakaten ihr nackter Popo.

    Ein Mädchen sprach auf Hawaii:
    „Mein Herr, ich bin so frei.“
    Sie reicht nach dem Tanz
    einem Herrn ihren Kranz
    und lächelt verschmitzt dabei.

    Ein Mädchen wollte in Meppen
    einen Herrn in einer Bar neppen.
    Doch ihm konnt´ es glücken,
    sich fix zu verdrücken.
    Jetzt sucht sie nach anderen Deppen.

    Ein Mädchen in Osnabrück
    hatte als neuesten Trick:
    Fand sie einen Reim,
    trug ihn sofort heim,
    macht daraus ´nen Limerick.

    Ein Mädchen schlief in Emsdetten
    sich im Städtchen durch sämtliche Betten.
    „Doch wann landet der Fratz
    auf Pfarrers Matratz´?“
    Darüber liefen schon Wetten.

    Ein Mädchen wollte in Aalen
    ein Maler unbedingt malen.
    Natürlich Akt,
    also ganz nackt.
    Doch das konnt´er gar nicht bezahlen.

    Ein Mädchen am Popocatepetl
    schrieb auf ihren Popocatezettl
    sich auf die Zutaten
    für Reis und Tomaten
    und ging ins Popocatestädtl.

    Ein Mädchen zog in Beirut
    sich an wie ´s ein jeder tut:
    Sitzt das Mieder soweit,
    kommt darüber das Kleid
    und oben drauf noch der Hut.

    Ein Mädchen auf den Seychellen
    wollt’ in Deutschland ein Nerzcape bestellen.
    Doch Otto und Quelle
    verweigern die Felle.
    Da ertränkte sie sich in den Wellen.

     

    HEINRICH aus Berlin

    Ein Junge aus Transvaal
    fiel in einen Fleischwolf aus Stahl.
    Jedoch verließ er sofort
    diesen düsteren Ort.
    Jedoch in größerer Zahl.

    MIDO

    Beim Joggen, zwei Girls reden von Buben,
    die Schönsten, die gibt es in Suben.
    Beide entzückt,
    fast schon verrückt.
    Dann haben’s übersehen die Gruben.

    Harald Grubert

    Ein Kraftprotz aus Högelfeld
    wähnte sich als Vögelheld.
    Wenn er Noten zeigt
    und zu Zoten neigt,
    ist’s nicht schade um sein Geld.


    Klaus Dorschu

    Ein Mädchen sagte in Russland,
    das eine „Prawda" im Bus fand:
    „Damit dreh´ ich mir eine,
    besser als keine."
    Und gab dem Fahrer ´ne Kusshand.

    Ein Mädchen sagte in Grönland,
    das die Gegend da oben recht schön fand,
    zum Freund im Bett:
    „Ach, sei doch so nett
    und komm mal mit deiner Verwöhnhand!"

    Ein Mädchen macht Urlaub auf Texel.
    trifft dort einen Maler, Herrn Klecksel.
    Der sie fleißig nackt malt,
    wofür sie ihn bezahlt,
    mit einem ganz faulen Wechsel.

    Ein Mädchen verzweifelt in Haltern
    in der Lehre mit Kabeln und Schaltern.
    Ach wär’ sie doch nur,
    in der Natur
    bei Fledermäusen und Faltern.

    Ein Mädchen sagt in Athen:
    „Für Touristen gibt´s hier viel zu seh´n.
    Doch für Einheimische ist
    das antiker Mist,
    an dem sie achtlos vorübergeh´n.

    Ein Mädchen ließ in Westfalen
    von einem Künstler sich malen.
    Mädchen nackt,
    Bild abstrakt.
    Keinen Cent wollte sie dafür bezahlen.

    Ein Mädchen ging in Itzehoe
    sonntags in den dortigen Zoo.
    dort wollt´ sie begaffen
    die lustigen Affen,
    und fing sich dabei ´nen Floh.

    Ein Mädchen zog in Mississippi
    zu einem Indianer ins Tipi.
    Hat sich umgeseh´n
    und konnt nicht verstehn:
    „Wo ist das WC. Ich muss Pipi."

    Ein Mädchen auf dem Turm von Pisa
    im Mini und mit Namen Lisa.
    Carabinieri kam,
    die Kleine mitnahm.
    Entzog für Italien dieVisa.

    Ein Mädchen fragte am Bodensee:
    „Warum ich hier nur in Loden geh´?
    Bin vielleicht etwas stief
    und konservativ,
    niemals auf der neuesten Mode steh´"

    Ein Mädchen sagte in Seiffen:
    „Mich kleiden am besten Streifen,
    und wackel ich so
    noch mit dem Popo,
    dass die Knaben hinter mir pfeifen."

    Ein Mädchen lebte am Roten Meer,
    das liebt einen Rennsport-Piloten sehr.
    Der wollt´sie begreifen,
    da hört man sie keifen:
    „Zeig erst mal die öligen Pfoten her!"

    Ein Mädchen vom Rhein aus Bacharach,
    das spielte für sein Leben gerne Schach.
    War er einmal da,
    spielte sie auch mit Papa.
    doch dann gab es jedesmal großen Krach.

    Ein Mädchen bekam mal in Posen,
    einen Riesenstrauß roter Rosen.
    Ohne Karte und Namen.
    Woher die nun kamen,
    das konnte sie nun auslosen.

    Ein Mädchen wollt´ in Stettin,
    ihr Sommerkleid morgens anzieh´n.
    Ach du Schreck!
    Ein riesiger Fleck!
    Hätt’ sie es doch niemals verlieh´n.

    Ein Mädchen hat in Kamerun,
    nur am Abend zu tun.
    Ihr Name ist Gitty,
    sie flaniert durch die City
    auf ihren hochhackigen Schuh´n.

    Ein Mädchen, das am Abend in Prag
    auf der Ottomane lag,
    verfährt nach dem Motto:
    Lieber abends auf Otto,
    als unter Mane in den Haag.

    Es kandidierte ein Mädchen in Mailand,
    das man in keiner Partei fand.
    Auf ihre Bitte,
    bestätigt die Sitte,
    dass sie dort in der Kartei stand.
     

    Klaus Dorschu

    Die sieben Schwaben, sie danken,
    dass der Has´ nicht mit seinen Pranken
    zertrümmert den Spieß.
    Doch der Frosch war so fies,
    dass sie in der Mosel ertranken.

    Die Prinzessin wurde zur Gänsemagd.
    Da hat das Arbeitsamt wohl glatt versagt.
    Um ABM zu kriegen,
    hütet sie Gänse und Ziegen
    doch die falsche Königin wurde verjagt.

    Die Oper "Aida" spielt in Ägypten,
    vor Opas die Mädchen dort strippten.
    Und die Pharaonen
    auf ihren Thronen,
    bis zum Delirium kippten.

    „Mutabor" riefen Kalif und Großwesir,
    verwandelten sich so vom Menschen zum Tier.
    Wesir ruft: "Horch!
    Bist jetzt Kalif Storch.
    und frisst Frösche grad so wie wir."

    Geschlossenes Singspiel von RWE,
    „Elektra" & Co KG.
    Oper von Strauss,
    nach zwei Stunden aus:
    Königstochter nimmt Rache, oh weh!

    Der Lortzing schrieb den „Waffenschmied"
    der Ritter und Reichtum schon immer mied.
    Azubi von Adel
    ist scharf auf sein Madel
    und verehrt sie nicht nur im Lied.

    In Japan spielt „Madame Butterfly",
    die machte sich für den Ami frei.
    Es war freier Wille,
    doch ohne die Pille,
    hörte man später Babygeschrei.

    Der Meeresgott schickte „Undine",
    eine seelenlose Blondine,
    eine der Schicksen
    aus der Familie der Nixen,
    dass sie Ritter Hugo diene.

    Die Negeroper „Porgy and Bess",
    modern mit Elementen  von Jazz.
    Sänger sind schwarz geschminkt,
    von Kritikern abgewinkt.
    bringt Intendanten nur Stress.

    Aus Lortzings „Zar und Zimmermann"
    kommt immer nur der eine an:
    Der Holzschuhtanz!
    Sonst ohne Glanz,
    ein Zar, der in Holland zimmern kann.

    „Die Schöne und das Biest"
    Wenn man den Titel so liest,
    kennt man das Märchen
    von diesem Pärchen,
    und Tränen der Rührung vergießt.

    Der schönste Song: Es grünt so grün,
    wenn my fair Lady´s Blüten blühen.
    Oberst Pickering
    zieht durch das Ding
    während Higgins Mühen verglüh´n.


    „Ein Mädchen....."

    Ein Mädchen hat in  Saarbrücken
    zwischen den Zähnen zwei größere Lücken.
    Den Zahnarzt gefragt,
    hat der gesagt:
    „Aber erst mal her mit den Mücken!"

    Ein Mädchen träumte in Liverppol,
    es hätte so gern einen Swimmingpool.
    Das Wetter auf den Inseln
    ist immer zum Winseln.
    Da ist es „summers and winters cool."

    Ein Mädchen hat man in Soest
    auf dem Schützenfest mal verlost.
    Doch Annegret Schmitt
    macht das nicht mit:
    „Ihr Kerle, ihr seid nicht bei Trost!"

    Ein Mädchen klagte in Klagenfurt:
    „Das kommt bestimmt nicht vom Wagengurt,
    der mir wie verrückt
    auf den Bauch heute drückt,
    dass mir seit Stunden der Magen knurrt.

    Ein Mädchen hat in Detroit,
    einen älteren Herrn gern betreut.
    Der das anerkennt
    dann im Testament,
    wo sie sich der Dollars erfreut.

    Ein Mädchen sagte in Speyer,
    mein Freund ist ein uriger Freier.
    Tragt nur Haferlschuh,
    ein Gamsbart dazu.
    Erraten, ein richtiger Bayer.

    Ein Mädchen stand am Meeresstrand
    und fing die Fische mit der Hand.
    Sie fing den Dorsch und auch den Barsch,
    das Wasser ging ihr bis zum ...Knie.
    (Richtiger Reim wird bei Flut erkannt)

    Ein Mädchen hatte in Celle
    im Auto schon wieder ´ne Delle.
    Macht statt Dreier jetzt Vierer,
    doch mit Autolackierer,
    nur für den Fall der Fälle.

    Ein Mädchen am Fudjijama
    streichelt ein sonst braves Lama.
    Doch jetzt beißt das Biest
    das Mädchen gleich schießt,
    trägt jetzt einen Lamapyjama.

    Ein Mädchen, das in Paris,
    sich ein Abendkleid machen ließ,
    doch das wurde so teuer,
    mit Mehrwertsteúer,
    dafür reichte er nicht, der Kies.

    Ein Mädchen verspürt in Tampere
    im Leben eine innere Leere.
    Dadurch angeregt,
    hat sie überlegt,
    dass ihr eigentlich gar nichts fehle.

    Ein Mädchen überlegt in Ostende,
    wenn sie Most mit der Post versende,
    ob Most per Post,
    wird zu Postmost,
    den man dann als Rohkost verwende,

    Ein Mädchen trank mal in Trier,
    am Abend drei Maß helles Bier.
    Sie gerät aus den Weichen,
    wechselt Sternzeichen
    und wird von Jungfrau zum Stier.

    Ein Mädchen ging baden in Winsen,
    schlug sich dazu nackt in die Binsen.
    Doch da war´n schon zwei Knaben,
    und die Knaben, die haben,
    am Ufer gelegen und linsen.

    Ein Mädchen sagte in Xanten:
    „Ich pfeife auf die Verwandten.
    Ich will nicht Nichten und Neffen
    bei Beerdigungen treffen
    und auch nicht die Onkel und Tanten.!"

    Ein Mädchen bestaunt in Peru
    ein aus Afrika stammendes Gnu.
    Sofort gestand:
    „Völlig unbekannt.
    Wenn du eine Kuh bist, dann muh!"

    Ein Mädchen zum Freund sagt in Zwolle:
    „Kennst du denn nicht Oswald Kolle?
    Der empfahl schon seit Jahren,
    allen Paaren,
    dass er nicht so schnell sein solle,"

    Ein Mädchen sagte in Füssen:
    „Ich schließe die Augen beim Küssen.
    Werd in den Knien ich schwach,
    bin trotzdem ganz wach,
    weil wir auch noch Luft holen müssen.

    Ein Mädchen kaufte in Dorsten
    eine Bürste mit besonderen Borsten.
    Vom wilden Schwein
    sollten sie sein,
    aus den umliegenden Wäldern und Forsten.
     

    Harald Grubert

    Kindermund
    Bei den Kindern im Schulunterricht
    von Hygiene der Lehrer erst spricht.
     "Eine Frau hat den Hund geküßt,
    der dann plötzlich gestorben ist!"
    so das Beispiel aus kindlicher Sicht.

    Der Schulmann setzt gleich fragend fort:
    „Wie heißen die Leute denn dort?
    In Oasen sie hocken,
    es ist heiß und auch trocken."
    „Na Wüstlinge," schnell kommt das Wort.

    Alle Kinder, die kennen genau
    diese Ferkel, dazu eine Sau.
    Den Lehrer verstört,
    was noch er gehört:
    „Einen Saukerl hat die Schweinefrau!"

    "Wer nennt nun das erheiterndste Tier?"
    "Die Delphine und Affen bei mir!"
    "Das Hängebauchschwein!"
    "Das Pferd wird es sein,
    es veräppelt die Straßen allhier!"