|
Maler und (ein) Anstreicher
Herr Rehhagel, Trainer in München, ließ dorten sein Klingelschild tünchen, um Rubens zu heißen und Leut‘ zu be... –
zum Glück tat ihn keiner drum lynchen.
Privat war der Maler J. Adler durchaus ein begeisterter Radler. Dann war es ihm wert, den „Mann auf dem Pferd“ zu drucken auf einem Neun-Nadler.
Es sagte zu Willem van Aelst sein Vater mal: „Wenn du so prahlst mit all‘ deinen Bildern, dann lass‘ dir jetzt schildern: Es ist alles Schrott, was du malst!“
Es pinselte Rudolf von Alt
den Stephansdom und einen Wald im Alter von zwanzig. Das Öl wurd‘ zwar ranzig, doch macht‘ erst am Ende er Halt.
Als Jüngling erträumte A. Anker sich sehnlichst die Fahrt auf ’nem Tanker.
Doch machte er auch vom Landgang Gebrauch und musterte ab dann als Kranker.
Als Anfänger hatte Horst Antes zu Lehrern „Verhältnis gespanntes“. Doch immer wenn Damen ins Atelier kamen,
dann wurde daraus ein galantes.
Als Maler entdeckte Hans Arp, der es sich mit keinem verdarb, die Werke von Schwitters im Licht des Gewitters, in dem dieser leider verstarb.
Es malte Frau Harriet Backer am liebsten die steinalten Knacker, die stets sie umschwärmten, wobei sie auch lärmten und rissen um sie sich recht wacker.
The Dublin-born painter F. Bacon
was cross and considerably shaken when once at a fair he saw that his chair without his consent was just taken.
Hans Baldung (man nannte ihn „Grien“) erfuhr auf ’ner Reise nach Wien,
dass seine „Zwei Hexen“ es trieben mit Sechsen, was ihm doch verdächtig erschien.
Es malte Herr Giacomo Balla als Anfänger mal eine Kalla schon recht futuristisch und träumt‘ egoistisch
sich künftig schon in der Walhalla.
Es waren Herr Barna da Siena und Barnaba (der von Modena) gewöhnlich gut Freund und sind oft gestreunt durch gotische Viertel in Jena.
Es pinselte Martin Barré die Linie und das Karree als Farbidiom zumeist monochrom – von Malewitsch war die Idee.
Es malte der Maler Paul Baum vor allem im Meißener Raum
auf Tellern und Tassen unendliche Massen von Flaum und von Saum und von Schaum.
Es spielte Herr Leonhard Beck gern hinter der Leinwand Versteck, und Holbein d.Ä. schnappt‘ ihm als d. Kä.
derweil manche Aufträge weg.
In Schweden ist Sven Richard Bergh als Maler nicht grade ein Zwerg, denn Rembrandt-sei-dank schuf er durch die Bank gar monumental manches Werk.
Es konnte Herr Bertram (von Minden) oft Farben und Pinsel nicht finden. Dann wünscht‘ ihn sein Meister weit weg übern Deister und fordert‘ ihn auf, zu verschwinden
Ein Mehrfachgenie war Max Bill. Er malte und baute recht schrill. Dann haute er Bilder, gestaltete Schilder, doch heut‘ ist’s um ihn ziemlich still.
Es passte ein Reiter, ein blauer,
nicht auf, und er fiel von ’ner Mauer mit Marc und mit Macke ganz bös‘ in die Schlacke des Weges und war reichlich sauer.
Karl Eduard Ferdinand Blechen war zeitlebens nicht gut zu sprechen
auf Akademien, denn die nervten ihn und reizten ihn schlicht zum Erbrechen.
Es liebte Giavanni Boccati als Knabe schon reichlich Frascati. Dann malte der Bengel schnell „Singende Engel“
und zeigte sie Mutti und Vati.
Als Künstler hielt Carlo Bonone rein gar nichts von Paris Bordone, weil der nicht signierte, was er da so schmierte – so sagte er’s mal dessen Sohne.
Es piekte Hieronymus Bosch mit Haken ganz gern einen Frosch, der schmerzerfüllt quakte, als er ihn so hakte, weshalb ihn sein Vater verdrosch.
Es erntete einst Francis Bott
als Schüler vom Lehrer nur Spott, weil niemand bezahlte, für das, was er malte: „Das ist ja auch wirklich nur Schrott!“
Donato (man nennt ihn Bramante) war wütend einst auf seine Tante,
die ihn nicht empfing und hielt für gering, weil sie seine Werke nicht kannte.
Ein Sonderling war wohl Georges Braque: Er trug seine Farben im Saque. Das hatte den Leuten
nicht viel zu bedeuten. Drum ägerte ihn solch ein Paque.
Es malte Carl Fredric von Breda in Gripsholm den Schwan mit der Leda. Das kaufte der König und zahlte nur wenig –
Begründung: „Das kann doch wohl jeda!“
Es malte der ält’re Jörg Breu Altäre in heiliger Scheu. Das Werk von Kollegen empfand er als Segen und schuf deren Sachen gleich neu.
Von Anfang an hatte „Die Brücke“ im Tragwerk ’ne mächtige Lücke: Schmidt-Rottluff und Heckel zerbrachen den Deckel – und damit „Die Brücke“ in Stücke.
Gelegentlich hielt Wilhelm Busch
sein Frühwerk für mächtigen Pfusch: „Nur dunkel und hell, das ging viel zu schnell, weshalb ich es lieber vertusch‘.“
Antonio Canal („Canaletto“) hatt‘ nix als Venedig in petto,
malt‘ tausende Male den Grande Canale, kassierte auch immer gleich netto.
Es fürchtete sich Marc Chagall vor Freiheit – besonders im Fall. Drum malte er Flügel an jeglichen Hügel
und überhaupt fast überall.
Nicht lange war Lovis Corinth sezessionistisch gesinnt. Dann malte er nett sich selbst mit Skelett – versteckte das aber im Spind.
Ein Cranach kommt selten allein. Das kann in der Kunst schon mal sein: Zwei Lucas, ein Hans, sind Teil des Gespanns und spar’n mir zwei Limericks ein.
Es malte Herr Salvador Dali
die weichenden Uhren von Bali, bis diese verschwanden. Danach ist entstanden sein Bildnis von Muhammad Ali.
Als Knabe wär‘ Balthasar Denner gern Bauer geworden und Senner.
Dann zeigten die Horen ihm menschliche Poren – und seine Porträts wurden Renner.
Als Jüngling war Nürnbergs A. Dürer zwar nicht eben Pfadfinderführer, doch malt‘ im Gelände
er „Betende Hände“ und sagte, die Wirkung, die spür‘ er.
Als Hofmaler lebte van Dyck nicht grade von billigem Teig. Er malte den König stets stattlich und sehnig
und kam auf ’nen goldenen Zweig.
Es kleckerte Knut Magnus Enckell die Farbe sich mal auf den Schenkel der teuersten Hose, und wie ’ner Mimose ging ihm das ganz derb auf den Senkel.
„Ich hoffe“, sprach einst zu Max Ernst der Vater, „dass du dich entfernst, wenn du außer „dada“ und dem, was die Ada dir beibringt, nichts besseres lernst!“
Es angelte Maurits C. Escher
experimentell mit dem Kescher, doch dann fiel die Leinwand, die er dort hinein wand, zensiert in die Hände der Häscher.
In England, they rate William Etty much higher than D.G.Rossetti,
because in a plight he painted „The Fight“ without even leaving the netty.
Exekias malte auf Vasen mitnichten nur Münder und Nasen, doch malte er beide ganz oft auf der Weide
von Schafen und Rindern beim Grasen.
Es malte der Wiener Franz Eybl (doch das nur zum Zeytenvertreybl) am Fuße des „Steffel“ und hinter ’nem Scheffel mit „ohne was an“ mal seyn Weybl.
Es liebte François-Xavier Fabre in seinen Sujets das Makabre, doch oft porträtierte er, wenn man ihn schmierte, mitunter auch mal das Gelabre.
Es zahlte der Maler A. Feuerbach
recht ungern nur seine Steuer nach, und raucht‘ er Havanna, dann drohte von „Nanna“ beim Lungenzug jedesmal neuer Krach.
Es träufelte Carl Philipp Fohr die Farben zuweilen durchs Rohr.
Das ließ er dann pendeln an ledernen Bändeln und kam wie ein Künstler sich vor.
Es stellte sich Caspar D. Friedrich das Malgestell manchmal zu niedrich, und tat’s dann im Rücken
ihn zwicken und drücken, dann fand er’s – was Wunder – recht wiedrich.
Romantisches malte Hans Fries, der damit auf Beifall nicht stieß beim Nachbarn zur Linken. Das tat ihm so stinken,
dass er ihm gehörig was blies.
Zu Hause fiel Johann-H. Füssli ganz unglücklich mal in ein Flüssli, wo Schutzengel schwebten, die wiederbelebten den tropfnassen Kerl mit ’nem Küssli.
Gewöhnlich, da schaute X. Fuhr beim Malen nicht gern auf die Uhr, und derart versessen, war mittags zum Essen zu gehen, er oftmals zu stur.
Der Minimal-Art-Guru Girke
malt‘ „Weißbilder“ von einer Birke. Die malt‘ er genau in Schwarz und auch Grau – und zwar, um zu sehn, wie das wirke.
When painting, they say, Thomas Girtin was utterly hostile to flirtin‘
and, waving his brush he told the girls: „Hush, be gone, as you only bring dirt in!“
Gelegentlich malte van Gogh die Bilder in Öl, aber dogh taucht‘ gern er den Pinsel
in Branntweingerinnsel – was auch nogh nach Tagen man rogh.
Es malte Francisco de Goya Frau Maja vom Fürstentum Hoya mal „mit“ und mal „ohne“, doch kauft‘ man bei Throne
viel lieber die Kämpfe um Troja.
A funny girl was Grandma Moses, who painted the long stems of roses. When painting was over, she munched them like clover habitually in large doses.
Vom Malen erholt‘ sich Granet beim Billard im nächsten Café und traf auf der Stelle fast jeden der Bälle – die Folge von reichlich Effet.
Als „ communist“ schuf Otto Griebel
Gemälde nicht grad nach der Bibel, und kaum unerwartet galt er als entartet „beim Adolf“ und inkompatibel.
Die Farben verwahrte Frans Hals zumeist in ’ner Dose mit Schmalz:
„So bleiben sie seidig und völlig geschmeidig und brauchbar im Falle des Falls.“
Es stammt‘ Mijnheer Willem C. Heda vermutlich aus Haarlem (nicht Breda!). Er malte Bankette
in großer Toilette – und aß dort den Schwan von der Leda.
Es hatte der Maler Bert Heller sein Malgerät meistens im Keller und hinter der Tür ’nen Kühlschrank mit Bier.
Dort war er im Durstfall dann schneller.
Es fiel Friedrich Philipp von Hetsch im Malkittel plump in die Etsch, doch nahte ihm Hilfe dort mitten im Schilfe, und zwar in Gestalt einer Ketsch.
Als Schüler mocht‘ Jan van der Heyden Veduten nun wirklich nicht leyden. Dann kam er zu Gelde wie A. van de Velde, und fürderhin liebt‘ er die beyden.
It’s doubtful if pop-artist Hockney
depicted the Greek princess Prokne right there in the nude together with rude remarks on this written in Cockney.
Es malte Herr Ferdinand Hodler im Schnee einen sterbenden Rodler.
Dann packt‘ er zusammen mit Fingern, recht klammen, und widmete ihm einen Jodler.
Es zeichnete Adriaen Isenbrant oft Dinge, die er auf den Wiesen fand. Doch spürt‘ an der Küste
er nie solch‘ Gelüste und schimpfte: „Nicht noch einmal diesen Sand!“.
Beim Malen sogar ist J. Itten am liebsten auf Eseln geritten, doch hat man ein Pferd ihm freundlich verehrt,
dann ließ er sich auch nicht lang‘ bitten.
Es malt’ Jacopino (del Conte) in Griechenland am Hellesponte in wärmendem Sande am lauschigen Strande die Schönheit als nackt‘ und besonnte.
It’s true that Augustus E. John would never pay visits to Bonn unlike William Turner who came as a learner comparing the Rhine to a swan.
Es dehnte der Maler Max Kaus
sein Schaffen auf Ölbilder aus. Die kaufte sogleich ein öl-reicher Scheich. Jetzt sind sie in Kuwait zu Haus.
Der Jugendstilkünstler G. Klimt war höchlich erbost und ergrimmt,
denn Emily Flöge, die nannte ihn dröge, was – sieht man ihr Bild – sicher stimmt.
Im Jugendstil malte F. Khnopff von Frauen oft nur deren Kopf, und nach ein paar Drinks das Ganze als Sphinx
mit Schwänzchen und Pfoten und Zopf.
Es malte der große Paul Klee bei Sonnenschein Leute am See. Dort schuf er den Traum „Die Jungfrau im Baum“ und schleppte sie mit ins Café.
Es biss einst den Maler Max Klinger ein Kampfhund ganz bös‘ in den Finger. Da tat man das Tier entfernen von hier und bracht‘ es in Dresden zum Zwinger.
Es weilte Herr Georges de LaTour
in Mondorf-les-Bains mal zur Kur. Da gab’s noch kein Kino, drum malt‘ im Kasino energisch er „Falschspieler“ nur.
It’s said that the knight Thomas Lawrence,
when painting a damsel called Florence, who wasn’t a beauty performed his sheer duty and died in a fit of abhorrence.
Als Schülerin rührt‘ Judith Leyster
beim Lehrer Frans Hals oftmals Kleyster. Er ließ sie kaum malen und hauptsächlich zahlen das Lehrgeld, der gierige Meyster.
Beim Malen trank Adolf H. Lier zuweilen ganz gerne ein Bier,
doch meistens war Wein von Mosel und Rhein ihm Inspiration und Pläsier.
Es machte den Maler J. Lingelbach ein Jüngling des Nachts mit der Klingel wach. Vorbei mit der Ruhe!
Da griff er die Schuhe und rannte dem lausigen Schlingel nach.
Es ärgerte sich Johann Liss auch über den kleinsten Verriss: „Der blöde Skribent sich Kritiker nennt!
Das ist doch ein Riesen-Beschiss!“
Aus Nizza kam Carle van Loo. Den Raffael liebte er so, dass er ihn hofierte und ständig kopierte, als sei das das A und das O.
Es pinselte Johann Karl Loth an fürstlichen Höfen ums Brot. Er wurd‘ als „Carlotto“ Modell für Bellotto – doch da war er lange schon tot.
Nach Ausritten stellte A. Macke
sein Pferd in die Blaue Baracke. Tags drauf ritt er weiter als bläulicher Reiter, leicht eingefärbt von deren Lacke.
Es malte René F. Magritte beim Malen sein Pfeifchen oft mit
und schrieb mit Gekeife „Das ist keine Pfeife“, als die ihm dabei mal entglitt.
Der Maler hieß wirklich Hans Maler! Er war ein sympathischer Kahler und malte recht rund „Marie von Burgund“.
Danach ging mit Luther zum Mahl er.
Es fiel einmal Karel von Mander im Türkenland in den Mäander. Das war nun kein Spaß: Er wurde sehr nass, und außerdem biss ihn ein Zander.
Es fand wohl der Maler Franz Marc den Farbton von blau ziermlich stark, posierte recht heiter als blauer – hm – Reiter auf hellblauen Rehen im Park.
It once was admitted by Nash
that some of his pictures were trash (to quite a degree the canvas „Dead Sea“), but welcome because they earned cash.
Kubistisch verbog P. Picasso ein Bühnenbild für das Stück „Tasso“:
Er drehte ein Weilchen aus Flachs sich ein Seilchen und schwang es herum wie ein Lasso.
Gelegentlich war für Renoir das Bildmotiv ziemlich schnell klar: So tat er gern schauen
bei badenden Frauen, wie nackt dort die Tatsache war.
Es malte Herr D.G. Rossetti das Frauenhaar lang wie Spaghetti, dann las er Leviten den „Präraffäliten“ und ärgerte sie mit Konfetti.
Als Mädchen wär‘ Peter Paul Rubens gewiss nicht der Schwarm aller Bubens. Es gäb‘ jede Nacht Krach ums Thema der „Nachtwach‘“ – ob Amsterdams oder ob Gubens.
Als Müllerssohn malte van Ruisdael die Mühlen von Holland wohl zigmal. Drum hat auch bei „hundert“ sich niemand gewundert: Da gab er ganz protzig ein Festmahl.
Es malte Herr Philipp O. Runge
von Hülsenbecks Mädchen und Junge nicht einmal und zweimal, nein, meistens gleich dreimal – er war ja so prächtig im Schwunge.
Ganz plötzlich hielt Christian Schad
den Dada-Kram einfach für fad. Da schuf er dann die sog. Schadographie, doch nutzte er sie nur privat.
Es hatte der Maler E. Schiele vom Malen am Daumen ’ne Schwiele. Als jemand ihn fragte,
da lacht‘ er und sagte, das sei bei der Kunst das Subtile.
Es malte Herr Friedrich Karl Schinkel vom gotischen Dom jeden Winkel gestochen und scharf auch ohne Bedarf –
er war halt ein ganz feiner Kerl.
Als Bäckersjung wurde G. Schrimpf mit Schande verjagt und mit Schimpf: „Dann mal doch mit Kleister!“ schrieb wütend sein Meister, „du bockiger, elender Pimpf!“
So gar nicht erfeut war Carl Schuch: Sein Malgestell ging ihm zu Bruch im Stadtwald von Hagen, und er musst‘ ertragen so manchen recht dämlichen Spruch.
Es malte Herr Moritz von Schwind
passabel, sogar schon als Kind. Dann war’s ihm zu kalt beim „Ritt durch den Wald“ – drum schoss er die Kunst in den Wind.
Es malte der Dada Kurt Schwitters am Ende ’nes großen Gewitters
den mächtigen Scherz des Bildes im MERZ als Spätfolge seines Gezitters.
Es hatte Herr Walter R. Sickert sein Aktmodell gern leicht beschickert. „Es stößt dieser Ton auf Opposition!“
Das hat man ihm schließlich verklickert.
Es sagt‘ seiner Mutter Carl Spitzweg: „Hör‘ zu, was ich hier auf den Sitz leg‘, sind Farben und Pinsel. Drum lass das Gewinsel!
Sonst wünsch‘ ich, dass in dich der Blitz feg‘!“
Es hatt‘ Januarius Zick mit dreizehn schon alles im Blick. Da konnt‘ es was bringen, den Pinsel zu schwingen, und außerdem fand er das schick.
F a
r b k a s t e n
Weil blau oder rot ich die Garben find’ und nicht einmal weiß, wie weiß Narben sind, muss ich zwar nicht darben fernab aller Farben, doch sagt‘ mir der Test: du bist farbenblind.
So liegt denn der Kasten in Scherben und hat mir fast nichts zu vererben als etwas Mattierung und/oder Schattierung, um Wortelemente zu färben.
Auf blechernen Näpfen sorgt Bleibelag
für überaus lästigen Beigeschmack
und tut fast so weh, als wenn ich statt Klee bei Büschen in dornige Zweige pack‘.
„Klein beigeben“ – nicht nur beim Skat ist d a s oft ’ne löbliche Tat. Nur hat man nicht immer den richtigen Schimmer
von Blatt oder Wille parat.
Es badete mal in den Salzequellen mit ohne was an Juanita-Ellen, und Peter, der dachte: „Bevor ich hier schmachte, werd‘ ich mich der lieber mal beigesellen.“
Ein Lehrling sollt‘ in der Kartei sehen,
wie gut wohl Erwerb und Gedeih stehen, doch klemmte das Schloss. Da sagte der Boss: „Da muss grad‘ der Schlosser mal beigehen.“
Ein Geigenbaulehrling aus Heigen,
der sollte ins Hochregal steigen. Da brüllte der Boss: „Du dämliches Ross, du darfst doch die Geigen nicht
beigen!“
Es malte ein Maler mit Bister den Kopf zweier kleiner Geschwister. Das Bild wurd‘ zu braun, und er sah mit Grau’n: Er hatte den falschen Kanister.
Das Blau – diese Farbe ist schief, besonders als Deko fürn Brief,
denn wenn man den kriegt und Einspruch nicht siegt, dann macht das bestimmt aggressiv.
Gefährlich in
Blau glänzt die Bohne aus Ballermann oder Kanone, und wenn Sie mich fragen, dann will ich gern sagen:
„Ich kann durchaus buchstäblich ohne.“
Doch schlimmeres Blau zeigt ein Bart, der anbändelt erst mal ganz zart, um dann seine Frauen in Stücke zu hauen – ’ne äußerst erbärmliche Art!
Schon anders verhält sich’s mit Dunst: dort ist zwar das Blau keine Kunst, doch lassen Zigarren uns eher drin harren und stehen recht hoch in der Gunst.
Ein selten zu sehendes Gut, das ist wohl das Blaue im Blut, und manche Gazette
gewinnt eine Wette, wenn Scharping es heiraten tut.
Ein Ablauf kann auch mal verstopfen. Das ist dann sehr misslich, wenn Hopfen- und-Gerstensaft-Mengen nach draußen sich drängen
als Strahl oder auch nur als Tropfen.
Es landete mal eine Blauracke auf felsigem Grunde aus Grauwacke und ließ dort was kleckern. Das Volk war am Meckern, dass dort sie nicht eben sehr schlau schlacke.
Die –kehlchen, die –racken und –merlen sind ornithologische Perlen. Man kennt sie als Blau– (von Kölsch und Schabau) und treue Bewohner von Erlen.
Es torkelte einmal wie blau ein Mädchen am Ufer der Drau, von Waldmeisterbrause
beschwingt, bis nach Hause und machte ’ne riesige Schau.
Das Rebläuschen knabbert am Wein (dem Namen nach muss das so sein). Drum sieht auch die Reblaus von innen stets blau aus, und dann fällt ihr nicht mehr viel ein.
Wenn jemand den Stein hier gut ablaugt,
die Feuchtigkeit dann auch noch absaugt und lässt ihn mal stehen, dann kann er bald sehen, ob der wohl für Großmutters Grab taugt.
Es schlich mal ein Kerl auf dem Blauen sich ein in das Örtchen für Frauen.
Die Aufsicht, nicht dumm, dreht‘ ihn nicht nur um – sie hat ihn auch gleich noch verhauen.
In Blaubeuren wurden im Wald die Pilze in diesem Jahr alt. Sie mussten vergammeln, denn niemand ging sammeln. Den Leuten war’s einfach zu kalt.
In Pausen säuft mancher Student so viel, dass er bald darauf pennt. In solch einem Falle begreifen es alle, woher man die Blaupausen kennt.
Es bat mal ein Herr namens Braun in Norwegen eine der Frau’n: „Ach, himmlische Solveig,
komm mit mir nach Braunschweig
und lass an der Oker dich trau‘n!“
Bei Braunau und Orten wie diese, da hängt man ganz schnell in der Wiese. Denn tritt man auf Minen, rutscht aus noch auf ihnen, ist Braunlage schnell die Devise.
Das Braunkehlchen und die Braunelle, die wechselten einmal die Felle – nein, nur ihre Federn,
und die war’n nicht ledern. (Verwechselt nur hier auf die Schnelle).
Wir wollen zwar Worte nicht klauben, doch uns diesen Hinweis erlauben, dass Braunstein, Braunit schwarz/grau kommen mit – man kann heut‘ auch gar nichts mehr glauben...
Als „four-letter word“ reimt sich Elbe alleinig auf Farben wie gelbe. zwar reimt sich noch Elbling manierlich auf Gelbling, doch ist das noch längst nicht dasselbe.
Als unbunte Farbe macht „Grau“ den Inhalt vom Hirnskastl schlau: Ob Groß- oder Klein-Hirn,
vielleicht sogar kein Hirn – wer sagt uns denn das schon genau!
Es führte im Kanton von Graubünden die steigende Anzahl von Bausünden zum Abgang von Gästen, danach zu Protesten und dann zur Enteignung von Baugründen.
Ein seltsames Wort ist die Grauleiter
und nicht zu verwechseln mit Gauleiter. Auch Grauschimmels Rasse macht trotz aller Klasse aus Reitersleut‘ längst keine Schaureiter.
Es fraß mal im Spind eine Raupe das restliche Krümelchen Graupe. Das führte zu Fratzen
bei Hunden und Katzen. Die, übrigens, hatten die Staupe.
Es sorgte ’ne rundliche Laus im Hause für allerlei
Graus bei Mutter und Vater. Nur Felix, der Kater, der machte sich gar nichts daraus.
„Ja, soll denn der Affe mich lausen!“ rief Peter und wollte sich grausen vor Prüfung und Test. Drum ließ er den Rest des Studiums endgültig sausen.
Der Musiker kennt, im Vertrau’n,
nicht viel von den Tonsetzern Graun
und Graupner. Man weiß, das macht ihn nicht heiß. Er kann ja ins Lexikon schau’n.
Gar grausam ist Arbeit im Garten. Da hab‘ ich die schlechtesten Karten. Im Sommer der Rasen birgt höllische Phasen
und lässt mich den Winter erwarten.
Ein Kirchenmann lebte in Sünde. Das kostete ihn seine Pfründe. Doch mocht‘ er’s nicht lassen „daneben“ zu fassen – zu griffig war’n dafür die Gründe.
Es gibt reichlich Ärger auf Baugründen
im lieblichen Kanton von Graubünden:
Da regen die Leute sich auf, ja, bis heute, von wegen der hässlichen Bausünden.
Es liebte ein Jüngling vom Bau ’ne wesentlich ältere Frau, und das nicht nur mündlich. Im Gegenteil: gründlich und stündlich natürlich – genau!
Ein Gründling fand einst auf dem Grund
des Tümpels genau mit dem Mund ’nen mickrigen Köder, doch fand es zu öd‘ er, ihn schlicht zu verschmähen als Schund.
Es waren dem Rom seine Gründer juristisch erhebliche Sünder: Sabinern zu klauen
die kostbaren Frauen und denen zu küssen die Münder.
Herr Gründgens spielt‘ auf dem Theater nicht unbedingt gern einen Pater. Da gab schon viel mehr so’n Teufelskerl her: Mephisto war viel delikater.
Es rettete aus einem Gründel
ein Mann mal ein schreiendes Bündel. Dem hat er zum Leben zu essen gegeben und pflegt‘ es getreulich als Mündel.
Ein Segler mit Yacht namens „Fee“, der wollte flussabwärts zur See,
doch hielt vor der Mündung er mit der Begründung, dass er dann kein Land nicht mehr seh‘.
Zwei Fußballer englischer Zunge, die waren per Jet auf dem Sprunge. Dann spielten sie „Soccer“
im Cockpit der Fokker und lockerten lautstark die Lunge.
Es hörten an Bord einer Fokker die Funkübertragung vom Soccer die beiden Piloten. Das war zwar verboten, doch beide war’n süchtige Zocker.
So kam’s, dass die gierigen Zocker- Piloten im Cockpit der Fokker beim Anflug zum Landen
die Rollbahn nicht fanden, doch sahen sie das dann recht locker.
Ein Docker stand einmal im Dock ganz plötzlich und schwer unter Schock, denn hinter der Mauer, da lag auf der Lauer sein Weib – und das fast nur im Rock.
So sah nun der sprachlose Docker die Frau, die so offenbar locker und gar nicht devot
’ne Dienstleistung bot – robust wie ein Volleyball-Blocker.
Da sagte der sprachlose Docker mit Frau, von Statur ganz barocker: „Wie die da so locker die Rocker und Zocker herbei lockt, das ist schon ein Schocker!“
Ein Hocker stand leer in der Ecke am Fuß einer Hainbuchenhecke. Dann nutzten ihn Hunde, und nach einer Stunde bestieg ihn sogar eine Schnecke.
Es rockte ein Rocker vertraut
zu Elvis- und Cliff-Liedern laut, und wie er so rockte und flink um sich knockte, da knockte er „out“ seine Braut.
Ein Salzburger, Spitzname: Flockerl, der spielt ganz besessen Tarockerl. Dann trinkt er ein Tröpfchen und schiebt sich ins Kröpfchen
genüsslich ein halb Dutzend Nockerl.
Es reimt sich die Farm Ponderosa recht gut auf den Berg Monte Rosa. Mehr Lyrik als Prosa ist auch Cimarosa – die Farbe? Ach, ja! Klingt nach rosa.
Ein eifriges Wörtchen ist „rot“: man findet es nicht nur im Brot, nein, auch noch in Rota, ganz anders als Jota, denn da sitzt es nicht mit im Boot.
Drum wollen wir „aus“ einmal loten, wer „rotes“ nun außer den Broten und Fremdem wie „Scrotum“ und Leuten wie Grothum als farbige Kleckse geboten...
Das Brot stammt entfernt ab vom Schrot,
das Bäckern der Müller einst bot. Schreibt das man per se mit doppeltem „t“, dann ist man beim Auto in Not.
Es schmorten mal kleine Karotten zusammen mit großen Schalotten zu lang‘ in der Küche:
Der Koch spürt‘ Gerüche und „angebrannt, nicht nur gesotten.“
Es tobte ’ne muntere Motte zu zweit durch ’ne lauschige Grotte, doch ließ sie beim Flattern sich nicht gern ergattern –
so kamen sie niemals zu Potte.
Es war die so fromme Charlotte in Wahrheit ’ne ziemlich bigotte, und ließ sie wen kommen zu Nutz sich und Frommen, dann buchte sie ‘s ab als Marotte.
Ein Lehrer veralteten Trotts war Zielscheibe ständigen Spotts, doch schien er dafür
schlicht gar kein Gespür zu haben und spielte den Protz.
Die Stromlinienform ist zwar weg – Gewichtheber schert das ’nen Dreck: Man frisst Proteine mit wichtiger Mine und mästet die Muskeln wie Speck.
Ein Zeitungseleve aus Dören bekam diesen Rüffel zu hören: „Du darfst beim Notieren nicht derart rotieren, sonst wird’s nix, das kann ich dir schwören!“
Es liebte ein Weib einen Mann, so innig, wie „frau“ wohl nur kann.
Der gab sich sklerotisch
und gar nicht erotisch –
und so kam sie nicht an ihn ran.
Es steht die Familie von Trotha ganz sicher verewigt im „Gotha“. Doch was die so tun und wo die nachts ruh’n – darüber steht dort nicht ein Jota.
Ein Bildhauer wollte auf Scheiben mit Meißeln Reliefbilder treiben. Die gläserne Wand hielt Schlägen nicht stand – d e n Schrott kann man gar nicht beschreiben!
Ein Klugscheißer hielt Rotoroa im Ernst für den Hafen von Goa,
und das liege leider zwar nicht an der Eider, doch wenigstens hinter Samoa.
Ein Künstlerexperte aus Wiehl dozierte belehrend und viel zu M. Buonarotti: der Mohr von Sarotti sei Zeugnis für dessen Profil.
Es fühlte ein Propagandist
sich ständig als Protagonist
auf Straßen und Plätzen, doch tat er nur ätzen, denn was er so sagte, war Mist.
Ein Kunstfälscher namens Plafonda, der pinselte auf die „Gioconda“ mit schmierigem Grinsen
nebst Bohnen und Linsen Palladios Villa Rotonda.
In Mathe, da plagte Pythagoras, in Philosophie Anaxagoras die armen Pennäler, und noch so ein Quäler sophistischer Art war Protagoras.
’Ne Sprotte und eine Sardine, die schwammen in einer Saline.
Da packt‘ in die Dose die „Cannery Row“ se fürn Supermarkt und die Vitrine.
Ein Schreibwarenhändler aus Sesen wollt‘ Defizit zahlen nicht lesen. Er sagt‘ optimistisch und nicht defätistisch,
bankrott sei er niemals gewesen.
Von Rotang, da kommen mir Rohre
aus Peddig- und sowas zu Ohre. Die taugen zum Blasen auf Wiese und Rasen, wenn Löcher ich längs in sie bohre.
Es sind zwar vielleicht die Rotarier gelegentlich auch Vegetarier, doch sind sie politisch
nun gar nicht enklitisch als erzkommunistische Arier.
Es sperrte mal ab mit Bordüre ein Landwirt die frische
Rotüre. Zwar dacht‘ er an alles im Falle des Falles, doch leider vergaß er die Türe.
Es gibt dort am Markt einen runden Bau, da arbeitet eine Rotundenfrau zwar ziemlich geschäftig, doch schimpft sie sehr deftig ’nen Schmierfink auch schon mal ’ne „Stundensau“.
Gelegentlich wird’s in dem runden Bau vom Mief da drin auch mal ’nem Kunden flau. Dann schickt sie zur Stunde ihn aus der Rotunde, damit er sich drin‘ keine Wunden hau‘.
Es schimpft‘ eine Mutti voll Wut: „Nun sei aber bloß auf der Hut! Was soll das Gezottel, du dämlicher Trot
tel? Ich hab‘ doch gesagt ’jetzt ist gut‘!“
Ein Hubschruber wollt‘ nach dem Starten auf weit’re Signale nicht warten.
Ein Knall, und der Motor blockierte den Rotor – es folgte ein Sturz in den Garten.
Ein dürftiger Zirkus-Pierrot versuchte sich gern am Bonmot, doch sank dann sein Kiefer
nach unten, und tiefer galt Gleiches auch für das Niveau.
Ein Streikaufruf (auch Manifest) bezeichnete Arbeit als Pest. Er wurde gelesen an Scheibtisch und Besen und führte ganz schnell zu Protest.
Das Trottoir und den Perron bescherte uns Na-po-le-on.
Und so informiert, man gerne goutiert was Süßes in Form von Bonbon.
Bei Inverness taten die Schotten zum Kampfe zusammen sich rotten. Doch war überlegner der englische Gegner –
das Türmen gelang nur ganz flotten.
Bei Rott fast die Krise ich krieg‘, wenn falsch mit der Gegend ich lieg‘. Denn hab‘ ich mal Pech, liegt’s grad nicht am Lech,
im Westerwald und an der Sieg.
In Rotzingen kannte für Gott ein Antichrist nichts als nur Spott. Zur Zeit der Scholastik erzeugte das Drastik und führte ihn schnell aufs Schafott.
Es forschte ein Peter Wisotzki historisch zu Leo D. Trotzki. Er hielt dessen Schriften für Werke von „Stiften“ und ihn sah er auch nur als Motzki.
Es bot seiner Freundin ein Mann
ein goldenes Halskettchen an. Da sagte sie rotzig, es sei ihr zu klotzig und warf’s in den Mülleimer dann.
Als den dann die Müllabfuhr holte und glaubte, dass man sie verkohlte,
da heult‘ sie aus Trotz
fast Wasser und Rotz,
weil er ihr den Hintern versohlte.
Es frotzeln darüber noch heute die dankbaren Müllabfuhrleute: „Wie die zuerst protzte und dann so blöd glotzte, als der diese Zicke verbleute.“
Das unphilologische Protzen:
„Schmarotzen? Der Wortstamm ist ‚rotzen‘!“ beeindruckt mich sehr –
es kommt mir recht quer, und außerdem find‘ ich’s zum Kotzen.
Ich liebe des Schützenclubs Rotten, die lärmend die Straße lang trotten mit klingendem Spiel und Bierchen zuviel – in Limericks frech zu verspotten.
Die Rote Wand tat in den Tauern das Volk einmal heimlich sich mauern
als feste Kurtinen zum Schutz vor Lawinen – man wollt‘ ja im Schnee nicht versauern.
In Rothenburg, dort an der Tauber, da bastelte einmal ein Schrauber ein Moped zusammen. Das führte zu Schrammen
und war eher schmutzig als sauber.
Es freute sich mal in Rotoke beim Grillfest die ganze Mischpoke nicht nur an dem Bierfaß, nein, auch an dem Bierbaß von Balthasar beim Karaoke.
Es liebte einmal in Rotschane ein Piotr die schöne Roxane.
Die schüttelte sich, als laut sie verglich: „Du gehst wie ’ne krumme Banane.“
Nicht sämtliche Sprachen sind
grau. Das weiß man seit alters genau. Das Rotwelsch ist bunt, bekannt wie „der“ Hund an Orten wie Wien und Wachau.
Ein Prototyp fuhr mal ein Rennen (man tat ihn auch erstmals benennen)
im Namen der Rose. Das ging in die Hose. Danach wollt‘ ihn keiner mehr kennen.
„Erzählnse doch keinen Zinnober, das Zeug hier ist Goldner Oktober!“ So brüllte der Gast,
dem das wohl nicht passt‘. Zinnoberrot wurde der Ober.
Ob Schwarz- oder Grau-, ob schlicht „Rheindorf“ – von denen ist keines ein Weindorf, doch schauen sie drein zu dritt auf den Rhein.
(Das schlichte war auch schon mal „mein“ Dorf.)
Als unbunte Farbe macht „Weiß“ gemeinhin die Brautkleider heiß. Nur sieht man heut‘ leider kaum Bräute und Kleider – zu hoch ist ja oftmals der Preis...
In Weißwasser gab’s eine Jill, die traf einen Knaben beim Grill.
Es klappte perfekt, man zollte Respekt: „Echt cool, wie die weißwasserwill.“
|
|
|
|
|
|
|
|
Weltgeschichte – Klittericks Geschichte – das kommt wohl vom Schichten von Dingen, sowie von Berichten. Doch meine Erfahrung war nie Offenbarung –
verdächtig nah lag es am Dichten. Der Pauker, (kein Dr. phil.) Kernen: Geschichtszahlen ließ er mich lernen. Doch bringt so ein „Hauptschluss“ nicht unbedingt Aufschluss –
der Sinn davon steht in den Sternen. Dann hatte ich noch einen Fendel, der stank zwar nicht grad nach Lavendel, doch konnt‘ er mit Zahlen beeindruckend prahlen –
den „Ploetz“ dabei ständig im Händel. Und heute sind beide verbittert, weil Ostersiek, der zwar gezittert vor ihren Gewalten, nun selbst geht ans Schalten –
indem er Geschichte jetzt klittert: 2235-2180 v. Chr. Es mühte sich Sargon von Akkad so lang‘, bis er Akkad im Sakkad. Dann wurde er König und freut‘ sich nicht wenig –
er hatt‘ ja auch mächtig gerakkad. 1900-1500 v. Chr. In Stonehenge tat Steine man feiern mit enthusiastischem Leiern und Lob der Erbauer, doch jetzt ist man sauer:
die stammen womöglich aus Bayern. 1728-1686 v. Chr. In Babylon aß Hammurabi wahrscheinlich noch keinen Kohlrabi, doch seine Gesetze für Macker und Metze
beherrschen noch heut‘ Abu Dhabi. 1352-1343 v. Chr. Es wollte der Pharao „Tut“ von Hadschepsut nicht nur den Hut – auch andere Sachen, die Spaß schon mal machen,
doch sie fand das gar nicht so gut. 1372-1352 v. Chr. Jung-Echnaton war noch ganz brav, als er Nofretete einst traf. Zwar war Nofretete nicht etepetete –
doch Echnaton war halt ein Schaf... 776 v. Chr. Olympia hieß dieser Ort mit starker Beziehung zum Sport: Da kämpften Kanalljen brutal um Medalljen –
und Sport gilt seit Churchill als Mord. 624 v. Chr. Den Straftätern gab in Athen Herr Drakon ganz klar zu verstehn: „Wir strafen drakonisch und nicht salomonisch,
und da ist auch nichts dran zu drehn!“ 500 v. Chr. Lao-Tse schrieb „Tao-te-king“, und Brecht, der bereimte das Ding der paar Dutzend Sprüche, doch wegen der Brüche
erachtete er’s für gering. 490 v. Chr. Den Marathonlauf nach Athen kann niemand so richtig verstehn. Es lief ja nur einer, und den hat auch keiner am Ende noch lebend gesehn.
431-404 v. Chr. Der Peloponnesische Krieg, bescherte wohl Sparta den Sieg, doch hat in Athen man’s anders gesehn – Thukydides war so ein Freak. 399 v. Chr.
Sein Gastmahl war heftig umworben, doch Sokrates ist dran gestorben: zwar nicht durch die Gäste bei selbigem Feste – das Zeug, das er trank, war verdorben. 333 v. Chr.
In Issos war Alex dabei, der hatte so gern Keilerei und kannte im Schlummer die Telefonnummer vom Schlachtfeld – und zwar drei-drei-drei. 323 v. Chr. Es nannten sich groß „Diadochen“,
die hinter dem Alex her krochen. Sie kämpften und kippten von Ur bis Ägippten und brachen einander die Knochen. 214 v. Chr. Die Chinamann-Kaiser war’n sauer
von wegen der Gaffer und Schauer. Sie machten behende dem Zustand ein Ende und bauten ums Reich eine Mauer. 218 v. Chr. Herr Hannibal querte die Alpen und konnte bis Cannae hin talpen,
um Land zu erobern und manchmal in Schobern die Mädchen zu zieh’n an den Skalpen. 44 v. Chr. Dem Brutus missfiel dieser Krempel: „Was Not tut, ist jetzt ein Exempel.
Die Freiheit erhalten und weg mit dem Alten! Drum treffen wir Caesar im Tempel!“ 30 v. Chr. Kleopatra war schon gefangen und trug nach der Freiheit Verlangen: „Befrei‘ ich mich eben
von solch einem Leben“, sprach sie und gab hin sich den Schlangen. 9 n. Chr. In Teutoburg war’s und im Wald: Da wurd‘ es den Römern zu kalt, und Carl Gustav Carus
malt‘ später den Varus, wie der auf die Schnauze hinknallt‘. 50 Das Geld war so heiß wie die Hölle: Es schröpften die Römer die Zölle in rheinischen Landen, und so ist entstanden
das sprichwörtlich „hillije Kölle“. 122 Zuwenig, um ständig zu lauern, erbauten die Römer jetzt Mauern, zum Beispiel ganz prall den Hadrianswall. Da konnten die Skoten versauern.
325 Nicaea – hier gab’s ein Konzil und zwar um „ein Jota zuviel“. Die Herren Arius und Athana Sius, die stritten um dieses mit Stil. 449 Es taten die Sachsen und Angeln,
wenn auch unter ständigem Rangeln, zum Angeln von Lachsen und Jagen von Dachsen nach England hinüber sich hangeln. 529 Es tüftelten einmal beim Vino
der Benedikt und sein Freund Tino weit weg von Zuhaus ’ne Bergtour sich aus, und zwar auf den Monte Cassino. 732 Ein Hammer war Karlchen Martell, und folglich zerhämmert‘ er schnell
die Maurenarmee bei Tours und Poitiers – für damals schon sensationell. 752-806 Es war wohl des Konstantins „Schenkung“ juristisch ’ne arge Verrenkung, und doch sprach der Papst:
„Was du mir da gabst, kommt sicher durch göttliche Lenkung.“ Doch fiel die besagte Verschenkung, egal, ob verrenkt oder Lenkung, bei Mediävisten, die Siegel vermissten,
recht schnell und ganz tief in Versenkung. 843 Karls Erben war’n ziemlich verkeilt und haben nicht lange gefeilt. Drum bauten sie Schranken für dreierlei Franken
und ham in Verdun dann geteilt. 843 Es einte MacAlpine die Reiche der Schotten, die Lochs und die Teiche zum Lachse rausfischen und Whisky anmischen am Tage der Tag-und-Nacht-Gleiche.
911 Die Wikinger kamen herbei und schlugen Nordfrankreich zu Brei. Dann machte sich Rollo geschickt wie Apollo zum Herrn der Normannen-Vogtei. 919
Herr Heinrich am Vogelherd saß, wo lecker Gegrilltes er aß. Da kamen zwei Boten, um „aus“ ihn zu loten: „Sag, hätt‘st du am Königsthron Spaß?“ 955 King Otto erwies sich als Mann,
der auch schon mal austeilen kann: So kauft‘ er mit Blechgeld den Sieg auf dem Lechfeld und machte zum Kaiser sich dann. 1066 Duke Willie, disliking the thing,
decided to enter the ring. He played a few tricks in ten sixty-six and had himself crowned to be King. 1077 Die Einladung: „Kaffee und Kuchen“ – was war Kaiser Heinrich am Fluchen!
Er wollt‘ um kein Geld und nichts in der Welt den Papst in Canossa besuchen. 1079-1142 Es schrieb voller geistiger Tiefe Herr Abaelard glühende Briefe an Frau Heloise
und andre wie diese, mit denen er gern einmal schliefe. 1142 Im Frankfurter Zoo ging die Mär, zwei Raubtiere kämen sich quer, doch schon nach zwei Tagen ham die sich vertragen:
Löw‘ Heinrich und Albrecht der Bär. 1182-1226 Es predigte Franz vor den Tieren, den Zweibeinern und den mit vieren, drum sprach in Assisi man „Kerl, take it easy –
und nicht so viel interpretieren!“ 1190 Es schmerzten den „Rotbart“ die Waden, und außerdem stank ihm der Laden. Da suchte er Kühlung in wässriger Spülung –
und ging dann auch buchstäblich baden. 1213 Das Viech war ja ziemlich integer und machte kaum Mühe dem Pfleger. Das Volk dachte: „Schenk mal dem Tierchen das Denkmal
»der Goldene Bulle von Eger«“ 1215 Weil Johann als König nichts tauge und „aus“ seine Völker nur sauge, da drückten die Grafen ihm, um ihn zu strafen,
ihr Werk „Magna Charta“ aufs Auge. 1307 King Philipp, bekannt als der Schöne, der liebte martialische Töne: „Die Templer sind Hetzer und gottlose Ketzer –
drum weg damit unter Gedröhne!“ 1309 Es schulterte Philipp den Brocken und machte sich schnell auf die Socken, den Papst aus Italien mit allen Lappalien
von Rom weg nach Frankreich zu locken. 1314 Am Bannockburn lockte Bob Bruce den englischen König ins Mus. Dem konnten die Schützen im Matsch nicht viel nützen –
und er entkam ganz knapp zu Fuß. 1346 At Crécy, they saw the Black Prince, who beat the French army to mince, when bruising his thumb which quickly went numb,
to kneel down in pain and to wince. 1381 The peasants elected Wat Tyler to lead them against Queen Delilah. He told them quite courtly – in other words shortly –
that „if you can’t beat her, beguile her.“ 1415 In Prag dekretiert‘ Johnny Hus den Laienkelch einfach als Muss. Das war zu subtil dem Konstanz-Konzil. drum röstete man ihn zum Schluss.
1429 / 1431 In Orleans war so ’ne Wilde, die schüttelte Speere und Schilde, verjagte wie Puppen die englischen Truppen und kannte da gar keine Milde.
Johanna, so wurd‘ sie genannt, und fühlte von Gott sich gesandt. Das glaubten nicht alle im fraglichen Falle – und hamse als Hexe verbrannt. 1453 Der Sultan war wahrlich kein Popel
und glaubte auch kei’m Horoskopel. Drum bleibt es dabei: in Eins-Vier-Fünf-Drei da schnappt‘ er sich Konstantinopel. 1469-1527 Für Niccolo Macchiavelli
galt „casus“ nur immer mit „belli“: Sein Buch von den Fürsten beim Essen von Würsten verkrachte ihn gleich mit Corelli. 1477 In Nancy trat Karlchen der Kühne,
egal, ob als Zwerg oder Hüne, trotz Hilfe der Promis von Habsburgs und Tommies durch Heldentod ab von der Bühne. 1485 King Richard, vom Volk nicht verehrt,
macht‘ vieles im Leben verkehrt: So saß er und lauschte, bis jemand ihm tauschte sein Königreich gegen ein Pferd. 1492 Es suchte Kolumbus nach Indien,
doch konnte er’s leider nicht findien, denn dort auf dem Meer trieb kreuz ihn und quer umher eine Sammlung von Windien. 1497 Es schätzte Herr Vasco da Gama
gewöhnlich das Deck-Panorama. Dass er da nichts schaffe und immer nur gaffe, verwarf er als boshafte „Fama“. 1502 / 1513 / 1517 Der Schuhmachermeister Joss Fritz
entwickelte Schuhe ganz spitz nach seinem Patent, das „Bundschuh“ man nennt. (Doch ursprünglich war’s nur einWitz...) 1509-47 Es liebte King Henry die Frauen:
Mit sechs davon ließ er sich trauen, wobei nach Bedarf er „raus“ welche warf – zum Beispiel durchs „Köpfe-ab“-Hauen. Das war dieser Heinrich der Achte, der über Papst Clemens nur lachte
und, weil er nicht wollte wie der, nicht lang‘ schmollte und selbst eine Kirche sich machte. 1517 Für Luther, den christlichen Sohn, war viel an der Kirche ein Hohn.
Der Ablassverkauf stieß sauer ihm auf – da machte er Reformation. 1525 Im Bauernkrieg: Florian Geyer gerierte sich groß als Befreier. Doch wurd‘ er erschlagen nach einigen Tagen –
man kannte wohl schon diese Leier. 1587 Maria, die Queen von den Schotten, ließ etliche Männer verschrotten, und Lizzie, Rivalin, war niemals Gemahlin,
und ließ sie am Galgen verrotten. 1588 Es startete einst die Armada iberischerseits in Granada, doch dann war der Wurm im Wetter, und Sturm verwehte sie fast bis Nevada.
1589 Herr Heinrich Navarra, zu Pferd, die Krone von Frankreich begehrt‘. So ließ er sich taufen, auch ohne zu laufen – Paris sei die Messe schon wert... 1605
Guy Fawkes war bestimmt kein Scholar-chen und war nicht bekannt für sein Schnarchen, doch sammelt‘ er Mengen von Pulver zum Sprengen: „Zur Hölle mit James, dem Monarchen!“ 1618
Es meldete Top-Agent Brenster kurz: „Man hörte in Prag einen Fenstersturz.“ Dann ließ er erklären in Böhmen und Mähren: „Vielleicht war’s ja nur ein Gespensterfurz.“ 1632
Umgeben von vielen Geschützen, vermutlich auch mancherlei Pfützen: So kämpfte der Boss. Dann traf ein Geschoss – Es fiel Gustav Adolf bei Lützen. 1648
Das war schon ein schwieriges Stück: Nach „dreißig Jahr‘ Krieg“ ging’s zurück westfälisch zum Frieden, so hat man’s entschieden in Münster sowie Osnabrück. 1649
Es hasst‘ Olli Cromwell den King, und als er ihn schließlich mal fing, er „vor“ ihn sich knöpfte und irgendwann köpfte – nicht nett, aber trotzdem „ein Ding“! 1666
Halb London verbrannte zu Asche, und Lloyds war geschockt ob der Masche, doch Christopher Wren, der fragte nicht „wenn“ – und füllt‘ mit St. Paul’s sich die Tasche. 1683
Es standen die Türken vor Wien und vor dessen Tür der Ruin, doch Eugen, der Ritter, kam wie ein Gewitter und brachte den Sultan zum Flieh’n. 1688 „Die Stuarts hinunter vom Thron!“
Das war der recht deutliche Ton der Whigs und der Tories – so lauten die Stories der Glorreichen Revolution. 1689 Schon wieder mal tanzten die Fränze expansionistische Tänze:
Sie nahmen die Walz‘, planierten die Pfalz und wollten den Rhein als die Grenze. 1697/98 Es sorgte der große Zar Peter in Holland für reichlich Gezeter: Gesellschaftlich war
ein zimmernder Zar dort fast wie ein Handelsvertreter. 1701-14 In Spanien, wie anderswo schon, da kloppte man sich um den Thron, denn Ludwig, der Franke, sprach: „Habsburg? Nein danke!
Die sind heut‘ ja fast schon Legion!“ 1704 Es ist schon erstaunlich: Gibralta wurd‘ britisch, wie kurz darauf Malta, und hätten die Briten noch besser gestritten,
dann hätten sie heute auch Yalta. 1730 Das kommt davon: Weil sich der Katte mit Friedrich zur Flucht gewandt hatte, da fiel in Küstrin zu Füßen ihm hin
sein Kopf mittenmang auf die Matte. 1740 King Friedrich, die Händ‘ nicht im Schoße, führt‘ Kriege mit mächtigem Stoße. So klaut‘ er Theresien ein ganzes Stück Schlesien
und nennt sich noch heute „der Große“. 1773 In Boston, da warf man den Tee in’n Hafen, nicht weit von der See. Es freuten die Yanks sich ob des Geschenks
und gründeten schnell „Ju Äs Äi“. 1783 Die Zarin hatt‘ Dörfer im Sinn, die wär’n für die Krim ein Gewinn. Potemkin, der baute klammheimlich geklaute Theaterkulissen ihr hin.
1803 Napoleon schrie: „Hosianna, jetzt rieseln die Dollars wie Manna! Wie gut mir das schmeckt, der Deal ist perfekt: Die Yanks kaufen Louisiana!“ 1806
Es nahmen die Briten am Kap den Kaasköppen einiges ab. Da setzten die Buren auf britische Huren – und manch‘ einer wurde da schlapp. 1815 In Waterloo sagten die Preußen
(verbündet mit Tommies und Reußen): „Der Korse soll kreuchen und nie mehr entfleuchen – auch nicht wie einst Jonas in Schneußen!“ Dann trafen sie sich zum Kongress
in Wien, und da gab es nur Stress, denn Charles Talleyrand, Charmeur et Galan, erwies sich als clever und kess. 1830 Es fand Joseph Smith eine Fibel
und glaubte, es sei ein Stück Bibel. Dass goldene Platten da Schriftzeichen hatten, das handhabte Smith ganz flexibel. „Buch Mormon“, so heißt diese Fibel
und gilt im Staat Utah als Bibel, wo heut die Mormonen klammheimlich betonen, die Vielweiberei sei terribel. 1830/31 Politisch war’s fast schon ein Siechenstand,
den niemand so recht gut zu riechen fand. Doch dann kamen „Scheiche“ zum Thron solcher Reiche wie Belgien oder auch Griechenland. 1848 Ein Jahr, in dem’s mächtig einst stank,
europaweit und durch die Bank: Des Reiches „Verwesung“ war nicht grad Genesung. Im Gegenteil, machte nur krank. Der „Abtritt“ des Hauses Bourbon bracht‘ „RF“ zum zweiten Mal schon,
doch schlecht war’n geraten die Volksdemokraten – und wieder gab’s Na-po-le-on. Dazu haben auch noch in Baden nicht grade zum Bleiben geladen (nein, eher zum Laufen)
die ganz großen „Haufen“ rebellischer Kriegskameraden. Die Sohle des „ruchlosen“ Pfuhls anrüchigen Reime-Gebuhls, befand sich in Rom und war kein Phantom:
Der Umsturz des Heiligen „Stuhls“. 1865 Wie’s Sklavenbetreibern so geht: Die Yankees marschierten querbeet und pulverisierten die Konföderierten bis hin zu „Vom Winde verweht“.
1867 Es reiste der Zar nach Nebraska und stoppte am See Athabasca. Beim Mahl mit Ministern und anderen Mistern verkauft‘ er den Amis Alaska. 1885
Der Mahdi kassierte Khartum und mehrte damit seinen Ruhm. Er sprach von den Briten, die das nicht recht litten, voll Hohn immer nur als „postum“. 1888
„Dreikaiserjahr“ – was für ein Wort und sprachlich ein Nonsense-Rekord: Als endlich der dritte erschien in der Mitte, da war’n die zwei andern schon fort... 1899-1902
Es schnitten die Buren dem Kap Verbindung nach Norden hin ab. Das führte zum Krieg, und ohne den Sieg da machten die Buren dann schlapp. 1911 Ein Zirkusakt voller Begier
und nicht wie ein Stich mit Rapier: das war der bigotte Exkurs deutscher Flotte, der „Panthersprung“ nach Agadir. 1916 Im Skagerrak ballerten Schiffe
die Breitseiten nicht nur auf Riffe, und mancher Matrose mit flatternder Hose wünscht‘, dass auf den Krieg man doch pfiffe. 1934 Herr Mao ging gerne spazieren
und tat dabei Lenin studieren. Das bracht‘ die Idee, doch zwang ihn sein Zeh, ganz „lang“ nach Shen-Si zu marschieren. 1941 The Japs wanted war and attacked:
across the Pacific they cracked like blades of a barber right down on Pearl Harbor – and elsewhere the Yankees got s(m)acked. 1962 Es schlug „der Rebell“ in Algerien
französische Trupen in Serien. Das war nicht geheuer und außerdem teuer – und bot für den Rückzug Kriterien. 1962 John Kennedy gab die Devise: „Noch mehr »rote« Schiffe wie diese,
raketenbeladen, dann reißt mir der Faden, dann krieg‘ ich in Kuba die Krise.“
Bildhauer
Die Bildenden Künste beachten und nicht sich dabei überfrachten: Der eine malt Schilder, ein andrer haut Bilder und den wollen hier wir betrachten.
Es ärgerte Reinhard von Aachen, wenn andere schlecht von ihm sprachen. Dann fluchte er deftig und wünschte sich heftig,
dass denen die Meißel zerbrachen.
François-Alexandre Abeets bemühte sich ständig und stets, auf ganz flinken Füßen Mäzene zu grüßen mit aufmunternd-frischem „Wie geht’s?“
Die Bildhauer A. und B. Abel benahmen sich indiskutabel: Am Tag nach dem Auftrag in Innsbruck war Sauftag. Ihr Ende war höchst lamentabel.
Es hatte der Ableitner Franz
beim Meißeln im Kopf eine Gans. Die störte fatal im Bürgerportal zu München, und er wurd‘ zum Hans.
Es arbeitete Remy Absille vor allem in Ermenonville, doch zahlreiche Köpfe
und Meißelgeschöpfe verkaufte er auch mal nach Lille.
Es meißelte Jean Georges Achard an allem, was hartsteinig war, und so schuf er griffig und überaus pfiffig
die Löcher im „Ponte“ du Gard.
Es kupferte Wolfgang U. Acher in Wien mal die Torte von Sacher als Steindenkmal ab. Man lachte sich schlapp: Das Original war viel flacher.
Es heuerte Theodor Achtermann zwecks Kunstreisens auf einem Frachter an. So kam er nach Rom, wo bald er am Dom verstarb als ein ziemlich verkrachter dann.
Es glaubte Henri-Georges Adam,
er arbeite grade ein Lamm. Dann fand er heraus, es war eine Laus und machte ein Riesen-Tamtam.
Es stellte M. Adam-Tessier mal aus in der Stadt Montpellier. Da gab es Rabatz
am Ausstellungsplatz ums Denkmal für Jacques Montgolfier.
Zu Lebzeiten galt wohl Agasias nicht grade als Größter Kleinasias. Doch kam er hingegen des nächtens gelegen
im Damengemach Anastasias.
Giovanni Vicenzo d’Agnolo verehrte gar sehr Marco Polo und schlug dessen Spur in mache Gravur, im Team, aber meistens nur solo.
Es modelte Marco d’Agrate
in seiner Funktion als der Pate des Sohns seines Bruders, ’nes schrecklichen Luders, fürs Patenkind eine Tomate.
Es schaffte Estéban Agréda mit Mühe den Zeus und die Leda.
Der Schöpfungsprozess verursachte Stress. Da half ihm dann nur Ayurveda.
The critics rate Benjamin Akers not very much higher than bakers, though some of his works in Grampian kirks
were copied by studious fakers.
„Johannes Baptist“ Albanese verwirklichte gern die Synthese vom Häusererbauen und Standbilderhauen – doch vielfach war’s nur Katachrese.
Als Bildhauer war Herr Karl Albiker ganz unzweifelhaft Akademiker. Die Akademie, so nannte man sie, entließ ihn auch noch als Politiker.
Es war für André J. Allar
schon während der Schulzeit recht klar, dass Bildhauerei so ganz nebenbei viel besser als Arbeiten war.
Es hatte Jean Jules Allasseur beim Bildhauern einmal Malheur: Der Lärm seiner Hämmer
verscheuchte die Lämmer und schädigte auch sein Gehör.
Es hatte Christophe G. Allegrain im Zentrum Paris-Saint-Germain für Werkzeug und Stein, für Essen und Wein
und auch für den Schrott ein Terrain.
Matteo di Gauro Allio signierte auch mal mit „Medío“. Das ist dann schon alles, im Falle des Falles vermisst man ihn auch im „Dehio“.
Es schuf Herr José d’Almeïda das Kopfporträt einer Candida. Dann räumte er auf, und zwei Tage drauf, da fand er den Gipskopf nicht wieda.
Sebastian de Almonacid
schuf Büsten des Helden El Cid. Es hatten die Dinger nicht nur keine Finger, es fehlt‘ auch am Auge ein Lid.
Es klagte einst Gunnar Alvär, wie schwer es den Bildhauern wär,
die Steine zu heben, um sie zu beleben – der Rest sei dann nur sekundär.
Es hatte Franz Sales Amlehn bei Anderen Werkzeug gesehn und schlug wie ein Wilder aus Steinen die Bilder,
die heut‘ in Museen noch stehn.
Das Hämmern des Bildners Andragoras verfolgte in Hellas Pythagoras. Sie kamen sich quer und stritten sich sehr, doch söhnte sie aus Anaxagoras.
Es lernte Alexis André sein Handwerk bei Pierre Cavelier, der lästerlich fluchte, wenn Schrott er verbuchte – drum formt‘ er Modelle aus Schnee.
Als Bildhauer kam Maese Ans
in Spanien mächtig zu Glanz. Dort war Saragossa für Andre Canossa, doch ihn annektierte es ganz.
Es formte Ambrogio dall’Ara den Kopf seiner Frau Connemara aus grauem Granit
und spülte ihn mit dem Wasser des Falls Niagara.
Es modelte Sigmund Aradi den Kopf von dem Aufrührer Mahdi. Obwohl er nichts dachte, als er den so machte,
schickt‘ England ihn gleich vor den Kadi.
Es klopfte Juan Aragall den Stein mit beträchtlichem Schall, wenn er das genormte Kristallklötzchen formte zum Schlussstein im Escorial.
Es modelte D.J.Araldi die Fürsten des Hauses Grimaldi. Drum find’t man noch heute Kopien der Leute in Frankreich in Läden von ALDI.
Es schuf Herr Diego Aranda die Büste der schönen Miranda
aus staubigem Tuff – er kam an den Suff und endete in Karaganda.
Es fertigte André Arbus als Auftragsgeschäft ein Menu. Dann hat er beim Essen wohl ziemlich gefressen,
denn dann war sein Ansehn perdu.
Es wusste Antonio dall’Arca noch nichts von Herrn C. de la Barca Doch formte er Putten von etlichen Nutten und heimlich sogar von Petrarca.
Es liebte der Bildner Archias Gestein aus der Ära der Trias. Das war wohl recht weich und brachte ihm gleich das Lob des Propheten Elias.
Es meißelte A. Archipenko
’ne Büste von A. Makarenko. Dann musste er waschen am Kittel die Taschen und brauchte ein ganzes Pfund „Henko“.
Es kriegte Guillaume Ardignac des öftern beträchtlichen „Lack“,
und als man verlachte das Zeug, das er machte, da haute er schlicht in den Sack.
Es modelte Willem van Ards viel lieber in Holz als in Quarz. Doch als seine Tante das Holz mal verbrannte,
da ärgerte ihn das fast schwarz.
The artist Antonio Argenti left statues, but no more than twenty. When asked just how many he sold for a penny, he nevertheless replied: „Plenty“.
Berühmtheiten war’n für Argoud beim Bildhauern immer ein Clou. Der Herr Mirabeau und Jean-Jacques Rousseau sind Werke von ihm – doch „sans goût“.
Es haute Michele d‘ Aria
in Stein mal die Jungfrau Maria für Genuas Dom. Dann ging er nach Rom, und davon gibt’s heut‘ noch ein Dia.
Es machte Emilio Ario zu Stein die Geschichtsmuse Klio, doch kannt‘ von Geschichte
er nicht mal Berichte und auch nicht Herrn Cassius Dio.
Es klopfte Hannequin Arion die Steine von Arles und Lyon. Doch konnt‘ er an ihnen nichts rechtes verdienen:
Es reichte nicht mal für Bonbon.
Es schuf Aristandros der Zweite Figuren in epischer Breite, doch taten nicht allen die Dinger gefallen. Drum suchte er schnellstens das Weite.
Es schuf mal der Künstler Aristokles ein Standbild des Feldherrn Themistokles. Das wurde zur Quelle beinah‘ auf der Stelle fürs Kriegsbuch des alten Thukydides.
Es formte Herr Charles A. Arnaud
ein Weinfass aus Tuff in Bordeaux. Doch tat er den Wein daselbst nicht hinein: den trank er am liebsten gleich „so“.
Es reckt‘ ein gewisser Hans Arp den Daumen, als er sich bewarb
um höhere Ehren. Die tat man verwehren; so dass er enttäuscht daran starb.
Es ärgerte Hans Kaspar Asper der Spott des Rivalen Fritz Rasper: „Es hat dieser Kleine an Ahnung fast keine,
und außerdem ist er ein Kasper.“
Es formte in Ulm Peter Auer ein Kopfrelief an einer Mauer. Nun war die per Zufall ein Teil von ’nem Kuhstall – der Bauer war folglich recht sauer.
Es hasste Monsieur Auricoste auf eisernen Werken den Rost. Dann tat es ihm dämmern, aus Blei nur zu hämmern – wenn’s sein musste, auch mal bei Frost.
The workshop of Edward E. Avern
resembled a ludicrous cavern. He hammered away by night and by day – with tankards in many a tavern.
Man ehrte Herrn Pedro Ayala bei Hofe auf manch einer Gala: zuerst nur in Spanien,
und zwar Katalanien, danach auch in Guatemala.
Es hatte D.F. Azurmendi in Porto die venia legendi, doch las er gewöhnlich und ziemlich versöhnlich den eigenen status vivendi.
Es ärgerte Jan Hendrik Baars der Steinstaub am Ende des Haars. Er schnitt eine Fratze und dann sich ’ne Glatze und sagte zufrieden: „Das war’s“.
It happened when Stanley N. Babb
was forming the arm of drab, the stone came alive and dancing a jive she knocked him right out with a jab.
Es fing einmal Christian Bachmann in Ludwigslust ziemlichen Krach an,
denn seine Figuren missfielen dem sturen Erbauer. Der warf sie vom Dach dann.
Die Statuen eines Hans Backoffen, die, angemalt, schon mal vom Lack troffen, war’n Ziel großen Lobes
(doch meistens war’s grobes) von Leuten, die Schnäpse im Frack soffen.
In London, they knew that John Bacon was cross and considerably shaken, when he would discover his wife’s ardent lover,
who said that his bed was just „taken“.
Es plagte Herrn Konstantin Bader beständig der hässliche Hader, der stets sich ihm bot, wenn falschrum im Lot er fand den zu formenden Quader.
Es mochte Jean Victor Badin nun gar nicht den großen Rodin. Er sagte bem Essen: „Den kannste vergessen! Der taugt ja nicht mal für Dessin.“
It happened that Arthur E. Baggs
who modelled a woman in rags, he offered the claimant in lieu of a payment a second-hand packet of fags.
Der Bildhauer Othemar Balbach, der stammte zwar nicht aus Bad Schwalbach,
doch schrieb zu Silvester er an seine Schwester: „Da machte mich glatt so ein Knall wach.“
Es modelte Hermann Baldin Porträtbüsten tief im Tessin. Dort sucht‘ er vergebens
den Sinn seines Lebens, und deshalb vermisste er ihn.
They reckon that Percival Ball got lost as a boy in Bengal; and when he came back acquired the knack to leave all his works in the hall.
Es spürte Herr Ernest von Bandel geschichtlich beträchtlich den Wandel. Da dachte er: „Schenk mal dem Hermann ein Denkmal und treib‘ in der Zwischenzeit Handel.“
They say when the great Thomas Banks was offered a bundle of francs for parts of his work declined with a jerk, and clearly refused them: „No, thanks!“
Es schimpfte Domenico Banti
die Andern der Zunft „dilettanti“. Doch einmal in Wien erwischte man ihn beim Abkupfern fast in flagranti.
Der Bildhauer Bastien de Bar kam oft mit dem Werkzeug nicht klar.
Da musst‘ er ertragen mit Hören das Sagen: „Auf diese Art wirst du kein Star.“
Es stürzte Francesco Baratta in Kenia bei ’ner Regatta, verlor auch – ein Jammer! – dabei seinen Hammer.
Den fand dann mal Jomo Kenyatta.
Es meißelte Marco Barbato ein Standbild des jüngeren Cato. Das ging ihm daneben, da nannte er’s eben „Herr Sokrates tafelt mit Plato.“
Es schuf Herr Enrico Barberi ein Denkmal für Sankt Philipp Neri. Das schossen in Stücke (und machten die Mücke) besoffene Carabinieri.
Aus Schwäbisch-Gemünd stammt‘ E. Barg.
Trotz Schuftens erging es ihm karg – ja, Zeit seines Lebens, erspart‘ er vergebens das Geld für ’nen richtigen Sarg.
Es machte den Künstler Ernst Barlach
des nachts so ein dämlicher Narr schwach: Der schlich sich heran als „Singender Mann“ und machte Ernst Barlach ganz klar wach.
Es liebte Eduardo Barron als Werkstoff Zement und Beton,
und flogen die Brocken, dann tat er sich hocken und wurd‘ nicht getroffen davon.
The sculpturer Harry A. Bates detested the Cornish-made slates. He hated their edges as well as their ledges
because of the damaging grates
Es hatte bei Nacht Otto Baum den überaus schrecklichen Traum, sein Kunstwerk „Der Gruß“ versinke im Ruß – und das überlebte er kaum.
Beim Arbeiten trug Anton Baumann gewöhnlich aus Drillich ’nen Blaumann. Er konnte beim Hämmern bewundernswert dämmern und galt bei den Leuten als Laumann.
Am liebsten war Wenceslaus Baura
modellweis die Nachbarin Laura, die ihn so berührte und manchmal verführte mit nahezu göttlicher Aura.
Es ärgerte André Beaudin Verschied’nes an Louis Chauvin: „Der hat keinen Grips
und macht nur in Gips – so ähnlich wie schon mal Rodin.“
Nur ungern gab Theo von Bechteler Veranstaltern Ausstellungsrechte her, wenn die in den Listen die Plastik „Artisten“
bewarben, als ob’s eine schlechte wär.
Der Bildhauer Christian Behrens war Urquell recht heißen Verehrens, denn alle Modelle, war’n „hin“ auf der Stelle, und Gegenstand seines Begehrens.
Verspottet oft wurde J. Beil von wegen des Namens wohlfeil: „Herr Johann, der Hacker, hackt Holz auf dem Acker mit Hammer und Meißel als Keil.“
Es lieferte Luc van der Beke
die Moskauer Hof-Apotheke als kleines Modell zu spät und nicht schnell und kriegte drum keine Kopeke.
Dagegen sah Jan van der Beken von Rotterdams Hooft-Apotheken für seine Figuren
mit Groß-Signaturen wohl Gulden, doch keine Kopeken.
In Chartres gab’s diesen Jacques Belle, der hämmerte doppelt so schnell sie seine Rivalen um Auftrag und „Zahlen“ –
er war ja auch doppelt so „hell“.
Es fertigte grade R. Belling ein Standbild von F.W.J. Schelling. Da fiel sein Werk „Dreiklang“ mit unschönem Beiklang recht unverhofft um auf der Stelling.
Es hielt Mariano Bellver den Meißel mit Vorliebe quer. Doch eins dieser Dinger zerquetscht‘ ihm die Finger. Da warf er ihn wütend ins Meer.
Es freute sich Marco Beltrame
am schnellen Besuch einer Dame. Die hat ihn als Akt gewaltig gepackt und machte für ihn noch Reklame.
Als Knabe trank Pietro Benati mal heimlich ’nen Eimer Frascati. Doch fiel das wohl auf,
denn nicht lang‘ darauf gab’s mächtigen Ärger mit Vati.
Es kriegte Johannes („Hans“) Benk zu Weihnachten mal als Geschenk ’nen riesigen Hammer, doch der – welch ein Jammer! –
zerstörte sein Schultergelenk.
Man wusste, dass Johann P. Benkert ganz wütend und lautstark stets stänkert‘, wenn Fritz, sein Azubi, ein Milchgesichtbubi,
bei Tisch mit den Werkzeugen schlenkert‘.
Wir „hatten“ Etienne Béothy als Schüler mitnichten und nie. „Der Mensch“ und „Das Meer“ von ihm wiegen schwer, und immerhin kannten wir die.
Es fertigte Johann C. Berg vor jeglichem winzigen Werk, korrekt, wie er war, und schriftlich sogar ganz umfangreich einen Vermerk.
Es ärgerte Heinrich von Bergen
die Nachbarschaft oft mit Latwergen, doch mehr mit Figuren von Geistern, Lemuren, von Garten- und anderen Zwergen.
Giovanni Lorenzo Bernini war jünger als G.B. Bellini
um gut hundert Jahre. Er trug zwar Talare, doch kannt‘ er noch keinen Bikini.
Es meißelte Wander Bertoni mit Vorliebe „composizioni“. Die waren aus Kalk und brachten dem Schalk
die Ladung zu Pasta von Vroni.
Es ruderte einst Joseph Beuys von Düsseldorf rüber nach Neuss im Kahn auf dem Rhein. der war zwar recht klein, doch Beuys machte Wirbel, beim Zeus!
Ein großes Genie war Max Bill: der haute die Bilder recht schrill. Er war auch perfekt als Star-Architekt und sagte: „Ich mal, wie ich will.“
The sculpturer Charly B. Birch
was nastily left in the lurch, when one day at Sheils and head over heels he fell down the steps of a church.
Es störte Herrn Gillès le Blackere beim Arbeiten Kerzengeflackere.
Er hasste auch Töne der Töchter und Söhne und außerdem Hühnergegackere.
Es kriegte einmal André Bloc beim Hämmern ’nen riesigen Schock: Er schuf eine Wiege für Zicklein und Ziege,
und die stürzte runter vom Bock.
Es stolperte einst Heinrich Blume mal über ’ne winzige Krume aus schwarzem Granit. Da brüllte er „Shit! Gereicht mir das etwa zum Ruhme?“
Es kriegte Simone Boisecq ganz plötzlich ’nen riesigen Schreck: Ihr „Baum“ aus Zement, den keiner mehr kennt, zerbrach ihr und fiel in den Dreck.
Es fertigte Jean Boniface
aus Schiefer ein Brünnchen zum Spaß. Doch als er probierte, ob’s gut funktionierte, da wurde er rundherum nass.
Es formte Carl Johan Bonnesen aus edlem Gehölz einen Tresen.
Das Einweihungsfest hat kaum ihn gestresst: Er ist dort sehr lange gewesen.
Es machte Giuseppe Borroni ein Standbild von Carlo Goldoni, das dem nicht gefiel: Er rügte den Stil
und auch die Portion Makkaroni.
Gewöhnlich hat Prof. Rudolf Bosselt den Gipszufluss weise gedrosselt, doch ging’s mal daneben, dann hat er halt eben mit mancherlei Brocken gebosselt.
Es modelte Antoine Bourdelle den „Herkules“ etwas zu schnell. Der Ton war zu trocken, da fiel von den Socken die Statue und das Gestell.
The sculpturer Edward A. Brackett
once carried a very large packet (containing some tools and one of his stools) which finally ruined his jacket.
Als Bildhauer schätzte Georges Braque fürs Werkzeug ’nen ledernen Saque.
Da passten auch Knöpfe und Statuenköpfe hinein und dem Maler sein Laque.
Es hat sich mal Johann W. Braun ganz bös auf den Daumen gehau’n. Er hüpfte wie wild herum um das Bild
und gab unwillkürlich den Clown.
Es ärgerte mal Arno Breker sein Nachbar und „Freund Apotheker“. Der warf auf ’ner Fete ihm Gummi und Knete ins Coktailglas und in den Shaker.
Es ärgerte François de Brie dass jeder als „Käse“ nur zieh, was er modellierte und fleißig skulptierte: beleidigt vergaß er das nie.
Es freute sich Sergio Brignoni
auf Pasta und viel Makkaroni so ganz ohne Hast geladen als Gast von Tito zur Insel Brioni.
The sculpturer Richard E. Brooks, at chess he admired the rooks, preferring those things
to bishops and kings because of their straightforward looks.
Es machte der Künstler F. Brugger kein Standbild von Pfeffersack Fugger. Begründung: „Der war im Kopf nicht ganz klar
und deshalb ein ziemlich meschugger.“
Als Lehrling hatt‘ Ernst Adam Bruhn gelegentlich wenig zu tun. Da tat er geschäftig und hämmerte heftig aus Marmor ein riesiges Huhn.
Zu gern wär‘ der Künstler Bryaxis gereist durch die weite Galaxis, doch blieb es sein Leben lang Wunsch, dieses Streben: Es gab keine Züge und Taxis.
Herr Barthélemy Cabirol,
der wirkte am liebsten „sous sol“. Da störte ihn nicht das wechselnde Licht, und außerdem war’s nicht so voll.
Es schuf Herr Davide Calandra ’ne Büste der toten Kassandra. Da sah sein Modell
bald ebenso „hell“ und nannte sich dann Alexandra.
Es schmückte José Camarón ein Haus auf der Insel Luzon mit kleinen Figuren und größeren Uhren und stürzte dabei vom Balkon.
Es heißt, Gerolamo Campagna lief weg aus Emilia-Romagna mit westlichem Ziel. Das heißt zwar nicht viel, doch sicherlich war das Espagna.
Es formte Herr Franco Cannilla
aus Ton einen weißen Gorilla. Von dessen Tantiemen und Geld aus dem Jemen erwarb er in Rom eine Villa.
Es machte Herr Jozef Cantré bei seinem Mäzen mal Entree. Doch der ließ ihn nur
ans Ende vom Flur und gab ihm ’ne Flasche Chantré.
The sculpturer Anthony Caro, well-known for his bust of a Pharao, went bust once in Spain, and suffered the pain
to lose all his money at faro.
Es lästerte José Charlet mit Blickrichtung Jean Dubuffet: Sein Bildnis ‚Der Meister‘ aus Pappe und Kleister ist Stoff für ein Autodafé!“
Es ärgerte Louis Chauvin das Urteil vom alten Rodin, er sei Chauvinist und mache nur Mist, so ähnlich wie André Dérain.
Es formte Kamille Claudel ihr Kunstwerk „Die Psalmen“ zu schnell.
Erlahmt in der Hand, sie Linderung fand als Angriffspunkt für ein Skalpell.
Es liebte Herr Pietro Consagra ein zickiges Girl namens Magra. Sie hatte Allüren, die sonstwohin führen,
und er wusste nichts von Viagra.
Es krittelte Jean Dubuffet an Werken von José Charlet: „Sein Machwerk ‚Aspara‘ zeigt seine Frau Klara im Status von Ach und von Weh.“
Es wollt‘ R. Duchamp (Strich) Villon als Kind einen bunten Ballon. Der knallte in Fetzen und sorgt‘ für Entsetzen im großmütterlichen Salon.
They say that the artist Tom Earle
once sculptured a tiny black merle. He painted it red right inside the bed of Molly, his nice little girl.
Es konnte Franz Ephraim Eben vom Bildhauern ziemlich gut leben.
Bis fern in den Osten verkaufte er Posten und schaffte die Massen so eben.
Es schuf einmal Franz Georg Echter aus blauem Basalt einen Fechter, der bald drauf ein Ohr und Finger verlor –
der war wohl als Fechter ein schlechter.
Es kam schon mal vor, dass J. Eckert ‘nen Lehrling recht lautstark bemeckert‘. Vor allem, wenn der die kreuz und die quer
mit Gips ihm die Werkstatt bekleckert‘.
Der Bildhauermeister Mat Eder zog gerne in Wien mal vom Leder, doch viel gibt es nicht, was heut‘ für ihn spricht,
und deshalb auch kennt ihn nicht jeder.
Versehentlich schweißte Claire Falkenstein ins Installatiönchen zwei Balken ein. Das war zwar verpönt, doch hat sie getönt,
das sollten die Flügel von Alken sein.
Es schuf Herr Apelles Fenosa Porträts von Homer bis Spinoza in Bronze und Splitt, sowie aus Granit in leuchtend betonischem Rosa.
Es leistete Hans-Peter Fitz sich bildhauerisch einen Witz mit „Figuration“, der Komposition des Uralt-Programms „Alter Fritz“.
The sculpturer Lucio Fontana would go out and buy a banana.
Then, writing a letter, he said it was better than all other fruit found in Ghana.
Es fragte Herr Nino Franchina den Rennfahrer Doktor Farina am Rennstreckenrand nach Töchterchens Hand,
der überaus lieblichen Tina.
They say that Elizabeth Frink was dumping her works in the sink, just when she found out a saucy boy-scout had painted her sculptures all pink.
Es galt Senor Pablo Gargallo als Windhund sowie Papagallo. Er tat sich auch weigern, den Schrott zu ersteigern faschistischer Kerls in Rapallo.
Es schuf mal der Künstler A. Gaul,
und zwar für die Landschaft Friaul das Werk „Junge Schwäne“. Die wirkten wie Hähne und hatten ein komisches Maul.
Es formte als Kind Ludwig Gies schon frühreif mal das und mal dies.
Sein erstes „Objekt“ war nicht so perfekt, so dass es auf Ablehnung stieß.
Den Landsleuten galt Eric Gill in England als merkwürdig schrill. Bezüglich der Büsten an Klippen und Küsten,
da schwiegen sie lieber gleich still.
Als Anfänger war Alex Gonda gebannt von da Vincis „Gioconda“. Dann kühlte der Eifer, er wurde auch reifer und schwärmte danach für Jane Fonda.
Es hieß, der „sculpteur“ Anton Hiller sei wirklich ein überaus stiller Vertreter der Kunst. Doch war er in Gunst: „Die Tänzerin“ wurde zum Thriller.
Von Anfang an war Bernhard Hoetger
mal tätig für Doktor A. Oetker. Er machte Entwürfe für Hallen und Schürfe und rührt‘ in den Pausen im Schmöttker.
Der Bildhauer J.M.Idrac trug selbst bei der Arbeit ’nen Frack.
Die Hemden und Fliegen war’n auch recht gediegen sowie seine Schuhe von Lack.
The sculpturer Charles Sargeant Jagger was hit by a tumbling down dagger from one of his works
of militant Turks, and all he could do then was stagger.
Der Bildhauermeister G. Jahn schuf einst einen Brunnen mit Kahn. Doch zeigte ein Fleck: Das Ding hat ein Leck
und ebnet dem Wasser die Bahn.
Als Bildhauer hatte J. Jaster von Anfang an nicht genug Zaster. Da wurde er Maler und scheffelte Taler und manchmal sogar auch Piaster.
Es war der Herr Anton D. Jenner in Braunschweig ein ziemlicher Renner: Figuren, Altäre und Reiter mit Mähre begeisterten dort jeden Kenner.
Der Bildhauer Knud Gustav Jensen
verstand nichts von Pferden mit Trensen. Drum schuf er alleinig von Tieren zweibeinig Figuren, vor allem von Gänsen.
Als Lehrling hat einst Siegfried Jonas sich arg am Kopieren von „Monas“
und „Lisas“ geschunden, doch Trost für die Wunden beschert‘ ihm der Wein Tarragonas.
Es ärgerte Mijnheer Toon Kelder der Ton mancher Tongrubenfelder. Der ließ sich kaum formen
nach gängigen Normen und kostete happige Gelder.
Es zählte bei Leo von Klenze ein Aktmodell wenige Lenze. Da nahm er zum Spaße ganz oft ihre Maße – trotz jeglicher Jugendschutzgrenze.
Als Werkstoffe mochte Karl Knappe gelegentlich Sperrholz und Pappe. Es gibt Anekdoten, „Relief für die Toten“ sei drum seine einzige Schlappe.
Es werkelte Gabriel Kohn
als Knabe erstaunlich mit Ton, entwarf auch die kühnen Visionen für Bühnen, doch haperte es mit dem Lohn.
Es schuftete Leopold Kretz im Außendienst einmal in Metz erschöpft an der „Gruppe“.
Das sah eine „Puppe“ und zog ihn hinfort in ihr Netz.
Als Neuerung bog‘ Norbert Kricke elastische Stangen wie Stricke. Er wippte die Plastik mit echter Bombastik
und freute sich gieriger Blicke.
Es machte sich Johann G. Lang vor Kriegerdenkmälern nicht bang. Die schuf er im Dutzend, viel Stein dabei nutzend, doch keins hatte Namen und Rang.
Es schuf mal Herr Berto Lardera gelangweilt in Ost-Formentera ein Kunstwerk aus Holz und nannte es stolz: „Entstehung des Spruchs ‚Prima Vera‘“.
Es dachte Jacinto Latorre,
bevor er beim Werken verdorre, da wollt‘ er sich morgen Getränke besorgen, wenn nötig, auch mittels Geschnorre.
Man wusste am Rhein: Wilhelm Lehmbruck kennt absolut keinen Problemdruck,
und „muss es mal sein“, dann knickt er nicht ein und fertigt sogar Polyphem-Schmuck.
Herr Walther, in Bern hieß er Linck sah jeglichen himmlischen Wink. Sein „Fenster am Himmel“
bot Sternengewimmel aus Kupferdraht, Eisen und Zink.
Nicht allzu viel Glück hatt‘ S. Lipton, weil seine Objekte erst wippten, doch später zuhauf, kurz vor dem Verkauf,
im Keller vom Sockel ihm kippten.
Herr Bernhard , mit Nachnamen Luginbühl, besaß ein beachtliches Feingefühl. Er testete schon sein Werk „Aggression“ ganz sachte im örtlichen Chorgestühl.
Der Bronzegestalter G. Marcks veranlasste oftmals in Parks, das Werk von Kollegen zum Müll zu bewegen – gestand er am Rande des Sargs.
Herr Carlo Baron Marochetti
verachtete A. Allegretti und hielt dessen Putten für Bilder von Nutten, bedeckt nur mit etwas Konfetti.
Es lobte Arturo Martini das Werk von Marino Marini. Besonders den „Reiter“
empfahl er gern weiter zum Kauf an den Fürsten Orsini.
Man lobte oft E. Mataré und über den grünenden Klee. Doch grünte der selten und tat nicht viel gelten – vor allem imWinter bei Schnee.
Es leistete Mario Merz beim Modeln sich manch einen Scherz, was oftmals die Leute nicht sonderlich freute – es hieß gar, er habe kein Herz.
Es zeichnete einmal Hans Mettel
die Plastik „Das Paar“ auf ’nen Zettel. Da schockte ihn ganz die Fach-Resonanz „Ein Zuhälter und eine Vettel.“
The critics pronounced Henry Moore a maniac well beyond cure.
They held all his kings and queens to be things which nobody ought to endure.
Es meißelte Hermann Obrist, grad‘ wie das bei Künstlern oft ist, in arger Erregung die Plastik „Bewegung“ –
und hielt sie am Ende für Mist.
Es formte Giuseppe Penone ein Königspaar neben dem Throne. Dies‘ Möbel aus Jade stand in ihrem Bade und duftete stark nach Zitrone.
Im klassischen Hellas war Phidias der Schöpfer der Büste Laetitias, und weil er die Büste klammheimlisch mal küsste, signierte er sie nur mit „Alias“.
Für Bildhauer-As Anton Prinner
war Schwanthaler nur ein Beginner: „Das Bild seiner Götter entspricht einem Spötter und einem erbärmlichen Spinner!“
Es hortete Görries Quade sein Werkzeug in hölzerner Lade.
Sein heimliches Laster war Gold-Alabaster fürs Treppenhaus und die Fassade.
Es schuf mal Herr Artus Quellinus ein Standbild von Sankt Augustinus. Er hat ihn skulptiert,
doch schlecht kalkuliert, bescherte ihm dieser ein Minus.
Es hatte Herr Edmund T. Quinn im Grunde Modernes im Sinn. Drum schuf er auch so den Edgar A. Poe
ganz schlicht ziseliert und aus Zinn.
Es modelte August Rodin im Garten am Schwimmbadbassin Calais‘ gute Bürger als gierige Würger und schenkte sie seinem Cousin.
Zum Arbeiten zog es Lars Rolf nach Frankreich, und zwar nach Saint-Molf. Auf Biegen und Brechen „Profile“ und „Flächen“ – das schuf er und spielte sonst Golf.
Es füllte Nikí de Saint-Phalle
’nen Luftballon fast bis zum Knall. Das goss ihre Schwester in Hart-Polyester – drum sind auch die „Nanas“ so prall.
Es werkelte oft Edwin Scharff Figuren, als ob er sie warf.
Da wurde mitunter und oftmals recht munter ein Torso draus – je nach Bedarf.
Es rückte ganz gern Richard Scheibe ’nem großen Granitklotz zu Leibe, entlockte ihm Tiere und Knaben-Fakire
mit Hammer und Meißel und Reibe.
Es tüftelte mal Oskar Schlemmer in Lippe am Ufer der Emmer in vollem Ornat am Biegen von Draht fürs Abbild von Schafen und Lämmern.
Es haute mal Balthasar Schmitt in München die „Anna Selbdritt“ mit wenigen Schlägen, geraden und schrägen, bevorzugt aus schwarzem Granit.
Die Plastiken jener Day Schnabel
war’n nicht alle gleich präsentabel. So schuf sie im Rausch in Bogen und Bausch „Die Mauer“ mit Kehlkopf und Nabel.
Es fürchtete Ludwig G. Schrieber Verleumdungen, etwa wie „Schieber“.
Gleichwohl kam ihm der ganz recht oft daher – auf Tanzflächer aber viel lieber.
Als Schulschwänzer fiel Gerhard Schreiter zu Hause mal unter die Leiter. Da schuf dieser Bengel
den „Stürzenden Engel“ und schämte sich gar nicht viel weiter.
Als Genius war Gustav Seitz erhöht über jeglichen Geiz: Für ihn war’n die Fakten von weiblichen Akten von unüberbietbarem Reiz.
There was a young sculptor, Dave Smith, who puzzled his kin and his kith: His „Twenty-Four Ys“ put none of them wise in spite of their obvious pith.
Als Vorlage mocht‘ Toni Stadler,
die Geier viel lieber als Adler. Er schuf sie zuhauf in raschem Verlauf, doch lieber noch trank er ein „Radler.“
Es kriegte mal Anton Tabota ’nen wichtigen Auftrag aus Gotha
Zwei kleine Figürchen, das ging wie am Schnürchen und steigerte mächtig die Quota.
Herr Christian Theophil Uber skulptierte den Kinderbad-Zuber (wie später auch Beuys am Stadtrand von Neuss)
und steckte die Skizzen in Schuber.
Es dachte Geórges Vantongerloo bestimmt nicht an sowas wie Waterloo: Sein „Kern vom Atom“, getrieben in Chrom, ergab wie von selbst sich vor Ultimo.
Als Anfänger war Hermann Volz in Karlsruhe eher für Holz. Dann ließ er das sein und machte in Stein, und zwar mit beträchtlichem Stolz.
There was a young man, Brian Wall,
who answered the muses‘ sweet call. He slept in a tent and sculptured cement by means of a very small spall.
Modellhaft begaffte Hans Wimmer Figuren im Hause nicht immer. Er formte zugrunde
gern magere Hunde bei blakendem Öllampenschimmer.
Es hatte der Künstler Fritz Wrampe vielleicht eine mächtige Wampe. Drum formte er Affen und schlanke Giraffen
anstelle von Dürers „Herrn Lampe“
Als Anfänger machte Xenokrates ein Standbild des Arztes Hippokrates. Doch war dessen Eid er bald darauf leid. Da schenkt‘ er das Ding dann dem Sokrates.
Porträts formte G.H.R.Young und machte sich nicht davor bang, wenn außer der Reihe (so zwei oder dreie) mal eins davon nicht so gelang.
Als Bildhauer nahm Anders Zorn;
ganz gerne die Frauen aufs Korn, doch zeigte der Schwede noch lange nicht jede von hinten und manchmal von vorn.
|
|