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Wendlandericks
Ein Nonsense-Poet kam ins Wendland, wo Ortsnamen er prominent fand. Die schnürte er fix zu Wendlandericks mit vorliegendem Sortiment-Band.
Die "-Au" ist im Wendland sehr häufig. Zwei Dutzend sind mir auch geläufig: Wie Schmardau und Schmessau, auch Schmarsau und Schweskau -
das ist, mit Verlaub, fast schon teuflig.
Ein Fußballer tönte in Beesen, er sei ein begnadetes Wesen, und dass er in Gollau den Kasten stets voll hau' - das könnt' in der Zeitung man lesen.
In Bergen (mit Klammerwort "Dumme") erhob sich ein wütend' Gebrumme, weil Gästen beim Kegeln mit randvollen Pegeln nie's Lästerwort "Dumme" verstumme.
Es war mal ein Papa aus Billerbeck, den packt' eines Tages ein stiller Schreck: Er sah, seine Tochter, - es hieß auch: die mocht‘ er – die lief ihm doch glatt mit ’nem Killer weg!
Es war mal ein Schüler aus Bösen, der konnte die ganze Zeit dösen. Und Schlaf in der Penne (den ich sehr gut kenne), kann Schüler vom Stress schon erlösen.
Es war mal ein Mädchen aus Brandleben, das hatt' sich beim lockeren Landleben im Lande der Sorben den Magen verdorben - da musst' es vom Mund in die Hand leben.
Ein Schlesier kam mal nach Braudel, vermisste daselbst gleich ein Baudel, und in jedem Gärtel sah er auf der Erdel kein einziges Kroatzbeeren-Staudel.
Es war mal ein Schotte in Bredenbock,
der grapschte wahrhaftig an jeden Rock. Zwar störte die Beute das Schimpfen der Leute, doch dacht' er sich nur: "Lass sie reden, Jock!"
Nach Breese zu finden ist harsch.
Da wird man als Fremder leicht barsch. Gleich dreimal die Suche: "an Göhrde", "im Bruche" und schließlich auch noch "in der Marsch".
Es lockte ein Jüngling aus Bussau
ein Mädchen vom Dorf in die Fluss-Au, wohl just weil er plante, was dieses nicht ahnte, dass er ihr da draußen 'nen Kuss klau'.
Es war eine Jungfrau aus Clenze,
die schwärmte von manch einem Stenze, doch ging einer flitzen und ließ sie gar sitzen, dann trank sie von jedwedem Brenze.
Es war mal ein Kellner aus Dambeck,
dem fuhr eines Morgens die Tram weg, was ihn derart störte, dass lauthals er röhrte, wie sehr er jetzt deshalb im Schlamm steck'.
Es putzt' ein Schneewittchen aus Dannenberg,
die Woche beim Klempner den Wannenberg. Doch sonntags kam Benno, ein Bursche aus Klennow, als - sagen wir - ihr "Dann-und-wannen-Zwerg".
In Darzau gab's mächtig Tamtam.
Man stritt um den Namen sich stramm, sobald man entdeckte, was niemandem schmeckte: dass Zadrau man sei (Anagramm).
Es hatte ein Mann aus Diahren in Belau sich einmal verfahren.
Dann kam er in Bückau dazu in 'nen Rückstau - das ärgerte ihn noch nach Jahren.
Bei Dickfeitzen klingelt mein Ohr: wie Wittfeitzen kommt es mir vor. Glieneitz oder Reddebeitz,
Timmeitz sowie Reddereitz vervollständigen diesen Chor.
Es machte ein Jüngling aus Eichengrund bei Lomitz im Wald einen Leichenfund. Er kriegte 'nen Schrecken von diesem Entdecken
und obendrein noch einen bleichen Mund.
Ein Dichterling dort aus Gamehlen versuchte sich mal an Ghaselen. Zwar tat ihm was fehlen wie allen Kamelen, doch Spöttern sprang er an die Kehlen.
Es wurde ein Teppich aus Ganse, ein Erbstück aus Zeiten der Hanse, verkauft in Kussebode, doch war er sehr marode und täglich verlor er 'ne Franse.
Es trank eine Dame aus Gedelitz
in Polen entsetzlich viel Slibowitz. Mit steigendem Pegel strich sie dann die Segel und lallte zum Schluss nur noch "Llelelitz".
Es war mal ein Lümmel aus Gohlefanz,
der hatte im Kopf nichts als Firlefanz: Er hauste in Reetze und manchmal in Zeetze - und trieb es am tollsten in Tolstefanz.
Es war ein Chaufföhr mal in Göhr, der hatt' hin und wieder Malhöhr.
Er fuhr zwar nicht schlecht, auch niemals bezecht, doch parkte er stets nach Gehöhr.
Es lag nah' der Elbe ein Gorleben mit salzgeologischem Vorleben. Das sahen die Leute
als ganz scharfe Beute, und Gorleben kriegte ein Bohrleben.
Es war mal ein Jüngling aus Grünewald, der wirkt' von Statur wie ein Hüne bald, doch hatt' er im Lädchen des Hirns lose Rädchen
und stürzte sich in einer Düne Spalt.
Es tat mal ein Kerl aus Guhreitzen im Gasthaus sich unheimlich spreizen, er schwimme im Reichtum fast so wie im Scheichtum
und heize sein Haus nur mit Weizen.
Es war mal ein Maler in Gülden, der wollt' sich in Kunst noch mehr bülden, studierte in Bülitz und später in Külitz die Werke der dortigen Wülden.
Es war ein Pennäler aus Gummern, den sah man nie wach und nur schlummern. Doch Schlaf in der Penne, wie ich das so kenne, bekommt ja zuvörderst den dummern.
Ein Schlagzeugbeklopfer aus Hitzacker, der hatte den Spitznamen "Spitzhacker". Das machte ihm Qualen, drum ging er ans Malen, doch brachte er's hier nur zum Spritz-Lacker.
Es war mal ein Hofhund aus Jabel, der aß nur mit Messer und Gabel. Doch wer als Parabel das sah und als Fabel, dem stieß er die Gabel in'n Nabel.
Ein seltsamer Tiernarr aus Jameln
genoss es, mit Kleinvieh zu dameln, was ihn ruinierte, und er emigrierte als Ratteneinfänger nach Hameln.
Es war mal ein Bauer aus Jasebeck, der popelte aus seiner Nase Dreck.
Das war nicht profitlich, auch unappetitlich - vor Schreck lief ihm gar sein Stallhase weg.
Es war mal ein Lümmel aus Jiggel, der fing sich im Herbst immer Iggel. Die wollte er essen
als Delikatessen und kochte sie sich in 'nem Tiggel.
Es war mal ein Jüngling aus Kähmen, der konnte sich schlicht nicht bezähmen, am Ortsrand von Bösel sein Badegehösel
mit Blättern und Schlamm zu verbrämen.
Es tanzte ein Pärchen aus Kaltenhof in Winter und Schnee einen kalten Schwof. Das fanden von Riebrau bis Riskau und Riekau
die Jungen genau wie die Alten doof.
Es laberte Hinnerk aus Karwitz so manchen und uralten Sparwitz. Am Ende, da machte und tobte und lachte
er selber und sagte: "Das w a r spitz!"
Ein Schnorrer, gebürtig aus Kassau, versuchte sein Glück einst in Passau, doch konnt er als "Preiße" in Bayern nix reiße.
Da ließ er sich nieder in Nassau.
Es fuhr eine Maid aus Keddien beschwipst einen Truck von Reddien bis hin zur Behörde der Bullen in Göhrde - die schnappten erst sie und dann ihn.
Es gab eine Hexe in Kiefen, die hatte ‘nen Hals, einen schiefen, so dass all die Tropfe herab aus dem Kopfe stets neben die Schuhe ihr liefen.
Ein Teenagerlümmel aus Köhlen
tat gerne die Kehle sich ölen, und war er mal blau, dann war es ihm flau, und er war entsetzlich am Nölen.
Es fuhr ein Student mal aus Kolborn nach London, und da zwar nach Holborn.
Dort kaufte er ein, nicht Bier und nicht Wein, und bald darauf war er ganz voll Korn.
Es kochte ein Kerl aus Kollase aus Katzengedärm "Falscher Hase", und als die Gerüche
durchzogen die Küche, da rümpften die Gäste die Nase.
Es protzte ein Mann aus Kremlin, mit Vorfahren auch aus Marlin, er sei zwar keen Reuße, dafür jedoch Preuße,
und zwar janz jenau aus Berlin.
Ein Pfarrvikar aus Kreyenhagen, der wollt' die in Bischof mal fragen, woher denn ihr Nam' vom Ursprung wohl kam, doch die konnten ihm das nicht sagen.
Es war mal ein Yogi aus Kriwitz, der liebte vor allem den Kniesitz im Haus seiner Wirtin, 'ner lieblichen Hirtin, doch vornehmlich war er auf die spitz.
Es war mal ein Spielmann aus Kröte
von glitschiger, garstiger Röte. Doch nicht, weil er schielte! Es war, nun, er spielte nur schlüpfriges Zeug auf der Flöte.
Es glänzte ein Kerl aus Krummasel mit dämlichem, leerem Gefasel.
Er sagte: "Kukate kommt nur von Dukate, und 'Nichte' in Zürich heißt 'Basel'."
Es waren zwei Mädchen aus Künsche, die hatten besondere Wünsche, doch waren die Knaben
dafür nicht zu haben - da zogen in Dünsche sie Flünsche.
Ein kölnisches Girl rief in Küsten, geplagt von ganz wilden Gelüsten: "Ä, Pitter, wann küste?" Da kam er und küsste
die Spitzen an all' ihren Fingern.
Es bohrte ein Mädchen aus Laase ganz ungeniert in seiner Nase und warf dann im Zimmer bei Kerzenscheinschimmer die Ausbeute in eine Vase.
Es war mal ein Däumling aus Landsatz, der hatte in fast jeder Hand Platz, und spielt' er am Strande vergnüglich im Sande, dann schützte man ihn mit 'nem Sandlatz.
Ein schwatzhafter Opa aus Langendorf erzählte zumeist kleinen Rangen Torf, zum Beispiel: "Wenn Katzen mal Kaugummi schmatzen,
dann kriegen die Bubblegum-Schlangen Schorf."
Es kriegte ein Knabe aus Langenhorst beim Joggen wohl einen ganz langen Dorst. Er trank in Pussade so viel Limonade,
bis dass ihm die Hose trotz Spangen borst.
Es tat mal ein Blender aus Leisten im Gasthaus sich mächtig erdreisten, er kenne in Soven wohl alle Alkoven, doch war er nur blau wie die meisten.
Es aß mal ein Knabe in Lemgow Salate nach Stoppuhr mit Tempow. Zur Strafe dafür war "zu" eine Tür. Vor der stand er zappelnd mit Klemm-Pow.
Es schluckte ein Jüngling aus Lensian in Österreich etlichen Enzian. Mit bleierner Zunge und pfeifender Lunge sprach er dann die Mädchen als "Ssenssi" an.
Es war mal ein Lustmolch aus Lenzen, der kannte fast gar keine Grenzen. So ließ er sich düsen nach Lüggau und Lüsen und nackt dort mit Weinlaub bekränzen.
Es hatte ein Mädchen aus Liepe
ein Büddelchen Schnaps in der Kiepe, aus dem sie gern tankte, bis sie nur noch schwankte - das war ihr ganz schnurz und auch piepe.
Wenn Winter ist in Liepehöfen,
was meint Ihr, wohin die dann löfen, die Mädchen und Knaben, die Eisbeine haben? Natürlich nach Haus an die Öfen!
Es ritt mal ein Knabe aus Loge als Surfer 'ne mächtige Woge,
doch weil er viel wog, fiel er analog zum Opfer der Woge im Soge.
Es tüftelte einmal in Lübeln ein Rundling mit eckigen Dübeln. Das waren zu schmale, da nahm er ovale
als kleinstes von mehreren Übeln.
Es war mal ein Mädchen in Lüchow, das schwärmt' für den Mörder aus "Psycho". Drum sang sie im Wald mit schmelzendem "Alt":
"Üch lübe, üch lübe nur Düch, o!"
Es tat mal ein Penner aus Malsleben vor allem von Hopfen und Malz leben. Das ließ in Meußließen zu heftig er fließen -
da musst' er mit Schluckauf im Hals leben.
Es war mal ein Koch aus Mehlfien, der rutschte im Mehl auf den Knien. Da kriegt' er vom Mehle zuviel in die Kehle - erstickt in dem Mehl fand man ihn.
Ein Feuerwehrlehrling aus Meuchefitz, der kaute die Feuerwehrschläuche spitz. Dem Chef (voller Grimm) sagt' er: "Halb so schlimm als wenn ich in Japan die Bäuche schlitz'!"
Es war eine Putzfrau aus Meudelfitz, die schaffte fast so wie ein Schleudersitz, und nach ihrem Sterben da weinten die Erben und schrieben im Nachruf: "Dem Feudelblitz".
So manch' liebe Männer aus Mützen, die wollen die Mädchen nicht kützen. Das ist kein Betrug, doch auch nicht sehr klug und führt oft zu ganz falschen Schlützen.
Es stieg ein Naturfreund aus Nauden im Riesengebirg' auf die Bauden. Gefragt: "Warum das?", sprach er: "Es macht Spaß, von oben zu sehen die Stauden".
Es war mal ein Vielfraß aus Nausen Bananen aus Bausen am schmausen, und bis Salderatzen ertönte das Schmatzen von diesem Bananen-Banausen.
Es war mal ein Säufer aus Nebenstedt,
der soff sich am Safte der Reben fett, und dreht' sich sein Magen an hellichten Tagen, dann waren die Folgen nicht eben nett.
Es harrte ein Mann aus Nienwalde
recht lang' seiner Fee auf 'ner Halde, zunächst ganz pflichtschuldig, doch dann ungeduldig: "Ach käm' sie doch, käm' sie doch balde!"
Es trug mal ein Jüngling aus Obergut
ein Essenstablett wie's ein Ober tut von Seedorf nach Loitze und später nach Proitze - dann glänzte sein Kopf in Zinnoberglut.
Es war mal ein Jüngling aus Plate, der schmachtete nach der Beate.
Doch konnte sein Magen den Schmaus nicht vertragen - das hat er jetzt von dem Salate.
Ein durstiger Kerl aus Prezelle trank einst auf die Schnelle zehn Helle.
Dann fiel er in Krautze ganz schön auf die Schnauze und sah das nur als Bagatelle.
Mammoißel, Predöhlsau, Prezier sind nicht meine Lieblinge hier.
Ich kann sie nicht leimen mit Limerick-Reimen, obwohl ich es ständig probier'.
Es sagte ein Mann aus Pudripp, wenn nur mit dem Finger er schnipp', dann gäb es zu Hause 'ne mächtige Sause
mit Bier und mit Wein und mit Flip.
Es war ein Pennäler aus Püggen, schon einer von diesen fast flüggen. Den konnte nach Streichen kein Pauker erreichen,
denn immer konnt' er sich "verdrüggen".
Ein ältliches Fräulein aus Puttball versucht' es in England mit Futtball, und irgendso'n Schrat gab ihr einen Rat,
damit sie nicht auf ihren Dutt fall'.
Es war mal ein Bursche aus Quarstedt, der trank sich ganz high in High Barnet, und als die Polente ihn stoppte samt Ente,
da schmiert' er die Bobbies - mit Haarfett.
Es war mal ein Maler aus Reitze von außergewöhnlichem Geize. Der tränkte die Gäste bei jeglichem Feste aus Kostenersparnis mit Beize.
Es war mal Knabe aus Saaße, aß Frösche und Kröten zum Spaße und kam von dem Schlucken ganz kräftig ans Spucken - das hatte er nun von dem Fraße.
Es wollt' mal ein Kerl aus Sallahn
per Schnackenburg-Boot nach Dragahn. Am Wasser tat's hapern, und kurz hinter Kapern da strandete er bei Schreyahn.
Es zog mal ein Kölner in Sarenseck die Frau aus der Kneip' an den Haaren weg.
Da schrie sie: "Do Schesser, do weeß alles besser un bis ävver nix als nen wahren Jeck!"
Es war mal ein Zahnarzt aus Satkau, der jedem, der jemals ein Blatt kau',
das Ding maledeite und ihm prophezeite, dass er seine Zähne sich platt kau'.
Es fiel eine Schlampe aus Schlanze ganz bös' auf "denselben" beim Tanze. Sie goss in Predöhl
die Flecken mit Öl - und "eins auf die Lampe" in Lanze.
Ein war mal ein Knabe in Schnega, der spielte so gern Schornsteinfega, doch einmal zog's ihn tief in den Kamin.
Jetzt hat er Asyl hier als Nega.
Es war mal ein Seemann aus Siemen, der glaubte, dass Fische gern priemen. Er nahm sie beim Kopf und gab dann - stopfstopf - das Zeug ihnen hinter die Kiemen.
Es war mal ein Kerl aus Simander, der hatt'se nicht all' beieinander. Er aß mit den Pfoten geröstete Schoten und manchmal ein Stück Salamander.
Es hatte ein Bauer aus Spranz
'nen uralten Trecker von Lanz, der qualmte und bockte und spuckte und stockte, doch war er sein Stolz voll und ganz.
Es wollte ein Drucker aus Süthen vor Ärger kein bisschen sich hüten,
und weil es ihn juckte, da ging er und druckte die schönsten Fünfhundert-Mark-Blüten.
Es war mal ein Fischer aus Thune, der strandete an einer Buhne und wenig geschickt hat er sich gespickt
den Leib mit der eig'nen Harpune.
Es war mal ein Herr aus Thunpadel, von altem, ja, uraltem Adel, was ihn nicht genierte, so dass er verführte die Mägde in Schober und Stadel.
Es war mal ein Hahn aus Trabuhn, der hatte ganz bannig zu tun mit Krähen und Kratzen, drum ließ in Dommatzen man ihn bald im Backofen ruhn.
Es war mal ein Jüngling aus Tramm
um sieben Uhr morgens schon stramm. Er schwankt' von Pretzetze bis kurz vor Wietzetze und soff immer noch wie ein Schwamm.
Es war mal ein Suchtrupp aus Trebel, der trug eine Stange mit Hebel
durch Fließau und Karmitz nach Tießau und Tarmitz und stocherte hilflos im Nebel.
Der heißeste Typ aus Vierhausen macht alles total - ohne Pausen. Denn ist er auch reinlich,
so ist er nicht kleinlich: raucht Pfeife sogar noch beim Brausen.
Es stieg mal ein Volk aus Volkfien im Urlaub auf jeden Kamin in Schutschur und Banzau, Grünhagen und Ranzau -
seitdem heißt es Hohenvolkfien.
Ein bayrischer Kutscher in Weitsche, der knallte vor Wut mit der Peitsche, als Leute es wagten und scherzhaft ihm sagten:
"Die Bayern san Preißn un Deitsche!"
Ein Tanzmädchen aus Winterweyhe, das tanzte ganz gern aus der Reyhe beim Kinderballett, und das war nicht nett und führte zu lautem Geschreyhe.
Es schluckte 'ne Köchin aus Wirl versehentlich mal ihren Quirl. Das konnte ihr Magen zwar nicht gut vertragen, doch galt sie als quirliges Girl.
Es war mal ein Dichter aus Zargleben,
der konnte vom Dichten nur karg leben. Er reimte zwar Katemin manierlich auf Satemin, doch irgendwann musst' er im Sarg leben.
Es aß mal ein Mann in Zernien die Sacher'sche Torte aus Wien.
Die war ihm zu deftig, da spuckte er heftig - das hörte man noch in Sellien.
... und westlich davon am Ostrand der Lüneburger Heide.
Ein lesender Opa aus Addenstorf, der liebte am meisten den Palmström-Korf. Auf Reisen von Hansen
nach Barnsen und Bahnsen verlor er ihn leider in Hamerstorf.
Ein Teenager-Girl aus Aljarn kam reichlich zerkratzt aus dem Farn. Bei Oma in Barum
- gefragt nach dem "Warum" - spann sie dann ein mächtiges Garn.
Kreis Uelzer Senioren ham's gut; denn wenn das Erwerbsleben ruht, dann lässt man sich bringen
nach Altenmedingen, doch auch Altenebstorf es tut.
Die "-Auen" sind grün wie der Klee und winters wohl weiß voller Schnee: Von Gansau nach Gestau
und Grabau bis Nestau auch Gerdau und Könau ich seh'.
Ein Kurgast aus Köln in Bad Bevensen, (genauer: der Pitter-Jupp Schreven sen.)
hatt's eilig zur "Schüssel" und rief nach dem Schlüssel: "Nu maache se, maache se, jeven sen!"
Es klagten zwei Damen aus Bankewitz,
dass man in der Sauna im Schranke sitz' und während man sitze bei tierischer Hitze in Wirklichkeit fast wie 'ne Kranke schwitz'.
Es war mal ein Dichter aus Bargfeld,
der hatte, wenn überhaupt, karg Geld. So sichtet und schichtet er Worte und dichtet, bis er eines Tags in den Sarg fällt.
Es war mal ein Schlemmer aus Beverbeck,
der gab sich in Köln wie "en leever Jeck". Nur bei den Getränken tat er sich verrenken, weil lieber als "Kölsch" er "ein Jever leck'".
Es war ein Rabauke aus Bockholt, der jedem Girl gleich an den Rock wollt'. Bei Annika eben ging's derart daneben, dass fix er sich ganz ohne Bock trollt'.
Es sprang eine Jungfer aus Bode, (das war grad in Bode so Mode) bei Kerzengeflimmer im Teenagerzimmer von ihrer Kommode zu Tode.
Der Boden, so heißt es in Bodenteich, sei außergewöhnlich torfsodenreich. Fällt wer in die Matsche und sitzt in der Patsche, dann werden ihm sämtliche Loden weich.
Es war ein Hausierer in Boecke, den störte das Ziegengeblöke, doch konnt' er die Ziegen zur Ruhe nicht kriegen - auch nicht mit dem Wurf seiner Höke.
Es sprach eine Gräfin in Bohlsen zur Zofe, der jungen Lil Olsen: "Mir ist so, als ob der Hund im Galopp davonläuft. Ich bitte sie, hol se'n!"
Es war mal ein Bauer aus Bohndorf, der kaufte einst mit seinem Sohn Torf. Der Preis für die Sachen war wirklich zum Lachen und erntete Spott nur als Hohnstorf.
Es sagte ein Gastwirt in Bollensen zum klapprigen Hinnerk-Jan Ollensen: "'nen Klaren in Ehren kann keiner verwehren.
Na, Hinnerk, wat is denn nu - wollensen?"
Ein sparsames Mädchen aus Borg macht' Ferien einst in New York. Das fand sie sehr teuer und gar nicht geheuer.
Drum aß sie statt "pork" auch nur Kork.
Es hatte in Bauer aus Borne 'ne ziemliche Tonne da vorne. Gefragt nach der Her- kunft sagte dann er:
"Die hab ich natürlich vom Korne."
Es führten zwei Hirten aus Bornsen 'nen Ziegenbock, doch dann verlornsen. Als sie dann nach Stunden ihn wiedergefunden,
da hauten vor Ärger aufs Hornsen.
In -bostels bescheidener Reihe, da fand ich tatsächlich nur dreie: von Allen- und Bram- nach Hohen- ich kam,
dem ich seinen Namen verzeihe.
Es war mal'n Brutalo aus Brauel, der deckelte Frauen aus Gauel. Man hörte ihn sagen: "Gibt's etwa noch Fragen?
Sei ruhig, sonst kriegst was aufs Mauel!" Ein Holländer kam mal nach Breitenhees und wurde gefragt: "Kannst du reiten, Kees?"
Da sprach er: "Von Pferden versteh ich auf Erden nur, was ich auf Bild-Zeitungs-Seiten les'."
Ein zwölfjährig' Mädchen aus Bröckel
wollt' unbedingt handbreite Stöckel. Mit solcherlei Schuh fiel um sie im Nu - da war sie ganz schön "von de Söckel".
Gar friedliche Leut' sind die "Büttel," an denen man, bittsch”n, nicht rüttel'! Begegnet man ihnen bei Störten- und Bienen-,
dann schwingen sie nicht mal den Knüttel.
Es fuhr mal ein Kerl aus Dallahn in Wellendorf mit einem Kahn. Doch waren die Wellen dort von den ganz schnellen
und kippten ihn um ganz profan.
In -dorf kann der Landkreis schön hausen, -dorfs Vielzahl kann einem schon grausen: von Masen- zu Naten-, auch Sasen- und Taten- ...
drum lass ich den Rest jetzt auch sausen.
Auch -torf bringt uns ganz schön ins Schwitzen. Zwei Dutzend mal kann man dort sitzen: von Eddelstorf, Almstorf
nach Kettelstorf, Walmstorf und Jas- oder Jelms- muss man flitzen.
Es war mal ein Macho in Dörmte, den einmal, bevor sie ihm törmte, die Freundin erzürnte,
indem sie ihn hürnte, was ihn auch nach Jahren noch wörmte.
Es war eine Dame aus Dreilingen, die wurde mal Mutter von Zweilingen. Noch zehn Jahre später
bestritten zwei Väter die Rechtmäßigkeit von Ein-Ei-lingen.
Es wünschte ein Jüngling in Drohe sich Brünhildens wabernde Lohe, damit sie ihn reinigt'
von dem, was ihn peinigt' - von einem kleinwüchsigen Flohe.
Bei Ellerndorf klingelt mein Ohr: Wie Emmendorf kommt es mir vor. Auch Jarlitz und Thielitz
mit Varbitz und Zieritz vervollständigen diesen Chor.
Es war mal ein Kerlchen aus Eppensen, auf Ausflügen nannten 'nen Deppen se'n, denn wenn schon in Reisenmoor
er zog seine Börse vor, dann wusste gleich jeder: "Jetzt neppen se'n.
Es war mal ein Säufer aus Esterholz, der hieß an der Mosel nur "Tresterbolz".
Er trank ein Fass Wein de facto allein. Dann aß von dem Fass noch den Rest er stolz.
Es war mal ein Jäger aus Flinten, der lud keine Flinten von hinten.
Er prahlte in Pinten, das seien nur Finten - so ähnlich wie Aachener Printen.
Es fuhren die Kinder aus Gollern die Straßen hinab mit den Rollern,
und ging's mal zu schnelle bei diesem Gefälle, dann kam es zu bollerndem Kollern.
Es war mal ein Gastwirt aus Graulingen, der hielt absolut nichts von Laulingen,
die Freibier nur tranken, bis dass sie versanken im grölenden Status von Blaulingen.
Groß-Ellenberg und Groß-Pretzier sind nicht meine Lieblinge hier.
Ich kann sie nicht leimen mit Limerick-Reimen, auch wenn ich es dauernd probier'.
Ein komischer Kauz aus Groß-Liedern der zappelte gern mit den Gliedern
und trug dann - o Wunder! - nebst anderem Plunder Modelle von farbigen Miedern.
Es gab mal ein Bauer aus Haaßel dem Hund seine Katze zum Fraaßel.
Zwar wollten die Krallen dem Hund nicht gefallen, doch hatte der Bauer sein Spaaßel.
Es war eine Landfrau aus Häcklingen, die nervt' ihre Kinder mit Stecklingen
und fand jeden Abend parkettbodenschabend die Fußspuren von diesen Drecklingen.
Es war eine Lady in Hagen, die braucht' man nicht lange zu fragen,
ob "Ja" oder "Nein": Sie willigte ein und war danach kaum zu ertragen.
Auf Parties trank Finchen aus Hanstedt, als ob sie im Leib eine Wann' hätt'.
Dann lallte sie trunken, es hätt' ihr gestunken, daá sie immer noch keinen Mann hätt'.
Es war mal ein Bäcker in Heitbrack,
der hielt während all' seiner Zeit Schnack. So sagte er mal: "Is mir doch egal, ob Brötchen ich lang oder breit back'."
Ob Groß- oder Klein- nimmt in –Hesebeck sich alles in acht vor Therese Beck: Denn hat sie beim Küssen danebengebissen, ist meistens die Hälfte der Neese weg.
Ein Nymphchen dort aus Hohenfier verging fast vor heißester Gier und tat drum an Knaben ganz gerne sich laben - und nicht nur mal da und mal hier.
Ein Backlehrling aus Hohenzethen konnt' immer nur einhändig beten. Die andere Flosse nahm dieser Genosse, um gleichzeitig Teige zu kneten.
Es lebte ein Schlossgeist in Holdenstedt, der gab einer Zofe ein golden' Kett- chen, just weil er plante, was diese nicht ahnte, zu wärmen sich wohl in der Holden Bett.
Ein durstiges Mädchen aus Höver probierte in Holland Genöver, und durch dieses Tanken geriet sie ins Schwanken und war schließlich völlig hinöver.
Es prahlte ein Seeman aus Kakau, auf Landgang in Polen (in Krakau): "Die 'Krakauer' schmecken wie heftige Zwecken - als ob ich genagelte Rah' kau!"
Ein rundlicher Jäger aus Kallenbrock trug gern auf der Jagd einen drallen Rock. Man nannte von Hambrock bis runter nach Maßbrock und überall ihn einen prallen Bock.
Es fuhr eine Maid aus Kattien beschwipst einen Truck nach Katzien. Im Zentrum von Holxen, da zeigte dem Volk se'n, dann schnappten die Bullen sich ihn.
Ein Jagdpächter dort aus Kirchweyhe, der schoss in Klein-Bünstorf Geweihe - Trophäen für Lüder, doch zwei seiner Brüder, die kriegen das nicht auf die Reihe.
Ein Ordensmann aus Klein-Pretzier, verkostete gerne ein Bier, doch kam einer gucken, dann ließ er das Schlucken und tat so, als läs' er Brevier.
Es briet sich ein Angler aus Kroetze am Feuer 'ne prächtige Plötze. Doch ist ihm das Braten ganz mächtig missraten: Die Fischfilets schmeckten wie Klötze.
Es war mal ein Töpfer aus Lehmke, der formte aus Lehm ein Emblehmke für wen aus Langenbrügge, doch wurd' der Lehm zu drügge und mauserte sich zum Problehmke.
Es mochte ein Knabe aus Linden am Mittagstisch schmackhaft nichts finden. Da ging er bei Konstantin zu kräftigen Bäumen hin und knabberte an ihren Rinden.
Es war mal ein Kleiner aus Lintzel, wie'n Gartenzwerg wirkte der Winzel. Auch trug er 'ne Brille (das war so sein Wille), damit er wie'n solcher auch blinzel'.
'Ne Musikstudentin aus Medingen, die konnte partout nicht das "E" singen, verzog sich marode weit weg nach Wulfsode und hoffte auf baldiges Ge-lingen.
Es war eine Maid mal in Mehre, die traf man recht oft im Verkehre, und ob ihrer Windigkeit hielt sie von Geschwindigkeit recht viel, aber nicht von der Ehre.
Ein ältliches Fräulein aus Molbath trug gern einen künstlichen Vollbart. Das war nicht verboten, doch sang sie auch Zoten in jeder erdenklichen moll-Art.
Es waren drei Mädchen aus Molzen der übelsten Sorte der Stolzen. Sie lachten der Schmerzen wenn männliche Herzen verkrachten und brachen und schmolzen.
So manch' liebe Leute aus Müssingen, die halten rein gar nichts vom Küssingen. Das ist kein Betrug, doch auch nicht sehr klug und führt oft zu ganz falschen Schlüssingen.
Ein war mal 'ne Lose aus Nettelkamp, die jobbte ein bisschen als Vettel-Vamp, doch eh' sie's gedacht, nicht ganz über Nacht,
da war sie nur noch eine Bettel-Schlamp.
Es war mal ein Kerl aus Neu-Lüder, ein wirklich absonderlich prüder; denn wenn eine Frau ihn auch nur anschau-
te, stellt' er sich müde und müder.
Es kriegte ein Mensch aus Neumühle ganz plötzlich recht wilde Gefühle. Er konnt' sie nicht lähmen, geschweige bezähmen -
jetzt schnitzt im Wildwesten er Stühle. Es trat mal ein Freiherr aus Nievelitz, mit Namen Karl-Georg von Schieve-Litz, bei Freunden in Eimke
in Kleister und Leimke - zum Glück aber nur mit der Stiefelspitz.
Ein -nottorf kommt selten allein, das muss im Kreis Uelzen so sein. Man kriegt es zu fassen
als Drögen- und Nassen- - das spart mir 'nen Limerick ein.
Es war mal ein Trottel aus Növenthien, der kniete sich gern vor die Möwen hin
und schlürfte ein "Radler". Dann fing er 'nen Adler und kraulte beherzt wie 'nen Löwen ihn.
In Oetzendorf wie auch in Oetzen
kann man sich an Plötzen ergötzen. Denn sind die gefroren bis über die Ohren, verwechselt man gern sie mit Klötzen.
Ein Geld-und-so-Makler aus Oldenstadt,
der ließ sich mit Knete besolden satt. Er machte und gierte und spekulalierte, bis daß er die Nase schön golden hatt'.
Ein Urlauber fand es in Polau
im Sommer noch nicht einmal so lau, wie er es erwartet, da ist er gestartet nach England mit Fähren von Olau.
Ein Heilsarmeeleutnant aus Prielip
trank aus Überzeugung gar nie Flip. Er aß auch nur brave Kost aus Ripdorf und Havekost und fand das ach-frag-mich-nicht-wie hip.
Ein windiges Kerlchen aus Räber
spazierte einst ziemlich makäber mit Grinsen und Spreizen in Emern und Eitzen und Brockhöfe über die Gräber.
Ein Schnorrer, gebürtig aus Rassau,
versuchte sein Glück einst in Passau, doch konnt er als "Preiße" da unne nix reiße und ließ sich dann nieder in Nassau.
Es war mal ein Tierfreund aus Rätzlingen, der hatte stets Massen von Setzlingen zu Hause im Schuppen und kochte draus Suppen - ja, all' seinen Hunden und Kätzlingen.
Janina und Jan aus Retzien, die fuhren nach Griechenland hin. Dort füllte Janina sich an mit Retsina und war dann "Retziena" für ihn.
Ein Mistkerl verließ jüngst in Rieste sein Mä„dchen, als das einmal nieste. Da sprach dann die Arme in schrecklichem Harme von ihm nur noch als von dem Bieste.
Ein Fremder kam einmal nach Röbbel und sagte: "Ich hier kaufen Möbbel". Als Skinheads sich spreizten und Leute aufheizten, da floh er dann doch vor dem Pöbbel.
Ein heimlicher Säufer aus Römstedt, der tat sich stets mit meinem Öhm nett und lag ihm im Magen mit dauerndem Fragen, ob er nicht für ihn einen Köm hätt'.
Ein Metzger, nicht Uelzer, nein - Roscher, der schlachtete manchmal nicht koscher und war auch politisch den Kunden zu kritisch -
er galt ihnen nämlich als "gauche-r".
Es war ein Student aus St. Omer, ein grüner und recht autonomer, der kannte die Dichter nicht mal als Gesichter
und hielt den Ovid für den Homer.
Ein munteres Pärchen aus Schier vergnügte sich mit 'nem Fass Bier. Erst fühlt' es sich toll, dann sternhagelvoll
und fand auch nicht mehr sein Quartier.
Es war eine Jungfrau aus Schlagte, die ständig und laut sich beklagte, warum von den Kerlen der anderen Perlen
nicht auch einmal sie einer fragte.
Es war mal ein Teenie aus Stadorf, die schwärmte für Mario Adorf und folgte ihm gleich bis über den Teich
nach Hollywood dort bei L.-A.-Dorf.
Die Puppenvorführer aus Stadensen erschaffen den Kasper, dann ladensen hinauf auf die Bühne und dort voller Kühne
bewegen und regen am Fadensen.
Die "-stedter" im Kreis ham's nicht leicht; denn ist ihnen Süstedt zu seicht, dann denk ich, dass Böddenstedt
wie Wessenstedt, Göddenstedt vielleicht auch noch Riestedt nicht reicht.
Ein seltsamer Schneider aus Stöcken der nähte am Strande von Lökken in prallvoller Sonne
mit heimlicher Wonne am liebsten an weiblichen Röcken.
Es stieg eine Jungfer aus Stoetze im Bergwerk mal bis in die Flöze, um Bergluft zu naschen,
doch hinterher waschen - dafür war dann doch viel zu blöd se.
Es war mal ein Landwirt in Streuberg bekannt für 'nen riesigen Heuberg. Auch ging ihm im Leben
kein Wort je daneben: So sagt' er statt Sauhaufen Säu-Berg.
Es leistet' ein Doktor aus Strothe sich eine sehr peinliche Schote. Er grüßt' auf 'nem Feste
die weiblichen Gäste: "Gestatten, gnä' Frau, küss' die Pfote."
Es suchte ein Jüngling aus Tatern in Kratern nach räudigen Katern. Doch dieses Theater
missfiel seinem Vater trotz Patern als Krater-Beratern.
Ein Hesse kam einmal nach Törwe und sagte mit dreistestem Nörve: "Ich möcht amal Ihre
kloi Mädche verfihre un weeß bloß net, ob die des dörwe."
Es war mal ein Ratsherr in Uelzen - den hörte man immer nur suelzen (weil er mal gewesen
bei Hongkong-Chinesen), man müsse den Haushalt schön kuelzen.
Es war mal ein Schluckspecht aus Velgen, der konnte die ganze Zeit schwelgen, was er schon getroffen
und runtergesoffen an Bier dort im Lande der Belgen.
Ein sparsames Mädchen aus Weste macht aus allen Lagen das beste; denn was man so in Lutmissen
und Wichmannsburg weggeschmissen, verwertet sie clever als Reste.
Ein Tanzmädchen aus Westerweyhe, das tanzte ganz gern aus der Reyhe beim Kinderballett,
und das war nicht nett und führte zu lautem Geschreyhe.
Ein Weihnachtsbaumhändler aus Wichtenbeck, bekam eines Tags keinen lichten Schreck: Da hatten die Blagen
vom nahen Grünhagen geholt ihm die besten der Fichten weg.
Es war mal ein Knabe in Wieren bewandert in Schnäpsen und Bieren, die gerne er tankte,
bis er nur noch schwankte und schließlich kroch auf allen Vieren.
Es war eine Oma aus Wriedel, die geigte dem Enkel ein Liedel von Hütern und Schafen,
doch der konnt' nicht schlafen von wegen dem schrägen Gefiedel.
Ein Pfadfinder aus Zarenthien wollt' neulich nach Hohenweddrien, zu Fuß über Kölau,
verlief sich bei Schmölau und starb dann vor Schreck in Probien.
Lippericks
Ein Limerick-Dichter aus Lippe, der aß in Berlin eine Schrippe, die alt war und hart,
und er brach beim Start sich gleich auch daran eine Rippe.
Zwei Limerick-Dichter aus Lippen, die fielen in Sylt von den Klippen hinunter ins Meer. Das gibt nicht mehr her:
Man sucht noch nach ihren Gerippen.
Drei Lipperick-Dichter aus Limmen, die kamen beträchtlich ins Schwimmen, denn Sylt und Berlin gehört hier nicht hin, und deshalb kann das auch nicht stimmen.
Es folgen die lippischen Orte mit Namen oft seltsamer Worte. Die reizen nun mal das Reimpotenzial, das (unlippisch) gar nicht Verdorrte.
Es war mal ein Pfarrer aus Almena,
der glaubte sich immer dem Psalme nah, doch als die Gemeinde ihm wurde zum Feinde, da war er dem Wipfel der Palme nah.
Ein fleißiger Kaufmann aus Alverdissen
versah sein Geschäft ziemlich dienstbeflissen, und nur bei der Steuer war's ihm nicht geheuer; denn die hat ihn manches Mal schwer besch...ummelt.
Einst hat man den Leuten von Asemissen ein wichtiges "E" einfach weggerissen. Als Asmissen heute erfreut es die Leute doch keiner dort ist hin- und hergerissen.
Ein schwatzhafter Knabe aus Asendorf erzählte zumeist seinen Basen Torf, zum Beispiel: "Wenn Katzen mal Kaugummi schmatzen,
dann kriegen die Bubblegum-Blasen Schorf."
Bei Barkhausen klingelt mein Ohr: Wie Borkhausen kommt es mir vor. Auch Westorf und Tintrup mit Welstorf und Brüntrup
vervollständigen diesen Chor.
Ein Knabe in Dörentrup-Bega, der spielte so gern Schornsteinfega, doch einmal zog's ihn tief in den Kamin.
Jetzt hat er Asyl hier als Nega.
Ein durstiger Jüngling aus Belle trank einst auf die Schnelle zehn Helle. Dann fuhr er in Rott sein Auto zu Schrott
und sah das nur als Bagatelle.
Ein cleveres Kerlchen aus Bellenberg tat, ohne zu wollen, kein gutes Werk: Verkauft' alle Hunde in knapp einer Stunde.
Das Dorf heißt statt Bellen- jetzt Kreienberg.
Ein schmuddliger Bursche aus Berlebeck, der machte zumeist für zwei Kerle Dreck. Drum mochte die beiden
bald keiner mehr leiden, und außerdem lief ihm die Perle weg.
Ein Dorftrottel aus Bexterhagen war wirklich nicht gut zu ertragen. Man schob ihn von Bentorf
nach Brüntorf und Kalldorf, doch nahm man ihn gern in Nienhagen.
Zwei Eltern aus Biemsen-Strich-Ahmsen, die wollten ein Knäblein benamsen. Doch war'n sie nicht einig.
Nur bockig und –beinig. Dann nannten 'nen ganz ollen Kram se'n.
Es waren zwei Teenies aus Biesen, die tummelten sich in den Wiesen. Sie tranken aus Gläsern
und brachten mit Gräsern sich manchmal ganz heftig zum – Niesen.
Ein Pfadfinderwölfling aus Blomberg verlief sich in Herford am Homberg. Da war er sehr bange
und wartete lange, bis Rettung ihm nahte: "Na komm, Zwerg!"
Es war eine Mutti aus Billerbeck, die packt' eines Morgens ein stiller Schreck:
Im Bett ihres Sohnes, - o, dieses Patrones! - da fand sie doch glatt einen Pillerfleck!
Ein Krösus von Ost-Bösingfeld, der hatte so wahnsinnig Geld,
dass ihm jedes Haus gar kein bisschen kommod war. Und heute noch schläft er im Zelt.
Ein jugendlich' Mädchen aus Brake probierte mit zwölf vom Tabake.
Zwar schuf ihr der Rauch Vergnügen, doch auch - den Rest bucht man ab bei Kloake.
Es gibt eine Deele in Brosen, die ist nichts für weiche Mimosen,
serviert ungemein Kunst groß und mal klein in kleinen und größeren Dosen.
Es war mal ein Mädchen in Bülte, das gern sich mit Whisky befüllte,
und – wurd’s ihm zu warm – , zuerst seinen Arm und dann alles andre enthüllte.
Es war mal ein Kutscher in Cappel, der träumte von Pferdegetrappel, doch nach dem Erwachen
war's ihm nicht nach Lachen: Da fand er im Bett so 'nen Appel.
Ein Jägergehilfe aus Dalborn blies herzallerliebst auf dem Waldhorn, doch spät in der Nacht
hat's Ärger gemacht: Die Nachbarn, die packte sehr bald Zorn.
Ein Trunkenbold lebte in Dehlentrup und mischte gern nachts alle Deelen up, wo's Bier gab und Schluck.
Kriegt' er nicht genug, dann schnitt er den Wirten die Kehlen up.
Ein lockeres Mädchen aus Detmold. das nachts oft alleine im Bett schmollt, fragt neulich beim Ländler
'nen tanzenden Händler, warum nicht er ihr Amulett wollt'.
Aus -dissens gar stattlicher Reihe, da fehlen mir hier nur noch dreie: Von Har- über Schme-
nach Lüer- ich seh, dem ich seinen Namen verzeihe.
Zwei Jungen im lippischen Donop, die tanzten im Wohnzimmer Hiphop. Beim Tanz auf den Tischen
tat sie's dann erwischen - und da war rein gar nichts mehr tiptop.
Ein seltener Name ist Drecken für so einen lippischen Flecken. Da fragt man sich doch: Was gibt es da noch
an Stöcken und anderen Stecken?
Es mühte ein Steinmetz aus Dute sich lange mit einer Volute, doch ohne viel Grips. Es brach ihm der Gips und rieselte ihm in die Schnute.
Zu Neujahr wollt' Peter aus Ehrentrup zu Fuß und besoffen nach Währentrup. Bei soviel Promille blockierte sein Wille - so kam er dann fälschlich nach Dörentrup.
Ein Mädchen aus Ehrsen-Strich-Breden mag längst nicht mit jedem Mann reden. Doch passt erst die Kasse in Masse und Klasse, dann rechnet sie durchaus auf jeden.
Ein Mädchen aus Ehrsen-Strich-Breden, das konnte ganz wunderbar reden. Von Juni bis Jänner bequatscht' es die Männer - nicht einige, sondern fast jeden.
Ein mitleidig' Mädchen aus Elbrinxen verreiste mal zu den Gizeh-Sphinxen. Die fand es recht nackt, da hat es gepackt die Nadeln und strickte Zwei-Rechts-Linksen.
Ein Landwirt im Lemgo-Dorf Entrup, geboren als Meier zu Bentrup, wollt' gern an den Rändern das Namenschild ändern: Jetzt nennt er sich Entrup zu Krentrup.
Ein Bücherwurm schwärmte in Erder so manches Jahr heftig für Herder. Doch nicht immerfort; denn jetzt treibt er Sport: spielt Fußball in Bremen bei Werder.
'Ne schwungvolle Biene aus Eschenbruch, die kalauerte manch einen feschen Spruch. Doch kam man dahinter im folgenden Winter: Die stammten aus einem Depeschen-Buch.
Es kriegte ein Mädchen aus Extertal 'nen Füllfederhalter von sechster Wahl. Gefragt, wie er sei, da sagte sie: "Ei,
nicht schlecht, doch gelegentlich kleckst er mal."
Zwei Pfarrer im Dorf Falkenhagen, die wollten sich gar nicht vertragen. So bauten zwei Häuser,
die beiden Duckmäuser, und das liegt uns jetzt noch im Magen.
Ein pfiffiges Kerlchen aus Fissenknick beherrscht souverän den gewissen Trick, mit Tauen und Winden
viel Eindruck zu schinden, man nennt ihn auch gern "ein gerissen' Strick".
Die schönste Mamsell aus Glashütte, das war so 'ne ganz süße lütte,
der freitags die Knaben gern zugeschaut haben – sie saß dann im Hof in der Bütte.
Es wollte einTrottel aus Gehren die Eisenbahnlinie queren.
Trotz Rotlicht und Schranke kam ihm der Gedanke, sich gegen den Zug schon zu wehren.
Es nannte ein Imker aus Glimke sein Töchterchen stolz Tiene-Imke. Doch als man die Tiene
verhöhnte als „Biene“, da fand er das überaus schlimmke.
Die Schlauen in Grastrup-Strich-Hölsen, die essen gern Erbsen mit Hülsen, wobei sie sehr froh sind,
wenn diese nicht roh sind, die klappern sonst so in den Hälsen.
Ein sparsames Mädchen aus Greste trifft stilsicher immer das beste; denn was man in Bechterdissen
und Barntrup so weggeschmissen, verwertet sie clever als Reste.
Es trank eine Dame aus Hakedahl in Japan entsetzlich viel Sake mal. Mit steigendem Pegel
strich sie dann die Segel und lallte zuletzt nur noch "Llakelal".
Die Harzberger haben's im Blut und finden's in Ohrsen nicht gut, was Ohrsen nicht juckt;
denn "Harzberg verruckt" in Ohrsen stets denken man tut.
Die lippischen Orte auf -hausen, die bringen durch Vielzahl zum Grausen mit Wadden- und Papen-,
auch Sabben- und Baven- ... Drum lass‘ ich den Rest jetzt auch sausen.
Die Leute im Dorf Hedderhagen, die wollten mal jemanden fragen, woher wohl ihr Nam'
vom Ursprung her kam, doch der wollt' es ihnen nicht sagen.
Ein Knabe gehörte in Heesten wohl nicht zu den Schönsten und Beesten. Sein Auftritt im Freien
war fast nur zum Schreien und führte sofort zu Proteesten.
'Nem Flusscapitano aus Heidelbeck, dem fuhr mal in England die Fähre weg. Er macht' sich nichts draus
und spuckte nur aus: "No matter, ihr Leute, I treidel back".
Ein Nonsense-Gedichtler aus Heiden, der konnte sich oft nicht entscheiden. Er schrieb immerzu
den Climerihew – und mocht' ihn dann selber nicht leiden.
Ein Pärchen aus Heiligenkirchen trank munter drauflos viele Bierchen. Erst fühlt' es sich toll,
dann sternhagelvoll und fand auch nicht mehr sein Quartierchen.
In Helpup da sorgte ein Bio-Spruch im Unterricht deutlich für Missgeruch: Es ging um die kurten
und Mindergeburten - das nannte doch glatt einer Pillenbruch!
'Ne Vatertagstruppe aus Herrentrup, die machte so richtig mal einen drup. Der Heimweg war zahmer
und wesentlich lahmer: Da wartete nämlich der Frauen Trupp.
Ein Bankmensch im lieblichen Hiddesen, der sagte zu Heinrich P. Schridde sen.: "Kulanz? Keine Spur!
Kredit gibt es nur, wenn Se och solvent un liquidde sen!"
Ein Quacksalber lebte in Hillentrup, im Volksmund bekannt als der Pillen-Jupp, ein fleißiger Minner
und göttlicher Spinner: Der fiel immer durch seine Grillen up.
Es war ein Hornist einst in Horn, dem klaute ein Hornochs das Horn. Als wieder er's fand,
schlug er mit der Hand dem Hornochs vor Zorn eins aufs Horn.
Ein Bauchladenkrämer aus Hörste, der glaubt' eines Tages, er börste vom Essen im Schloss,
woselbst er genoss als Gast viele förstliche Wörste.
Ein Landjunker traf mal in Hörstmar beim Metzger den lippischen Först gar. Der wollte nicht zahlen,
der Junker tat prahlen: "Ich zahle sogar meine Wörst bar!"
Bei Feierlichkeiten in Humfeld, da achtet man sehr auf die Umwelt. So lässt man's nicht durch,
wenn irgendein Schlurch beim Schlangesteh‘n sich einfach dumm stellt.
Ein seltsames Mädchen aus Hummersen, bekannt als beträchtliches Dummersen, war ganz ohne Frage
ein Star auf der Waage - als reichlich gewichtiges Brummersen.
Ein nordischer Gast namens Glistrup der schwankte im Vollrausch durch Istrup, und rief man ihm zu:
"Benimm dich doch, du!", dann lallte er nur: "P-p-piss drup!"
Beim Festball in Jerxen-Strich-Orbke kriegt' Fritzchen aus Bonn manchen Korbke.
"Warum?" wollt' er wissen, ein Girl grinst' gerissen: "So ist das nun mal hier im Dorpke."
Es war mal ein Kerl aus Junghärtchen,
der zwirbelte gerne sein Bärtchen und Klärchen, dem Mädchen, die Härchen zu Fädchen und grub dazu in ihrem Gärtchen.
Der Karnevalsclub Kachtenhausen
ließ alle Kostüme entlausen. Nach der Prozedur war'n's Lumpen gar nur. Da ließ man die Trachten glatt sausen.
Ein Landwirt im Westen von Kalletal,
dem hätten die Leute gern alle mal die Kühe und Zossen in Stücke geschossen - die fraßen beim Grasen ganz Talle kahl.
Es wollt‘ eine Oma aus Kamerun
die Sparstrümpfe in ihre Kammer tun, doch taten die zwischen den Tischen entwischen, und riesig ist folglich ihr Jammer nun.
Ein Lipper aus Kempenfeldrom,
der fand eines Tags ein Kondom, und viele Semester fragt' ihn seine Schwester: Wann machste denn endlich Diplom?"
Ein Musiker aus Kleinenmarpe
beherrscht virtuos seine Harpe. Jetzt ist er ein Star, und eines ist klar: sein Umzug ins Dorf Großenmarpe.
Es war mal ein Mädchen aus Klüt in inniger Liebe erglüht
zum Hindernisreiter Karl-Heinz – und was weiter? Jetzt führen die zwei ein Gestüt.
Ein widriger Knauser aus Kohlstädt, der kriegte niemals seinen Kohl fett.
"Er hat nie gedungen", behaupten die Jungen, doch sagte er stets, dass er's wohl hätt'.
Ich sah eines Tages in Köterberg 'nen winzigen wolligen Köterzwerg.
Der hatte am Köpfchen ein niedliches Zöpfchen und außerdem hinter dem Pöter Werg.
Ein Opa aus Krentruperhagen, der hatte zu Haus nichts zu sagen. So traute er sich
gar unter dem Strich, nicht mal nach der Uhrzeit zu fragen.
Ein Mastgänsezüchter aus Kükenbruch bemerkte gar seltsamen Stallgeruch. Die Eier war'n Matsch,
und das ist kein Quatsch: Der Fachausdruck dafür ist Kükenbruch.
Es hatte ein Schneider in Kusenbaum den seltsamen und sehr abstrusen Traum, man redete offen von neuesten Stoffen:
„Und denken Sie mal – diese flusen kaum!“
Es trank eine Lady in Lage zum Frühstück schon gern "Lüttje Lage". Erst war sie 'ne Plage, doch dann ohne Frage
auch dazu nicht mehr in der Lage.
Ein Rüpel aus Langenholzhausen tat mitternachts immer noch brausen. Proteste und Prügel verpassten ihm Zügel.
Da ließ er das Nachtbrausen sausen.
In Laßbruch würd' niemand es wagen, versehentlich Loßbruch zu sagen; denn bei laß oder loß ist der Unterschied groß
und beinahe nicht zu ertragen.
Ein Sachse verliebte in Leese ich schwer in die schöne Therese. Die lachte ihn aus und warf ihn hinaus. Do wor ihr där Saggse sär beese.
Es haben in Leistrup-Strich-Meiersfeld heut' leider nur einige Meiers Geld, so dass dieser Ort zwar nicht etwa fort, doch vollständig an diese Meiers fällt.
Ein Knabe aß einmal in Lemgo Die Gurken in riesigem Tempo. Zur Strafe dafür war "zu" eine Tür. Vor der stand er zappelnd mit Klemm-Po.
Ein Mädchen aus Leopoldshöhe stand blanko in windiger Böe und hielt in den Wind die Kleider geschwind und schämte sich - wegen der Flöhe.
Ein Männlein aus Leopoldstal,
seit frühester Jugend schon kahl, das pflegte mit Schwämmen die Glatze zu kämmen - und das jeden Tag zwanzigmal.
Ein Klugscheißer streute in Lieme
die Nachricht für Nachbarn - intime -, er sei Philosoph, doch war er zu doof: Er hatte nicht mal 'ne Maxime.
Ein Jäger im Dorf Lipperreihe,
der schoss in Bad Meinberg Geweihe. Die nannt' er Trophagen, doch wer will schon sagen, er hätt' se nicht all' auf der Reihe!
Ein ältlicher Bauer aus Lockhausen
macht nächstes Jahr Urlaub in Brokhausen. Das Geld ist erspart, und nur vor der Fahrt da hat er gewaltiges Rocksausen.
Es war mal ein Tierarzt in Lothe,
dem stand auch das Wort zu Gebote. Doch einmal im Leben ging’s mächtig daneben. Er sagte: "Gnä' Frau, küss die Pfote."
Ein dämlicher Trottel aus Lügde,[‘lyxde]
der glaubte die tollsten Gerüchte. So dachte er bloß: "Was klein ist, wird groß" und hielt drum auch Früchtchen für Früchte.
Es war mal ein Turner in Mackenbruch, der litt unter schrecklichem Mundgeruch. Drum gurgelt' beim Springen er und an den Ringen und stürzte. Jetzt hat er 'nen Nackenbruch.
Ein Fußballverrückter aus Malmershaupt in Bielefeld stets auf der Alm verstaubt. Da ist allerwegen auf Stühlen und Stegen den Zuschauern Priemen und Qualm erlaubt.
Die Matorfer schätzen sich froh und glücklicher als in Heßloh, und sei es in Niewald im Winter auch nie kalt, sie hätten den schönsten Ort - jo!
Ein Sänger, gebürtig aus Meierberg, der jobbte recht häufig im Bayerwerk anstatt mehr zu singen. Das konnt' nicht gelingen, und jetzt ist er nur noch ein Leierzwerg.
Ein niedlicher Junge aus Mosebeck geriet an die üble Frau Loosespeck. Es war schon ein Graus; denn sie nahm ihn aus. Am End‘ war sogar seine Hose weg.
Ein Mädchen aus Mossenberg-Wöhren spazierte zu weit in die Föhren, und nichts war in Butter, da sagt' ihm die Mutter: "Da haste's, du wollt'st ja nicht hören!"
So manch' liebe Leute aus Müssen, die halten rein gar nichts vom Küssen. Das ist kein Betrug, doch auch nicht sehr klug und führt oft zu ganz falschen Schlüssen.
Ein Jüngling im lippischen Nalhof traf einst eine Jungfrau beim Saalschwof. Dann wollt' sie die Ehe, doch er sagte: "Wehe! Du glaubst wohl, ich wäre total doof!"
Ein vorwitz'ges Kerlchen aus Niese versuchte es jüngst mit 'ner Prise. Die konnte sein Magen nun gar nicht vertragen, und "Klopapier" hieß die Devise.
Besoffen in Oberschönhagen, wollt' Franz sich mit Gehen nicht plagen. Er legt' sich und rollte dahin, wo er wollte: Hinunter nach Niederschönhagen.
Ein Seemann aus Oesterholz-Haustenbeck erhob sich am Strand einmal aus dem Dreck. Ein heimischer Bauer gab ihm 'nen Verhauer
und schimpfte: "Wenn du nochmal klaust den Speck!"
Ein Tennis-Crack aus Oettern-Bremke war Fernsehgast bei Robert Lembke. Als der "Welches Schwein?"
ihn fragte, da mein- te er ganz klar: „Nur das Grand Slam-ke!"
Ein -oldendorf kommt nie allein - so muss das in Lippe wohl sein. Es hängen die beiden
an Horn- und an Heiden- : Das spart mir 'nen Limerick ein.
Ein Hase im Dorf Osterhagen, der wollte's im Sommer mal wagen, doch vor einer Pinte
erwischt' ihn 'ne Flinte. Jetzt liegt er in irgend'nem Magen.
Das Dorf Pivitsheide zu finden, beschert keinen Schrecken gelinden. Man nähert sich ihm
frivol und intim von links [V.L. = Vogtei Lage] her und manchmal von hinden [V.H. = Vogtei Horn].
Ein Englisch-Prof. hier aus Reelkirchen den lauste ein seltsames Tierchen.
Er sagte, dass Reel ins Englische fiel, und ähnlich sei's auch mit dem beer-chen.
Ein Teenagermädchen aus Retzen tat gern seine Lippen benetzen,
und war es mal blau, dann bettelt' es flau: "Ich bi-bitte euch: nicht pe-petzen!"
Ein Petri(Strich)Jünger aus Rischenau, der rangelte mit einer Fische-Frau.
Die fand es nicht schön und fast schon obszön, dass er ihr die Fische vom Tische klau'.
Ein späteres Mädchen aus Rott ist prüde und ziemlich bigott.
Stets hört man sie lästern, doch nicht erst seit gestern versinkt sie in Hohn nur und Spott.
Ein Nonsense-Poet aus Salzuffeln mag dort an Kultur nicht mal schnuffeln.
Da fühlt er sich nämlich besch...eiden und dämlich - umgeben von Stieseln und Muffeln.
Ein komischer Kauz dort in Schieder, der räkelte gern seine Glieder
und trug dann - o Wunder! - nebst anderem Plunder am liebsten ein farbiges Mieder.
Ein eifriger Schüler aus Schlangen wollt' Schlangen in Afrika fangen.
Er passte nicht auf, und kurze Zeit drauf verschlangen die Schlangen den Rangen.
Ein Grufti-Girl aus Schönemark, das fand es echt ätzend und stark,
wie unheimlich leicht Gesichtshaut erbleicht mit reichlich verwendetem Quark.
Es war mal ein Herr aus Schönhagen, dem wollte es nirgends behagen.
Er zog über Wiembeck und Selbeck nach Wahmbeck. Jetzt liegt er begraben in Hagen.
Ein Geizkragen lebte in Schötmar. Vom Kaffee trank er auch den Prött gar,
bis er mit dem Darm ganz widerlich arm dran und dann der Leute Gespött war.
Ein kluger Erfinder aus Schuckenbaum ist steinreich geworden mit Muckenschaum.
Er starb und gestand, das Zeug sei nur Tand; "denn Bienen und Mucken, die jucken kaum."
Ein Reisender kam mal von Schwalenberg
ganz nahe bei Wien auf den Kahlenberg. Doch auf seine Glatze schnitt man manche Fratze und nannte ihn nur einen kahlen Zwerg.
Es zahlt‘ ein Besucher aus Selbeck
im Ausland mit einem Hotelscheck. Der war nicht gedeckt, und er ging direkt mit seinem Gepäck auch recht schnell weg.
Es züchtete Peter aus Selsen
in Norwegen Klippfisch aus Welsen, doch ohne viel Übung erfuhr das nur Trübung und warf ihn von Klippen und Felsen.
Beim Limerick über den Sepp ergibt sich ein Handy(Strich)Cap:
dort wohnen bis heute recht freundliche Leute – da sagt man doch nicht etwa Depp!
Wenn‘s wintert im Dorf Siebenhöfen, was meint ihr, wohin die dann löfen,
die Mädchen und Knaben, die Eisbeine haben? Natürlich nach Haus an die Öfen!
Ein Neu-Germanist aus Silixen traf Schriftstellerin Tania Blixen,
erkannte sie nicht und hielt ihr Gesicht für eines der zahlreichen Nixen.
Ein dösiges Mädchen aus Sommersell, beschäftigt im Haushalt als Kaltmamsell
beim Fürsten zur Lippe, rief einmal: "Ich kippe, o Durchlaucht! So komm er schnell!"
Es war mal ein Jüngling in Sonneborn, der hatte 'ne ziemliche Tonne vorn.
Gefragt nach der Her- kunft sagte dann er: "Die hab ich vom Essen un vonne Korn."
Es schwankte ein Mädchen in Spille
nach Haus vom Besuch der Destille. Der kurvige Gang war dreimal so lang – kein Wunder bei soviel Promille!
Ein sparsames Mädchen aus Spork macht' Ferien einst in New York.
Das fand sie sehr teuer und gar nicht geheuer. Drum aß sie statt "pork" auch nur Kork.
'Ne ältliche Jungfer aus Stemmen verwechselte Trinken mit Schwemmen.
Zwei Bier pro Minute verputzte die Gute und war dann auch nicht mehr zu hemmen.
Es macht‘ sich ein Bursche aus Strang vor „Lippischen Schützen“ nicht bang‘.
Die schluckte er munter und glucksend hinunter und torkelte heim mit Gesang.
Es trieb mal ein Bauer in Stühe zur Weide die Herde der Kühe. Die liefen grad „aus“, und er lief o Graus,
geraden Wegs durch diese Brühe.
Es wollte ein Model aus Sundern als Hintern ‘nen wesentlich rundern, doch konnte sie nur nach speckreicher Kur
sich übers Ergebnis sehr wundern.
Ein trunkenes Mädchen aus Sylbach fiel bleiern in Großmutters Tüll-Fach. Der Rausch war wohl schwer; denn lang' hinterher
da wurde sie erst auf dem Müll wach.
Es glaubte ein Router aus Talle, dass manch‘ eine Jungfrau schon falle, wenn er ihr ganz schnell per HTML ... – der hatte sie wohl nicht mehr alle!
Es liebte ein Macho aus Tipp Erotik als Video-Clip, doch machte er lieber in hitzigem Fieber des öftern nach Bangkok ’nen Trip.
Es tötete einmal in Trift
ein Kerl seinen Nachbarn mit Gift und schaffte die Leiche fort aus dem Bereiche und ab in den Keller – per Lift.
Es klopfte ein Gastwirt aus Uekenpohl
im Bratrohr ganz sorgsam die Kueken hohl. Der Sinn der Verwandlung war keine Misshandlung, weil besser dann – sagt‘ er – sie bueken wohl.
Der Fußballer Schröder aus Varenholz,
der rühmt sich nicht nur für den klaren Bolz. Er weiß auch, in Talle, da wissen sie alle: Ich bin auch mit pechschwarzen Haaren stolz.
Ein Wanderer wollt' von Voßheide
zu Fuß an die schöne Ameide. Beim Umweg in Siekholz verlor er sein Herz stolz. Jetzt wohnen in Maßbruchweg beide.
Aus Vahrenholz und aus Veldrom,
da pilgerten welche nach Rom, verloren die Schuhe in Winsen(Strich)Luhe und fluchten ganz laut: "Düvelskrom!"
Vor Jahren im lippischen Waterloo,
warn nicht nur die Köter und Kater froh, weil Blücher den Korsen nach Brüssel ließ morsen – das wollten wohl seine Berater so.
Ein sinnliches Mädchen aus Wehren
verging fast vor heißem Begehren und tat drum an Knaben des öftern sich laben, und nicht nur mit Küsschen in Ehren.
Es fraß sich ein Trampel aus Wellentrup
in Köln mal randvoll mit der "Ääzezupp". Das konnte sein Magen nur schwerlich vertragen, und der reagierte mit Ausbruch drup.
Ein Wild‘rer im Dorf Wendlinghausen, der tat sich vor Kälte nicht grausen. Er suchte eiskalt im Lippischen Wald dem Förster die Katze zu mausen.
Ein Dorftrottelmensch hier aus Werl, das war ein geschwätziger Kerl: Er nannte es mächtig verdammt und verdächtig, dass Schampus im Glase ihm perl‘.
Es war eine Frau in Werl-Aspe mit Namen -hört,hört!- Ariaspe, der nicht zu ihr passte, und weil sie ihn hasste, erhängte sie sich dann in Maspe.
Ein Rheinländer spielte in Wiembeck zu Karneval ganz legitim jeck mit Saufen und Schunkeln von Früh bis zum Dunkeln und außerdem manch‘ einem Priemfleck.
Es war mal ein Dummbatz in Wissentrup, der warf auf sein Feuer ein Kissen drup. Da brannte sein Haus bis zum Dachstuhl ihm aus. Den schwelenden Rest nennt man Schwelentrup.
Ein Fremder kam einmal nach Wöbbel und sagte: "Ich hier kaufen Möbbel". Als Skinheads sich spreizten und Leute aufheizten,
da floh er dann doch vor dem Pöbbel.
Zwei niedliche Mädchen aus Wöhren, die knabberten ständig an Möhren und sagten den Leuten, das hätt‘ zu bedeuten,
dass sonst sie die Zähne verlören.
Ein Sticker vom Dorf Wörderfeld, der grüßte den Rest von der Welt. Doch weiß man noch nicht, ob was er verspricht,
in Wahrheit tatsächlich auch hält.
Zwei Buben aus Wülfer-Strich-Bexten, die waren beim Quasseln die kecksten. Der eine zog munter das Beinkleid herunter
und dreht' sich und sagte: "Jetzt leckste'n!"
Ein kölnisches Girl rief in Wüsten, geplagt von ganz wilden Gelüsten: "Ä, Pitter, wann küste?"
Da kam er und küsste die Spitzen an all' ihren Fingern.
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Leute von gestern
Es liebte Herr Richard Andree im Atlas am meisten die See. Da konnte er tauchen, auch ohne Verstauchen –
ganz anders auf Bergen im Schnee.
Es stemmt‘ König August der Starke mit einer Hand einmal ’ne Barke und warf sie als Gruß dem Feind auf den Fuß: „Dir zeig‘ ich’s, das ist eine Harke!“
Es schrieb mal Herr Issaak E. Babel aus Spaß mit ’ner silbernen Gabel. Doch hielt die nicht stand dem Druck seiner Hand und war drum bald irreparabel.
Es lag mal Herr Johann S. Bach
recht wütend des nachts lange wach. Der Grund: Seine Kinder versuchten geschwinder zu orgeln und machten nur Krach.
Der Tierkenner Karl Ernst von Baer verbreitete gerne die Mär,
„Geschichte der Tiere“ sei nichts als Geschmiere, doch gibt’s dafür keine Gewähr.
Der Mathe-Crack Johann J. Balmer galt lange als heftiger Qualmer. Dann rechnet‘ er aus:
„Da wird doch nichts draus“ und wurde des Lasters Zermalmer.
Es war wohl Enrico Barone, was Wirtschaft betrifft, ‘ne Kanone. Er rechnete weise die Werte und Preise,
doch selbst war geldlich meist „ohne“.
Der Afrikaforscher H. Barth ging gerne und häufig auf Fahrt im Auftrag von Andern. Da konnte er wandern und hat noch die Kosten gespart.
Es war wohl Herr Johann B. Basedow im Garten ganz selten im Grase froh. Dort konnt‘ er nicht tollen von wegen der Pollen: „Das geht nicht! Dann kitzelt die Nase so!“
Es war zwar der Mime A. Bassermann vom Sternzeichen Jungfrau, nicht Wassermann, doch als er mal fiel vom Rand in den Nil, da war er ganz sicher ein nasser Mann.
Es stocherte einmal A. Bebel
bei Nacht mit der Stange im Nebel. Er stocherte sehr und kam damit quer im Feld einem wütenden –webel.
Es war Alexander G. Bell der Telefonton viel zu grell. Er stellte sich vor,
es platze sein Ohr, und legte drum auf ziemlich schnell.
Es schaffte Herr Carl Friedrich Benz sein Auto zwar nicht mehr im Lenz, doch als er’s dann hatte zu Haus „auf der Matte“,
da gönnte er sich einen Brenz.
Der Völkerrechts-Prof. Friedrich Berber, der jobbt‘ auf der Uni als Werber für trockenen Wein. Erfolg: leider nein – das Zeug war noch wesentlich herber.
Es schätzte Herr Vitus J. Bering von Fischen vor allem den Hering. Doch sonderbar war (und vielen nicht klar): Von diesen nur solche, die e r fing.
Der Sterngucker Friedrich W. Bessel
saß ursprünglich ruhig im Sessel. Dann ging er auf Achse mit Stern-Parallaxe, und die stach die Fachwelt wie Nessel.
Es lag mal vor Jahren H. Bessemer
ganz bös mit der kölnischen Presse quer: Er hatte im Hirne die Bessemer-Birne. Dann stand in der Zeitung „Die esse mer.“
Es hoffte recht lange Ernst Bloch aufs Ende von Ärger und Joch.
Das Hoffnungsprinzip war wert ihm und lieb. Man sagt, er erreichte es noch.
Der Sprachwissenschaftler Franz Bopp beurteilte Sprachen salopp. Er nannte den Schritt von Deutsch bis Sanskrit
dann indogermanisch und grob.
Es zeigte Donato Bramante den Petersdom mal seiner Tante. Dort zeigt‘ er ihr das und dies mit viel Spaß, weil sie Renaissance noch nicht kannte.
Es hörte mal Wernher von Braun, der Mann dort im Mond sei ein Clown. Da hat er gebeten um ein, zwei Raketen, um selbst nach der Sache zu schau’n.
In Wirklichkeit war Alfred Brehm
zum Schreiben von Text zu bequem. Da schrieb er um vier eben den Anfang vom „Tierleben“ und knetete Tiere aus Lehm.
Es fürchtete Arnold von Bruck beim Tonsetzen äußeren Druck,
und weil er es hasste, wenn „auf“ man so passte, gab manchmal er selbst sich ’nen Ruck.
They say that one President Carter would like to be Knight of the Garter, but royal refusal
came after perusal of ledgers of peanuts and barter.
Es stärkte Herr Pablo Casals ganz gern für den Fall eines Falls mit Gaze und Resten von seidenen Westen dem Violoncello den Hals.
Privat hatte Cassiodor Herrn Kaiser Theoderichs Ohr. Dem schrieb er Geschichten von Weltenberichten und kam sich werweißwietoll vor.
Henri Alexandre de Catt hatt’s Vorlesen manchesmal satt
bei Friedrich dem Großen, weil der oft ’nen bloßen Versprecher ihm angemahnt hat.
Es nutzte Camillo Cavour den Krimkrieg mit reichlich Bravour. Napoleons Stütze war einiges nütze
bei seiner Vereinigungs-Tour.
They say that the poet Geoff Chaucer, quite angry, got hoarser and hoarser, ’cause some of his „Tales“ from England and Wales were burned just to fuel his saucer.
Es liebte der Schreiber S. Dach das Leben recht prall und nicht flach: „Voll Kaffee ein Kännchen, aus Tharau das Ännchen – da werd‘ ich doch gerne mal schwach.“
Es war wohl Herr René Descartes ins Denken unsterblich vernarrt. So sagte er sinnich: „Ich denke, drum bin ich und spiel‘ in der Welt meinen Part.“
Es lebte der Philosoph Deussen
recht lange im Freistaate Preußen. Das Denken der Inder (und nicht ihrer Kinder) erklärte von dort er den Reußen.
Es hatten dem Diokletian die Christen nichts Böses getan,
doch ließ er sie jagen, verhaften, erschlagen verblendet in grässlichem Wahn.
Es tüftelte Johann von Dreyse zu Hause und selbst auf der Reise um Zündnadelwaffen zur Jagd sich zu schaffen –
und das alles andre als leise.
Es setzte José N. Duarte ganz klar auf die falscheste Karte. Die brachte kein Glück, da trat er zurück weil sonst wohl der Tod seiner harrte.
Erst sah sich Herr Edwin E. Dwinger als Weltkriegsereignisbesinger. Dann schrieb er in Frechen von Dämmen, die brechen, so ostpreußisch-Komische Dinger.
Als Knabe verschrieb man Bob Dylan
mal stimmbruchverzögernde Pillen. Die schlugen nicht an, er wurde zum Mann und ließ nicht wie Lennon sich killen.
Frau Ana Mendoza von Eboli sah zeitlebens sicher den Ebro nie.
Doch galt sie als doof am spanischen Hof und wurde verbannt – auf den Stromboli.
Es scherte Johannes [aus] Eck der Standpunkt von Luther ’nen Dreck. Er drohte ihm an den päpstlichen Bann –
da hob sich der Luther hinweg.
Erst schrieb für den Meister Herr Eckermann, doch zeigt‘ er sich wesentlich kecker dann, und lebte er heute, dann sähen die Leute:
„Da schleppt er den Goethe im Trecker an!“
Es sucht‘ König Ed der Bekenner nach einem gemeinsamen Nenner, den Thron zu vererben und doch nicht zu sterben – doch war das am Ende kein Renner.
Es war König Edward der Erste von allen bei weitem der schwerste. Er schlug die Barone, doch galt auf dem Throne er sicher auch als der verquerste.
Es ging König Edward der Zweite
in Bannockburn unter und pleite. Das sah seine Frau in London genau und schaffte ihn bald an die Seite.
Es saß König Edward der Dritte in Frankreich schon fast in der Mitte.
Doch hundert Jahr‘ Krieg und dennoch kein Sieg – da kriegte er halt keine Schnitte.
Es war König Edward der Vierte, den’s geil nach dem Thronbesitz gierte. Da hat’s Parlament
noch selig gepennt, als er es dann ausmanövrierte.
Es ließ König Edward der Fünfte im Reiche die uralten Zünfte gewaltsam verbieten als nutzlose Nieten und nahm deren Ein- (und so) –künfte.
Es war König Edward der Sechste als „boy king“ nach Heinrich der nächste. Der machte dann schon die Reformation, weil stets er bei Tische noch kleckste.
Es war König Edward der Siebte,
der auch fremde Frauen gern liebte, zum Beispiel E. Terry: da blieb’s nicht beim Sherry, womit seinen Ruf er versiebte.
Es war König Edward der Achte, der sich aus Frau Wallis was machte
und nicht aus demThron und höfischen Ton. Drum schob man ihn ab nicht ganz sachte.
Es stellte der Zeichner Jean Effel sein Licht unter manch‘ einen Scheffel. Dann holte er‘s bieder
gelegentlich wieder und tat es in Wien auf den „Steffel.“
Es hielt einst der Doktor Paul Ehrlich die Syphilis wohl für entbehrlich und rührte drum an das Zeug „Salvarsan“ –
das machte dann manchen begehrlich.
Es rächte sich einmal F. Engels inmitten ‘nes großen Gedrängels, das einige Knaben veranstaltet haben, mit Kopfnüssen für diese Bengels.
Die Adligen derer von Este war’n lange Italiens Beste. Dann kam’s, wie es muss, und damit war Schluss heut‘ kennt man nicht mal ihre Reste.
Es machte der alte Euklid,
so sagt es ein uraltes Lied, auf Hochwildjagdhatz ’nen riesigen Satz, an dessen Sequenz er verschied.
Der Mathe-Prof. Leonhard Euler erlegte am Strand einen Heuler. Das brachte ihm leider
recht zahlreiche Neider, die dort sich zerrissen die Mäuler.
Der Kabarettist Werner Finck war schließlich den Nazis zu linck: Sein Haus „Katakombe“ erwies sich als Bombe –
trotz oftmals verschleiertem Winck.
Der Medikus Niels Ryberg Finsen konnt‘ über die Dunkelheit grinsen: Er wandelte die zur Lichttherapie zu Hause und auch in Marl-Sinsen.
Die Fischers sind bald schon Legion, und das in verschiedenem Ton: Ob Joschka, der Läufer, und Johann, der Käufer wer kennt die denn morgen noch schon!
Der Staatsrechtsexperte Fritz Fleiner
war sicher kein Freund von R. Steiner. Doch dass in der Schweiz noch heute sein Reiz was gilt, weiß bei uns doch fast keiner.
Es spielte Herr Friedrich von Flotow
anstelle von Fußball nicht Toto. Doch schrieb er die „Martha“ (so sagt’s die Encarta) und stellte sich kaum einem Foto.
Es hasste Herr Ferdinand Foch von Anfang deutlich den „Boche“.
Dann schrieb er nach Jahren noch „Die Memoiren“ und zeigte sich damit als Frosch.
J. Kinau, bekannt als Gorch Fock, ging öfters im Leben am Stock. Er schrieb er sich fast tot
an „Seefahrt ist not!“ und hatte auch sonst keinen Bock.
Es orientierte H. Focke beim Flug sich am „Lied von der Glocke“. Doch flitzten die Dinger wie’n Köter im Zwinger,
dann ging er ganz schnell in die Hocke.
Es knöpfte Herr Carl Philipp Fohr in Rom deutsche Maler sich vor. Dort ist er ertrunken. Das hat ihm gestunken – trotz zahlreicher Engelein Chor.
Herr Anthony Herman G. Fokker sah Flugzeugbau wohl ziemlich lokker. So zog es ihn hin ins deutsche Berlin – dann fiel in New York er vom Hokker.
Es galt Herr Karl Theodor Follen
studentisch als einer der Tollen. Er floh nach Amerika mit Schwesterchen Erika und ging dort in Yale in die Vollen.
Es war „der Barbierer“ Hans Folz geplatzt fast vor heimlichem Stolz:
Es war doch sein Meistersang beileibe kein Kleistergang und nichts für die Köpfe aus Holz.
They say that the actor H. Fonda once filmed in the valley of Rhondda the actions of fear,
some there and one here, and all the rest later out yonda.
Es baute Herr Pierre F. Fontaine Napoleons Kram an der Seine. Den nannte der „Sire“ bombastisch „Empire“
und hielt ihn für riesig mondän.
Im Grunde begriff Henry Ford das Fahren von Autos als Mord. Drum hatte er frech von Lizzies aus Blech gleich fünfzehn Millionen an Bord.
Es scherte den Prof. Sigmund Freud Zigarrenrauch nicht einen Deut. Er konnte verharren im Qualm von Zigarren und hat das (zu spät) dann bereut.
Es sang wohl Herr Alfred H. Fried
dem Frieden recht deutlich ein Lied. Drum wurde der Sänger Nobelpreisempfänger, und zwar auf des Friedens Gebiet.
Herr Friedrich, genannt Barbarossa, war einmal zu Gast in Canossa,
doch schmeckten bei Tische ihm dort nicht die Fische. Drum warf er sie raus in die Fossa.
Es hielt dieser Friedrich der Große die Hände nicht träge im Schoße. So spielte er Flöte
viel früher als Goethe und schubste Voltaire in die Soße.
Man bat mal Herrn Caspar D. Friedrich zur Kirche im rheinischen Kiedrich. Dort sollte ei malen ein Bild der Fialen,
doch fand er das einfach zu wiedrich.
Den Philosophie-Prof. J. Fries beschäftigte das und auch dies. Dann irrte er schändlich mit „ewig“ und „endlich“, womit er auf Ablehnung stieß.
Den Tierkenner Karlchen von Frisch beschäftigte vielfach der Fisch mit Tönen und Farben und krankhaften Narben und außerdem auch noch bei Tisch.
Beim Drucken bestand Johann Froben
penibel auf „unten“ und „oben“. Doch wenn’s ihn mal juckte und eh keiner guckte, hat gern er den Stehsatz veschoben.
Es forschte Herr Richard B. Fuller gewöhnlich mit großem Gebuller.
Beim Schwenken von Fächern auf schwankenden Dächern erfand er, so heißt es, den Schnuller.
Es lebte, so hieß es, W. Funk gewöhnlich mit riesigem Prunk, wobei er oft borgte,
und das wieder sorgte für ebenso riesigen Stunk.
Es hatte Verleger J. Fust mit Gutenberg Ärger und Frust. Er wollt‘ dessen Schulden nicht länger erdulden und nahm ihn sich kräftig zur Brust.
Es ärgerte Vasco da Gama die überaus boshafte Fama, er denke nur Schlechtes und tue nichts Rechtes und halte als Haustier ein Lama.
Der Jura-Prof. Eduard Gans
stand nicht in der Tradition Kants. Als Schüler von Hegel war fix er und kregel und machte Karl Marx fast zum Hans.
Es fühlte sich Karlchen de Gaulle in England nicht sonderlich wohl.
Drum dachte er schon sehr bald: „Invasion, dass Adolf der Teufel dann hol!‘“
Es hatte Agentenchef Gehlen im Grunde verschiedene Seelen: Wenn er spionierte und sich amüsierte,
dann ließ er’s an wirklich nichts fehlen.
Es galt der Wandalen-King Geiserich als durchsetzungsstark und nicht leiserich, doch brüllt‘ er Befehle mit eiserner Kehle,
dann war er am End‘ schon mal heiserich.
Es nannte der „Psycho“ Hans Giese den Vorteil der grünenden Wiese für Kerls unter sich und weit weg vom Strich – und mehr Theorien wie diese.
Es zeichnete Christian F. Gille Apoll mit ’ner niedlichen Zwille: Ein Stück zum Genießen und taugt‘ nicht zum Schießen, vor allem bei fehlender Brille.
Es graste Herr O.M. von Glasenapp
in Indien einmal den Rasen ab. Das war agronomisch zwar nicht grade komisch, doch lachte ’ne Kuh sich beim Grasen schlapp.
The works of composer Phil Glass are stressing the value of brass,
and those who can hear that will constantly fear that this means only gimmick and farce.
Es hielt wohl Herr Johann R. Glauber das Salzseensalz nicht für sauber, und drum stellte er
ein eigenes her: Das „Glaubersalz“ (Quatsch! Nichts als Zauber!)
Es dichtete Johann W. Gleim im Kriege erheblichen Schleim (vom Wein und der Liebe und wie er’s gern triebe)
und überaus schwächlich im Reim.
Es gönnte sich Christoph W. Gluck auf „Orpheus“ ‘nen kräftigen Schluck. Dann trug er zu Felde den Rest von dem Gelde und kaufte der Freundin ’nen Schmuck.
Es fand mal Herr Leo Gmelin per Zufall das Cholesterin. Das galt zwar als Schmach, doch machte das nach Herr Fleming beim Penicillin.
In Dänemark herrscht‘ König Gorm
in fast diktatorischer Form. Als alternder Zecher verwarf er den Becher – so schrieb es Fontane (nicht Storm).
The mathematician George Green was wielding a curious skean
when stuffing his money in pots made for honey: the funniest thing I have seen.
Es hieß mal, dass Tonsetzer Grieg bei Nacht in den Oslofjord stieg. Da sagte Peer Gynt:
„Ich glaube, der spinnt und schreibt eine Wassermusik.“
Francesco Maria Grimaldi, das Mathe-Ass, spürte im Schall die erleuchteten Wellen und klingenden Schellen
von Leuten wie G. Frescobaldi.
Es sagte Professor J. Grimm: „Was hier geschieht, ist ja recht schlimm! Ernst-August, der Scheißer, ist wahrlich kein Reißer – ist königlich solch ein Benimm?!“
Es tönte im Rundfunk A. Grimme mit unüberhörbarer Stimme: „Was mir an der Jagd besonders behagt, ist eher der Korn als die Kimme.“
Der glänzende Clown namens Grock
hatt‘ manchesmal gar keinen Bock, und ging bei der Geige der Bogen zur Neige, dann spielte er sie mit ’nem Stock.
Es zeichnete Marcel Gromaire versehentlich einmal Voltaire
mit Fesseln und Knebel. doch sah man’s im Nebel nicht gut, denn es war im „Brumaire“.
Es war wohl der Bastler Max Grundig der Radioherstellung kundig. Mit Schrauben und Löten
verdiente er Kröten und fand das – wen wundert’s – recht pfundig.
Es kam der Geschichtler H. Grundmann im Urlaub am dänischen Sund an. Dort wollte er schwimmen und etwas sich trimmen,
doch sank er sehr bald auf den Grund dann.
Es fand einmal Martin Gusinde in Feuerland hinter ’ner Linde zwei junge Pygmäen. Er lehrte sie säen und fütterte sie mit der Rinde.
Herr Gutenberg und seine Vettern, die konnten vielleicht nicht gut klettern, doch druckten sie Bücher auf trockene Tücher – und das mit beweglichen Lettern.
Es widmete Wander de Haas
sich gerne dem Helium-Gas. Dem schob er es zu, dass er mal im Nu nach schwieriger Krankheit genas.
Es stiftete einmal Hans Habe ein Fahrrad für Robert Mugabe. Der konnt‘ nicht begreifen:
„Es hat keine Reifen und hinten auch nicht mal ’ne Nabe.“
Es hielt mal der Tierfreund Ernst Haeckel zu Haus einen hungrigen Teckel. Den sah man stets futtern die Schrauben und Muttern
aus Haeckels unendlichem Säckel.
Wenn Julius Edler von Hann die Wetterberichte begann, dann stellt‘ zum Beweis für Schnee und von Eis das Kühlschrankgebläse er an.
Es dichtete Hartmann von Aue recht mittelhochdeutsch und ins Blaue zwei Artuslegenden mit offenen Enden und schwierig zu lesender Klaue.
Der Schauspieler Otto E. Hasse
hob immer sich ab von der Masse. Er ging in die Vollen in sämtlichen Rollen und zeigte dort einsame Klasse.
Es hatte Herr Johann U. Hegner am Friedensgericht viele Gegner.
Er ließ sich nicht blenden von Füßen und Händen und konterte immer verwegner.
Als Bildhauer war Bernhard Heiliger nicht grad das Idol mancher Eiliger. Er spielte „Assessor“
als Hochschulprofessor, doch das aber nur als Zeitweiliger.
Als Gottesmann wusste Karl Heim auf Menschliches oft keinen Reim. Zwar hielt er für zünftig „Das Weltbild zukünftig“,
doch Andere hielten’s für Schleim.
Im Grunde war Heinrich von Melk mit achtzehn schon welker als welk, und wenn er mal lachte, dann ächzte und krachte sein Leib wie ein altes Gebälk.
Der Schreiberling Heliodor beschrieb Äthiopiens Mohr. Er schob damit an den Action-Roman und kam sich werweißwiegroß vor.
Es machte mal Theodor Heuss Museumsbesuche in Neuss.
Er schmähte nicht nett den Filz und das Fett und ärgerte damit Herrn Beuys.
Es futterte Ludvig von Holberg ganz gern Schokolade von Stollwerck, die er gar erhob mit süßlichem Lob
zum hungervernichtenden Bollwerk.
Wahrscheinlich kannt‘ Herbert C. Hoover nicht Mosel und Saar und nicht Ruwer. Doch technischerseits, da kannte bereits als Schüler den Römer Vitruv er.
Als Medikus Christoph von Hufeland bei Eislaufen auf einer Kufe stand, da hatte er Glück beim Blick nach zurück, dass dort er die rettende Stufe fand.
Es hasste Herr Johann N. Hummel
gewöhnlich den lästigen Rummel bei seinen Konzerten in Anderleutsgärten mit heftigem Tastengefummel.
Es lästerte Ulrich von Hutten zwar nicht über mönchische Kutten, doch seine Reform
reichsrechtlicher Norm bescherte ihm „einen Kaputten.“
Es orientiert‘ sich J. Hutter als Täufer nicht grade an Luther, doch floh von Tirol nach Mähren er wohl,
denn dort schien ihm alles in Butter.
Es war wohl Herr August W. Iffland, der einst einen Ring an ein Riff band. Der sollte geziemen dem achtbarsten Mimen,
doch nur, wenn der nicht unter Kiff stand.
Es baute Herr Ernst E. von Ihne mit Vorliebe hohe Kamine. Das schätzten nicht alle im fraglichen Falle, besonders nicht bei der Marine.
Herr Ilja Arnoldowitsch Ilf geriet mal beim Schreiben ins Schilf. Da kam von der Alp „Das Goldene Kalb“ samt Buchdeckel schnell ihm zu Hilf‘.
Der „Turnvater“ Friedrich L. Jahn
brillierte ganz gern als Galan. Er konnte am Barren in Ausschnitte starren – und das noch sogar simultan.
They say that the ageing King James forgot all the names of the games
he wanted to play by night and by day with limerick-queens and their dames.
Der Rechtslehrer Rudolf von Jhering veschmähte den Bismarckschen Hering. Der schätzte das nicht
und warf ins Gesicht den Spruch ihm „Ich achte Sie ge-ring!“
Als Flieger bedient‘ Hugo Junkers sich immer der Dienste des Funkers. So konnte er finden, auch Unter den Linden,
die Richtung zum Eingang des Bunkers.
Gelegentlich spürte Curd Jürgens die schädlichen Folgen des Bürgens. Denn wenn der nur türkte, für den er da bürgte, dann traf ihn ein Anfall des Würgens.
Es war der Prälat Ludwig Kaas fünf Jahre vom „Zentrum“ der Baas, hat Adolf „ermächtigt“ und floh übernächtigt nach Rom, wo zum Schluss er noch saß.
Es schuf „achtundvierzig“ D. Kalisch
den „Kladderadatsch“ theatralisch. Er traf mit Couplets in Schwarze fast stets, und manchmal war’s recht martialisch.
Der Baumeister Jakob van Kampen vergaß mal in Häusern die Lampen.
Er konnt‘ deren Fehlen nie wieder verhehlen: Es fehlten die nötigen Krampen.
Die „Karschin“, Frau Anna L. Karsch, blies trefflich mit „Dichten“ den Marsch. Sie konnt‘ gut parieren
und improvisieren, doch Verse und Reime war’n harsch.
Es traf sich, dass Hans Hermann Katte, den Friedrich zur Flucht bequatscht hatte, den Kopf dann verlor mit Haut und mit Ohr –
Historiker kenn’n diese Platte.
Es konnt‘ Félix Kir nicht erhoffen, dass er da ins Schwarze getroffen: Sein Kir aus Dijon, so rot wie Bonbon, wird heute von Vielen gesoffen.
Es faulenzte Hans Helmut Kirst am Vormittag auf seinem First. Dann schrieb er um zwölfe sein Hauptwerk „Die Wölfe“ und sagte dem Lektor: „Du irrst!“
Man sagte, der Banker Karl Klasen
bezeichnete alle als Nasen, die eine Bilanz von vorne und ganz anstelle der Bild-Zeitung lasen.
Der Musikus Paul A. von Klenau verehrte Franz Nikolaus Lenau, was derart ihn plagte,
dass schließlich er sagte: „Wär’s möglich, dass dem ich ein Gen klau!“
Der Erdenbeschreiber Fritz Klute zollt‘ gern zwar der Eiszeit Tribute, doch Wassergeplätscher an jeglichem Gletscher –
da hatte er nichts mit am Hute.
Der Gynäkologe H. Knaus kannt‘ gut mit Verhütung sich aus. Er stellte den Wecker und selbst bei Gemecker schrie er, wenn der klngelte: „Aus!“
Es rückte Sebastian Kneipp dem Wasser ganz gern auf den Leib. So konnte er beten und gleichzeitig treten, doch das nur zum Zeitenvetreib.
Der Forscher L. Ritter von Köchel
brach wohl sich an Mozart die Knöchel, doch konnt‘ er im Krabbeln Verzeichnisse babbeln und starb auch nicht unter Geröchel.
Der persische Großkönig Kyros hielt Ordnung in sämtlichen Büros,
und dazu gehörte, was viele empörte, die Strafe fürs Essen von Gyros.
They say that the author Charles Lamb once sat in a pot full of jam. No wonder, he hated his trousers abated
and blaringly shouted, „Oh, damn!“
Es hörte mal Ferdi Lassalle ganz nah einen lautstarken Knall. Dann gab es wie Pfeffer ‘nen tödlichen Treffer, und tot war er lang‘ vor dem Fall.
Es zog einst der Physiker Lecher gern Leitungen über die Dächer. Dann schrieb er der Zeitung: „Ich hab hier ’ne Leitung, mit Doppeldraht – deshalb nicht schwächer.“
Der Jugendstilkünstler M. Lechter, der sorgte ganz gern für Gelächter. Auch trug er die Sorge für Stefan George: als Buchbinder war er kein schlechter.
The General Robert E. Lee
said musingly suddenly „Gee! What if we can Grant get leaning aslant, then we’ll win the war and not he!“
There was a young writer, George Lillo, who once burned a hole in his pillow.
The reason was this: He was full of bliss when smoking his first cigarillo.
The forthcoming doctor Joe Lister was learning his trade on a blister, and many years after
he’d chuckle with laughter about his large file called a xyster.
Es ärgerte Theodor Litt die Anrede „Theodolit“. Er ließ sich nicht gehen, doch konnte man sehen, wie unsäglich Theodor litt.
They say that the ageing Lloyd George fell victim at lunch in a forge, was utterly shaken by poisonous bacon, and couldn’t just help but regorge.
Es schrieb Herr Guillaume de Lorris
im Grunde mal das und mal dies. Dann fing er zwar an den Rosenroman, doch fand er den bald ziemlich mies.
Es wurde der Drucker Hans Lufft zu Hause auch schon mal geknufft.
Das fand er nicht gut, doch ist seine Wut gewöhnlich sehr bald schon verpufft.
Es wusste der Kirchenmann Lullus natürlich vom alten Lukullus. Doch tat ihn verdrießen das bloße Genießen,
drum hielt er sich mehr an Catullus.
Als Physiker hatte O. Lummer bestimmt nichts am Hut mit dem Hummer. Doch wollt‘ er beim Essen das auch nicht vergessen. Das schuf ihm zu Hause nur Kummer.
Es tanzte der Staatsmann Lumumba im Dienst höchst wahrscheinlich nie Rumba. Doch tat er sein Leben in Mörderhand geben und landete unter ’ner Tumba.
Es druckte Herr Martin Luserke
ganz gerne die eigenen Werke. Auch liebte er sehr die „Schule am Meer“ auf Juist als ein Zeichen der Stärke.
Der Tonsetzer Theo Mackeben konnt‘ gut von dem Notenkram leben.
Beim „Zapfenstreich“ gingen dann alle zum Singen und anschließend noch einen heben.
Der Tonsetzer Bruno Maderna schrieb nix so in Richtung „Klein Erna“ Sein Zwölfton-Duett „Von A bis nach Z“
zielt eher da schon nach „Aeterna“.
Es liebte der olle Karl Marx in London die riesigen Parks, und deswegen haben sie dort ihn begraben – trotz allen rhetorischen Quarks.
Es malte der Maler Masaccio gern Szenen von diesem Boccaccio. An etlichen Stellen bei seinen Modellen betätigte er sich als Macho.
Ein Mediävist namens Meinrad
erfand mal im Kloster das Einrad. Dann wurd‘ er erschlagen zur Klärung der Fragen: „Ja, ist das nun mein oder dein Rad?“
Der Klostermann Gregor J. Mendel entdeckte nicht nur am Lavendel
Vererbungsgesetze. Er knüpfte auch Netze für Fischer des Ortes Sankt Wendel.
Als Knabe, da hatte Fürst Metternich, der tapfer dem älteren Vetter glich, beim Apfelklau’n Mut.
Er sagte: „Na gut, wenn’s sein muss, mein Lieber, dann kletter‘ ich!“
Der Tonsetzer Giacomo Meyerbeer nahm öfter auf Parties die Leier her. Er spielt‘ umso freier, je älter die Leier –
als wenn er so gierig wie’n Geier wär‘.
Es predigte oftmals Ernst Michel die Story vom Tod mit der Sichel. Doch brachte der Tod ihn nicht aus dem Lot – er half ihm noch nach mit ’nem Stichel.
Es rührte die Dichterin Miegel zu Mittag gerade im Tiegel. Da kam mit der Post ein Brief voller Rost und sichtbar erbrochenem Siegel.
Es grantelte Robert von Mohl:
„Die rechtliche Lage ist hohl. Es muss sowas ge’m wie Rechtsstaatssystem, dann geht es den Bürgern hier wohl.“
They say that Thelonius Monk considered „Traditional“ junk.
However, some pieces he played for his nieces infrequently, when he was drunk.
In Bayern, da war Lola Montez wohl Gegenstand manchen Affrontes. Dann musste sie gehen, und übers „Geschehen“,
da fragte man ratlos „Wie konnt‘ es?“
Als Mädchen schrieb Elsa Morante Gedichte für Onkel und Tante. Doch taten die holpern und manchmal auch stolpern, bis endlich das Versmaß sie kannte.
Es fand Alfred Meyer (auch „Munkepunke“) durch Zufall im Haus eine Kellerunke. Die ließ er mit schlichten Gewürzen sich richten und aß sie zu Mittag mit Kaperntunke.
It once was admitted by Nash that some of his buildings were trash: „The Royal Pavilion is deeply civilian, but earned me a million in cash.“
Es trug Friederike C. Neuber
Parfüm auf mit ohne Zerstäuber. Sie warf‘ von der Bühne „Hanswurst“ raus ins Grüne und knöpfte sich vor dann „Die Räuber“.
Als Schüler war Richard M. Nixon nun wirklich nicht einer der fixen.
Doch dann im Senat, da stand für Spagat sein Name und vornehmlich „tricksen“.
Es knallte bei Alfred Nobel gewöhnlich recht heftig und schnell, wenn so eine Mine aus Sprenggelatine
mal hochging wie sein Naturell.
Ein Ärgernis für Emmy Noether, war‘n zahlreiche Nachbarschaftskoether: (Oft war’n die am Raufen und machten auch Haufen.)
Die schlug sie schon mal auf den Poether.
Es schwärmte der Schreiber Novalis: „Ich schätze die Wirkung des Kalis, besonders, wenn Knaben ein Wunderhorn haben –
doch das nur ‚cum grano -hm - salis‘“.
[Jetzt schweife ich ab, liebe Leute: Novalis ist einfache Beute. Vor allem, da er, so zeigt es sich her, sich nicht vor Vergleichsdiebstahl scheute].
Da schimpfte der Dichter Brentano: „Dem tret‘ ich in ‚Schinken Serrano!‘ Novalis ist krank und doof durch die Bank – mens sana in corpore sano!
Das Wunderhorn ist nun mal meins
und Achim von Arnim auch seins. Mit diesem Plagiator und Wort-Usurpator da werden wir beide nie eins!“
[Ich schweife zurück, liebe Leute, und das „hic et nunc“ (also heute).
Auch tut es mir leid um alle die Zeit, da niemand der Diebstahl erfreute].
Herr Nurmi, mit Vornamen Paavo, der hörte des öfteren „Bravo“ für alle seine Siege der Langstreckenriege –
und nicht zu vergleichen mit AWO.
Es reichte Herr Milton Obote den Staatsgästen nicht mal die Pfote. Doch dann stürzte ihn der Idi Amin und herrschte nach eignem Gebote.
Es kannten den alten Carl Orff die Kinder in jeglichem Dorf. Sein „Instrumentarium“ war zwar kein Herbarium, doch brauchte es auch keinen Torf.
Es führte der Lehrer Origenes
als Leben ein ziemlich gediegenes. So hielt er den Braten für besser geraten, „als wenn ich die Beine der Fliegen ess‘“
Es zeichnete Isaak Ostade die Linien selten gerade.
Das sei dort im Dorf, doch alles nur Torf, sprach er, und drum hielt er’s für fade.
Der Rom-Imperator M. Otho war öfter in Rom als in Vlotho, dem Dorf an der Weser. Als Vorschriftenleser
bevorzugte „pars“ er „pro toto“.
Der Dichter und Schreiber Karl Otten lief „Adolf“ davon zu den Schotten. Doch später zog’s ihn ins Schweizer Tessin. Er wollt‘ nicht in Deutschland verrotten.
Es kannte der alte Ovid wahrscheinlich den Satz des Euklid. Doch weil er mit Mathe am Hute nix hatte, ist’s einsichtig, dass er ihn mied.
Es schimpfte der Film-Guru Pabst:
„Wie du dich an Filmgagen labst, mein lieber Hans Moser, zeigt mir, du bis loser als das, was dem Film du selbst gabst!“
Der Bildschnitzer Michael Pacher aß fünfzehn Stück Torte bei Sacher.
Sein Darm gab dann mehr als das davon her – und Pacher hieß dann nur „der Kracher“.
Der Buchhändler Johann P. Palm erahnte Napoleons „Qualm“. Dem war das zu bitter Palm kam hinter Gitter
und ward füsiliert auf ’ner Alm.
We know that Queen Catherine Parr did not have to go very far with Henry, her king. The easiest thing: survival – the door left ajar.
Für Dreiecke fand Herr Pascal die Beispiele fast überall. Doch war es das seine und zwar dieses eine, ein äußerst besonderer Fall.
Es reizte mal Louis Pasteur
beim Skat „ohne vier“ und auf „Coeur“. Da fand er „den Alten“ im Stock, und es schallten die Rufe der andern: „Malheur!“
Sir Walter Horatio Pater, who quarrelled, one day, with a waiter,
said, „If you came later to me for to cater, you’d see that I’ve just lost a gaiter.“
Der Herforder Bürger-Chef Quentin verfolgte ’ne Abitur’jentin in jüngeren Jahren und nachts hingefahren,
kam er dann doch ziemlich verpennt hin.
Es fühlte sich Gottfried W. Rabener erhaben und dann noch erhabener. Dann starb er als Stift von Jonathan Swift und wurde ein Untergegrabener.
Es hatte Herr Leo von Ranke ’ne außergewöhnliche Pranke, und wollt‘ er begrüßen die Hand seiner Süßen, dann sagte die meistens „Nein, danke!“
Der Maler und Zeichner A. Rethel
verirrte sich einmal in Bethel, wo heftig er fluchte, als nutzlos er suchte die Richtung und auch seine Ethel.
Der Foto-Mann Jacob A. Riis belichtete das und auch dies an Filmen und Platten,
die Schwachstellen hatten, und all diese Bilder war’n mies.
The medical doc F.C. Robbins discovered when toying with bobbins a polio blocker, and as a great shocker
he tried it right out on some dobbins.
Es kam wohl Herr Ferdi von Saar im wirklichen Leben nicht klar. So schoss er sich tot in innerster Not – man weiß nicht, ob’s wirklich so war.
Es stürzte der Groß-Sultan Saladin durch Zufall mal unter dem Baldachin. Er schalt seinen Diener, ’nen argen Schlawiner: „Du bist mir ein lausiger Paladin!“
Es zeigte der Eisläufer Salchow
den „Salchow“ am Rand von Klein-Malchow. Der ging ihm daneben, da plumpste er eben ganz ungelenk auf seinen Balch-ow.
Den Schreiberling Pedro Salinas erfreute der Reiz Palästinas.
Er aß Pampelmusen und hielt sich zum Schmusen vor allem an knusprige Tinas.
Der Studiker Karl-Ludwig Sand nahm kurz seine Knarre zur Hand, und Kotzebues Leben tat’s bald nicht mehr geben –
der Schuss kam zu schnell und rasant.
Es mochte sich William Saroyan am Neuwagen nicht so recht freuen. Der Grund: Das Getriebe erzeugte Geschiebe. Da kaufte er halt einen Neuen.
Zu Lebzeiten schon galt W. Sauer als namhafter Orgel-Erbauer. Doch was er so dachte und wie er die machte – das wüsste man gerne genauer.
Der Baumeister Hans B. Scharoun
hatt‘ meistens zwar reichlich zu tun. Doch nahm er sich Muße und rupfte als Buße zu Weihnachten einmal ein Huhn.
Es ärgerten Leonhard Schäufelein beim Werken die Sägemehl-Häufelein.
Dann zog aus der Tasche zum Trost er die Flasche und brummte: „Na, prost denn – ich träufel‘ ein.“
Bekannt war Herr Ferdi von Schill für seinen gewaltigen Drill. Das war nicht gesund:
Er fiel bei Stralsund im Mai (und nicht etwa April).
Als Schullehrer fand Otto Schmeil die Stunden in „Bio“ nicht geil. Er wirkte enorm und brachte Reform und bot sie als „Flora“-Buch feil.
Es klatschte mal Johann G. Schnabel beim Kopfsprung genau auf den Nabel. Der Arzt sagte frech: „Da hamse nun Pech, der Nabel ist irreparabel.“
Es glaubte Herr Johann S. Schuckert,
er hätt‘ seinen Kaffee gezuckert. Doch war die Substanz aus Zucker nicht ganz und hat darum kräftig gegluckert.
Verärgert sprach Robert F. Scott im Hinblick auf mancherlei Spott:
„Es soll nicht Amundsen den Südpol verhunzen. Drum vorwärts, ihr Männer, und flott!“
Insgeheim hielt Herr Sir Walter Scott einen Teil seiner Werke für Schrott. Aber wenn das wer hörte,
explodiert‘ er und röhrte: „Sagen’s bloß das nicht weiter, o Gott!“
Wenn einmal Herr Augustin Scribe zu Haus ein Theaterstück schrieb, verschmähte der Prasser bei Durst „Das Glas Wasser“,
so dass ihm das Weinfass nur blieb.
Der Grafiker Lasar Segall war schon ein besonderer Fall: Er leugnete nie sein Vorbild-Genie, und das war nun einmal Chagall.
They say that at school P.B.Shelley once stumbled and fell on his belly. He wasn’t quite sure, if there lay manure, but nevertheless found it smelly.
There was a young poet, James Shirley,
who loved to play jokes on his girlie. He lured her to bowers at midnightly hours, and afterwards said, „You’re too early.“
Der Sprachforscher Theodor Siebs erforschte den kleinlichsten Pieps.
Doch war’n Manuskript mal schlampig getippt, zerriss er es gleich und zerrieb’s.
Der Philosophie-Prof. G. Simmel verabscheute Erdengewimmel. Er suchte vergebens die „Züge des Lebens“
auf Erden und später im Himmel.
Es jagte mal Frankie Sinatra am Fuße der ganz hohen Tatra nach Strich und nach Faden durch Kurven und G’raden in so einem Flitzer von Matra.
Es ließ einst der Dichter John Skelton den Kardinal Wolsey nicht gelten. Er wünschte ihm schnell den Teufel ans Fell – es war’n halt verschiedene Welten.
Der klassische Bildhauer Skopas
war nicht grad der größte Europas. Doch schuf er Ikonen der Kampf-Amazonen als Miniaturen in Topas.
Es war der Baronin de Staël ihr Dasein als Frau nicht egaël. Drum schrieb sie „Delphine“
mit seliger Miene und lebte den Text gleich einmaël.
Es ging bei Charlotte von Stein Herr Goethe zwar aus, doch nicht ein. Die Trennung am Lido beschrieb sie in „Dido“
und ließ den Herrn Goethe dann sein.
Es wollte der Freiherr vom Stein berühmt nach dem Tode gern sein. Er trieb zur Entfaltung vor Ort die Verwaltung und ging (in Geschichtsbücher) ein.
Es malte Herr Edward von Steinle von Mädchen am liebsten das Beinle, und war’s dann vorbei die Anpinselei, dann trank er mit ihnen ein Weinle.
So groß war das Mundwerk von Stentor:
er brauchte zum Schrei’n keinen Mentor. so dass, was er brüllte den Erdball erfüllte – und’s cornische Dörfchen Bolventor.
Es werkelte Heinrich von Sybel und bohrte ein Loch für ’nen Dybel.
Dann aß er beim Schrauben verdorbene Trauben und fühlte sich widerlich ybel.
The President William H. Taft once went on a trip on a raft. Beyond his inspection his crew changed direction
and claimed it was done by the draught.
The President Zachary Taylor began his career as a jailer. A little he knew of „Tippecanoe“ and died as a heavy „inhaler“.
Es wandelte Gerhard Tersteegen von Mülheim bis Moers auf den Wegen von Mystik und Geist, was neuhochdeutsch heißt: Geheimnis, Gespenst – welch ein Segen!
Es schuf Nicodemus Tessin
Barockhäuser niemals in Wien. Er macht‘ den Barock in Schweden zum Schock, und deshab verehrte er ihn.
Der Wirtschaftsmann J.H.von Thünen verlief sich im Urlaub auf Fünen,
gezielt und zur Schau weit weg von der Frau – na, wo wohl? Ja, klar: in den Dünen.
Es war zwar Herr Tiglatpileser als König (und nicht nur Verweser) des Reichs der Assyrer
kein Thema für Dürer, doch schätzten ihn sehr die Malteser.
Es hatte der Feldherr J. Tilly ’nen Diener, der hörte auf „Willy“. Den ließ er stets schreiben auf Brettern und Scheiben
und zeichnete „loco sigilli“.
Es musste bei J.H.W.Tischbein der Wein auf dem Tisch immer frisch sein. Da brachte ihn Goethe beim Zeichnen in Nöte und warf ihm ins Glas einen Fisch rein.
Es fand sich Herr Josip Broz Tito gezeichnet auf einem Sgraffito, verkündet‘ mit schallen- dem Lachen Gefallen und zeichnete unten ab „dito“.
The President Harry S. Truman
considered succession quite human. He fiercely detected all those who objected rebuked them in all sorts of Yuman.
They say that the President Tyler once scoffed at his daughter Delilah.
He then climbed the steeple and told all the people, „Just if you can’t get her, beguile ‘er“.
Der Buchdrucker Johann F. Unger brach einmal zuammen vor Hunger. Das kannte man nur
als „Unger-Fraktur“ und drucktechnisch-schräges Gelunger.
Es wollte Herr Martin Van Buren im Winter in Württemberg kuren. Dort traf er ’ne Dame, Viola ihr Name,
und folgte im Schnee ihren Spuren.
The seafaring Georgie Vancouver lost course in a tricky manouevre. He said to the girl who offered her pearl, „be quiet, or I’ll just remove yer.“
Der Physiker John H. Van Vleck bewahrte in einem Versteck den Preis von Nobel. Dann schickte er schnell die restlichen Mitwisser weg.
Es schrieb wohl als Kind Clara Viebig
mit rechts oder links ganz beliebig. Dann lobte der PEN ihr Werk „Kreuz im Venn“ – da wurde das Schreiben ergiebig.
Es hatte Luchino Visconti mal Krach Herrn Carlo C. Ponti.
Der meinte mit „Reifen“ die filmischen Streifen und nicht nur die Reifen von Conti.
Es hatte der Römer Vitruv als Baumeister schon einen Ruf, bevor noch in Rom er Tempel und Dom
und sonstwas Gebäudiges schuf.
Es hängte als Knabe W. Vocke gern jede erreichbare Socke ganz früh im Advent, und zwar vehement dem Nikolaus an seine Glocke.
The jingoist William Walker
was rather an eminent talker. He fought a few wars and shot a few boars as being a pretty good stalker.
Quite cleverly noticed James Watt the impact of steam on a pot. He put on the lid,
but sadly it slid, and “scalded” was all that he got.
Es futterte einmal Max Weber bei Tische zuviel von der Leber, was ihm nicht bekam. Da dacht‘ er voll Gram:
‘Vom Rind ist’s doch besser als Eber.‘‘
Recht sauer war Anton von Webern beim Tennis, wenn andre mit Hebern ans Laufen ihn brachten. Dann wollt‘ er gern trachten
nach’m Leben den flinkeren Gebern.
Quite angry was actor John Wayne when apple-juice came as a stain on collar and pants and tickled like ants. He tried to remove in vain.
Es kamen Herrn Alfred L. Wegener im Leben kaum etwas gelegener als Schirme und Mützen. Die konnten ihn schützen, denn schließlich stand grade im Regen er.
Es spaltete gern Herbert Wehner
politisches Holz wie sonst keener. Er fällte galant den Freund Willy Brandt und freute sich mehr noch als jener.
Bei Nacht komponierte Kurt Weill am liebsten auf schwingendem Seil.
Dort kam er auch besser auf Macky und Messer und bot für drei Groschen ihn feil.
Es wollte Herr Johann W. Wichern das Leben von Schwächeren sichern und dachte sich aus was raues als Haus.
Das bracht‘ seine Gegner zum Kichern.
Es glaubte der große Sir Winston nicht Hirn- oder andren -gespinsten und tat sich auch weigern, wie folgt, falsch zu steigern
von „drin“ über „drinner“ „am drinnsten“.
Es war‘n für Chemie-Prof. G. Wittig Syntheseprobleme nicht strittig. Bei Geometrie verzagte er nie und setzte die Hälfte stets mittig.
Herr Christian Freiherr von Wolff, der dachte gern nach in Saint-Nolff normannisch-bretonisch und kegelschnitt-konisch, und hinterher spielte er Golf.
Der Maler und Graphiker „Wols“,
der malte am liebsten auf Holz. Er hieß Wolfgang Schulze und hasste die Schnulze. Verständlich: Darauf war er stolz.
Es lieferte Theophil Wurm den „Braunen“ gern manch‘ einen Sturm.
Die Predigten, Reden war’n Mahnung für jeden – und nicht nur im Elfenbeinturm.
Gelegentlich litt Frau Xanthippe an Schnupfen und fiebriger Grippe, und dann schikanierte und terrorisierte
sie Sokrates und ihre Sippe.
Es dachte der Schriftsteller Xenophon beim Feldzug des Kyros an Rückkehr schon. Dann führte er sausend den „Zug der Zehntausend“ und machte in Trapezunt Endstation.
Es fragte der Dichter W. Yeats beim Deutschlandbesuch mal „wie geats?“ Da kriegt‘ er zu hören (so wollte er schwören) die Antwort des Andern: „So steats“.
The Irishman William B. Yeats
once stood at an Englishman’s gates. This man let him wait and, testing his gait, he told him to roll off on skates.
They say that the poet Ed Young reciting, once twisted his tongue.
And all those who heard him found it absurd and dumped him at night in the dung.
Es hieß mal, Carl Theodor Zahle behauptete tausende Male, Familiengeschichte sei nichts für Gedichte:
Sein Vorfahr‘ sei Karlchen der Kahle.
Der Züricher Schreiber Ernst Zahn brach Heimatlandthemen gern Bahn. Nun ging das nicht ohne die vielen Kantone – geplant oder einfach spontan.
Es druckte der Drucker G. Zainer die Bibeln wie vor ihm sonst keiner. So haben die meisten Antiqua und Leisten – das schätzen noch heut‘ die Lateiner.
Es schätzte der Musikus Zappa
zu Mittag durchaus einen Grappa. Den hatt‘ er dabei beim Film „Gelber Hai“ und schenkte ihn dann seinem Papa.
Es tüftelte einmal Carl Zeiß an Linsen die Birne sich heiß.
Da sprach seine Irma: „Verkauf‘ doch die Firma!“ Doch ging er nur „stiften“ – wie weis‘!
Dialoge
Es sagte ein Teller zur Tasse: „Du bist ja mehr Masse als Klasse. Auch geht mir dein Henkel enorm auf den Senkel.
Ein Mist, dass nur ich zu dir passe!“
Da sagte die Tasse zum Teller: „Du bist ein erbärmlicher Preller. Ich fasse auch ohne dich „Saft“ von der Bohne. Dich stellt man dann schon in den Keller!“
Es sagte ein Stühlchen zum Tisch: „Ich glaube, du riechst nicht sehr frisch. Da haben wohl Leute von gestern bis heute auf dir filetiert ihren Fisch!“
Da sagte das Tischchen zum Stuhl:
„Du riechst ja auch selbst nicht grad cool. Da taten wohl Hintern zu lang überwintern. Das buch‘ ich mal ab unter ‚Pfuhl‘!“
Es sagte ein Feger zum Blech:
„Bei Licht beseh’n bist du zu frech. Du schabst übern Boden, als sängest du Oden – sei froh, dass mit dir ich noch sprech‘!“
Da sagte das Blech zu dem Feger: „Du bist doch ein Ärger-Erreger.
Im Staub herum wirbeln und’s Haar dabei zwirbeln, das ist ja nun auch nicht integer!“
Es sagte ein Hammer zum Beitel: „Ich hau‘ dir eins über den Scheitel, damit du schön stichst
und Maserung brichst. Drum mach schon und sei nicht so eitel!“
Da sagte der Beitel zum Hammer: „Du redest, als wärst du ein Strammer. Doch schlägst du zu schwach, kriegst niemanden wach.
Dein Image hat etwas von Jammer!“
Es sagte ein Mäher zum Rasen: „Ich komm‘ heute wieder mal grasen. Ich spiele Friseur, und gibt’s ein Malheur, dann kannst du ja herzlich gern rasen.“
Da sagte der Rasen zum Mäher: „Komm her, aber bloß nicht als Näher. Ich will keine Rillen, wo dann diese Grillen sich darbieten Elster und Häher.“
Es sagte ein Zieher zur Schraube:
„Du kommst jetzt mit mir in die Laube und hältst dort den Winkel, entworfen von Schinkel – so hieß doch der Kerl, wie ich glaube.“
Da sagte die Schraube zum Zieher:
„Du riechst ja verdächtig nach Bi-er. Hier wird’s nix mit Schrauben, das kannst du mir glauben. Drum pack dich gefälligst von hi-er
Es sagte zum Faden die Nadel:
„Aus Edelstahl bin ich, von Adel. Dich zieh‘ ich nur mit auf Schritt und auf Tritt und näh‘ ohne Fehl oder Tadel.“
Da sagte zur Nadel der Faden: „Bescheidenheit könnte nicht schaden.
Was schaffen Geräte wie du denn für Nähte, wär’n sie nicht mit Fäden beladen!“
Es sagte die Feder zur Tinte: „Das ist ja hier wie in der Pinte. Ganz voll bis zum Rand und dann in der Hand
die reizvollsten Strich-Labyrinthe!“
Da sagte die Tinte zur Feder: „Nun, zieh‘ nicht so dämlich vom Leder! Im Zickzack zu laufen nach heftigem Saufen – das kann doch problemlos ein Jeder!“
Es sagte zur Tür mal die Klinke: „Sieh her, wie ich blitze und blinke. Als Tür musst du darben in Lacken und Farben – absonderlich ist diese Schminke!“
Da sagte zur Klinke die Tür:
„Ich kann ja wohl gar nichts dafür. Doch bin ich aus Holz und das ist mein Stolz, denn du wirst mal Schrott für und für!“
Es sagte zum Messer die Gabel: „Du schneidest ja höchst miserabel.
Auf dir kann man reiten und angenehm schreiten – für’n Schneidgerät impraktikabel.“
Da sagte zur Gabel das Messer: „En Kölle, do wörste ne Schesser. Und gibt es mal Suppe,
bist du denen Schnuppe – mit mir essen die dann viel besser.“
Es sagte ein Hemd mal zum Kragen: „Ich bin es jetzt leid, dich zu tragen. Ich werde beim Schneider an Stör und an Eider
Befreiung von dir mal erfragen.
Da sagte der Kragen zum Hemd: „Du hast mich zwar lange gestemmt. Doch wenn ich dir fehle, dann sieht man die Kehle, den Specknacken, da, wo er schwemmt.“
Es sagte ein Buch zum Regal: „Die Bretter hier sind eine Qual. So hart ist mein Lager, so schmucklos und mager und außerdem auch noch banal.“
Da sprach das Regal zu dem Buch:
„Ihr seid doch als Gäste ein Fluch. Ihr lasst euch nur tragen, wisst Dank nicht zu sagen und protzt noch mit Leder und Tuch.“
Es sagte der Mann zu der Maus: „Es ist hier wohl niemand im Haus.
Und sollte wen freu’n ’s „Hen dia dyoin“, dann mach ich mir auch nichts daraus.“
Da sagte die Maus zu dem Mann: „Wie gut ich mit dir es doch kann! Die anderen alle bereiten die Falle,
die mir an den Kragen soll dann.“
Es sagte das Haus zu dem Hof: „Das Rumsteh’n hier finde ich doof. Ich könnt‘ auf der Tenne Getanze, Gerenne genießen bei zünftigem Schwof.“
Da sagte der Hof zu dem Haus: „Nun mach dir man gar nichts daraus. Denn Tassen im Schrank sind auch eine Bank – die Scherben dagegen ein Graus.“
Es sagte der Dichter zum Denker:
„Sie machen gewaltige Schlenker und lassen beim Denken das Hirn mich verrenken, fast so wie der geistige Henker.“
Da sagte der Denker zum Dichter: „Was sollen die vielen Gesichter
beim Interpretieren die Logik verlieren – da hätte ich gern einen Schlichter.“
Es sagte der Hase zum Igel: „Ich sehe da hinten im Spiegel das Igelweib lauern. Das lässt mich erschauern.
Dann ist ja die Wette im Tiegel.“
Da sagte der Igel zum Hasen: „Dann lass doch ‚Halali‘ mal blasen. Ich seh‘ dort im Spiegel ‘nen kräftigen Beagle. Der bringt dich ganz sicher zum Rasen.
Es sagte zur Schwester der Bruder: „Du bist ein abscheuliches Luder. Du machst mich zum Reh, so wie ich es seh‘, und schmeißt dich dem König ans Ruder!“
Da sagte zum Bruder die Schwester: „Was soll denn bloß dieses Geläster? Bei Hof geht’s uns gut, da gibt’s ein Statut, und du wirst mein Haustier, mein Bester!“
Es sagte das Farbband zum Drucker: „Mich stört dieses laute Getucker und wie diese Typen Klavier auf mir ypen – das ist wohl kein Schlecken von Zucker.“
Da sagte der Drucker zum Farbband:
„Wo immer ich, als ich dich warb, stand, mich würd‘ int‘ressieren in Künstlerquartieren, wie dich wohl der große Hans Arp fand.“
Es sagte die Pumpe zum Reifen:
„Dich sollte man spiegelblank schleifen. Dann schabt das Profil nicht länger so viel und lässt sich viel besser ergreifen.“
Da sagte der Reifen zur Pumpe: „Geschliffene Reifen sind plumpe.
Die mögen auf G’raden zwar niemandem schaden, doch sind sie in Kurven Gelumpe.“
Es sagte das Kind mal zum Kegel: „Du bist gegen jegliche Regel zur Erde gekommen, hast Platz weggenommen,
und außerdem bist du ein Flegel.“
Da sagte der Kegel zum Kinde: „Und bin ich hier auch nur Gesinde, will trotzdem ich‘s wagen, dir deutlich zu sagen, was du mich mal kannst – und verschwinde!“
Es sagte die Birne zur Lampe: „Du bist eine schreckliche Schlampe. Dein Schalter macht’s dunkel, er sorgt für Gemunkel und ist auch zu schwach für ’ne Krampe.“
Da sagte die Lampe zur Birne: „Dir ist’s wohl zu heiß um die Stirne. Pass auf, sonst passiert, was dich ramponiert – dann platzt dir der Wendel im Hirne!“
Es sagte zur Brille das Auge:
„Du glaubst wohl, dass ich hier nichts tauge. Du machst mir als Brille die Nase zur Rille und treibst ins Gesicht mir die Lauge.“
Da sagte zum Auge die Brille:
„Das war so des Kopfträgers Wille, und sollte ich gehen, dann kannst du nichts sehen, dann sorge ich optisch für Stille.“
Es sagte der Haken zur Öse: „Wenn ich mich jetzt gleich von dir löse,
dann rutscht der BH, und dann steht sie da und ist auch vermutlich sehr böse.“
Da sagte die Öse zum Haken: „Wir sollten so’n Unfug nicht quaken. Viel besser, wir walten
des Amtes und halten das Oberteil fest wie zwei Kraken.“
Es sagte der Sclüssel zum Schloss: „Wie ich doch das Schließen genoss! Man sagt zwar, das Schließen sei fast so wie Schießen,
doch schätze ich mehr das Geschoss.“
Da sagte das Schloss zu dem Schlüssel: „Du hast doch ’nen Sprung in der Schüssel! Das Schließen genießen fast so wie das Schießen –
versenk‘ dich in Rhein oder Düssel!“
Es sagte ein Lehrling zum Boss: „Sie sitzen auf arg hohem Ross. Die Menschen gut führen, Befindlichkeit spüren – da braucht es ’nen wahren Koloss.“
Da sagte der Boss zu dem Lehrling: „Du bist doch ein vorlauter Querling! Wenn’s weiter so redest und mich hier befehdest, dann bist du schon bald ein Entbehrling.“
Es sagte ein Storch zu der Eiche: „Bevor ich aus diesem Nest weiche, will alles ich geben, zwar nicht grad mein Leben, doch Filmrechte an meiner Leiche.“
Da sagte die Eiche zum Storch:
„Am besten verziehst du nach Lorch. Die Fahrt auf dem Rhein kann schöner nicht sein. Der Dampfer, er läutet schon, horch!“
Es sagte ein Kabel zum Radio: „Die Sendung „Andrea Palladio“
am Donnerstagabend war salbungsvolltrabend – bestimmt von Redaktor Gennadio.“
Da sagte das Radio zum Kabel: „Palladio ist eine Fabel. Da lässt man’s mal traben durch Wasser und Graben
und hält dann am besten den Schnabel.“
Es sagte ein Soll mal zum Haben, es wolle sich endlich mal laben mit Häusle und Baue un nit grad was klaue grad so wie die Leute in Schwaben.
Da sagte das Haben zum Soll: „Was bist du doch bloß für ein Proll! Du willst dir was leisten, grad so wie die meisten? Dann mach doch das Konto mal voll!“
Es sagte der Regen zum Wind:
„Wo wir grad zusammen hier sind, da könnten wir peitschen die Nachbarn und Deitschen vom Vorgarten bis in den Spind.“
Da sagte der Windstoß zum Regen: „Das sollten wir gut überlegen.
In Deutschland, da draut die Autobahnmaut, und da hab‘ ich glatt was dagegen.“
Es sagte der Weizen zur Spreu: „Du bist mir ja unglaublich treu. Drum muss ich schon rennen,
damit sie uns trennen, worauf ich mich jetzt schon sehr freu‘.“
Da sagte die Spreu zu dem Weizen: „Du tust dich ja unglaublich spreizen nach Strich und nach Faden mit Wertigkeitsgraden – .
‘s wär‘ besser, mit denen zu geizen.“
Es sagte die Kimme zum Korn: „Egal doch, ob hinten und vorn. Du streckst ja die Nase so raus wie ein Hase und siehst auch noch aus wie ein Horn.“
Da sagte das Korn zu der Kimme: „Es ist diese Haltung, die schlimme, die uns da entzweit. Drum weiß ich zurzeit: Mit dir ‚überein‘ ich nie stimme.“
Es sagte die Flasche zur Post:
„Im Wasser bekommt man nur Rost. Es wäre mir wohler, ich wäre viel hohler und wäre gefüllt nur mit Most.“
Da sagte die Post zu der Flasche: „Geh lieber in Sack und in Asche!
Es sendet die Post viel mehr noch als Most und steckt dich doch glatt in die Tasche!“
Es sagte der Pudel zum Kern: „Du bist mir ja gar nicht so fern wie dieser Doc Faust,
vor dem es mir graust, und trotzdem, ja, hab‘ ich dich gern.“
Da sagte der Kern zu dem Pudel: „Du bist mir vielleicht eine Nudel! Verzichtest auf Fäuste, doch Köttel, die streuste.
Wie hasse ich dieses Gedudel!“
Es sagte die Flamme zum Feuer: „Du bist mir zwar nicht ganz geheuer, weil rundum du brennst und mich wohl nicht kennst, denn jedes Mal brennt hier ein neuer.“
Da sagte das Feuer zur Flamme: „Ach, wie ich den Unsinn verdamme! Nun, lass schon das Gackern, geh lieber ans Flackern – ich bin doch hier nicht deine Amme!“
Es sagte der Schatten zum Spiel: „Man sieht uns bei Sonne recht viel. Drum kommt uns der Regen so gar nicht gelegen, egal, ob in Köln oder Kiel.“
Da sagte das Spiel zu dem Schatten:
„Schön war’s, als wir Sonne nur hatten, denn selbst bei viel Schnee war’s hell und tat weh – da konnt‘ man das Spielen bestatten.“
Es sagte der Sand mal zum Meer:
„Du kommst ja von unten stets her mit freundlichen Grüßen und wäschst dann den Füßen der Leute die Basis ganz leer.“
Da sagte das Meer dann zum Sand: „Du wirkst auf mich wie eine Wand.
Da muss ich doch spülen und wirbeln und wühlen mit wellenbeschleunigter Hand.“
Es sagte die Haut mal zum Haar: „Du, stellenweis‘ bin ich ganz bar. Es kitzelt kein Bärchen
das Fell mir mit Härchen. Das war mir vor Wochen nicht klar.“
Da sagte das Haar zu der Haut: „Du redest entschieden zu laut. Die Klarheit von Haaren, die früher mal waren,
ist sicher in Ehren ergraut.“
Es sagte das Heu mal zum Stroh: „Du liegst dort als Lager nur so. Doch ich dien‘ als Nahrung (so meine Erfahrung), und das wieder macht mich sehr froh.“
Da sagte das Stroh dann zum Heu: „Was du da sagst, ist mir nicht neu. Für’n Lagererwalter hast du nicht das Alter und machst die zwei lovers nur scheu.“
Es sagte die Tür mal zur Angel:
„Skandal, wie ich hänge und hangel! Das ewige Schwingen an eisernen Ringen ist, technisch gesehen, ein Mangel.“
Da sagte die Angel zur Tür: „Das siehst du ja nur clair-obscur.
Das Hangeln der Angel ist niemandes Mangel und ist keine Pflicht, sondern Kür!“
Es sagte das Licht mal zum Schatten: „Bei dir sieht man nicht mal die Ratten und andres Gesocks
wie Esel und Ochs. Wie kannst du dir das nur gestatten?“
Da sagte der Schatten zum Licht: „Du siehst das im Schatten zwar nicht und hast nur gelesen, das sei so gewesen,
und spielst dich jetzt auf als Gericht!“
Es sagte der Strich mal zum Faden: Wir lieben ja sehr die Geraden, und doch kann das Sprichwort vor allem mal mich „dort“... –
den Rest gönn‘ ich gerne den Maden.“
Da sagte der Faden zum Strich: „Das Sprichwort kann sicher auch mich. Doch wenn du zuerst das „Können“ begehrst, dann gib ihm ein Zeichen und sprich.“
Es sagte der Donner zum Blitz: „Dein Zickzackkurs ist wohl ein Witz! Mit Zischen und Brausen den Himmel durchsausen – da wär‘ ich nicht grade drauf spitz!“
Da sagte der Blitz zu dem Donner:
„Du bist wohl ein Kölner, kein Bonner? Sonst müsstest du wissen, die Segel zu hissen, ist englisch „a matter of honour.“
Es sagte der Kopf zu der Zahl: „Verzähl dich doch bitte einmal!
Dann wär‘ ich beim Losen um Saft-Aprikosen in Front, und das ziemlich legal.“
Da sagte die Zahl zu dem Kopf: „Du bist doch so schlapp wie dein Kropf! Du solltest dich rütteln
und vor Gebrauch schütteln, doch „so“ – da gehörst du an’n Tropf!“
Es sagte die Wand zur Tapete: „Zum Umziehen fehlt mir die Knete. Drum, bleib mal schön kleben. Es gibt ja im Leben
auch Andres als etepetete.“
Da sprach die Tapete zur Wand (und wörtlich, nicht rückwärts gewandt!): „Wenn’s nichts hier im Leben als Kleben sollt‘ geben, dann klebt wohl bei dir der Verstand.“
Es sagte der Schneider zur Elle: „Ich trinke jetzt erstmal zwei Helle. Der Prüfer (vereidigt!) hat grad mich beleidigt. Er sagt‘, dass die Kunden ich prelle.“
Da sagte die Elle zum Schneider: „Es ist ja schon seltsam, die Kleider, die ich mit dir messe für King und Mätresse, seh’n aus wie vom Hälseabschneider.“
Es sagte die Sonne zum Mond:
„Der Mann, der da angeblich wohnt bei dir in den Kratern mit all seinen Katern – was glaubt der wohl, ob sich das lohnt?“
Da sagte der Mond zu der Sonne: „Das ist dem ’ne ziemliche Wonne.
Wenn’s andersrum wär‘ und käme dem quer, dann tät‘ er den Mond in die Tonne.“
Es sagte die Krone zum Zacken: „Von mir aus, da kannst du dich packen. Ich bin nicht sensibel,
schon gar nicht penibel. Drum sollen sie „ein“ dich mal sacken.“
Da sagte der Zacken zur Krone: „Glaub‘ ja nicht, du könntest hier ohne mich dich präsentieren und Völker regieren!
Die werfen doch glatt dich vom Throne!“
Es sagte die Mütze zum Schal: „Der Kopf wäre ohne mich kahl. Dann hätten die Ohren genauso gefroren. Ich bin doch so recht genial.“
Da sagte der Schal zu der Mütze: „Und ich bin dem Kopf eine Stütze. Wenn der mich nicht hätte an selbiger Stätte, dann wärst du als Mütze nichts nütze.“
Es sagte der Samt mal zur Seide:
„Wie sind elegant doch wir beide! Wir decken die Glieder der Frau’n und die Mieder und betten ganz weich ihr Geschmeide.“
Da sagte die Seide zum Samt: „Das ist wohl ein Irrtum vom Amt!
Zwar sind wir zwei weich, doch sind wir nicht gleich: Wenn’s brennt, werde ich nicht entflammt!“
Es sagte der Bogen zum Bausch: „Wie wär‘ es mit Klatsch oder Plausch? Wir könnten was trinken,
vielleicht auch versinken, wenn’s sein muss, in seligen Rausch.“
Da sagte der Bausch zu dem Bogen: „Ich habe schon mächtig gezogen an Flasche und Fass. Ich bin schon ganz nass
von innen – dort klatschen die Wogen.“
Es sagte der Stein mal zum Bein: „Dein Eid von vorhin war wohl mein. Ich mag es nicht leiden, wenn andre beeiden, es könnte auch andersrum sein.“
Da sagte das Bein zu dem Stein: „Nun fang doch nicht gleich an zu schrei’n! Ob dein oder mein Eid in völliger Reinheit – das klingt doch nach Jägerlatein!“
Es sagte die Mark mal zum Bein:
„So hart fast wie du wollt‘ ich sein. Doch jetzt gibt’s den Euro (auch bürgerlich: „Teuro“): der macht sogar Preise noch klein.“
Da sagte das Bein zu der Mark:
„Was du da sagst, find‘ ich echt stark. Doch hat sich’s im Leben oft anders ergeben, und totes Gebein liegt im Sarg.“
Es sagte das Eis mal zum Schnee: „Bescheuert – du liegst und ich steh‘,
auch häng‘ ich als Zapfen herunter wie Krapfen – kannst du das? Ich denke mal, nee!“
Da sagte der Schnee zu dem Eis: „Erzähl‘ mir doch nicht solchen Schrott! Dass trotz deiner Zapfen
die Leut‘ auf dir stapfen, das ist es, was jeder hier weiß.“
Es sagte die Schnecke zum Haus: „Nun lass mich doch endlich mal raus! Ich bin es jetzt leid, hier vollends die Zeit
im Loch zu sein, so wie die Maus.“
Da sagte das Haus zu der Schnecke: „Wenn ich das hier richtig noch checke, dann kannst du nur meckern und Worte verkleckern.
So pack dich doch, ab in die Ecke!“
Es sagte der Vogel zum Nest: „Zum Glück bist du tief und recht fest. Dann klau‘n meine Eier nicht Elster und Geier, und ich bin kein bisschen gestresst.“
Da sagte das Nest zu dem Vogel: „Sei froh drüber, dass ich nicht mogel. Ich kann von uns beiden dich weniger leiden – du reimst dich so blöde auf Kogel.“
Es sagte der Fuchs zu der Ente:
„Du kämst mir so richtig al dente. Ein Braten wie du, ja, das wär‘ der Clou! O wenn doch der Hirte nur pennte!“
Da sagte die Ente zum Fuchs: „Beobachten kannst du wie’n Luchs.
Doch stehst du in Schuld bei jeder Geduld, und das, lieber Freund, ist die Crux!“
Es sagte die Henne zum Hahn: „Du glaubst wohl, du hätt’st freie Bahn und könnt’st die besteigen
in munterem Reigen – das ist allerdings nur ein Wahn.“
Da sagte der Hahn zu der Henne: „Nun knick dir mal nicht die Antenne! Die Hühnerhofnester schrei’n alle ‚Mein Bester!‘
Da ist’s doch egal, wo ich penne!“
Es sagte der Stift zum Papier: „Wenn ich hier nichts tu, steht nichts hier. Ich tu mich beim Schreiben schwer opfernd zerreiben,
und das, flaches Blatt, merke dir!“
Da sprach das Papier zu dem Stift: „Mein Name steht auch für „Die Schrift“. Und woll’n wir ergründen mal Umweltschutzsünden,
dann steht hier dein Blei auch für Gift.“
Es sagte die Sohle zum Schuh: „Ich rieche viel besser als du, denn Strümpfe und Socken zeerbröseln, zerflocken – das seh‘ ich als heil’ges Tabu.“
Da sagte der Schuh zu der Sohle, geschossen wie aus der Pistole: „Und gehst du mal laufen und trittst in ’nen Haufen, dann riechst du noch schlechter als Kohle!“.
Es sagte der Bergmann zum Schacht: „Du hast es mir dunkel gemacht. Wo immer ich gehe in dir oder stehe – stets herrscht da die finsterste Nacht.“
Da sagte der Schacht zu dem Bergmann:
„Wer Löcher sich bohrt hier im Berg, kann im Dunkeln auch holen Metalle und Kohlen. Er tut ein barmherziges Werk dann.“
Es sagte der Teppich zum Boden: „Was sind das für seltsame Moden?
Da kommt wer und saugt, obwohl er nichts taugt, und tut so, als wollt‘ er mich roden.“
Da sagte der Boden zum Teppich: „Dich decken zwar Schnitzel von Eppich, doch soll’n die mich stören
nicht mehr als die Gören – Ich spiel‘ Fred Astaire, und dann step ich.“
Es sagte zum Siegel der Brief: „Ich glaube, du stehst etwas schief. Verdammt, dieser Kleister!
Jetzt spür‘ ich die Geister, die heut‘ wer zum Siegeln berief!“
Da sagte zum Brief dieses Siegel: „Ich bin von der Dichterin Miegel. Sie hat dich verriegelt, verschlossen, versiegelt
und schickt dich Herrn Augstein vom ‚Spiegel‘.“
Es sagte zum Schrank das Geschirr: „Die Enge hier macht mich ganz wirr. Ich kann es nicht fassen, dass Teller und Tassen
hier sorgen für so ein Geklirr.“
Da sprach zum Geschirr dieser Schrank: „Dein Meckern hier macht mich ganz krank. Willst Ruhe du haben statt Bienenstockwaben,
dann schlaf‘ doch im Tresor der Bank!“
Es sagte das Haus zur Fassade, dass es sich mit ihr nur belade, „die nichts mir bedeutet. Du hast mich erbeutet, und das wieder finde ich schade.“
Da sprach die Fassade zum Haus: „Mit mir siehst viel besser du aus. Da wirkst du gekleidet und wirst noch beneidet. Nun mach‘ dir mal gar nichts daraus.“
Es sagte das Bett zu der Decke:
„So sehr ich mich unter dir strecke, bleibt offen ein Rand von vorn bis zur Wand und zusätzlich noch an der Ecke.“
Da sagte die Decke zum Bett: „Das ist doch nun wirklich nicht nett!
Du bist mir ja einer, ich bin doch viel kleiner, und du machst dich auch noch so fett!“
Es sagte ein Foto zum Graf: „Du bist doch ein dämliches Schaf. Du tust wie von Adel,
doch ist es nur Tadel, was dich im Entwicklungsbad traf.“
Da sagte der Graf zu dem Foto: „Du sprichst zwar ‚allegro con moto‘, doch sind deine Schärfen nicht gut für die Nerven –
und sicher kein Treffer beim Toto.“
Es sagte das Wetter zur Fahne: „Du flatterst ja wie eine Plane. Potz Schlangen und Nattern, nun lass‘ schon das Flattern. Das ist ja die reinste Schikane!“
Da sagte die Fahne zum Wetter: „Wo bleibt nur mein Held und mein Retter? Ich wart‘ auf die Sonne voll innerer Wonne, denn die ist zu Fahnen viel netter!“
Es sagte zur Tasche der Dieb:
„Nun sei, bitte, einmal so lieb und lass‘ dich bestehlen. Ich nehm‘ nur Juwelen. Das ist mein festes Prinzip.“
Da sagte zum Dieb dann die Tasche: „Ich kenne natürlich die Masche.
Doch heut‘ kann ich dienen allein mit Zechinen. Verschwinde, du elende Flasche!“
Es sagte das Knie zum Gelenk: „Die Kniescheibe ist ein Geschenk zum Biegen und Beugen und nicht zum Beäugen
und mag’s nicht, dass man an ihr renk‘.“
Das sprach das Gelenk zu dem Knie: „So sah ich bisher das noch nie. Bei Biegen und Beugen denk‘ ich an Verheugen – gelenkig jedoch war der nie.“
Es sagte der Knabe zum Mädchen: „Ich lieb‘ dich nach Strich und nach Fädchen. Ich möcht‘ dich betrachten und nicht hier verschmachten. Nun mach doch mal auf deine Lädchen!“
Da sagte das Mädchen dem Knaben: „Die Lädchen sind fast so wie Waben. Mach Nägel mit Köpfen und komm sie erknöpfen. Dann will ich mich gern an dir laben!“.
Es sagte der Laut mal zum Sprecher:
„Du bist doch ein Trommelfell-Brecher, und sind die Membranen noch weich wie Bananen, dann blättern sie auf wie ein Fächer.“
Da sagte der Sprecher zum Laut:
„Was du da sagst, klingt zwar vertraut, doch hast mir zum Schaden die Kunden verladen und mir das Geschäft jetzt versaut.“
Es sagte die Farbe zum Band: „Du bist ja ganz feucht, allerhand!
Doch bitte nicht triefen auf Briefkopf und Briefen, wo stets das Adressenfeld stand!“
Da sagte das Band zu der Farbe: „Du bist zwar nicht gelb wie die Garbe, doch bist du dieselbe,
die heut‘ aus der Elbe ich fischte – als Fisch namens Barbe.“
Es sagte der Wester zum Wald: „Man sagt wohl, es sei dir so kalt. Drum kann ich nicht glauben, dass Sommers in Lauben
auf dich manch ein Loblied erschallt.“
Da sagte der Wald zu dem Wester: „Das kannst du gern glauben, mein Bester. Bevor sie versinken in Kälte, da trinken die Leute gewaltig vom Trester.“
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