Ihre neuen Limericks vom Dezember 2003


    Florian Ruppel

    Die sieben Todsünden

    superbia   Hoffart, Stolz
    Ich schau auf die Menschen herab,
    sie alle sind träge und schlapp.
    Ich segle am besten
    im Osten und Westen.
    Alljährlich erring ich den Cup.

    avaritia   Geiz, Habsucht
    Nur Geld, noch mehr Geld muss ich haben.
    Ich will es verstecken, vergraben.
    Sogleich aus dem Haus
    werf ich Bettler hinaus.
    Sie sollen am Geld sich nicht laben.

    invidia  Neid
    Der Nachbar, der hat es viel besser:
    ein Boot im Pazifikgewässer,
    im Garten ein Pfau,
    viel schöner die Frau.
    Ich wetzte am liebsten das Messer.

    ira  Zorn
    Wenn die Dinge partout nicht florieren,
    die Leute, die mich schikanieren,
    mich nehmen aufs Korn,
    dann packt mich der Zorn,
    und ich könnte durchaus explodieren..

    luxuria  Wollust, Unkeuschheit
    Mein einziges Streben ist Sex.
    Dabei hab ich keinen Komplex.
    Mein Begehren gilt ganz
    dem Schoß und dem Schwanz.
    Der Sex ist für mich niemals ex.

    gula   Unmäßigkeit, Völlerei
    Ich kenne nur Saufen und Fressen,
    bin auf Pasta und Trüffel versessen;
    vom Stör nur die Eier,
    statt Wasser Tokaier.
    Das Fasten, das will ich vergessen.

    acedia   Trägheit
    Von mir wird entschieden verschmäht
    jede stressige Aktivität.
    Gemütlich und nett
    verbring ich im Bett
    die Jahre in Passivität.
      


    Voilà

    Philos-ophisches

    Im Mai sprach ein Dichter, Herr Philos:
    „Diese Sch...Allergie werd’ ich nie los!“
    Kam Marie und  - husch, husch -
    lag er schon hinterm Busch.
    Kriegt man Grasflecken auch mit Persil los?

    „Gott sei Dank, nun bin ich allergielos!“
    rief voll Freude der Dichter, Herr Philos.
    „Liebe macht wieder Spaß -
    selbst im frischesten Gras!“
    Ärzte rätseln: Was machte Marie bloß?

    Jeden Tag ging es  schon in der Früh los.
    Philos schwor: „Ich lass nie mehr Marie los.“
    Später dann -  im August -
    trieb’s im Heu er voll Lust
    und verlor nebenbei sieben Kilos.
     
    Als der Herbst kam, da rief sie: „Ach, Philos!
    Nimm die Hand weg und lass auch mein Knie los!“
    Er sprach: „Komm in den Schober!“ -
    Schließlich war’s schon Oktober  -
    Doch sie meinte: „Game over!“  Wie stillos!

    Ganz entsetzt stand der Dichter, Herr  Philos,
    auf der Wiese im Schatten des Silos.
    Kroch ins Heu  auf die Tenne.
    Mensch, war das ein Geflenne!
    So ein Dichterherz ist nicht gefühllos!
     
    Eine Muse, die fehlte Herrn Philos.
    Kein Gedicht fiel ihm ein, er war ziellos.
    Als das Gras wieder wuchs,
    kam die Lilo und – flugs -
    ging zum Glück dann von neuem das Spiel los.



    Ferdinand Kirchhoff

    Den Bergpass, den viele erkunden,
    den Brenner, hat Bunsen erfunden.
    Ein großer Erfinder
    war Bismarck nicht minder,
    ein Zelt-Hering muss ja nicht munden!

    Es landet die Mücke bei Ilse.
    Sie fragt ihren Mann: „Du, was will se?“
    „Ach, nimm se zur Brust
    und still se im Frust;
    sonst kill se doch einfach und grill se!“

    Es hat eine Frau sich im Bus
    die Zehe gebrochen beim Kuss.
    Er hat ihr gestanden:
    „Ich hab’ drauf gestanden
    zur Sicherheit fest bis zum Schluss.“

    *a war eine *ame aus München,
    die bellte so zart wie ihr Hün*chen.
    Sie konnte beim Zechen
    *en *-Laut nicht sprechen,
    *er rutschte ihr runter im Mün*chen.

    Es liegt ein Matrose im Hafen,
    der kann schon seit Stunden nicht schlafen.
    So viel er auch zählt,
    ein Schaf fehlt, das quält,
    drum zählt er sich zu zu den Schafen.

    Es guckt ein Psychiater aus Münster
    bei ganz hellen Köpfen ganz fünster.
    Doch sieht dieser Mann
    sein Spiegelbild an
    zum Selbsttherapieren, dann grünster.

    Ein Geldfälscherass aus Neumünster
    der träumt von den Blüten am Günster.
    Den blütigen Schein
    den prägt er sich ein
    und glaubt, er sei reich, denn sonst münzter.

    Es konnten zwei Bauern in Kärnten
    zwar Hasel- und Walnüsse ernten.
    Die zwei wurden bloß
    das Nussholz nicht los,
    obwohl sie die Kerne entfernten.

    Zwei PISA-Verlierer aus Pisa
    besuchten versnobt Mona Lisa.
    Die lächelte öde,
    als sie sie so blöde
    mit Visa am Hut vis-à-vis sah.

    Es glaubte ein Händler aus Dubai,
    dass seine Soraya ’ne Kuh sei.
    Er molk, wen er kannte,
    die Freunde, Verwandte,
    und sagte ihr: „Steure auch du bei!”



    Harald Kriegler

    Möchtegern-Cowboy
    Ein Mann sprach: "Mein Glück hier auf Erden
    das liegt auf dem Rücken von Pferden."
    Doch nach einem Ritt
    da brennt es im Schritt.
    Am Steiß hat er auch noch Beschwerden.

    Versprecher
    Es sprach mal ein Torwart aus Wangen:
    "Ich werde die Bälle schon fangen."
    Was er so verspricht,
    das hielt er dann nicht.
    "Versager",die Fans im Chor sangen.

    Abgesagt
    Es tat mal ein Jüngling aus Wengen
    Die Liebste zur Hochzeit stark drängen.
    Sie sagte auch zu,
    doch jetzt kommt der Clou:
    Vor’m Traualtarließ sie ihn hängen.

    Umweltverschmutzer
    Es machte der Waldi aus Staufen
    im Park einen mächtigen Haufen.
    Es kehrte den Dreck
    sein Herrchen nicht weg
    Und hat jetzt 'ne Anzeige laufen.

    Kämpferisch
    Es hat ein Genosse aus Siegen
    zum Spendenskandal nicht geschwiegen.
    Ich glaube, ihr wisst,
    der Mann heute ist
    jetzt Opfer von bösen Intrigen.

    Aus Erfahrung gut
    Ein ältres Semester aus Waren,
    die hatte noch Freier in Scharen.
    Was war an ihr dran?
    Ich nehme mal an
    sie war eben wirklich erfahren.

    Geiz ist geil
    Es lag sich ein Schotte aus Waren
    mit allen doch gleich in den Haaren.
    Die gingen bald aus.
    Er macht sich nichts draus –
    kann er doch 'nen Kamm sich ersparen.

    Gute Aussicht
    Es sah mal ein Jüngling aus Bronnen
    ein Mädchen, das war grad beim Sonnen.
    Er fand sie sehr schick
    und hat einen Blick
    ins Leben, das pralle gewonnen.

    Gute Aussicht
    Es sah mal ein Jüngling aus Bronnen
    ein Mädchen, das war grad beim Sonnen.
    Er fand sie sehr schick
    und hat einen Blick
    ins Leben, das pralle gewonnen.

    Mäklig
    Zur Freundin da sprach ein Vermesser:
    "Du bist jetzt ein sehr schwacher Esser.
    Da sind Gott sei Dank
    die Hüften sehr schlank,
    doch oben was mehr wär schon besser."

    In Sorge
    Es liebte 'nen Mann, einen reifen,
    ein sehr junges Mädchen aus Seifen.
    Ihr Vater sprach: "Halt,
    der Mann ist zu alt.
    Erst später wirst du das begreifen."

    Schleckermäulchen
    Es sprach mal ein Mädchen aus Stade:
    "Es ist auf der Welt doch so fade.
    Und muss ich’s auch büßen,
    ich will’s mir versüßen
    das Leben mit viel Schokolade.

    Kapituliert
    Es kamen die Schüler in Kitzen
    beim Pisa-Test sehr stark ins Schwitzen.
    "Das steht mir nicht an",
    rief schnell die Susann,
    "da bleib ich doch lieber gleich sitzen."

    Gefährlich
    Bin ich zu Besuch mal in Siegen,
    da werd‘ auf die Mütze ich kriegen
    sehr viel von dem Putz -
    mein guter Freund Lutz,
    der lügt, dass die Balken sich biegen.

    Enttäuscht
    Nach Haus schrieb ein Mädchen: "Seychellen,
    da dacht‘ ich an haushohe Wellen.
    Ich find' es nicht nett –
    die See wie ein Brett.
    Das wird mir den Urlaub vergällen."

    Feinschmecker
    Ein Don Juan, er war aus Wehen,
    der lutschte so gern an den Zehen
    von sehr vielen Frauen.
    Da können sie schauen
    und noch so die Augen verdrehen.

    Anständig
    Es kam eine Bande aus Wehen
    herum um ein großes Vergehen.
    Der Mut ihnen sank
    vor’m Schalter der Bank
    da wollten sie nicht so lang stehen.

    Genervt
    Es war vor 'nem Fenster in Stade
    da zirpte des nachts 'ne Zikade.
    Ein Paar rief im Chor:
    "Schnell Stöpsel in’s Ohr,
    sonst sind wir am Morgen malade!"

    Landflucht
    Es sprach mal die Braut zu dem Bauer:
    "Die Arbeit bei dir wird mir sauer.
    Schon heut‘ alter Knacker
    mach ich mich vom Acker.
    Im Leben ist halt nichts von Dauer."

    Weichei
    Es brachte die niedrige Gage
    den Künstler einst mächtig in Rage.
    Dann mit einem Fluch
    ergriff er ein Tuch –
    polierte dem Chef die Visage.

    Schmerzvoll
    "He, schrei nicht und halte den Schnabel",
    so sprach Miss Moskito aus Jabel,
    "nun halte schön still,
    mein Jungchen, ich will
    jetzt piercen doch nur deinen Nabel."



    Klaus Schedlberger

    Heureka!
    Im Traum tat 'nem Pastor aus Steinen,
    ganz plötzlich ein Engel erscheinen
    und verriet nebenbei,
    wo der Kirchenschatz sei.
    Im Schlaf gibt 's der Herr oft den Seinen!

    Auf dem Boden der Realität
    Ein Turner (schon wieder aus Bingen),
    war am Reck perfekt und an den Ringen.
    Auch bei Barren und Sprung
    hatte "Drive" er und "Schwung",
    nur am Boden wollt' nichts ihm gelingen!

    Wiener Schmäh - mit nichts vergleichbar
    Ein Brandenburg-Fan namens Ewald,
    verbrachte den Urlaub im Spree-Wald.
    Er traf in der Stadt Lübben
    auf 'nen urigen Typen,
    der aus Wien kam, drum rannte der Schmäh* bald.
    *Schmäh = österreichisch für verschmitzten Spaß

    Wasserspiele
    Ein stark triebgesteuertes Walross,
    nahm sich seine Sex-Partner wahllos.
    Hatte viele Affären
    in Gewässern und Meeren.
    Seine Fluss-Bett-Geschichten war'n zahllos!

    Mein Gott, Walter!
    Um dem Alltagstrott mal zu entkommen,
    hat Michelle sich 'ne Auszeit genommen
    und floh per Anhalter.
    Ihr Ehemann Walter
    war ohne sie hilflos, vollkommen!

    Nicht erwünscht
    Santa Claus sprach zu Rudolph, dem Rentier:
    "Ich muss kurz durch den Schlot - bleib du steh'n hier."
    Doch man feuerte Claus
    gleich zum Schornstein hinaus.
    Wütend schimpfte er: "Rudolph - komm geh'n wir!"

    Schispringen - wörtlich genommen
    Vorher hat er noch schelmisch geunkt:
    "Heut' erreich' ich den Kritischen Punkt!"
    Dann kam schwer er zu Sturz.
    Nach 'nem Check hat man kurz:
    "Zustand kritisch" nach oben gefunkt.

    Immerhin
    'ne Junghex' (der Stimmung wohl wegen)
    war kurz auf dem Blocksberg zugegen,
    bei der Walpurgisnacht.
    Leider mal nur bis acht -
    dann musste sie schlafen sich legen.

    Verkanntes Genie

    Weil verarmt, hauste Vincent van Gogh
    in irgend'nem dreckigen Loch.
    Nach und nach, da verlor
    er Verstand und ein Ohr
    und durch Freitod sein Leben, jedoch

    sein scheinbar erfolgloser Stil, der
    war bald sehr gefragt und gefiel der
    großen Mehrheit der Leute.
    Und so zahlt man bis heute
    schiere Unsummen für seine Bilder.

    Igittigitt
    Überstürzt und schockiert nahm er Reißaus.
    Dementsprechend sah sein Gesicht weiß aus.
    Er brauchte 'nen Kübel,
    denn ihm war kotzübel.
    (Er betrat g'rad das städtische Sch..ßhaus...)

    Keine Idee
    Hermann Hesse (von dem viele Dramen sind),
    sprach, dass er für ein Werk keinen Namen find'.
    Darum rief er an
    bei seinem Freund Mann.
    Thomas meinte: "Nenn 's doch "Peter Camenzind!"

    Geistesgegenwärtig
    Ein Eishockey-Spieler - welch Schande! -
    rutschte aus, knallte gegen die Bande
    und stürzte sodann -
    mit den Händen voran,
    dass er nicht auf dem Hinterkopf lande.

    Deutsches Liedgut - kritisch betrachtet
    ch sag 's jetzt direkt mal und beinhart:
    Es wäre sehr gut, wenn man einspart
    die meisten der Texte -
    (sind eh nur versexte!)
    Mit Ausnahme der von Mey; Reinhard.

    Robbie
    Um die Touris auf Sylt zu erfreu'n,
    robbte ein jeden Morgen um neun
    ein Seehund, called Robbie.
    Der hatte ein Hobby:
    Er klatschte und schrie vergnügt: "Moin!"

    Reiche Ernte
    Im Frühjahr, da hat er gesät -
    von morgens früh bis abends spät,
    der Gärtner aus Kärnten.
    Bald konnte er ernten
    Salat und Gemüse - quer Beet.

    Die Geister, die ich rief...
    George Bush (weil er glaubte, der Meister
    zu sein), rief beschwörend die Geister.
    Und sie kamen auch. Bloß
    wird er sie nicht mehr los.
    Und sie werden von Mal zu Mal dreister!

    Bezüglich Literatur-Nobelpreis oder Deutschland - Österreich: 5 : 0
    Hermann Hesse und Hauptmann (so mein' ich),
    sowie Thomas Mann, Grass und Böll; Heinrich
    kriegten (was jeder weiß)
    diesen wertvollen Preis.
    Nur ein Ösi bekam ihn nie - peinlich!

    Dumm gelaufen
    Als Gold-Favorit fuhr er hin -
    zur Weltmeisterschaft nach Turin.
    Er, der Schnellste der Sprinter,
    doch man kam ihm dahinter,
    dass Koks er nahm - via Urin.


    Meister Eder und sein Pumuckl

    Ein rotzfrecher Kobold, ein kleiner,
    Streiche spielender, boshaft-gemeiner,
    der lebhaft zwar war,
    jedoch unsichtbar,
    veralberte Eder, den Schreiner.

    Der Eder - in München daheim,
    konnte machen sich lang keinen Reim
    auf das, was geschah.
    Doch eines Tag's, da
    ging Pumuckl ihm auf den Leim.

    Das heißt, er blieb kleben am Kleister,
    der Pumuckl (Kobold - tolldreister).
    Endlich fand er - weil sichtbar
    (da 's Klabautermann-Pflicht war!)
    in Eder nun doch seinen Meister!


    Die Rechnung ohne den Wirt gemacht
    Ein Betrunkener griff in Bad Doberan
    in 'nem Gasthaus den Wirt und 'nen Ober an,
    denn er wollte nicht zahlen.
    Das ließ sich nicht gefallen
    der Wirt - und pfiff nach seinem Dobermann...


    Geläutert
    Es hatte ein Mädchen aus Gorleben
    ein ziemlich sinisteres Vorleben.
    Doch als Mutter nun reifer,
    tut sie heute mit Eifer
    der Kinderschar Redlichkeit vorleben.


    Boshaft

    Es wollte 'ne Mutter aus Eisleben
    ihr kleines Geheimnis nicht preisgeben -
    wer der Vater denn sei
    ihres Balgs. Deren Drei
    mussten lange Zeit ohne Beweis leben.

    Sie ließ sich damit über ein Jahr Zeit.
    Erst dann sagte sie: "Wollt' ihr die Wahrheit -
    macht 'nen Vaterschaftstest!
    Der schließt aus jeden Rest
    von Zweifel - und schafft endlich Klarheit."

    Gesittet
    Es hatte das Männeken Piss,
    dass Aufruhr errege es, Schiss.
    Drum ging es zum Pinkeln
    an entlegene Winkeln
    und sprach: "So ist 's besser - gewiss!"

    Konsequent
    Es ließ eine Hausfrau aus Mittenwald,
    des Ehemann's Betteln und Bitten kalt.
    "Weil schon zahnlos er sei",
    hätt' gehabt er gern Brei.
    "Nein - Fleisch gibt 's", sprach sie, "Nimm die Dritten halt!"



    PGS

    WÜST

    Liegt ein Mädchen adrett auf dem Bett,
    ein hübsch molliges, rundlich, sehr nett.
    Sagt so ’n Wüstling: „He, Dicke,
    du, ich fürcht, ich ersticke,
    hier in mächtigen Dünen aus Fett!“

    Doch das Mädchen hat schnell durchgeblickt:
    „Hey, bei mir ist noch keiner erstickt!
    Wenn ich das noch mal höre,
    glaub mir ehrlich, ich schwöre,
    wirst du gleich in die Wüste geschickt!“


    UNSERE BESTEN - Wer ist der größte Deutsche?
    ZDF - 28.11.03 - 21:15 h
    „Ja, wen haben wir denn nun noch „gerner“?“
    fragt im Zweiten Johannes B. Kerner:
    Ersten Kanzler - was Stark ’s -
    sehn ’s vor Luther und Marx,
    doch „Einst ein(s)“, nun Platz zehn, lag uns ferner.



    Arno Zirm

    Ein bayrischer Bursche aus Jodelstein,
    der stieg bei 'nem Madel ins Fenster ein.
    Dann las er Gedichte
    und Börsenberichte.
    Jetzt heißt er im Dorf "das perverse Schwein".

    Ein flippiger Typ aus Bad Doberan,
    der hatte ganz plötzlich den Lyrikwahn.
    Modern mußt es sein,
    nur dann fand er's fein.
    Er liest jetzt den Fahrplan der Deutschen Bahn.

    In Unterbernshausen ein Madel
    das hatte mal Schmerzen im Wadel.
    Da dachte sie an Adebar
    und eine große Kinderschar,
    doch war's ja zum Glück nur 'ne Nadel.



    Paula Peters

    Der Maler, der streicht rauf und runter,
    der Tischler, der hobelt mitunter.
    Ich tu das nicht,
    ich schreib ’n Gedicht.
    Das macht mich ebenso munter.

    Das Glück hier auf Erden, wo isses?
    Manch einer sucht’s bei seiner Mrs
    und findet es nicht.
    S’ist wie beim Gedicht:
    Fällt’s dir zu, hast du Glück. DAS isses.

    Sitz’ ich in dem Garten, dem kleinen,
    kann, oh Wunder, der Geist sich vereinen
    mit Seel’ und Natur.
    Wär’ da doch nicht nur:
    Der Nachbar? Könnte man meinen.

    Zwei Zimmer mit Küche und Wanne
    Mit Garten und grüner Gießkanne,
    darin war sie vernarrt.
    Doch der Boden, der knarrt!
    Was macht sie jetzt bloß, uns’re Anne?

    Ich tret’ aus der Tür, da passiert es.
    In meinen Adern gefriert es.
    Welch Schreck, welche Qual,
    schon wieder einmal.
    Das war Nachbars Hündchen, sein viertes.


    Liebe

    „I love you“, she whispered shy.
    „I love you“, he said as reply.
    So they went together
    to the priest of St. Heather.
    But he said: „Just funerals today!“

    Das war wohl ein göttlicher Mix:
    Mann und Frau, ’s ging eigentlich ganz fix.
    Doch war er zu schnell,
    der Herr im Flanell.
    So’n Mist auch, das war wieder nix!

    Da war der Herr Kruse aus Minden
    Der konnt‘ seine Braut noch nicht finden.
    Doch die Braut, die fand ihn!
    Mein Gott, ist das schön!
    Jetzt sitzense zusamm‘ unter Linden.

    Wie ein Stockfisch, so war dieser Mann:
    Recht steif und auch sonst nicht viel dran.
    Doch dann macht‘ er sie an,
    schlägt sie in sein‘ Bann.
    War doch wohl was dran an dem Mann!

    Es lebte ein Männchen in Bassen,
    das konnte das Fremdgehn‘ nicht lassen.
    Sucht‘ Außen Erfüllung
    Und fand nur Ent-Hüllung.
    Na ja, da musst’ er wohl passen.

    Von Beruf  da war er Journalist.
    Er war gut, er schrieb keinen Mist!
    Doch die Liebe, oh je,
    die war nicht sein Sujet.
    Wenn der wüsste was hier möglich ist!

    Musik war für ihn eigentlich Alles,
    wäre da nicht manchmal sein Phallus.
    Es störte ihn sehr,
    beim Genuss der Oper
    wenn’s beim Crescendo so prall ist.

    Es gibt Männer, ich glaub’s nicht, nee nee!
    Die erfüllen echt ein Klischee!
    Ihre Liebe bleibt leer,
    denn sie fürchten sich sehr
    vor der Tiefe, vor Glück und vor Weh.

    Stets stand er so sehr unter Druck.
    Sogar bei der Liebe: Ruck Zuck.
    Die Erfüllung blieb aus.
    Er versucht’s außer Haus,
    doch mit Druck bleibt’s auch dort nur ein Fuck!

    Sie macht auf, er macht zu – wie schade!
    Da gab es so gar keine Gnade
    für die Liebe zu zweit.
    Er war wohl nicht bereit
    Für die große Wunder-Schublade!

    Sie liebte und sucht‘ ihn zu erreichen,
    doch er stellte andere Weichen.
    Er wollt’s Abenteuer,
    das war ihr nicht geheuer:
    Kein Rendez-vous mehr unter Eichen!

    Sein Herz sucht‘ die Liebe, die Große,
    doch störte ihn was in der Hose.
    Das lenkte ihn ab
    Und zwar nicht zu knapp
    Leider fand er so nicht das Famose!

    Da war’n mal in Bremen zwei Wesen,
    die wollten gemeinsam genesen.
    Sie versuchten’s mit Liebe
    Und genossen die Triebe
    Und verzichteten fortan auf’s Lesen.

    Hans-Hermann und Alfons, die beiden,
    konnten Hilde und Frl. Krause gut leiden.
    Doch besteht die Gefahr,
    Hilde und Alfons – oh, ja!
    Wie könn‘ das die andern vermeiden?


    Religion
    „Ich glaube an Gott, an den Einen!“
    „Ich glaube lieber an Keinen.“
    „Ich glaub‘ an das All!“
    Da gab’s einen Knall
    Und die Götter tranken sich einen!


    Frauen

    Sie waren ein Haufen von Schwestern
    Und kannten sich gut, schon seit gestern.
    Sie taten sich kund,
    die Details gingen rund.
    Männer kam’n dabei weg wie im Western!

    Da war eine Lady in Bremen,
    die liess sich die Liebe nicht nehmen.
    Sie litt manchmal sehr
    wenn vorbei die Affair‘!
    Doch Liebeslust lässt sich nicht zähmen!

    Es gab eine Petra aus Meppen,
    die hatte was gegen die Deppen.
    Jetzt heisst sie Jamini
    und denkt im Bikini
    nur an Liebe und Lust und ans Peppen.


    Therapie

    Es gibt eine Gruppe in Bremen,
    die lässt sich das Atmen nicht nehmen.
    „Das schafft Verbindung zum All,
    irgendwann gibt’s ‘nen Knall!“
    Sie glauben’s nicht? Na, dann atmen sie mal!

    Es gibt einen Jungen aus Minden,
    der wollte sein ICH gerne finden.
    Er verfehlt‘ es nur knapp,
    das macht‘ ihn ganz schlapp.
    Na ja, er wird’s schon noch verwinden.

    Ganz plötzlich war da diese Wut!
    Ich wusste genau: Das ist gut!
    Ich nahm meinen Mut
    Und auch meinen Hut
    Und tat, was man besser nicht tut!
    (Doch in diesem Fall war’s echt gut.)


    Geburt
    Ein Wesen beschloss, hier zu leben
    Und begann, sich ein Netzwerk zu weben.
    Es kam auf die Welt
    (übrigens: ganz ohne Geld!)
    und es hatte so viel zu geben!


    Diverses
    Da war mal ein Fisch namens Snoek,
    was er kriegte war ihm nie genug.
    Drum ging er an Land,
    holte Luft und verschwand!
    Als Fliegender Holländer wurd‘ er später bekannt.



    TINA

    Wer nicht hören will...
    Eine Frau hielt im Stall sich ein Pferd,
    doch der Gaul hat nur Ärger beschert.
    Denn er wollte nicht laufen,
    machte nur große Haufen.
    Doch den Schlachter hat das nicht geschert!
     

    Der Weihnachtsmarkt
     
    Wenn ein Mensch zur Adventszeit es wagt,
    zu besuchen den Christkindlmarkt,
    braucht er Geld jede Menge,
    schimpft dann übers Gedränge,
    "Haben die kein zu Hause?", er fragt.

    Ganz erschöpft will er Glühwein am Stand
    und er hebt zum Bestellen die Hand.
    Schließlich winkt er nervös,
    läuft rot an und wird bös´,
    doch trotzdem bleibt sein Wunsch unerkannt.

    Schließlich reißt er den Glühweinstand nieder,
    läuft dann Amok, singt Fußballerlieder.
    Polizei: Nimmt ihn fest,
    Urteil: Ein Jahr Arrest!
    Teurer Ausflug! Ich sag's immer wieder!

     

    Bernard  Ostersiek

    Kölsche Klüngel

    „Ä luhr ens“, säät Plünn för dä Schäng,
    „wat soll all dä Schisselamäng?
    Haal bloß dinge Fresse!
    Et jeiht uns bedresse -
    de Nüssele sin allt am Eng!“

    En Kölle sin ville dobei,
    die maache ne jroße Buhei:
    Se dun su verzälle
    als wörn se us Kölle –
    un sin us d‘r Pimmelakei.

    Do kanns met em Kölsche jot müffele,
    verzäll im bloß jar nix vun Trüffele.
    Met Hämmche un Bunne,
    do häste jewunne
    (un lecker Jlas Kölsch för ze süffele).

    Dä Ostermanns Willi hatt rääch:
    am Dume ze lötsche eß schlääch,
    un dä eß verdötsch
    un hätt ene Blötsch,
    wer dat nit als Wohrheit verdrääch.

    Et Drüggela eß janz konfus,
    kütt nit us em Staunen erus:
    „Ich kann nit verston,
    woröm mir jitzt jon –
    et jitt doch noch Kölsch hier em Huus.“

    „Dat jitt et doch jar nit“, säät Juß.
    „Ich dacht, do verzälls mer bloß Stuß,
    et Blonde vom Dömche,
    dat wör e blo Blömche –
    dat eß ene richtije Fuss!“

    Mir han met beduselte Köpp
    uns eeschte Zibibbcher jeflöpp,
    und „Drikkes dä Jode“,
    dä hät uns verrode:
    Dat Engk vom dem Leed wore Klöpp.

    Dä Pitter jeiht loß met der Büß
    un wödig op singe Ahl, Jüß:
    „Dat Ding eß mer fremb,
    dat eß nit ding Hemb.
    Do saachs jitz wo dänns do jüß küß!“

    Noh’m Stina ze jon eß ze wick,
    ich han allernöks och kei Zick.
    Do övver de Bröck,
    dat eß e jot Stöck;
    et Stina wonnt op de schääl Sick.

    Et Klör brucht mer jar nit lang bedde,
    flöck wor et de Käls all am knedde:
    Ein Jott un ein Pott,
    doch jitz eß et fott –
    de Jrielächer sin allt am rädde.

    Et Jriet wor na’m Melkholle fott
    un schlänkert eröm met em Pott.
    Dä Pott jing em tritsche,
    et Jrietche wood pitsche-
    naaß, un singe Pott wor kapott.

    Dä Bäätes eß immer su schlau
    un säät, dat bei Kölsch un Schabau,
    do wör et Probiere
    vill mieh wie Studiere,
    un flöck eß he jedesma blau.

    Et Jödel eß nit esu ärm,
    dröm mach et och jän „Krüßje wärm“,
    un flöck met em Schnüßje
    do müffelt et Krüßje
    und kritt dann de Ping en de Därm.

    Die Fraulück vum ollen Jupp Wedel,
    die dun jitz op eimol su edel
    bloß wejen dä Fritz
    un Franz von den Blitz,
    denn die sin jo nit us em Veedel.

    Me’m Pitter, do han ich ne Knies:
    dä klätsch op ming brütche met Kies
    ne richtije Fleck
    vum Kätschap, dä Jeck,
    un do drop, do bin ich jet fies.

    Et hätt minge ahle Fründ Schäng
    so unjlaublich vill an d’r Jäng,
    dat, Zick för ze spare,
    hä putz schon seit Johre
    beim Fröstöck met Kaffe sing Zäng.

    Et Drüggela trock singe Röck
    janz övver de Kopp vill ze flöck,
    bis dat em sing Hoore
    dä Stätzjer verlore –
    do wor et janz flöck vun de Söck.

    Dat wor för de Köbes kei Witz:
    do hätt im su’n ahle Krabitz
    am Fühlinger See
    sing Pochtejuchhe,
    de Schohn un de Botze jestritz.

    Em Fasteleer han se all Mot,
    och Kreß en d’r Bütt met sing Hot:
    he hät zwor ne Schreff
    wie us dem Eff-Eff,
    sing Kölsch, dat eß ävver nit jot.


    Paint Box People

    There was a musician named Amber,
    who played the viola da gamba
    in such a bad way,
    he heard the folks say
    „His fingers – they just seem to clamber.“

    There was a young lady named
    Auburn,
    whose ancestors were of French
    Bourbon
    and royal descent.
    She said so in Lent
    one day in the High Street of Oban.

    There was an old actress named
    Beige,
    whose hair was a dark shade of greige.
    She couldn’t just bear that
    and gladly did swear that
    next week she would have her cortège.

    There was an old rhymester named Black,
    who numerous times got the sack.
    The whole of his purse
    held ludicrous verse,
    and formed an incredible stack.

    There was an old card-sharp named Black,
    whom all the folks wanted to smack.
    The reason was this:
    He blew a quick kiss
    at anyone losing his Jack.

    There was a young writer named
    Blue
    just raising the cry and the hue,
    when Frankie, her lover,
    as she could discover,
    drank whisky and gin from her shoe.

    The chess-playing monster
    „Deep Blue“
    was faster than anyone knew,
    but still it got beaten
    at Windsor and Eton,
    when Kasparow not only „drew“.

    There was a young actress named
    Brown,
    who didn’t mind waving her gown.
    Desired by males,
    she blew up in gales
    with hesitant signs of a frown.

    There was a young lady, Jill
    Crimson,
    who once fell in love with Tom Simson,
    who called her a whore.
    She called him a boar
    and nephew of Henry L. Stimson.

    There was an old rhymester named
    Greene,
    the worst one they ever had seen.
    He was a bad sport,
    well-known at the Court,
    and pestered the King and his Queen.

    There was an old rhymester named
    Greene,
    worst patient the doctor had seen.
    He pestered the nurse
    with indecent verse
    and also with signals obscene.

    There was an old rhymester named
    Greene,
    whose rhyming was lewd and obscene.
    He sent through the mails
    his odes on some tails,
    and offered the ladies „Ich dien.“

    There was a young lady named
    Grey,
    who once took a bath in Lough Neagh.
    She wasn’t a swimmer
    of gold medal shimmer,
    and soon was gorged down by a ray.

    There was a young lady named
    Grey,
    who once fell in love with some Kay.
    They kissed and held hands
    on tropical sands
    and then lost their way in the hay.

    There was a crisp lady named
    Grey,
    who led the young Bobby astray.
    At first she’d devour
    him, then she turned sour,
    and sent the poor boy on his way.

    There was a young waiter named
    Grey,
    who stumbled and dropped a large tray
    with drinks and some food.
    No wonder his mood
    was one of entire dismay.

    There was a young angler named
    Grey,
    who fished from the banks of the Spey.
    A ray, with his fin
    swept angler Grey in –
    a very unfriendly foray.

    They assert that The Lady Jane
    Grey
    was just dancing a merry Strathspey,
    when the King kicked the bucket
    and a thundering tucket
    just proclaimed her as Queen of the day.

    There was a technician named
    Henna,
    who laboured for Radio Vienna.
    His work was quite steady,
    but never got ready:
    erection of mast and antenna.

    There existed a student named
    Henna,
    who once found a few books in Ravenna.
    But the reading came weary,
    ‘cause the contents was dreary –
    Philosophical stuff: Avicenna.

    There was an old woman named
    Madder,
    who fell off the top of a ladder.
    At first she was sad,
    but then she got mad,
    and finally madder and madder.

    There was a young junkie named
    Orange,
    who always applied the same syringe.
    The warnings were fierce:
    „Before you just pierce
    your syringe should have a good scavenge.“

    There was a young writer named
    Pink ,
    who put all her books in the sink.
    When asked, she said, „Gee!
    I wanted to see,
    if truly they shrivel and shrink.”

    There was a young writer named
    Red,
    who had an affair with some Ted.
    The reckless young rotter
    not only forgot her,
    but also he pilfered her bed.

    There was an old man named
    Reseda,
    in love with the young Andromeda,
    who bore him a child.
    His question was mild,
    „Well now – is it Freddie or Freda?“

    There was a young man named
    Vermilion,
    who cherished the Royal Pavilion.
    He cast a keen eye
    when passing just by
    on motor-bikes riding the pillion.

    There was an old rhymester named
    White,
    who hardly could read, spell, or write.
    They told him to stop
    this eminent flop,
    but  h e kept on rhyming in spite.

    There was an old rhymester named
    White,
    who scribbled with all his poor might
    some verses and rhymes
    like bells and their chimes,
    and never knew if he was right.

    There was an old workman named
    Yellow,
    who was an unsavoury fellow.
    He threw at the folks
    some eggs and their yolks
    at Jefferson’s home Monticello.

    There was a young writer named
    Yellow,
    who copied the works of Saul Bellow.
    He worked a long shift
    at „Humboldt’s great Gift“
    and afterwards didn’t feel mellow.

    There was a young wench, Mary
    Yellow,
    who worked in an ancient bordello.
    Some customers, wary
    of this Bloody Mary,
    got killed in a nearby duello.


    Unter dem Ahornblatt

    Es reiste ein Mädchen von Kanada
    aus Augenreimgründen nach Granada,
    erklärte den Prinzen
    gleich ihre Provinzen
    und wurde bekannt als "die Anna" da.

    Ein Hausmann fand einst in Alberta
    im Laden die Würste von "Herta".
    Er kaufte ein Dutzend,
    den Preisvorteil nutzend,
    und briet sie daheim seiner Hertha.

    Ein Mädchen aus British Columbia
    gab Sprachunterricht mal in Gambia.
    Sie nannte fanatisch
    die Lyrik ekstatisch.
    Drum hieß sie dort bald "Dithyrambia".

    A drunkard from West Manitoba
    drank Whisky and seldom was sober.
    Each time he was drunk,
    he fell off his bunk
    from June or July to October.

    Ein Mann aus St. John in Neu-Braunschweig
    verlief sich in London am Bahnsteig.
    Er fing an zu fragen
    nach einigen Tagen,
    ob jemand den Weg ihm nach Haus zeig'.

    Ein Mann aus St. Johns in Neufundland,
    der öfters mit offenem Mund stand,
    verlor seine Zähne
    an Bord seiner Kähne –
    jetzt nennt man ihn örtlich "die Spundwand".

    Ein Mann aus Kap Sable/Neuschottland,
    der einmal zu langsam zum Pott fand,
    kriegt "voll" seine Hose
    als Apotheose –
    wie wenn er schon auf dem Schafott stand.

    Ein Künstler kam einst in Ontario
    zu Geld, und zwar ohn' Impresario.
    Es war sein Gefährte,
    der's ihm bald verzehrte,
    sein allergeliebtester Mario.

    "Prince Edward [plus] I." (meaning "Island")
    has quite a few flats and no highland,
    and though it is tiny
    consider it shiny,
    because, after all, it is dry land!

    Es fiel mal ein Mann aus Quebec
    im Park elegant auf den "Speck".
    Da musste er hinken
    mit schmerzendem "Schinken"
    und zitterte auch noch vor Schreck.

    Es bot mal ein Mann aus Saskatchewan
    dem buhlenden Nachbarn 'ne Watsche an,
    doch der wich zurück
    kein einziges Stück
    und schmiss seinen Feind in die Matsche dann.

    Dann gibt es noch zwei "Territorien"
    (bevölkerungsweis' keine Glorien):
    der klägliche Rest
    heißt "Yukon", "Northwest"
    und sorgt oft für wilde Historien.


    Kramkiste

    Ernst-August von ... adligem Stand,
    der pinkelte mal an die Wand.
    Das war zwar nicht reinlich,
    doch ihm auch nicht peinlich –
    bis das in Gazetten man fand.

    Da ärgerte sich dieser „Herr“ –
    niveaulos bis unter Parterre:
    „Man sollte der Presse
    eins hau’n in die Fresse“.
    So sinngemäß klang sein Geplärr‘.

    Nun heißt es zwar „Adel verpflichtet“,
    doch wenn so ein Flegel verzichtet
    auf Pflicht und Manieren,
    dann muss er kapieren,
    dass damit sich selber er richtet.


    Das Wasser von Abano Terme
    besticht durch vorzügliche Wärme,
    und wenn man es trinkt
    und nicht drin versinkt,
    dann ist es auch gut für die Därme.

    Es war mal ein Weib namens Gunde
    in aller (und nicht nur dort!) Munde,
    denn auch der Divan
    hatt’s „an“ ihr getan
    zwecks Schäfer- und ähnlicher Stunde.

    Es lief mal ein Mann in Ligurien,
    gehetzt wie von sämtlichen Furien,
    weit weg von der Frau.
    Ihm reichte genau
    ihr Ausmaß verbaler Injurien.

    Es redete Theodor Heuss
    zum Volk auf dem Marktplatz von Neuss.
    Er bot eine Wette
    um Filze und Fette –
    und kannte noch nicht Joseph Beuys.

    Es finden die Pilger in Lund
    den Ostchor des Domes fast rund,
    und wenn sie auf Knien
    zur Buße dort ziehen,
    dann sind ihre Knochen schnell wund.

    Es gibt da ein Bad namens Melle
    mit solegeschwängerter Quelle.
    Die ist wohl recht warm
    und schlägt auf den Darm
    und ist drum nur etwas für Schnelle.

    Es lutschte ein Lümmel in Meuselwitz
    zur Weihnacht das Lebkuchenhäusel spitz.
    Zuerst war das lecker,
    doch dann gab’s Gemecker:
    Es traf ihn im Magen der Streuselblitz.


     


    Harald Grubert

    Faultier

    Sein Müßiggang ist konsequent,
    zwei Drittel vom Tag wird gepennt.
    In dem Pelz wachsen Algen,
    Motten können sich balgen,
    weil Fellpflege es gar nicht kennt!

    Seine Zeitlupe hat einen Sinn.
    Überleben kriegt so es nur hin.
    Feinde würden es sehen,
    würde schneller was gehen.
    Mancher denkt: "Beinah neidisch ich bin!"

    Auch sein Herz kann viel langsamer pochen,
    Und sein sehr zähes Blut wird nie kochen.
    Es kann gar nicht hasten,
    dafür lange fasten.
    Sogar Stuhlgang nur alle paar Wochen!

    Solch ein Faulenzer setzte sich schlicht
    auf 'ne Glühlampe, regte sich nicht.
    Mit 'nem Brandmal im Fell
    geht's noch lange nicht schnell!
    Das ist Faulheit aus unserer Sicht!


    Vermählung

    Die Braut grübelt seit einigen Tagen,
    was soll sie später eigentlich tragen,
    nach der Hochzeit zur Nacht,
    daß sie richtig es macht.
    Die Familie muß es ihr sagen!

    Ihre Mutter mag sehr langes Leinen,
    wenn die Kinder sich glücklich vereinen.
    Tantchen macht draus kein Drama,
    sie schwört auf den Pyjama.
    Doch mißfällt es der Braut, was sie meinen!

    Schwesters Flatterhemd sei es ja dann?
    Erst die Großmama bricht nun den Bann:
    "Streife ab deine Sachen!
    Um die Lust zu entfachen:
    Ziehe einfach die Knie nur an!"


    Kröver Nacktarsch

    Freche Buben im Keller dreist naschen,
    lassen sich leider hier überraschen.
    Und der Winzer schlägt zu
    auf den "Blanken" im Nu.
    Er hat Angst um die Fässer und Flaschen!

    Eine zweite Legende befand,
    von dem Ritter mit eiserner Hand,
    dessen Spruch muß gut klingen.
    Den Götz von Berlichingen
    machte Goethe vor allem bekannt!

    Mönche waren des öfteren "platt",
    weil es jeder gesehen wohl hat,
    auf dem Berg, dem sonst kahlen,
    man konnt's schöner nicht malen,
    wachsen fruchtbare Rebstöcke satt!

    Einem Klostervogt schnell kommt die Wut.
    Seine Arbeiter lesen schon gut,
    einen Tag nur für sich!
    Das gefällt ihm grad' nich',
    er denkt nach, was dagegen man tut!

    Er schlachtet, sehr fett ist das Schwein,
    er lädt seine Arbeiter ein.
    Durchfall kriegen sie alle,
    einen stört nicht die Falle:
    Als Nacktarsch kann fleißig er sein!

    Dann kommt noch die sprachliche Seite,
    der römische "Nektar" bereite
    bereits vor diesen Namen.
    Und auf Kelten sie kamen,
    das "Nackas" zum Felsen hinleite!

    Von Kröv an der Mosel der Wein
    soll Riesling am besten bloß sein!
    Nur vom felsigen Hang,
    an dem Flusse entlang
    und mit Prädikat schmeckt er fein!


    Est! Est!! Est!!!

    Auf nach Rom machte früher sich mal
    aus dem Norden ja ein Kardinal,
    oder war er Baron?
    Wer weiß sicher das schon.
    Auch ein Bischof ist möglich - egal!

    Diesem Herrn fuhr voraus noch ein Mann,
    der die Herbergen aussuchen kann.
    Als ein Kenner von Wein
    mußt' er Vorkoster sein.
    denn sein Herr wollte Spitzenwein dann!

    War die köstlichste Sorte gefunden,
    malte er auf die Tür unumwunden
    das vereinbarte Wort.
    Und sein Herr hielt auch dort,
    dieses "EST" brachte ihm frohe Stunden!

    Dann im Latium stand an der Tür
    dreifach "EST", sicher Grund nun dafür:
    Da versackte der Mann,
    kam in Rom niemals an.
    Er soff sich gar zu Tode gleich hier!

    Nachher prangt "Est! Est!!Est!!!" auf den Flaschen.
    Keiner mußte seitdem maßlos naschen.
    So euphorisch benimmt
    sich heut niemand, bestimmt!
    Das wird Weinkenner nicht überraschen!

    Trebbiano, sein Anteil ist groß,
    der hat Säure, mit dem ist nichts los!
    Trebbiano, die Sorte
    ist kaum Wert viele Worte
    Qualität hat Malvasia bloß!

    Der hat Anteil von zwanzig Prozent.
    Wohl ein jeder die Zahlen erkennt.
    Wenn genau bei der Menge
    eine Umkehr gelänge,
    dann wär' das ein phantastischer Trend!


    Angeln

    "Stuhl, Wurm, Angel und Kleidung brauchst du,
    Eimer, Kescher und Zeitung dazu.
    Und Arme ganz lang!"
    "Warum?" "Für den Fang,
    zeigst die Länge des Fisches als Clou!"

    Er fragt ihn beim Spaziergang  in Meine:
    "Fingen Sie diese Fische alleine?"
    "Das ist doch wohl klar,
    daß ich's nicht nur war,
    ohne Hilfe vom Wurm hätt' ich keine!"

    Beide Angler daheim sind in Linden,
    wollen Fische im Teich gerne finden,
    angeln Kanne und Schlauch,
    einen Stiefel dann auch.
    "Im See wohnt einer, laß uns verschwinden!"

    Zeigt der Vater dem Sohn nahe Langeln,
    hier am Rand kann's an Fischen nicht mangeln,
    greift ins Wasser - was hat er?
    'ne sich ringelnde Natter!
    "Meinen Fisch werd' ich kaufen, nicht angeln!"

    Ein Mann steht in Sachsen am Strand,
    zieht 'nen riesigen Zander an Land.
    Denkt sich Fritz seinen Teil,
    und er findet es geil:
     "Angelsachsen gibt's hier - allerhand!"

    Zu der Disco will 's Pärchen in Langel,
    aber dort herrscht an Mädchen wohl Mangel.
    Allein sie kann passieren,
    und so gab's, er sollt's spüren,
    zwischen Türe und Angel Gerangel!


    Anamnese

    Zeigt den Schaden die Frau in Eltville  
    ihrem Arzt: die gestörte Pupille.
    Hier kann er vermuten:
    "Im Hirn wird es bluten!"
    Da erschrickt sich unheimlich Sibylle!

    In der Klinik dem Arzt fällt es auf,
    die Patientin ist viel zu gut drauf.
    "Wir sparen 's CT,
    das ist alles Schnee!"
    Er fragt sie nach dem Tagesverlauf!

    "Dieser Sturm ein paar Pflanzen zerknickte,
    so daß ich mich zum Aufräumen schickte."
    Das Pflanzengift blieb
    ihr im Aug', als sie's rieb.
    Gleichsam wie Belladonnen sie blickte!


    "Ich den frühesten Dichter jetzt fand!"
    "Das find ich aber doch allerhand,
    sag um wen es sich dreht."
    "In der Bibel es steht:
    Dichter Nebel zog über das Land!"

    Hat ein älterer Knabe aus Baden
    immer schon an den Augen 'nen Schaden.
    Der ist blind bei den Farben,
    da muß er öfters darben.
    Letztens pflückte er grüne Tomaten!"

    "Sonnenbadende Mädchen sind heiß
    wie die Brathähnchen, die ich verspeis'.
    Knusprig braun werden sie,
    das macht an wie noch nie.
    Doch das Beste bleibt zart und auch weiß!"

    In der Schule steht wartend Herr Schlick.
    Wirft ein Lehrer auf ihn einen Blick
    und fragt ihn dann geschwind:
    "Sie erwarten ein Kind?"
    Er sagt: "Nein, ich bin immer so dick!"

    Eine Frau schnippt mit Fingern in Wolfen.
    "Was soll das denn, verehrte Frau Golfen?"
    "Krokodile verjagen!"
    "Keine hier, muß ich sagen."
    "Wie sie sehen, es hat schon geholfen!"

    Beide liegen zusammen in Strauch
    erstmals nun in dem Bett Bauch auf Bauch.
    "Warum hast deinen Mann
    du betrogen? Sag an!"
    "Allerdings frag ich mich das jetzt auch!"

    Fragt den Zeitungsmann einer aus Scheuer:
    "Meine Verse soll ändern ich heuer,
    viel mehr Feuer reinlegen?
    Ich versuch's, meinetwegen."
    "Nein, verkehrt, alle Lim'ricks ins Feuer!"

    Ist ein Gast in der Kneipe empört,
    weil am Essen ihn etwas schon stört:
    "Hier im Salat hüpft 'was!"
    "Vitamine sind das!
    Wohl noch gar nichts von denen gehört?"

    Hungrig steuert der ältere Mann
    eine Autobahnraststätte an:
    "Essen hier wie zu Hause!"
    Da fällt aus seine Pause,
    weil er ihren Fraß dann nehmen kann!

    "Meine reizende Strandnixe hat
    mich verwöhnt, aber das ging nur glatt,
    bis ich war grün und blau! "
    "Wie kam's denn zu der Schau?"
    "Ihr Verlobter kam doch aus der Stadt!"

    Zehnter Hochzeitstag ist bald in Schleben:
    "Soll's chinesische Ente dann geben?"
    "Warum soll auch das Tier
    so schlimm leiden denn hier?
    Laß die Ente doch besser am Leben!"

    "Meine Tochter ist derzeit in Krampfer
    auf dem stark ökologischen Dampfer."
    "Und was sagt denn ihr Mann?"
    "Nun, der tut was er kann,
    ist inzwischen so sauer wie Ampfer!"

    Klagt die Ruth ihren Kummer der Grit:
    "Mein Mann tat den entscheidenden Schritt!"
    "Der kommt immer doch wieder!"
    "Nein, das drückt mich ja nieder,
    er nahm jetzt seine Eisenbahn mit!"

    "Weshalb stricken sie da so gequält,
    wenn Ihr Mann seine Witze erzählt?"
    "Ich mich sonst nicht verbürge,
    daß ich ihn nicht erwürge,
    weil die ältesten Witze er wählt!"


    Bierweisheiten

    Wird er früh schon vom Tode betroffen,
    dann hat er sicher tot sich gesoffen.
    Stirbt doch einer der Alten,
    den hat 's Bier gut erhalten.
    Daß es morgen noch schmeckt, alle hoffen!

    Gern der Bauer den Wind so belauscht,
    wenn der stark durch den Hopfen auch rauscht,
    dann wird ihm wieder klar:
    Gutes Bier dieses Jahr,
    daß sich's fein in der Schankstube plauscht!

    Frohe Runde beim Wirt im Revier,
    und vor sich noch das köstliche Bier,
    Am gemütlichen Platz
    feiert mit dir dein Schatz,
    das ist vielen das größte Pläsier!

    Das Genießen von einigen Bieren
    löscht den Durst und ist gut für die Nieren.
    Doch ist krank mal ihr Becken,
    nicht mit kaltem erschrecken,
    denn vor Schmerz krauchst du auf allen Vieren!

    Hält dein Weibsbild dich ehern am Zügel,
    halte dich an die Flaschen mit Bügel,
    denn das Bier gibt dir Trost.
    Auf die Frauen ein "Prost!",
    gönnen sie uns im Wirtshaus paar Krügel.

    Schmeckt das Bier wieder mal einwandfrei,
    bleib beim Trinken doch ruhig dabei,
    brauchst zu früh noch nicht gehn,
    deine Frau schimpft um zehn
    doch genauso wie später um zwei!

    Beide, Fässer und schneidige Weiber,
    haben wahrlich vergleichbare Leiber,
    sind bald voll, sind bald leer,
    von den Herren kommt's her.
    Bier und Weib - beste Freizeitvertreiber!

    Saufen Tiere das Wasser alleine,
    löschen Durst sich die Ochsen und Schweine.
    Doch mit Malz und auch Hopfen
    wird's ein würziger Tropfen,
    bringt dich hoch wieder, schnell auf die Beine!

    Oft wird Freundschaft beim Biere geschlossen,
    es sind liebe und tolle Genossen,
    man heißt Max und sagt Du,
    trinkt sich brüderlich zu.
    Wieder nüchtern sind viele verdrossen!

    Froh genieße die randvollen Krüge,
    aber nimm nicht gewaltige Züge,
    wenn du fröhlich mal kneipst,
    daß genießbar du bleibst,
    ersparst dir auch zu Hause 'ne Rüge!

    Froh genieße heut Bier, Weib, Gesang,
    und dein weiteres Leben entlang.
    Rät der Arzt zur Beschränkung,
    nimm es nicht als 'ne Kränkung,
    laß das Singen, weil's eh nicht gut klang!

    Trink in Maßen dein Bier mit Genuß,
    denn das Saufen bringt eh nur Verdruß!
    Drum erhebe dein Glas
    mit Behagen und Spaß,
    nutz die Zeit bis zum bitteren Schluß!

    Auch bedenke, daß einst du mußt gehen,
    Unvermeidbares wird mal geschehen,
    du bist hier nur als Gast.
    Was bis dann du nicht hast,
    nun die anderen Kehlen gern sehen!

    Wenn der Bolle 'ne Sause mal macht,
    er schleicht still dann nach Hause, ganz sacht,
    denn erwacht seine Olle
    und es kracht auf die Wolle,
    wird verlustreich für beide die Schlacht!

    Der gesalzene Hering bringt dir
    großen Durst auf das süffige Bier.
    Bist du mächtig bezecht,
    geht's mit Kater oft schlecht,
    doch der Hering schafft Abhilfe hier!


    Verzichten?

    Bei der Radtour von Vater und Sohn
    überfährt eine Biene er schon.
    Muß der Vater sich mühen
    um den Sohn zu erziehen:
    "Keinen Honig drei Wochen als Lohn!"

    Wie der Vater die Worte noch spricht,
    überfährt er den Vogel, schaut nicht.
    Kann der Sohn jetzt nur fragen:
    "Muß ich 's Mutti dann sagen,
    oder gibst du ihr selber Bericht?"


    Kommt zum Hausarzt die Frau ramponiert:
    "Solch ein Schlaganfall leider passiert,
    ist mein Mann doch entgleist!"
     "War der nicht jetzt verreist?"
    "So war'n ich und sein Freund informiert!"

    Nach sechs Wochen schreibt stolz von der Kur
    sie: "Ich wiege die Hälfte jetzt nur!
    Wie lang soll ich noch bleiben?"
    Sehr schnell kommt dann sein Schreiben:
    "Noch sechs Wochen!" Wie wird die Figur?

    Im Dickdarm des Chefs sind in Hessen
    schon längst zwei Beamte indessen.
    "Was denn, du bist auch hier?
    Das glaubt keiner von dir!"
    "Ja, mich hat er aber gefressen!"


    Treffen sich vorm Finanzamt Saarbrücken
    mal im Sommer zwei hungrige Mücken.
    Eine kommt von dem Ort:
    "Zwecklos, mach dich nur fort,
    denn die saugen selbst, uns wird's nicht glücken!

    Bei 'ner Frau klingelt Sturm es in Stetten.
    Polizist: "Tag, sind sie Witwe Metten?"
    "Metten schon, aber nicht
    Witwe", deutlich sie spricht.
    Polizist: "Doch, was wollen wir wetten?"

    Kommt ein Mann zu dem Doktor in Brück:
    "Meine Vorhaut krieg' ich nicht zurück."
    Seine Stirn muß er runzeln,
    weil der Doktor muß schmunzeln:
    "Die verborgt man doch auch nicht, Herr Glück!"
     
    "Ich bewerbe mich jetzt bei euch, Grit.
    Welche Kleidung paßt zu diesem Schritt?"
    "Beim Chef Eindruck nicht macht
    deine luftige Tracht!
    Deinen Bruder nähmst du vielleicht mit!"

    "Herr Doktor", beklagt er in Ritze,
    "ich habe so Angst vor der Spritze!
    Das wird doch nicht pieken?"
    "Sie brauchen nicht quieken.
    Die Nadel ist stumpf an der Spitze!"

    "Hallo Nachbar, wohin schon so früh?"
    "Ach zur Predigt, das lag mir noch nie."
    "In die Kirche so zeitig?"
    "Nein, es wird alsbald streitig,
    denn zu Haus droht und mahnt wieder sie!"


    Beim Schönheitschirurgen
    Wird der sehr reichen Dame ihr Haupt
    durch paar Eingriffe schön, wie sie glaubt?
    Der Chirurg schaut sie an,
    resigniert aber dann:
    "Nein, Enthauptungen sind nicht erlaubt!"

    Statt Aspirin
    Wegen Augengezwinker in Lohme
    konsultiert er den Arzt Doktor Ohme.
    "Aber schlimm ist das nicht!"
    Doch der Mann widerspricht:
    "Apotheker gibt mir nur Kondome!"

    Telefonat
    "Meine Frau kommt mit Katze, Herr Lienen.
    Können Sie mit 'ner Spritze ihr dienen,
    daß sie stirbt friedlich dann?"
    Sagt der Tierarzt: "Ich kann,
    aber findet die Katze zu Ihnen?"


    Bei dem Doktor erscheinen in Dill
    eine Tochter mit Mütterchen Hill,
    beide sind sie nicht froh.
    "Stottert 's Kind immer so?"
    "Nein, nicht, nur wenn was sagen sie will!"

    "Sind Beamte zu hypnotisieren?"
    "Das wird immer zum Schlaf sehr schnell führen.
    Man braucht sie nur zu lenken,
    daß an Arbeit sie denken!
    Soll ich rasch es mit dir mal probieren?"

    Ein Beamter stöhnt lauthals in Hagen:
    "Soviel Schlaf kann ja keiner vertragen!"
    Steht der nun auf dem Schlauch?
    "Muß Kollegen jetzt auch
    noch vertreten!" Es ist schon zum Klagen!

    Vorsicht vor diesem Jägerlatein,
    lädt ein Mann in den Wald dich mal ein,
    Rasselböcke gibt's nicht!
    Wenn vom Anstand er spricht,
    soll's ein Plätzchen zur Liebe nur sein!

    "Angeklagter, ich kann's nicht verhehlen,
    daß im Alter Computer sie stehlen,
    das ist schlimm, keine Tugend!"
    "Aber in meiner Jugend
    gab's die nicht! Kann als mindernd das zählen?"

    Zwei Beamte sich langweilen so,
    Sagt der eine: "Ob ich dann zur Zoo-
    tierehandlung mal laufe,
    ein Aquarium kaufe?
    "Was soll Hektik in unserm Büro?"

    "Was hat dir denn der Arzt nun empfohlen?"
    "Mich in Höhenluft wieder erholen,
    viel Bewegung muß sein!"
    "Mach den Dachboden rein",
    fällt ihr ein, und sie lächelt verstohlen!

    Wo man Fliegen und Mücken gern frißt,
    schwer verletzt auch ein Frosch leider ist:
    "Was ist dir denn geschehen? "
    "Nun, ich hab' aus Versehen
    gestern hier einen Knallfrosch geküßt! "

    Was Beamte und Frösche vereint?
    Beide sitzen nur rum, wie es scheint,
    quaken Dummheiten dauernd,
    auf die Mücken nur lauernd,
    so der Volksglaube landläufig meint!

    Ihr Ex besucht oft sie in Benkel,
    will Sex und geht ihr auf den Senkel.
    Das soll's oftmalig geben!
    Sie will ohne ihn leben
    und  wünscht sich zum Teufel Herrn Henkel!

    "Hasenbraten ich wohl essen werd',
    ist der Hase denn pur auf dem Herd?"
    "Etwas Pferd ist dabei."
    "Welche Mischung, Herr Frei?"
    "Halbe-halbe, ein Hase - ein Pferd!"


    Wandlung
    Seine Briefmarken machen ihn an,
    daß die Gattin auf ihn warten kann;
    bis sie rebelliert
    und er reagiert.
    Beide packen's, die Frau und der Mann!

    Kommt am Abend zu ihr er nach Haus,
    da verwöhnt sie ihn nicht nur beim Schmaus.
    Jetzt reimen sich Triebe
    viel besser mit Liebe,
    und die Marken sticht sie freilich aus!


    Theorie?
    Einer schläft überm Weinbuch bald ein,
    auch beim Text zu Musik wird's so sein.
    Gaumenreiz, Ohrenschmaus,
    virtuell ist's ein Graus,
    Das Vergnügen ist da eher klein!

    Du kannst dir Appetit holen schnell
    (wie im Web bei den Girls, virtuell).
    Mit 'nem Glas voll Burgunder
    bleibst beim Lesen du munter
    bis zum Morgen, da wird's wieder hell!


    Vor Gericht
    "Seine Brieftasche stahlen sie, klar!
    Und dann ohrfeigten sie ihn sogar!
    Warum taten Sie das?"
    "Denken Sie, das macht Spaß?
    Weil ganz leer seine Brieftasche war!"

    Die Internationale
    Ein Student gibt frech weg einen Gimpel
    für 'nen wertvollen sportlichen Wimpel.
    Als der Dompfaff dann singt,
    kommunistisch es klingt,
    braucht der Mann einen Whisky, 'nen Dimple!

    Der Student wählte die Melodie,
    und der Jungvogel speicherte sie.
    Später übt er sie leise,
    bis er kann diese Weise.
    Vorher hörte man sowas noch nie!


    Beamte!
    Fanden sie vor der Schule bei Frost
    den verstorbenen Bürger, Herrn Ost.
    Wie Gymnasium schreiben?
    "Hier kann er nicht mehr bleiben!
    "Schleppen wir ihn doch lieber zur Post!"

    Beamtenvorstellungsgespräch
    "Welche Stelle bevorzugen Sie mehr?"
    "Na beamteter Staatssekretär!"
    Ist der Chef nicht entzückt:
    "Sie sind wohl ganz verrückt?"
    "Ist's Bedingung? Dann bedaure ich sehr!"


    Der Anruf
    "Mein BH liegt, Herr Doktor, bei Ihnen?"
    "Tut mir leid, damit kann ich nicht dienen!"
    "Sie entschuldigen bitte!"
    "Ist schon gut, Fräulein Sitte."
    "Dann liegt er wohl beim Zahnarzt, Herrn Kühnen!"



    Klaus Dorschu

    Ich hoffe, ein Queen likes Dinner,
    war bei "Mahlzeit 1" doch der winner.
    War jedoch nichts dabei,
    hier folgt die "Mahlzeit 2".
    Unter Köchen da gibt es auch Spinner.

    Vermute, dass ein leck´rer Duft,
    beim Lesen liegt jetzt in der Luft.
    Sofort Hand auf die Maus!
    Sonst tritt er jetzt noch aus,
    und ist dann im Nu auch verpufft.

    Bei mir riechts nach Weihnacht und Zimt,
    woanders riechts anders bestimmt.
    Ob nach Rosen Maiglöckchen,
    vielleicht nach ´nem Böckchen,
    oder wenn man den Knoblauch mal nimmt.

    Doch der Duft krönt nur eine Mahlzeit,
    die dann auf dem Tisch steht, bereit,
    dass man sie dann verzehrt,
    Kalorien vermehrt.
    Zum zweiten Gang alles bereit?


    Mahlzeit, zweiter Gang!

    Für sehr leckere Schweinelendchen,
    da hatte die Köchin ein Händchen.
    Das war schon ein Genuss,
    gut für einen Handkuss,
    Gäste brachten zum Nachtisch ein Ständchen.

    Kein Kind isst freiwillig Spinat,
    zu Haus´ oder im Internat.
    Sehr schnell spucken sie aus,
    grünes Mus, so ein Graus,
    trotz Eisen und Rost schmeckt er fad.

    Einen Braten mit der Kräuterkruste,
    den bereitet am besten die Guste,
    die die Kräuter gut kennt,
    und sie beim Namen nennt,
    die sie noch von Großmutter wusste.

    In Afrika isst man das Gnu,
    am liebsten in einem Ragout.
    Mit viel Pfeffer und Chili,
    und der Bob und der Billy,
    trinken zehn Liter Wasser dazu.

    Es steigen für die Konfitüren,
    ab Montag die Konfi-Gebühren.
    Denn der Staat, der braucht Steuern,
    und lässt damit erneuern,
    vom Finanzamt, die Haupteingangstüren.

    Seiner Gattin, da sagte der Fritz,
    er verzehre niemals Tafelspitz.
    "Denn das Fleisch ist, mein Kind,
    nur das Schwanzstück vom Rind,
    und das ess ich nicht bei dieser Hitz´."

    Für Familien ist es sehr bitter,
    doch ich liebe nun mal "Arme Ritter".
    Gefüllt mit Marzipan,
    Kirschkompott, so ein Wahn.
    Dieser hier ist danach jetzt mein Dritter.

    An der Ecke da gibt es den Döner,
    nicht unbedingt so ein ganz schöner,
    Aber gegen Big Mac
    und den Fast Food Sch...dreck,
    ist der Döner dann doch ein Verwöhner.

    Während Vater die Zeitung vorlas,
    macht Mutter rasch Eier im Glas,
    denn das Cholesterin,
    störte sie nicht, noch ihn,
    der die Todesanzeigen vergaß.

    Als es gab herrlich frisches Mangold,
    in die Blätter da war eingerollt,
    als ganz neue Idee,
    ein Forellenfilet.
    Die Forelle hätte das nie gewollt.

    Man reicht in den bess´ren Salons,
    sehr gern Kaviar mit den Croutons.
    Und zu der Gäste Schreck,
    ganz blitzschnell sind sie weg.
    Wie beim Kindergeburtstag Bonbons.

    Bei der Gurkensuppe, geeist,
    die Gastgeberin steht verwaist.
    Wird darauf doch umringt,
    als dem Hausherrn sie winkt,
    weil ihr die Korsage aufreißt.

    Man würzt beim Garkochen der Bohnen,
    sie niemals mit Saft von Zitronen.
    Denn nur mit Bohnenkraut,
    werden sie gern gekaut,
    so kann man Geschmacksnerven schonen.

    Bereite mir bitte, Adele,
    ein Smörbröd mal zu, mit Makrele.
    Darum bat sie der Björn,
    darauf sagte sie: "Görn",
    Sie war doch eine ganz treue Seele.

    Dem Chefkoch geht Suppe mit Linsen,
    rein biblisch geseh´n in die Binsen.
    Und weil man das kennt,
    dass die Suppe anbrennt,
    die Lehrlinge müssen schon grinsen.

    Um acht hätt´ ich gern mein Risotto,
    und acht in Italien heißt otto,
    der auch darauf bestand,
    schaut zur Uhr an der Wand,
    denn Pünktlichkeit, das war sein Motto.

    Es kochte fürs ganze Balletti,
    die Betty stets nur die Spaghetti.
    Über die weiße Hose,
    da ging die rote Chose,
    fürs Solo in der Operetti.

    Preiselbeeren sind für Apfelgrütze,
    vom Geschmack her die wichtigste Stütze.
    Wer vorher daran leckt,
    und die Beeren durchschmeckt,
    die Köchin am liebsten abbützte.

    Man isst Birnen mit Schokosahne,
    statt Birnen, da geht auch Banane.
    Doch die Sahne muss sein,
    vielleicht noch ein Schuss Wein,
    zum Ende hat man dann eine Fahne.

    Ein Torero der tauscht die Mantilla,
    mittags ein gegen eine Tortilla.
    Gleich drauf kam dann der Stier,
    er verflucht seine Gier,
    macht kein Tauschgeschäft mehr, in Sevilla.

    Kohl mit Pinkel den gibt´s nur im Norden,
    übernommen von den wilden Horden,
    und wo die dann gehaust,
    wurd´s Rezept durchgepaust.
    Den Erfinder, den ließ man ermorden.

    Feldsalat mit gerösteten Nüssen,
    die meisten davon träumen müssen.
    Dazu macht Margarethe,
    dann auch noch rote Bete.
    Also Marga, ich könnte dich küssen.

    In Feldern, bepflanzt mit Erdbeeren,
    da glaubt man, die Pflücker sie wären,
    jeden Tag nur beim Naschen,
    füllten sich noch die Taschen,
    doch Überfluss stoppt das Begehren.

    Immer Weihnachten gibt´s eine Gans,
    Tradition unter dem Lichterglanz.
    Ist die Gans mal zu fett,
    macht man es wieder wett:
    Nach dem Pudding spielt Hugo zum Tanz.

    An dem guten Fang mit Sardinen,
    die Fischer auch ganz gut verdienen.
    Was in der letzten Nacht,
    alle Netze gebracht,
    haut den Käpt´n glatt aus den Pantinen.

    Auf der Karte da stand Huhn mit Sprossen,
    und mit brauner Butter begossen.
    Doch der hun´rige Esser,
    hätt gewüsst es gern besser,
    ob Winter-, oder ob Sommersprossen.

    Nascht man das Püree der Maronen,
    von besonders erogenen Zonen,
    die doch jede Frau kennt,
    während ihr Mann schon pennt.
    Muss sich für den Arbeitstag schonen.

    Mein Nachbar kriegt morgens im Bett,
    serviert von der Gattin Omelett.
    Dazu einen Kaffee,
    so wie ich es jetzt seh:
    Wenn ich doch so eine mal hätt.

    Ein Heiliger am Himalaja,
    aß montags bis samstags Papaya.
    Und am Sonntag dann Reis.
    Und damit er das weiß,
    ein Kalender mit der nackten Maya.

    Es bereitete öfters Marie,
    einen Rohkostsalat mit Sellerie.
    Aber bei ihrem Mann,
    da kam das gar nicht an.
    Nur bei der Marie, aber wie!

    Schweinsfilet mit Aprikosen,
    fällt mir jedes Mal auf die Hosen.
    Das kann ich nicht mehr leiden,
    und um das zu vermeiden,
    esse ich es jetzt gleich aus den Dosen.

    Apfelringe in Bierteig gebacken,
    und darüber kann man Mandeln hacken.
    Das wäre eine Idee,
    nachmittags zum Kaffee,
    denn sie sind auch gesund und entschlacken.

    Ein Süppchen nur aus Brunnenkresse,
    so stands gestern noch in der Presse,
    hilft dem Vater aufs Rad,
    wenn er wenig Haar hat.
    Besonders gut hilft´s nach der Messe.

    Es fanden in dem Gugelhupf,
    zwei Fliegen einmal Unterschlupf.
    Er war sehr gut gesüßt,
    was die beiden begrüßt,
    hinterließen zum Dank einen Tupf.

    In Deutschland isst man ohne Not,
    niemals von dem Fladenbrot.
    Das man jetzt aus dem Osten,
    ohne größere Kosten,
    in Deutschland zum Verzehr uns anbot.

    Der Gräfin reicht man ein Gratin,
    im Garten im eignen Bassin.
    In dem sie sich dann trimmt,
    in der Mittagszeit schwimmt,
    im Schwimmshirt aus rosa Satin.

    Als Salat schmecken die Artischocken,
    ungefähr wie´n Paar Fußballersocken,
    die noch niemals gewaschen,
    genau wie die Gamaschen,
    und wie auf seinem Schädel die Locken.

    In jedem Wohnhaus in der Pfalz,
    gab´s früher nur das Apfelschmalz,
    davon gab´s dann pro Kopf,
    jährlich einen Steintopf.
    Das strich man sich aufs Brot mit Salz.

    Als der Duft von der Gänsepastete,
    durch das Weihnachtwohnzimmer dann wehte,
    gedachte niemand der Gans,
    die da heut´ unterm Kranz,
    zur Sättigung dient, bei der Fete.

    Man erzählte mir mal in Dalmatien,
    dass angeblich auf wilden Akazien,
    aber nur in der Spitze,
    und nur bei großer Hitze,
    heranreiften beste Pistazien.

    Als ich mal ein Lungenhaschee,
    im Leben zum ersten Mal seh´,
    suchte ich rasch den Kübel,
    denn mir wurde gleich übel.
    Drei Tage gab´s nur schwarzen Tee.

    Im Sommer saß man in der Laube,
    aß Lachs unter Kartoffelhaube.
    Doch die Stimmung war weg,
    als hinterließ einen Fleck,
    eine schwarzweißgrau kleckernde Taube.

    Ganz herrlich schmeckte dieser Fasan,
    der aufwuchs, in der Nähe der Lahn.
    Wurde hier dann gebraten,
    ist vorzüglich geraten.
    Jedenfalls meint das der Oliver Kahn.

    Senfsauce reicht man zu Kalbsnieren,
    will sie damit etwas kaschieren.
    Vergeht der Appetit,
    denn das Auge isst mit.
    So geht es mit Menschen bei Tieren.

    Mit Kümmel da würzt man die Möhren,
    weil andre Gewürze nur stören.
    denn Vanille, Pigment,
    was man sonst noch so kennt,
    das würde die Gäste empören.

    Es aßen mal drei alte Schachteln:
    Romanasalat gab´s zu Wachteln,
    nach der Suppe, Dessert
    und Kaffee hinterher.
    Ihre Renten, die reichten fürs Spachteln.

    Das Rezept für die Suppe mit Kräutern,
    will ich heute mal gar nicht erläutern.
    Es stammt noch von der Oma,
    und die läge im Koma,
    wenn die Kochmützenträger dann meutern.

    Erst wenn Wasser im Topf hoch aufwalle,
    erst dann gibt man hinein die Farfalle.
    Und ich bin auch ein Hasser,
    von dem Öl im Kochwasser,
    doch den Fehler, den machen fast alle.

    Ein Knabe entdeckte bei Bingen,
    tausende von Wald-Pfifferlingen.
    Sogleich fand er den Dreh,
    gründet die Ich-AG,
    als Euro in der Kasse klingen.

    Wer in Düsseldorf ein Cordon bleu,
    essen will, der geht gleich auf die Kö.
    Wem es da nun nicht schmeckt,
    Hier mein Tipp: Ganz versteckt
    gibt´s ein Gasthaus dort in Hitzehöh.


    Lange Vorrede will ich nicht halten,
    sondern gleich in den nächsten Gang schalten,
    denn nach bewährter Weise,
    folgt nun die Hauptspeise,
    die die Küchenchefs dann selbst gestalten.


    Mahlzeit - Hauptgang!

    In der Pfalz da fand damals ein Reh,
    die Plantagen für den Chicorée,
    fraß gleich beim ersten Mal,
    Felder ab ratzekahl,
    lobte ihn über den grünen Klee.

    Im Allgäu da lebte ein Bayer,
    aß täglich so zehn bis zwölf Eier.
    Als das Cholesterin,
    schließlich raffte hin ihn,
    am Waldfriedhof gab´s eine Feier.

    Beim einen da sind es die Gene,
    bei andern die Birne Helene,
    dass sie mit ihren Massen,
    in die Hosen nicht passen,
    so sagt meine Freundin Irene.

    Es erkältete sich mal ein Aal,
    Influenza für´n Aal, eine Qual.
    Mit Kamille betupft,
    ganze Nacht nur geschnupft,
    und jetzt trägt er ´nen blauweißen Schal.

    Meine Braut wollte mit Apfeltaschen,
    mich am Morgen schon früh überraschen.
    Das ist ihr auch geglückt,
    haben gut gefrühstückt.
    Denn viel Leckres gab's an ihr zu naschen.

    Für die Gartenparty da hole,
    ich schon mal die Ananasbowle.
    Als die Gäste ankommen,
    sehe ich ganz beklommen,
    unterm Tisch ´ne besoffene Dohle.

    Ich servierte Banane, flambiert,
    hab mich dabei furchtbar blamiert,
    denn wo damals mein Haar,
    mit der Lockenpracht war,
    und mich heute nur ein Turban noch ziert.

    Der Koch der war wirklich gehässig,
    er schüttet noch zwei Liter Essig
    in die Suppe mit Bohnen,
    meint, das müsse sich lohnen,
    und lehnt an dem Herd dann ganz lässig.

    Zuerst nehmen wir mal Bouillon,
    als Hauptgang dann Filet Mignon.
    Ganz winzig, Filetspitzen,
    drei Minuten, nicht spritzen,
    das ist dann von Fleisch das Bonbon.

    Buletten nennt man Frikadellen,
    will man in Berlin sie bestellen.
    Sind am besten bei Muttern,
    dann zu Hause zu futtern,
    von wegen der Fleischsalmonellen.

    Es gibt sie doch noch, Florentiner.
    Geliebt von Paris bis zum Wiener.
    Mit Nougat, Schokolad´,
    Nüssen und dem Nougat,
    fressen hundert und ein Dalmatiner.

    Vanessa hat eine Idee,
    sie klebt sich mit Erdbeergelee,
    die Dessous auf die Haut,
    und die Männerwelt schaut,
    schleckt dann nur an der süßen Fee.

    Als sie stand auf dem Tisch und sie flennte,
    denn es war ihr so kalt, "Kalte "Ente"
    Von Zitronen die Schale,
    die verteilt man in Saale,
    denn die wurd´ in der Bowle "al dente".

    Am Fischstand da gibt's einen Stau,
    denn jeder will noch Karpfen blau.
    Immer dann zu Sylvester,
    sagt die Mutter: "Mein Bester,
    ich will Karpfen, wenn ich ihn klau!"

    Man nennt das Gericht "Irish Stew",
    das ist auch nicht mehr Irish New".
    Denn das hat Tradition,
    man bereitet es schon,
    seit hundert und mehr Jahren zu.

    Es schmeckt ein Gericht etwas schlapp,
    dann greift man zur Flasche Ketchup.
    Früher aß ich es nie,
    diesen Mix der Chemie,
    den ich mir jetzt angewöhnt hab´.

    Zum Stollen gehören Korinthen,
    überflüssig beim Backen von Printen.
    Und man braucht Marzipan,
    dann für den Süßen Zahn,
    zum Beispiel für Hillary Clinton.

    "Wir nehmen das Gulasch vom Hirsch,
    die Braut hier, die braucht einen Kirsch.
    Und am besten gleich doppelt,
    denn wenn sie dann auskoppelt,
    geh´ ich mit ihr noch auf die Pirsch!"

    In Meerrettichsoße ein Hecht,
    das wär für den Sonntag nicht schlecht.
    Ich bin ein guter Esser,
    grad´ so wie Mackie Messer,
    das sagte Kurt Weill zu Bert Brecht.

    Ein einziger Brei ist Labskaus,
    das gab es bei uns oft zu Haus.
    Matjes und rote Rüben,
    was vom Vortag geblieben,
    bei mir kam das gleich wieder raus.

    Im Hausflur hab ich es gerochen,
    es gibt heute noch Liebesknochen.
    Da beschlägt dir die Brille,
    Schokolade, Vanille.
    Ich freu´ mich darauf schon seit Wochen!

    Ein Knabe der aß mal in Nizza,
    am Abend am Strand noch ´ne Pizza.
    Dann zog er sich ganz aus,
    rannte nackig nach Haus,
    laut Zeitung in Nizza ein Flizza.

    Tante Hilde macht heute Quarkklöße,
    und wie immer gibt´s Krach um die Größe.
    Onkel will sie nicht klein,
    Doch die Tante sagt: "Nein,
    ich geb mir deshalb keine Blöße!"

    Wenn ich eines nie essen tät,
    dann wär´s ohne Salz die Diät,
    An Kartoffeln kein Salz,
    auf dem Brot nur das Schmalz.
    Wo bleibt denn da die Pietät.

    Auf so einen leichten Biskuit,
    hat man immer mal Appetit.
    Wenn Gewicht zugelegt,
    weil man sich nicht bewegt,
    die Kontrolle auch völlig entglitt.

    Zu den Gurken da nimmt man gern Dill,
    meine Oma, die nimmt was sie will.
    Mal Vanille, Sanddorn,
    oder doch ein Glas Korn.
    und seitdem ist´s um Oma recht still.

    Der Schwiegersohn war doch ein Streber,
    ihn zog es zu der Gänseleber.
    Stellte ein die Gesine,
    eine ganz flotte Biene,
    und nennt sich jetzt drum Arbeitgeber.

    Es schimpfte der Gast auf die Preise,
    zum Nachtisch auf die Götterspeise,
    Pumpernickel und Sahne,
    frische Kirschen. Ich ahne,
    Schokolade bringt jetzt die Beweise.

    Es kochte am besten die Moni,
    "al dente" die Grieß-Makkaroni.
    In Pisa und Florenz,
    hebt das nicht nur Potenz,
    den Hunger auch auf Caneloni.

    Esse ich dann am Morgen mein Müsli,
    dann schick ich an die Dame ein Grüßli,
    die den Tisch mit mir teilt,
    mich vom Rauchen geheilt,
    und ich finde sie immer noch süßli.

    In er Pfanne da schmort das Kaninchen,
    das doch gestern noch hinterm Gardinchen,
    so ganz treu hat geguckt,
    hat niemals aufgemuckt,
    und jetzt schluchzt noch dazu das Kathrinchen.

    Ganze Berge von den Weinbergschnecken,
    ließ der Vater am Abend sich schmecken.
    Doch selbst mit Kräuterbutter,
    da verabscheut die Mutter,
    die Viecher aus dem Rhonebecken.

    Riecht es in dem Raum nach Vanille,
    benötige ich keine Brille.
    Kein Parfum aus Frankreich,
    riecht so weiblich und weich.
    Ich weiß sicher, es ist die Sybille.

    Am Samstag da macht dann die Mutti,
    für uns den Salat Tutti Frutti.
    Hähnchen, Muscheln und Reis,
    Paprika und viel Fleiß,
    wird gebraucht, bis das schmeckt, so ein Gutti.

    Im Atlantik da machte ein Hummer,
    jeden Tag, regelmäßig, den Schlummer.
    Einmal wird man nur rot,
    und ist dann hummertot.
    Mit den Fischern begann so der Kummer.

    Betrachtet man zwei Pampelmusen,
    erinnern sie schon an den Busen.
    Nur hat der in dem Halter,
    schon mal seinen Gestalter,
    in engen und weiteren Blusen.

    Mit dem Apfel wurd´ Eva gelinkt,
    als die Schlange sie zum Baum hinwinkt,
    um dort aus freien Stücken,
    einen Apfel zu pflücken,
    merkte Adam: Die Sache, die stinkt.

    In China die Restaurant-Tester,
    verzehren dort auch Schwalbennester.
    Aber keines vom Star,
    das schon verschimmelt war,
    Protest! Und den Laden verlässt er.

    In Afrika würd´ man sich belecken,
    nach so vielen und fetten Heuschrecken.
    Und nach leckeren Grillen,
    die nach eigenem Willen,
    bei uns oft in den Hecken stecken.

    In China da heißt es, der Hund,
    sei nahrhaft, dabei sehr gesund.
    Auch mit heimischen Dackeln,
    die im Auto so wackeln,
    macht man einen sehr guten Fund.

    Es gab bei der Familie Schmitz
    am Montag und Dienstag Pommes frites.
    Das war bestens bekannt,
    Kinder kamen gerannt,
    dann hielt es sie nicht auf dem Sitz.

    Vom Pferd, so wird stets angeraten,
    brät man den besten Sauerbraten.
    Dann auf rheinische Art,
    mit Rosinen, ganz zart,
    und Klößen, man kann´s kaum erwarten.

    Junges Mädchen, das liebte ganz heiß,
    Zimt und Zucker auf dem dickem Reis.
    Da würd´ ich mich nur schütteln,
    und den Magen hochrütteln,
    doch das ist für die Liebe der Preis.

    Ein Knabe der wollt´ mit den Lippen,
    Sekt aus ihrem Bauchnabel nippen.
    schon Problem beim Eingießen,
    denn die Tropfen zerfließen,
    kaum treffen sie auf, Richtung Rippen.

    Der Pablo isst gern Tintenfisch,
    in der Kneipe ganz hinten am Tisch,
    sitzt er da und trinkt Wein,
    denn gleich wird´s so weit sein,
    Der Fisch ist in den Pinten frisch.

    Es trauert niemand Negerküssen,
    hinterher, die wir doch lieben müssen,
    von Kindergeburtstagen,
    mit den schwierigen Fragen
    nach Städten und Ländern und Flüssen.

    Mein Lieblingskonfekt war Lakritz,
    den teilte ich häufig mit Fritz,
    neben mir in der Klasse,
    hob sich ab von der Masse,
    denn Vater fuhr schon Opel Blitz.

    Zu Sylvester serviert man den Sekt,
    der den Damen meist wunderbar schmeckt,
    dass im Glas er schon kribbelt,
    während man, selbst noch wibbelt.
    Wer hat bloß das Gesöff ausgeheckt?

    Man bereitet ein Hammelragout,
    nur vom Hammel und nicht vom Rind zu.
    Doch im ganzen Verlag,
    ist niemand, der das mag,
    doch zu Kuh als Ragout, sagt man Muh!


    Der Hauptgang ist ja nun geschafft,
    die Mahlzeit hat uns abgeschlafft.
    Doch jetzt bringt es rasch her,
    ganz zum Schluß, das Dessert,
    dafür reicht noch gerade die Kraft.


    Dessert!

    Ich kenn´ Menschen, für die das Dessert,
    bei dem Essen das Wichtigste wär.
    Wenn das Eis mit der Sahne,
    eine Rutschbahn sich bahne,
    dann stellt sich auch im Magen nichts quer.

    Heiße Kirschen mit Vanilleeis,
    ist unter vielen anderen, die Speis´,
    die ich am meisten lieb´,
    da würd ich glatt zum Dieb,
    dafür zahle ich auch jeden Preis.

    Fruchtsalat mit ´nem Schuss Cointreau,
    den goutierten die Damen oft so,
    dass dann trotz aller Tricks,
    hört vom Tisch man die Hicks,
    und das Team vor dem Pfarrer entfloh.

    Wir hatten zu Haus zum Dessert,
    ein Mädschen aus Frankreisch mal au-pair.
    Meine Frau war verreist,
    und isch fühl misch verwaist,
    so zum Nachtisch verwöhnt sie misch sehr.

    In Berlin fragte mich mal ein Bär,
    ob im Nachtisch vielleicht Honig wär.
    Als ich sag´, Kirschkompott,
    faselt er von Komplott,
    denn er fand das auch ziemlich unfair.

    Bei dem Essen da kommt man sich näh´r,
    meist so richtig erst dann beim Dessert.
    Denn das große Besteck,
    das legt man dann gleich weg,
    und ein Eislöffel stört dann nicht mehr.

    Als ein Mädchen in Sierra-Leone,
    aß zum Nachtisch mal Wassermelone.
    Dabei tropft dann der Saft
    und der ganze Stamm gafft.
    Isst Melone nie mehr, oben ohne!

    Im Kloster gibt es an der Pforte,
    die Original Linzer Torte,
    denn auch die frommen Schwestern
    die sind nicht mehr von gestern.
    Je nach Spende, gibt´s die Tortensorte.

    Sehr beliebt ist zum Nachtisch Krokant.
    Dreimal hoch dem Herrn, der es erfand,
    denn das knabbern sie gern,
    Kinder, Damen und Herrn.
    Und das nach dem Herrn Kroka benannt.

    Es fraß mein allerliebstes Schätzchen,
    mir gern aus der Hand Anisplätzchen.
    Sonst steht es mehr auf Maus,
    jagt in Hof sie und Haus,
    die Nager, mein schwarzweißes Kätzchen.

    Nach Rezepten aus Landsberg am Lech,
    backt man dort den Kirschkuchen vom Blech.
    Dann am liebsten mit Schmant,
    isst man im Bayernland.
    Nur wenn er schwarz verbrennt, ist das Pech.

    Es schmeckten dem Freiherrn von Kleist,
    schon Früchte, die in Himbeergeist,
    länger schon eingelegt,
    und er hat sich erregt:
    Sie verschwanden, als er mal verreist.

    Frittierte Holunderbeerblüten,
    die kann man gar nicht mehr vergüten.
    Höchstens dann zum Dessert,
    zuckert man etwas mehr,
    vor den Pfunden muss man sich dann hüten.

    Nach Konzerten im fürstlichen Park,
    gab´s Backpflaumen mit Zitronenquark.
    Als Dessert ungewohnt,
    doch die Note betont,
    alle Musiker fanden sie stark.

    Der Lakai sagt: "Wenn ich jetzt nicht stör´,
    dann servier ich Crème Eierlikör,
    die der Koch als Nachtisch,
    vorgeseh´n nach dem Fisch,.
    Oder doch lieber pur trinken, Sir?"

    Der Chefkoch macht Bananensplit,
    die Lehrlinge kochen da mit.
    Wenn der Chef sich umdreht,
    ihm das Naschen entgeht,
    wo er herbe Verluste erlitt.

    Die Kaltmamsell hatte in petto,
    Rezepte mit viel Amaretto.
    Doch sie träufelt sparsam,
    auf die Kirschen und Rahm,
    sie allein braucht schon ein Liter, netto.

    In der Küche "Geeistes Soufflé",
    ist beim Sänger wie das hohe "C".
    Denn wer das intoniert,
    hat die Stimme geschmiert,
    und fällt nicht gleich zusammen, wie Schnee.

    Der Beppo sitzt mit grüner Mütze,
    da über der hellroten Grütze.
    Das ist besser als Tee,
    da das Vitamin C,
    ihn vor den Infektionen beschütze.

    Beim Dessert im Geschmack von Waldmeister,
    da scheiden sich immer die Geister.
    Einer findet es gut
    und zieht davor den Hut,
    mir schmeckt es wie Tapetenkleister.
     
    Dem Kater dem tropft auf das Fell,
    vom Löffel die Crème Caramel.
    Als er sie dann entdeckt,
    hat er sie abgeleckt,
    von dem Bauch und den Pfoten, ganz schnell.

    Vom Prater da kam zwar Gedudel,
    doch für ein Stück, vom Wiener Strudel,
    da ertrag ich das gern,
    die Musik so von fern,
    teil den Kuchen dann mit meinem Pudel.

    Ananas ist mit dem Erdbeerenschaum,
    aber für alle Sweeties ein Traum.
    Denn schon von Ananas
    wirst du rot, warst du blass.
    Wo wächst denn so ein Ananasbaum?

    Man verzehrt es sehr gern auf der Fahrt,
    so ein Eis nach der Fürst-Pückler-Art.
    Ob in Bahn oder Bus,
    in jedem Fall da muss,
    dann das Eis in den Zug, schon beim Start.

    Wenn der Butler mit Eierlikör,
    von der Queen wird geadelt, und "Sir".
    Immer nach dem Dessert,
    macht Mum ein Fläschchen leer,
    fragt vorher in der Rund´, ob es stör.

    Zum Nachtisch bekommt jedes Mädchen,
    das brav war, eins der Nuss-Pastetchen.
    Doch wer frech und vorlaut,
    und durchs Schlüsselloch schaut,
    kriegt nur saure Gurken, wie Gretchen.

    In einem Lokal auf dem Gipfel,
    ging es um die Kosakenzipfel.
    Wie wird er dann geteilt,
    wenn man sich nicht beeilt,
    dann zerschmilzt er noch hier auf dem Wipfel.

    Man bereitet so ein Crèpe Suzette
    in der Pfanne mit ganz wenig Fett.
    Kein Aroma verliert,
    Grand Marnier dann flambiert.
    Wird serviert von der dicken Babett.

    Trägt man auf dem Haupt Donauwellen,
    Griff zum Kamm nur in seltenen Fällen,
    denn mit Kirschen, Kakao,
    Schokolade, genau,
    ist da oben nicht viel zu bestellen.

    Tante Lisbeths Johannisbeerschaum,
    der ist für Onkel Herbert ein Tram.
    Wenn er auch mal ´ner Braut,
    auf der Straße nachschaut,
    doch damit hält sie Herbert in Zaum.

    Seit ich bei Marita jetzt wohne,
    gibt's täglich danach Mascarpone.
    Aber dann mit der Zeit,
    wurde ich es doch Leid,
    weshalb ich mich jetzt etwas schone.


    Resteverwertung

    Ein Rentner, der lebte in Pisa
    zusammen mit Gattin, der Lisa.
    Sagt zu ihr: Gott mag´s geben,
    dass wir hier lange leben,
    bei Schröder da ging es uns miesa.

    Als ein Rentner schwingt sich in Zermatt,
    nach dem Schwimmwettkampf gleich auf das Rad.
    Denn es geht um Sekunden,
    die er in ersten Runden,
    vorm Verfolgerfeld ´rausgeholt hat.

    Ein Rentner der wollt nach Luzern,
    am Bahnhof, da fragt er den Herrn,
    mit der grellroten Mütze,
    welchen Zug er benütze.
    Gelandet ist er dann in Bern.

    Ein Rentner der kauft sich in Linz,
    am Kiosk ein paar Pfefferminz.
    Als ´ne Stimme erschallt,
    die trifft ihn eiskalt,
    und behauptet, er wäre ihr Prinz.

    Ein Rentnerpaar lebt in Italien
    und handelt mit Devotionalien.
    Die Geschäfte geh´n gut
    und das macht ihnen Mut,
    Sie kaufen davon Naturalien.

    Ein Rentner konnt in den Vogesen,
    mit Mühe nur schreiben und lesen.
    Aber hat toll gemalt,
    Galerist üppig zahlt,
    doch Dürer ist er nie gewesen.

    Ein Rentnerpaar wollt´ nach Turin,
    am Ende des Jahres verzieh´n.
    Denn da kannten sie Tino,
    der kocht DEN Capuccino.
    und öfter die Sonne dort schien.

    Ein Rentner der spielt in Toulouse,
    mit Band einen fetzigen Blues.
    Und nach dem Schlussapplaus,
    ging es wieder nach Haus´.
    In Ermanglung von Gage zu Fuß.

    Ein Rentner sitzt bei Günther Jauch,
    drei Joker, die hat er dort auch.
    Er war früher Artist,
    und taktiert voller List:
    Er antwortet nur, aus dem Bauch.

    Eine Möwe, die flog mal nach Sylt,
    war bis oben mit Schnaps abgefüllt.
    Unterwegs sich verirrt,
    Alkohol, der verwirrt.
    Bei der Landung der Vogel zerknüllt.

    In der Baumhöhle wohnte ein Specht,
    seiner Frau war die Wohnung nicht recht.
    Sagt, sie wäre schon froh,
    im Flachdachbungalow,
    auch ein Gäste-WC wär´ nicht schlecht.

    Auf dem Teiche da zog mal ein Schwan,
    schwarz und stundenlang dort seine Bahn.
    Doch er schafft es nie,
    in der Biographie,
    An- und Abflug vom Airport Köln-Wahn.

    Auf den Bäumen da saß ein Pirol,
    Loriot heißt französisch er wohl.
    Sitzt im Wappen ganz froh,
    dieses Herrn von Bülow.
    Sein Humor ist kein bisschen frivol.

    Am Abend holt sich eine Eule,
    am Kopf, überm Auge, ´ne Beule.
    Als sie wollte nach Haus,
    reicht das Licht nicht mehr aus,
    und flog gegen die Plakatsäule.

    Im Kirschbaum da saß mal ein Rabe,
    darunter ganz artig ein Knabe.
    Setzte auf seine Brille,
    und ergriff gleich die Zwille.
    Ob er ihn wohl getroffen habe?

    Das Baby kriegt Pudding Vanille,
    die Oma macht gleich Killekille.
    Da muss das Baby lachen,
    und spuckt aus all´ die Sachen,
    die´s aß, über Omama´s Brille.

    Ein Mädchen schwärmt für Böckelmann,
    ruft Udo am Abend spät an.
    Sagt: "Die Eltern sind aus,
    komm ins Bett hier im Haus!"
    "Werd´ siebzig", sagt Udo "und wann?"

    Ein Mädchen sagt in Interlaken:
    "Der Urlaub hier hat einen Haken.
    Wenn wir im Bette liegen,
    kommen hunderte Fliegen,
    dabei nicht gezählt all die Schnaken."

    Ein Mädchen das sagte zum Freund:
    Wir rauchen jetzt mal einen Joint.
    und wenn wir dann so fliegen,
    von Köln-Wahn bis nach Siegen,
    dann brauchen wir keinen Checkpoint."

    Ein Mädchen das zeigte viel Haltung
    und ging bei der Stadt zur Verwaltung.
    Eins tät sie hier vermissen,
    und sie würde gern wissen,
    wie´s aussieht mit Freizeitgestaltung.

    Ein Mädchen das ging in Saarbrücken,
    am Sonntag aus ganz freien Stücken,
    in der Stadt in den Dom,
    denn ganz ohne Kondom,
    tat der Freund sie am Samstag beglücken.

    Ein Mädchen das in Osnabrück,
    hat dort das ganz seltene Glück.
    Lernt den Bohlen dort kennen,
    der wollt gleich mit ihr pennen,
    schickt ihn in Feld und Busch zurück.

    Ein Mädchen hört in Travemünde,
    vom Geistlichen, Liebe sei Sünde.
    Da nahm sie den Pastor,
    ganz gehörig mal vor,
    weil er davon gar nichts verstünde.

    Ein Mädchen schminkt sich in Stralsund,
    am Abend ein bisschen den Mund.
    Und dann wollt sie sich trau´n,
    auch mal die Augenbrau´n.
    Doch das wurde ihr langsam zu bunt.

    Ein Mädchen sagt, dass in der Liebe,
    sei alles gestattet, selbst Diebe.
    Kam da einer aus Polen,
    hat ihr Herz dann gestohlen,
    das nur wegen der niederen Triebe.

    Ein Rentner der sagt in Emsdetten,
    3:0, und was wollen wir wetten.
    Der Abstieg wird verhindert,
    großer Schmerz wird gelindert,
    der Verein wär problemlos zu retten.

    Am Fluss Nil da gibt´s Krokodile,
    wühlen sich in dem Sand durch die Priele.
    Warten nur auf Touristen,
    die sie dann überlisten.
    Wurden satt, denn es kamen recht viele.

    Ein Rentner der musste auf Rügen,
    die Gattin des öft´ren belügen.
    "Du hast wieder geraucht!",
    hat sie ihn angefaucht.
    Dabei blieb es bei drei bis vier Zügen.

    Nach Österreich reiste ein Spitzel.
    "Wie bereitet man zu Wiener Schnitzel?"
    War sein Ausspähauftrag,
    da er die gar nicht mag,
    war´s für ihn dann auch kein Nervenkitzel.

    Ein Rentner schrieb der Telekom,
    er kaufe jetzt auch gelben Strom.
    Ob er auf seine Aktien,
    erhielt jetzt die Refaktien,
    oder ging der Profit gleich nach Rom?

    Ein Rentner hat in Kopenhagen,
    das Zipperlein jetzt schon seit Tagen.
    Als der Arzt sagt: Gesund.
    hört er seit dieser Stund´
    gleich auf, über Schmerzen zu klagen.

    Es wanderte ein Dromedar,
    ab Ruwer einmal an die Saar.
    Und dort kaufte es Wein,
    für die Nachbarschaft ein,
    und zahlte die Rechnung in bar.

    Im Ferseh´n stand der Moderator,
    ganz nah bei dem Luft-Ventilator.
    Der abkühlt zwar die Stirn,
    doch verwirbelt das Hirn,
    ist Teamchef jetzt in Ulan Bator.

    Ein Mädchen das lebt in Soho,
    so dumm wie von Bohnen das Stroh.
    Doch die Männerwelt steht,
    wenn sie durch Soho geht,
    so wackelt sie dann mit dem Po.

    Ein Rentner der lebt in Malente,
    dem kürzte man jüngst seine Rente.
    Er war zwar Millionär,
    fand das trotzdem unfair,
    und nach dem Bescheid dann auch flennte.

    Von Beruf werd´ ich mal Nikolaus,
    dachte sich damals der kleine Klaus.
    Die paar Tage im Jahr,
    wo ich da Schlitten fahr,
    und den Rest der Zeit bleib´ ich zu Haus.

    In Indien lebt ein Elefant,
    der als mutiger Kämpfer bekannt.
    Aber vor einer Maus,
    da ist er dann, oh Graus,
    rasend schnell im Galopp weggerannt.

    Am Starnberger See fischt ein Reiher,
    z. Zt. auch ein eifriger Freier,
    der nur Frau Reiherin,
    nichts sonst hat im Sinn.
    Dialekt nach ein waschechter Bayer.

    Es dauert bei der Brillenschlange,
    beim Ausgang auch mal etwas lange.
    Erst die Brille geputzt,
    dann das Barthaar gestutzt,
    Giftzahn eingeschraubt mit der Zange.

    Ein Mädchen ließ beim Sommerfest
    fallen, was man so fallen lässt.
    Es war´n nicht nur die Hüllen,
    denn die konnt´ sie schon füllen,
    es handelt sich mehr um den Rest.

    Von Beruf war Fritz damals Parkwächter,
    und war auch niemals ein Kostverächter.
    Nahm es so, wie es kam,
    für ihn gab´s keine Scham,
    doch am Ende gab es nur Gelächter.

    Ein Rentner ließ in Baden-Baden,
    am Morgen massieren die Waden.
    Dann war er so topfit,
    dass er sagt, ich mach mit.
    Ein Marathon kann doch nicht schaden.

    Ein Mädchen das fragte die Schwester:
    "Wann kommt er denn nun mal, dein Bester?
    Möcht ihn gerne mal seh´n,
    kann vielleicht dann versteh´n,
    wozu braucht man denn Lippenstifttester?"

    Ein Rentner urlaubt auf Hawaii,
    hat Gattin und Flöte dabei.
    Und er spielt dort am Strand,
    wo das ganz unbekannt,
    und bläst ganz zum Schluß die Schalmei.

    Im Zoo lebte mal ein Gorilla,
    der hört auf den Namen von Gilla.
    Er hat auch mal gemalt,
    wofür kein Mensch was zahlt,
    und die Lieblingsfarbe war Lila.

    Ein König zeigtim Morgenland,
    den andern der Stern mit der Hand.
    "Ein Stern von Michelin,
    etwa für Coque au vin?"
    Doch Caspar auf Bethlehem stand.

    Der Herr sprach zu seinem Knecht Noah,
    du wanderst jetzt aus nach Samoa.
    In die Arche da Vieh,
    und vergiss dabei nie,
    von Schalke o4, Assamoah.

    Es war damals noch im Paradies,
    wo der Adam sich ´rumkriegen ließ.
    Doch es dauert nicht lange,
    da durchschaut er die Schlange,
    und macht ihre Äpfel ganz mies.

    Kam ein Mädchen mal aus Oberschlesien,
    flog im Urlaub dies´ Jahr nach Tunesien.
    Doch die nahmen kein Zloty,
    und da meinte die Lotti,
    Ja, das wär schon der Urlaub gewesen.

    Ich weiß nicht, ob ich das noch mal schaffe.
    Im Büro saß heut´ morgen ein Affe,
    mit so einer MG.
    Damit ich der entgeh´
    entriss ich dem Vieh seine Waffe.



    pm

    Kleineichstädt
    Ein knackiges Weib aus Kleineichstädt,
    Das lag auf dem Grunde im Flussbett.
    Dem Mörder, diesem Knecht,
    Machte sie´s niemals recht.
    Ach wenn man ihn doch bald gefasst hätt.

    Gatterstedt
    In Gatterstedt wohnte Luise.
    Kein Weib hatte Brüste wie diese.
    Doch es war wie zum Hohn,
    Jedes Teil Silikon!
    Ach, wenn sie uns trotzdem ran ließe.

    Lodersleben
    Man kann selbst auch in Lodersleben.
    um Karneval mal einen heben.
    Dort hat´s viele Narren,
    Die warten und harren
    Und lassen das Dörfchen erbeben.

    Spielberg
    Es lebte im lauschigen Spielberg
    Vor Jahren ein hässlicher Mistzwerg.
    Der ließ sich darauf ein
    Und machte es ganz klein
    Und freut sich nun toll über sein Werk.

    Leimbach
    Es war eine Dame aus Leimbach,
    Die hatte mit ihrem Galan Krach.
    Der war aus Niederschmon,
    Hatte dort lange schon
    `ne Andre, die machte ihn ganz schwach.

     
    Barnstädt
    Ein fröhliches Weibchen aus Barnstädt,
    Die fand einen Kerl aus Raguhn nett.
    Doch der stand auf Kerle
    und dachte, die Perle,
    die ist mir als Mädchen auch zu fett.

    Pissen
    Ein Kunde, er wohnte in Pissen,
    Der wollte von Mädchen nichts wissen.
    Er liebte die Knaben,
    Nur die wollt er haben.
    Selbst Bi´s, die fand voll er beschissen.

    Querfurt
    In Querfurt, am Ufer der Querne,
    da liegt sie und blickt in die Sterne.
    Sie träumt von ´ner Wiese
    Und von Mandfred Riese
    Doch der hat sie leider nicht gerne.

    Freyburg
    In Freyburg am Strande der Unstrut,
    Da packte ein Mädchen der Unmut.
    Sie fand keine Kerle
    Dabei war die Perle
    Vor allem zu Hause im Bett gut.

    Boblas
    Ein tüchtiger Heiler aus Boblas
    Seit Jahren schon auf seinem Stuhl saß.
    Dann kam die Marianne
    Und heilt volle Kanne,
    Da wurde der Alte vor Neid blaß

    Blütengrund
    Es lebt ein Winzer im Blütengrund,
    Bereit zum Trinken zu jeder Stund´.
    Verkauft seinen Riesling
    Auch mal an ´nen Fiesling,
    Doch dann ist ihm immer das Herz wund

    Zscheiplitz
    Es lebten einst Mönche in Zscheiplitz;
    Seit Jahren war dieses ihr Hauptsitz.
    Sie frönten den Wonnen
    Auch ohne die Nonnen
    Und das wiederum, das ist kein Witz.

    Bad Kösen
    Ein Malergeselle aus Kösen
    Der ließ Terpentin sich einflößen.
    Ganz ohne Gewinsel
    Ganz weich ist sein Pinsel.
    Er gibt sich bestimmt keine Blößen.

    Großjena
    Es war eine Frau in Großjena,
    Die wurde von Tag zu Tag kleena.
    Nun zog sie nach Halle,
    Das Schrumpfen ist alle.
    Das Leben war gleich wieder schöna.

    Gieckau
    Freist einst du ein Mädchen aus Gieckau,
    Dann sei auch von Anfang an so schlau
    Und mache Verträge,
    Wenn sie bei dir läge,
    Gehört dir die Hälfte vom Hausbau.

    Pauscha
    Eine Tagesmutter aus Pauscha,
    Die dachte sich, so wie es aussah,
    Gibt’s hier viele Kunden
    Und wenn sie gefunden,
    Dann bin ich für die auch mal nachts da.
     
    Naumburg
    Ein Webmaster mitten auch Naumburg,
    Sich lange mit einem Projekt trug.
    Doch stylte er Seiten,
    Die keiner konnt´ leiden,
    Ein Glück dass ihn niemand dafür schlug

    Dessau
    Herr Gropius ließ  nicht einen Tag aus
    Und schuf so in Dessau das Bauhaus.
    Es gab zwar auch Hobusch
    und Hausdame Lubosch.
    Doch Dessau kommt jetzt ohne sie aus.

    Alsleben
    In Alsleben, gleich an der Saale,
    Da angelt ein Bayernbub Aale.
    Er angelt drei Stunden,
    Hat zwei dann gefunden,
    Er hielt sie für ganz junge Wale.

    Eulau
    In Eulau ein schwangeres Mädchen,
    War keuscher noch als Goethes Gretchen.
    Er hat sie bestiegen
    Und kam ihr mit Lügen,
    Sie trüg in sich Schwesterchen Hedchen.

    Bitterfeld
    Es zog noch nie ihn nach Bitterfeld,
    Auch lockte ihn nicht das viele Geld.
    Er liebte die Wälder,
    Die Flüsse und Felder,
    Chemie, das war niemals seine Welt.

    Köthen
    Ich glaube es gehen in Köthen
    Nicht sämliche Träume gleich flöten.
    Man hört es immer zu,
    Die Sache mit der Kuh,
    Wer das glaubt, gehört zu den Blöden.

    Nebra
    Es litten vor Zeiten In Nebra
    Sechs Nebraer heftig an Lepra.
    Es halfen nicht Pillen,
    Die Krankheit zu killen.
    Doch heute, da sind sie nicht mehr da.

    Salzufurth-Kapelle
    Den Rentner aus Salzfurt –Kapelle,
    erschlug ein Blitz auf der Stelle.
    Er war zwar erst sechzig,
    Sein Konto war mächtig;
    Die Enkel, sie erbten ganz schnelle.

    Steuden
    Ein Schreinergeselle aus Steuden,
    Der hörte von Ferne was läuten.
    Er würde viel erben,
    Doch waren´s nur Scherben.
    So hatte es nichts zu bedeuten.

    Aschersleben
    Es war ein Brennen und ein Beben
    Was übrig blieb, war Aschersleben
    Die Zeiten waren schlecht
    Das war nicht jedem recht
    Doch heut´ kann man dort ruhig leben.

    Winkel
    So mancher Mann im kleinen Winkel
    Pflegte heute noch so seinen Dünkel.
    Das machte manchen krumm
    Und auch ein bisschen  dumm.
    Wer darauf beharrt bleibt ein Pinkel.

    Hainrode
    Die Trolle standen zu Gebote,
    Seit altersher auch in Hainrode.
    Ein jeder aber weiß,
    Das ist ein alter Scheiß.
    Und heute sind sie nicht mehr Mode.

    Ziegelroda
    Er war noch nicht in Ziegelroda.
    Er kannte auch nicht den Jahoda.
    Zwar war er mal im Wald,
    Da war es furchtbar kalt.
    Ein jeder jedoch fragt nur wo da.

    Kütten
    Die Leute berichten von Kütten,
    Dort würde sehr häufig geritten.
    Ob Männer, ob Frauen
    Ist schwer zu durchschauen,
    Es wurde von beiden bestritten.

    Bernburg
    In Bernburg der alte Herr Broda,
    Der fördert sein Leben lang Soda.
    Die Wirkung war heftig,
    Die Kritiken deftig,
    Zu Hause da stand er dann so da.

    Sennewitz
    Es sagt die Sage von Sennewitz,
    Man hätte dort Angst vor einem Blitz.
    Die Bauern, die doofen,
    die wären geloofen,
    doch ist das alles ein schlechter Witz.

    Muldenstein
    Mariechen brach sich in Muldenstein
    Am Ostermontag ihr linkes Bein.
    Jedoch war es zum Glück
    Nicht gleich auch das Genick.
    So hatte das Mädchen doch noch Schwein!

    Seeben
    Ein Gerichtsvollzieher aus Seeben,
    Der pfändete Hühner soeben.
    Das Federvieh gackert,
    Der Vollzieher rackert,
    Jedoch bleibt der Kuckuck nicht kleben.

    Röblingen
    Im tiefen Wasser von Röblingen
    Begannen Nixen laut zu singen.
    Sie machten solchen Krach,
    Da blieben alle wach,
    Bis Fischer die Viehcher ein fingen.

    Eisleben
    Der alte Luther in Eisleben,
    Wollt einst mal mächtig einen heben.
    Auch nahm er sich ein Weib,
    Tat alles für den Leib.
    Der  Papst hat ihm niemals vergeben.

    Frankenhausen
    Ein Kaiser wurd´ bei Frankenhausen
    Recht bald geheilt von seinen Flausen.
    Der Rotbart ward verbannt
    Aus Schloss und Stadt und Land.
    Nun wird´s ihm in der Höhle grausen.

    Sangerhausen
    Im Südharz, hier in Sangerhausen,
    Hat´s Bergleute und auch Banausen.
    Selbst Rosen gibt es hier
    Und helles Mammutbier,
    Doch davor kann es einem grausen.

    Bennungen
    Ein Mägdelein ward einst gezwungen
    Zum Ehestand, hier in Bennungen.
    Der Kerl war alt und krumm
    Und auch ein wenig dumm.
    Zum Glück ist ihr die Flucht gelungen.

    Bad Suderode
    Ein schwuler Pfaff aus Suderode
    Leistete einst sich manche Schote.
    Er grub einen Born sich
    Und kühlte das Horn sich,
    Dem Orte erhöht das die Quote.

    Bramenau
    Es jagten dereinst in Bramenau
    Drei alte Weiberchen eine Sau.
    Sie kamen mit Netzen,
    Das Tierchen zu hetzen.
    Das Schwein jedoch war für sie zu schlau.

    Braunschwende
    Ein zierliches Kind aus Braunschwende,
    Das wusch sich in Unschuld die Hände.
    Obwohl sie schon Frau war,
    Macht sie sich doch sehr rar
    und ließ keinen an ihre Lende.

    Breitenbach
    Ein Kammerjäger aus Breitenbach,
    Der legte fast alle Mädchen flach.
    Es war schon ein Jammer,
    Dort in seiner Kammer
    Und das alles unter ´nem Glasdach.

    Brücken
    Ein niedliches Callgirl aus Brücken,
    das hatte Beschwerden beim Bücken.
    Es schaffte sechs Wochen
    Und kam dann gekrochen,
    doch lag´s nicht alleine am Rücken

    Burgwerben
    Ein Schuster, er kam aus Burgwerben,
    Wollt dort seine Tante beerben.
    Doch war er in Nöten
    Und musste sie töten,
    Das stürtzte ihn dann ins Verderben.

    Deumen
    Im Leben wollt´sie nichts versäumen,
    Drum zog sie beizeiten nach Deumen.
    Doch ging hier gar nichts ab;
    Es war auch das Geld knapp.
    Vor Wut fing sie bald an zu schäumen.

    Dobis
    Herr Maier zog früh schon  nach Dobis,
    Vor allem weil es hier so schön is.
    Doch was er auch fragte
    Und was man ihm sagte,
    Am Ende war alles nur Beschiss.
     
    Döhlen
    Ein Filmstar, er wohnte in Döhlen,
    Der musste im Fernsehen grölen.
    Doch war dieser Scheißer
    Des Öfteren heiser,
    Da tat man die Stimme ihm ölen.

    Dößel
    Ein buckliger Bäcker aus Dößel,
    Der hat einen riesigen Stößel.
    Stößt er damit kräftig,
    Dann wird es bald heftig.
    Er macht zum Panieren die Brösel

    Emseloh
    Ein Töpfer erfand in Emseloh
    Vor vielen Jahren das Wasserklo.
    Er hatte ihn voll satt,
    Den Mief in der Wohnstatt.
    Und wer es nicht glaubt, es ist schon so.

    Elben
    Man trifft im kleinen Örtchen Elben
    Ob früh ob spät immer dieselben.
    Nur Schwarze und Rote
    Stehn hier zu Gebote,
    Wenn’s andre sind, dann sind´s die Gelben



    A. E. Corvis

    Einer Dame in Groß-Mackenstedt,
    sagt´ihr Doktor, daß sie viel Macken hätt´.
    Um die zu beheben,
    sollt´viel Geld sie ihm geben,
    am Kredit noch lang sie zu knacken hätt´.

    Eine Dame in Langenselbold
    zu Reichtum gelangen ganz schnell wollt.
    Sie erwarb Haufen Zaster
    mittels Liebe und Laster,
    bis Satan sie höllwärts ganz schnell holt´.

    Auf Staatsbesuch reiste nach Olpe
    der Ober-Maut-Eintreiber Stolpe.
    Noch weiter zu dichten
    gelang mir mitnichten,
    dieser Limerick bleibt drum recht holpe-
    ...rig!

    Ein Porno-Verleger aus Raden,
    der liebt es, in Schampus zu baden.
    Doch der Schampus, der teure,
    enthielt zu viel Säure,
    deshalb kam sein Schniedel zu Schaden!



    Jan Feustel

    Es war einst ein Henker in Hude,
    dem war schon ganz komisch zumute.
    Denn sein Schwert, das vergaß er.
    Nur ´ne Feile besaß er.
    Drei Stunden lang feilte der Gute.

    Ein Kannibale in Triebel
    war an und für sich sehr sensibel.
    Wenn sich Leute vermaßen
    und vor ihm Tierfleisch aßen,
    wurd vor Ekel ihm regelrecht übel.

    Es verglich eine Frau namens Lilo
    sich gern mit der Venus von Milo.
    Zwar war ihr Anblick nicht nett,
    denn sie war ziemlich fett,
    jedoch wog sie genau so viel Kilo.

    Es war ein Piranha in Lippe,
    der half herzustellen Gerippe.
    Doch bald sprach er recht matt:
    "Ich hab Leichenfleisch satt.
    Ich hab Sehnsucht nach ´ner trocknen Schrippe!"