Noch mehr Limericks des Wettbewerbs 2002

     

    Klaus Schedlberger
    Ein Hauptschuldirektor aus Essen,
    der wollt’ seiner Frau sms-en.
    Jedoch hat er leider
    (zum Leidwesen beider)
    den Pin-Code vom Handy vergessen.

    Klaus Schedlberger
    ‘nem Internet-Freak aus Saarbrücken,
    dem tat heut im Web gar nichts glücken.
    Wonach er auch suchte,
    er fand nichts und fluchte.
    Bald tat er den Abschaltknopf drücken.

    Klaus Schedlberger
    Ein Obsthändler, wohnhaft in Utah,
    der lebte noch bei seiner Mutter.
    Er brauchte kein Weib,
    denn zum Zeitvertreib
    hat er seinen Apple-Computer!

    Klaus Schedlberger
    Ich checkte das Laufwerk (die Festplatte),
    jedoch als ich fertig den Test hatte,
    kam ich zu dem Schluss,
    dass ich nachrüsten muss,
    weil es kaum noch Speicherplatzrest hatte.

    Klaus Schedlberger
    Mein Monitor hat neunzehn Zoll,
    ein Breitbildformat – wirklich toll!
    Schau ich seitem Pics an
    von Models mit nix an,
    seh ich sie von Kopf bis Fuß voll!

    Klaus Schedlberger
    Ein Softwareanbieter aus Ahlen,
    schreibt Jahre schon tiefrote Zahlen.
    Drum meldet der Mann
    Betriebskonkurs an –
    jedoch unter schrecklichen Qualen!

    Klaus Schedlberger
    Wenn ich aus der Stadtwohnung rausblick’,
    hab’ ich einen furchtbaren Ausblick.
    Ich brauch’ dringend Sonn’schein,
    drum geh’ ich jetzt online
    und buche ‘ne Reise per Mausklick.

    Klaus Schedlberger
    Man suchte die Opfer seit Stunden,
    dann hat man sie schließlich gefunden:
    in ‘ner Felsspalte kauernd.
    Zum Glück war man dauernd
    per CB-Funk mit ihnen verbunden.

    Klaus Schedlberger
    Marie-Isabel (Jahrgang ‘siebzig),
    die suchte Kontakt und verliebt sich
    im Chat in ‘nen Dänen,
    vor Glück weint sie Tränen.
    Ihre Mutter sprach trocken: „Das gibt sich.“

    Klaus Schedlberger
    Ein Spanner im sächsischen Plauen,
    ließ sich via Webcams versauen
    durch Girls ohne Kleidung.
    Seine Frau wollt’ die Scheidung;
    sie konnte das nicht mehr verdauen.

    Iris Bernd
    Ein Tüftler und Spinner aus Kassel
    zerlegt den PC wie ein Puzzle,
    bis geht gar nichts mehr.
    Neue Hardware muss her.
    Zeit und Geld sind hin – nur durch Schlamassel.

    Iris Bernd
    Ein Paar schleppt vom Großhändler Krause
    unter anderm PC-Kram nach Hause.
    Unterwegs fällt dem Ulli
    die Maus in den Gully.
    Die Frau sagt: „Zum Glück nicht die Brause.“

    Iris Bernd
    Ein Net-Setter, wohnhaft in Trier,
    der sitzt gern mit Wurstbrot und Bier
    zu Haus am PC.
    Doch ich gar nicht versteh’,
    dass er chattet bis morgens um vier.

    Reinhard Aumayr
    Ich fuhr gestern Nacht nach Waldhausen,
    um mich nach dem Joggen zu brausen.
    Doch während dem Föhnen
    hört’ ich ‘s Handy stöhnen.
    Meine Freundin Yvonne wollte mausen.

    Reinhard Aumayr
    Mobiltelefon haben Leute,
    die denken, sie seien von heute.
    Man hört sie nur prahlen,
    die Gesichter, sie strahlen.
    Doch nur Anbieter machen groß Beute!

    Reinhard Aumayr
    Eine Bäuerin musste ins Grab,
    weil sie plötzlich den Löffel abgab.
    Genug Zeit fürs Vieh,
    die hatte sie nie,
    denn sie machte beim Chatten nie schlapp.

    Reinhard Aumayr
    Der Klaus wird mit seinen Gedichten
    noch alle moralisch vernichten.
    Hat er ‘ne Idee,
    steht sie schon im PC.
    Wir können auf ihn nicht verzichten!

    Reinhard Aumayr
    Ich wäre so gern Webdesigner,
    manch Auftrag im Netz wär dann meiner.
    Ich könnte gestalten,
    mich dabei entfalten
    und das Minus im Konto wär kleiner.

    Reinhard Aumayr
    Meine Freundin Susanne, die Sennerin,
    die ist eine Handy-Bekennerin.
    Tut gern SMSen
    statt Käse zu essen.
    Das zieht sich vom Mai bis zum Jänner hin.

    Klaus Schedlberger
    Horst suchte im Web ‘nen Provider
    von Sex-Sites, jedoch kam er leider
    durch Links auf ‘ne Gay-Site,
    worauf er laut „NEE!“ schreit.
    Seitdem ist er Internet-Meider!

    Klaus Schedlberger
    Neulich war ich – und das ist bewiesen –
    finanziell wieder voll in den Miesen.
    Drum ging ich ins Net
    und suchte konkret
    nach’ nem Job bei ‘nem Supermarkt-Riesen.

    Klaus Schedlberger
    Sie trafen sich beide im Chatroom,
    man flachste und alberte nett rum.
    Bald sah man sich echt,
    verstand sich nicht schlecht
    und lag schnell gemeinsam im Bett rum.

    Klaus Schedlberger
    Ein boshafter Hacker aus Brügge
    schleuste in das System voller Tücke
    ein Virusprogramm.
    Als man ihn vernahm,
    gab er an, dass ihn so was verzücke!

    Klaus Schedlberger
    Ein Selfmade-Typ aus Bad Malente,
    der hatte Computer-Talente.
    Man nannte ihn stets
    Holsteins Antwort auf Gates.
    Steinreich ging er später in Rente.

    Klaus Schedlberger
    Aus der Ferne hat Mutter erblickt,
    dass Kind Anton wie wild doppelklickt.
    Drum schlich sie zum Monitor,
    da saß schon Sohn Toni vor –
    und verdeckte den Bildschirm geschickt.

    Klaus Schedlberger
    In unserer Zeit sieht man jeden
    mit Handy am Ohr hektisch reden.
    Nicht ständig erreichbar
    zu sein ist vergleichbar
    mit dem Paradies (auch Garten Eden).

    Klaus Schedlberger
    Das C-Laufwerk ist voller Viren.
    Die tat ich mir einst importieren
    durch Software, gebrannte,
    worauf ich erkannte:
    Hier hilft nur mehr neu formatieren!

    RP
    Sein Job ödet Paul ungeheuer,
    drum surft er zum Playboy mit Feuer.
    Der Chef hat ‘s gesehen –
    und Paul darf jetzt gehen.
    Den Arbeitsplatz hat jetzt ein Neuer.

    RP
    Ein älterer Surfer aus Bremen
    war einsam und wollt’ sich nicht grämen.
    Im Chat wird geackert
    und mächtig gebaggert.
    Doch keine wollt’ heim ihn mitnehmen.

    Klaus Schedlberger
    Ein Profi-Dolmetscher aus Aachen
    beherrschte fast sämtliche Sprachen.
    Nur manch’ Programmiersprach’
    war nicht so sehr sein’ Sach’.
    Drum tat er ‘n Computerkurs machen.

    Klaus Schedlberger
    Ich befass mich mit Bits und mit Bytes,
    EDV hat für mich großen Reiz.
    Meiner Frau ist das schnurz,
    sie kommt auch nicht zu kurz,
    denn sie hat einen Hausfreund bereits.

    Klaus Schedlberger
    Sie hatte ganz plötzlich Gelüste
    und streichelte sanft ihre Brüste.
    Im Chat traf sie dann
    einen weibstollen Mann –
    und dachte: „Wenn der das jetzt wüsste!“

    Klaus Schedlberger
    Es ging ein romantisches Frauchen
    des Nachtens mit ihrem Freund tauchen.
    Lüstern sagte sie: „Jack,
    leg dein Handy schnell weg!
    Glaub mir, dabei wirst du ‘s nicht brauchen!“

    Klaus Schedlberger
    Ein Nackt-Pic-Anhänger aus Düren
    ließ im Net sich entsprechend verführen.
    Seine Frau kam ihm drauf,
    es gab Ärger zuhauf,
    denn sie ließ ihn das nächtelang spüren.

    Klaus Schedlberger
    Da war mal die Kerstin aus Hessen,
    die hatte ‘nen Freund, einen kessen.
    Den mochte sie sehr,
    und er sie noch mehr!
    Drum tat man sich stets sms-en!

    Klaus Schedlberger
    Ist man heute im Net unterwegs,
    dreht sich alles fast nur noch um Sex.
    Ob man will oder nicht,
    man bekommt ‘s zu Gesicht.
    Mit der Zeit geht mir das auf den Keks.

    Klaus Schedlberger
    Einst fragte die Mailbox ich ab,
    drauf sprach eine Dame ganz knapp:
    „Wie wär ‘s mit uns beiden?“ –
    Ich bin zu beneiden
    um das Glück, das bei Frauen ich hab’!

    Klaus Schedlberger
    Da war mal ein Game-Freak aus Kiel,
    der kannt’ jedes Internetspiel.
    Er war danach süchtig,
    drum spielte er tüchtig,
    denn ein neuer Rekord war sein Ziel.

    Klaus Schedlberger
    Ein bestimmendes Girl aus Cuxhaven,
    das suchte ‘nen Mann, einen braven.
    Darum überflog
    sie den Web-Katalog
    und fand einen willigen Sklaven.

    Klaus Schedlberger
    Ein Charmeur erster Klasse aus Herne,
    der hatte die Frauenwelt gerne.
    Er beschrieb sich im Chat
    als groß, hübsch und nett,
    drum manch Girl schrieb von nah und von ferne!

    Klaus Schedlberger
    Ein Stützebezieher aus Leipzig,
    seine Zeit vor dem Laptop vertreibt sich.
    Er denkt nicht daran
    zu malochen, der Mann.
    Es ärgert darüber sein Weib sich.

    Klaus Schedlberger
    Jean Luc – Webdesigner aus Flandern –
    gestaltet ‘ne Site übers Wandern.
    Dies kostet viel Zeit,
    seine Frau sah sich leid
    und wanderte aus mit ‘nem Andern!

    Klaus Schedlberger
    Er schickt zum Geburtstag ihr Grüße:
    „Happy Birthday, ich lieb’ dich, du Süße!“
    Dies geschah virtuell,
    drauf erschien sie ganz schnell
    und gab ihm ein paar Echtzeit-Küsse!

    Klaus Schedlberger
    Da war mal der Musik-Fan Miles,
    der hörte gern Audio-Files.
    Drum lud er sie munter
    vom Internet runter.
    Doch gingen die nicht, größtenteils.

    Klaus Schedlberger
    Ich besitz’ weder Software noch Hardware,
    hab’ kein Bargeld und keine Chequecard mehr.
    Ich sage es offen:
    Hab’ alles versoffen!
    Ach hätt’ ich beizeiten gespart mehr!

    Klaus Schedlberger
    Ich hab’ ‘nen kontaktscheuen Neffen,
    das ist der Computerfreak Steffen,
    den kenn’ ich nur flüchtig,
    er ist internetsüchtig
    und online fast nur anzutreffen!

    Klaus Schedlberger
    Ein Hacker, der hat über Nacht
    den Server zum Absturz gebracht.
    Zum Glück hat Herr Lechner –
    Betreuer für Rechner –
    schon vorher ein Backup gemacht.

    Klaus Schedlberger
    Yvette traf im Chat in der Nacht sich
    mit Waldemar (Größe eins-achtzig).
    Der verstand gar nicht schlecht sich
    mit ihr (Größe eins-sechzig).
    „Wie wird sie wohl aussehn?“ er dacht’ sich.

    Klaus Schedlberger
    Ein Playstation-Spieler aus München
    tat virtuell Haustiere lynchen.
    Er wurde erwischt
    vom Vater. Der zischt:
    „Mit dir rupf’ ich gleich mal ein Hühnchen!“

    Klaus Schedlberger
    Ein Geschäftsmann, südöstlich von Hagen,
    hat sein Handy stets bei sich getragen.
    Ein Nokia – schnurlos,
    jetzt verschwand dieses spurlos.
    Das konnte er schwer nur ertragen!

    Klaus Schedlberger
    Ein Lette, der fuhr in den Westen,
    um dort ‘nen Computer zu testen
    mit einhundert Giga-Hertz.
    Nach dem Kauf ging es Riga-wärts
    Richtung Heimat mit Zwischenstopp Dresden.

    Klaus Schedlberger
    Ein Araber sagte: „Effendi,
    ich hätte da günstiges Handy!“
    Ich ließ mich nicht locken
    und sprach zu ihm trocken:
    „Du willst sicher feilschen, i kenn di!“

    Klaus Schedlberger
    Mein Powerbook, das ist DER HIt!
    Top-designed, Farbton grau-anthrazit.
    Dazu edles Display,
    auch der Sound ist okay,
    nur vom Speicherplatz her hält ‘s nicht mit.

    Klaus Schedlberger
    Ein Handy-Prolet namens Gerd hatte
    kein Guthaben mehr auf der Wertkarte.
    Er konnt’ kaufen kein neues
    und gab zu, er bereu’ es,
    dass beim Wirt er die Geldbörs’ entleert hatte.

    Klaus Schedlberger
    Ein bildhübsches Mädchen aus Fürth
    das wurd’ zu Miss Deutschland gekürt.
    Sie bekam viele Mails
    von Verehrern. „Sex sells!“
    dachte sie sich und weinte gerührt.

    Klaus Schedlberger
    Es lebte ein Ski-Fan in Krefeld,
    doch da dort bekanntlich kaum Schnee fällt,
    bucht im Web er sogleich
    eine Fahrt nach Öst’reich
    in die schöne Tiroler Stadt Seefeld.

    Klaus Schedlberger
    Utes Flachbildschirm stand an der Mauer,
    äußerst schmal, leistungsstark und voll Power.
    Leider hat ihn Freund Jochen –
    dieser Tollpatsch – zerbrochen.
    Oh Mann, was war Ute da sauer.

    Klaus Schedlberger
    Wir zahlen immense Gebühren,
    um Handygespräche zu führen.
    Kaum einer bereut ‘s.
    Die Telekom freut ‘s,
    sie lässt uns das tagtäglich spüren.

    Klaus Schedlberger
    Ein Telefonierer aus Plön
    vernahm aus dem Handy Gestöhn.
    Es war seine Frau.
    Drauf sagte er: „Wow,
    das klingt ja beinah schon obszön!“

    Klaus Schedlberger
    ‘ne Hausfrau, zu Hause in Emden,
    wusch des Ehemanns dreckige Hemden.
    Sie musste dazwischen
    eine Love-Mail rausfischen.
    Dies’ Papier tat sie doch stark befremden!

    Klaus Schedlberger
    Ein griechischer Handyvertreter
    (zu Hause im Zentrum von Kreta)
    ging nach Arbeitsschluss schnell
    in ein Luxusbordell.
    Nach Haus kam per Taxi er später.

    Klaus Schedlberger
    Ein Internet-User aus Meißen
    der konnt’ sich den Chat nicht verbeißen
    mit ’nem Mädchen aus Wetten-
    berg, die wollte chatten,
    und so gab ‘s ‘nen Flirt, einen heißen!

    Klaus Schedlberger
    Es suchte ein IT-Betreuer
    im Internet ein Abenteuer
    sexueller Natur.
    Jedoch fand er nur
    ein glanzloses Girl ohne Feuer.

    Klaus Schedlberger
    Ich stehe auf reifere Weiber,
    in Wirklichkeit und auch im Cyber-
    space. Auch im TV
    gibt es manch tolle Frau,
    wie etwa die Carolin Reiber.

    Klaus Schedlberger
    Ein EDV-Fachmann aus Wehen,
    der konnt’ nicht mehr einwandfrei sehen.
    Er sprach: „’s ist mein Wille
    zu kaufen ‘ne Brille.“
    Drum tat er zum Augenarzt gehen.

    Klaus Schedlberger
    Jeder Zweite ist heut’ schon im Web,
    ein Handy hat fast jeder Depp.
    Ich brauch so was nicht,
    lebe einfach und schlicht –
    Limericken ist MEIN Handy-cap!

    Klaus Schedlberger
    Ein Profidieb, wohnhaft in Polen,
    hat Hardware und Software gestohlen.
    Der Richter der sprach:
    „Einmal seh’ ich ‘s noch nach.
    Es darf sich halt nicht wiederholen!“

    Klaus Schedlberger
    Ein Lebemann aus Baden-Baden
    der konnte sein Handy nicht laden:
    Er sprach: „So ein Schund!“
    Bald fand er den Grund:
    Der Akku, der hatte ‘nen Schaden.

    Klaus Schedlberger
    Hans-Peter fand üppige Leiber toll,
    er mochte die dickeren Weiber voll:
    Seine zweite Manie
    war die Telefonie,
    drum besaß er ein Handy mit Vibra-Call.

    Markus Weiß
    Die Abstürze schlugen Herrn Hagen
    den ganzen Tag schon auf den Magen.
    Man hörte ihn oben
    laut fluchen und toben.
    Und sah ihn dann Bruchstücke tragen.

    Erich Pawlu
    Ein hungriger Mann aß in Weiden
    am Bildschirm ein Quarkbrot mit Freuden.
    Da fiel ins System
    ein Quarkstück, seitdem
    ist dieser Mann nicht zu beneiden.

    Klaus Schedlberger
    Ilses Ausschnitt verriet: Da ist much drin,
    drum griff Kurt mit seiner Hand – platsch! – hin.
    Sie fand ‘s unerhört
    und sagte empört:
    „Du Ferkel, ich bin doch kein Touch-Screen!“

    Klaus Schedlberger
    Ein Net-User aus Warnemünde
    gab zu, dass auf Models er stünde.
    Er sucht wie verrückt
    im Web und erblickt
    auf dem Bildschirm ein Girl – reinste Sünde!

    Klaus Schedlberger
    Ein C-A-D-Zeichner aus Posen,
    der schenkt seiner Braut rote Rosen,
    außerdem blaue Veilchen.
    Und sieh da – nach ’nem Weilchen
    tat sie dankbar ihn innigst liebkosen.

    Klaus Schedlberger
    Ein Videospieler aus Weiden
    tat per Strippoker Mädchen entkleiden.
    Mein Gott war’n das viele,
    er konnt’ sich beim Spiele
    ganz schwer nur für eine entscheiden.

    Klaus Schedlberger
    Ein PC-Serviceman, nahe Rügen,
    genoss Alkohol in vollen Zügen,
    außerdem tat der Kerl
    mit ‘ner Freundin aus Werl
    hemmungslos seine Alte betrügen.

    Klaus Schedlberger
    Ein Erotik- Provider aus Menden
    hatte kaum noch Potenz in den Lenden.
    Da half nicht mal Viagra.
    Seine Frau sprach: „Versager!“
    und tat schnell die Beziehung beenden.

    Klaus Schedlberger
    ‘nen Grafik-Designer aus Gießen,
    den tat sein PC-Job verdrießen.
    Doch im Lotto wurd’ er
    plötzlich zum Millionär
    und kann nun sein Leben genießen.

    Klaus Schedlberger
    Ein System-Programmierer aus Assen
    tat sein Geld in den Nachtclubs verprassen.
    Seine Frau ließ sich scheiden.
    „Was bin ich zu beneiden
    um die Freiheit“, sprach er ganz gelassen.

    Klaus Schedlberger
    Marcel ist Extrem-Kettenraucher,
    außerdem hat ‘nen ganz fetten Bauch er.
    Nebst Essen und Rauchen
    den PC zu gebrauchen
    ist sein Hobby – es liebt chatten auch er!

    Klaus Schedlberger
    Das Freudenhausmädchen Gertrude,
    gewerblich im Raum Buxtehude,
    inserrierte im Netz:
    „Willst Du Spaß? Suchst Du Hetz?
    Dann komm doch zu mir auf die Bude!“

    Klaus Schedlberger
    Es liebte ein Man aus Kerkrade
    den Telefonsex, doch – wie schade,
    er wurd’ ihm zu teuer,
    drum sprach er: „Ab heuer
    mein Handy ich seltener lade!“

    Klaus Schedlberger
    Ein Playboy mit Homepage (aus Kamen)
    verwöhnte die hübschesten Damen.
    Sie kamen in Scharen,
    mit ihm sich zu paaren,
    nachdem seine Site sie vernahmen.

    Klaus Schedlberger
    Ein EDV-Schüler aus Mühlen,
    der wollt’ seine Lehrkraft befühlen,
    griff ihr unterm Rock,
    sie schrie: „Geiler Bock!
    Geh raus, um dein Mütchen zu kühlen!“

    Tanja Schwartz
    Ein chorischer User aus Aarhaus
    macht jedem Computer den Garaus.
    Er zieht alle Strippen,
    kann auch nicht mehr tippen.
    Seine Frau rupft vor Wut ihm das Haar aus.

    Tanja Schwartz
    „Komm Weib, bring Bier – und zwar rasch – mir.
    Ich sitz am Computer ganz lasch hier.
    Bei Fußball und Gröhlen
    muss die Stimme ich ölen.
    Es ist erst die dreizehnte Flasch’ Bier.“

    Klaus Schedlberger
    Ein scheues Girl aus dem Sudetenland
    zunehmend mehr Spaß an dem Chatten fand.
    Sie fand einen Landsmann
    im Chat, der war handzahm.
    (Was ein Glück, dass sie so einen netten fand.)

    Klaus Schedlberger
    Ein Lebemann, der traf im Chat sich
    mit ‘ner rassigen Chatterin, schätz ich.
    Er lud sie spontan
    zu ‘ner Party, der Mann,
    die wurde dann stürmisch und fetzig!

    Klaus Schedlberger
    Ein Webfachmann aus Osnabrück,
    der sprach: „Was hab ich für ein Glück.
    Die Geliebte bei mir
    und die Alte nicht hier –
    Ich hoff, sie kommt lang nicht zurück.

    Klaus Schedlberger
    Die hübsche Charlotte aus Brühl,
    die zeigte beim Mailen Gefühl.
    In Wirklichkeit aber
    (Jens fand das makaber!)
    war streitsüchtig sie und sehr kühl!

    Klaus Schedlberger
    Im Villenvorort Blankenese
    war wohnhaft die schöne Therese.
    Diese Hamburger Deern
    sagte, dass sie sehr gern
    Sex-Storys im Internet lese.

    Klaus Schedlberger
    Am Anrufbeantworter hörte
    die Word- und Excel-Schreibkraft Dörthe:
    „Du billiges Flittchen
    gehörst ja ins Kittchen!“ –
    (was Dörthe doch ziemlich empörte!)

    Klaus Schedlberger
    Ein Internet-Pfarrer aus Frechen
    hatte immer für Frauen schon Schwächen.
    Sein Platz an der Sonne
    ist jetzt bei ’ner Nonne.
    Mit dem Zölibat tat er drum brechen.

    Klaus Schedlberger
    Nicole knipste gern starke Männer.
    Die Fotos, die waren DER Renner,
    Kerle – muskelbepackt,
    außerdem splitternackt!
    Das Endprodukt kam dann per Scanner.

    Klaus Schedlberger
    Eine Datentypistin auf Sylt,
    die hatte den Sekt eingekühlt.
    Es gab was zu feiern,
    denn ihr Freund Hans aus Bayern
    kam gestern per Schiff „angespült“.

    Klaus Schedlberger
    ‘ne Snob-Tussi aus Wanne-Eickel
    war wählerisch und äußerst heikel.
    Sie sei lesbisch, man unkte,
    bis schlussendlich es funkte.
    ‘s war beim Chat mit dem Engländer Michael.

    Klaus Schedlberger
    Heute müsste der Kain Bruder Abel,
    nicht wie damals – laut biblischer Fabel.
    noch per Fausthieb erschlagen.
    Er tät’ ihn, würd’ ich sagen,
    strangulier’n mit ‘nem Netzsteckerkabel.

    Klaus Schedlberger
    Vierzig Jahre hat Franz schon am Buckel
    und sucht nun verzweifelt in Google
    nach ‘nem willigen Weiberl,
    jedoch hat er kein Leiberl,
    drum gab er enttäuscht sich die Kugel.

    Klaus Schedlberger
    Es suchte die mannstolle Christa
    nach ‘nem Kavalier in Altavista.
    Sie beschrieb sich kokett
    als bildhübsch und sehr nett –
    und fand bald einen weibstollen Mister.

    Klaus Schedlberger
    Ein Bayer, der surfte in Fireball
    und dacht’ sich: „Jetzt suach i glei’ amol
    nach zünftigen Madeln!“
    Doch musste er tadeln
    das Suchprogramm – es kam ‘ne Firewall!

    Klaus Schedlberger
    Ein US-Boy, der zeichnet in Paint
    ein rassiges Girl mit Hot Pant
    und ‘nem hautengen Shirt.
    Seine Freundin sprach: „Dirt!
    You ‘re sinner babe and just no saint!“

    Klaus Schedlberger
    Francois, wohnhaft in der Provence,
    inserierte im Web per Annonce:
    „Biete an Hardcore-Software!“
    Darauf schrieb unverhofft wer:
    „Zahle gut, kenn den Preis in der Branche.“

    Klaus Schedlberger
    Ein Hauptschüler hatte Tendenzen
    von nun an die Schule zu schwänzen.
    Drum sprach er:„ Ab heut’
    werde ich meine Zeit
    aufs Internet-Surfen begrenzen.

    Klaus Schedlberger
    Ein Japaner vom Sony-Konzern
    flog zu einer Tagung nach Bern.
    Vorher ging ‘s noch nach Wuppertal,
    denn er dacht’ sich: „Ich schnupper mal
    etwas Deutsch-Luft, denn die hab’ ich gern.“

    Klaus Schedlberger
    Ein Website-Gestalter aus Leyden
    wollt Kontakt mit den Frauen vermeiden.
    In freier Natur,
    da tat er sich nur
    geschickt wie Dam’ Edna verkleiden.

    Klaus Schedlberger
    Das liebreizend süße Girl Wendy
    bekam eine Nachricht aufs Handy
    von ihrem Freund Pete.
    Der schrieb: „Let uns meet.
    My darling, you ‘re sweeter than candy!“

    Klaus Schedlberger
    Knut wurde vom Chef angeheuert,
    dass alles per Mainboard er steuert.
    Doch steuerte Knut
    alles and’re als gut.
    Drum wird er zum Ersten gefeuert.

    Klaus Schedlberger
    Sie erhielt eine Nachricht am Pager:
    „Let ‘s have sex in the free of the nature!“
    Sie schrieb: „Nein, kein Bedarf!“
    Denn sie war gar nicht scharf
    auf ein Date mit dem endgeilen Major.

    Klaus Schedlberger
    An der Fulda – dem Quellfluss der Weser –
    saß ein geiler Erotik-Heft-Leser.
    Der bestellte per Handy
    (für den Abend mit Sandy)
    in der Drogerie ‘ne Packung Präser.

    Klaus Schedlberger
    Hein faxte an Freundin Ulrike:
    „Ick finde dir nischt mehr so schnieke.“
    Sie dachte: „So ‘n Schwein,
    det is hundsjemein!
    Jetzt habe die Faxen ick dicke!“

    Klaus Schedlberger
    Weil Ulf es des Nachts wie ein Wilder tat
    mit Freundin Clarissa aus Filderstadt,
    wollt’ am Tag er nicht surfen
    nach ästhetischen Kurven,
    denn er hatte erotische Bilder satt!“

    Klaus Schedlberger
    Although the girl was still a teen
    she dressed herself sexy and keen,
    chatted nasty and dirty
    as a woman, aged thirty
    and was best known in internet scene!

    Paulchen
    Der Frederik mag scharfe Sachen
    mit Rita per Mausklick gern machen.
    Doch seit er den Bernd
    hat kennengelernt,
    hat Rita nun nichts mehr zu lachen.

    Gundar
    Bei der Suche im Web da bedienen
    sich zwei Freunde sehr oft Suchmaschinen.
    Neulich gaben sie ein
    als Begriff „Weib und Wein“.
    „Lasst es sein“ ist als Antwort erschienen.

    Gundar
    Ein paar Mädchen aus Forst an der Neiße
    aßen lustvoll ’ne Bratwurst, ‘ne heiße,
    gaben ein nebenbei
    so manch’ Allerlei
    zu dem Thema: Die Männer sind Scheiße.

     

     

     

    Leider war es nach den Bedingungen des Awards nicht möglich, die vielen Fünfzeiler in den Wettbewerb einzubeziehen, die Sie mir per E-Mail oder Briefpost zugesandt haben. Grund war zumeist das  fehlende limericktypische Versmaß, das alle fünf Verse aufweisen müssen.

    Leider mussten auch perfekte Limericks ausscheiden, weil sie keinen der vorgegebenen  Wettbewerbsinhalte –  Computer, Internet, Erotik – thematisiert haben.

    Auf jeden Fall:

    Herzlichen Dank für Ihre Teilnahme am Wettbewerb.
    Und auf ein Neues beim Limerick Award 2003!

 


    Linke Spalte:
    Limericks der zweiten Jahreshälfte 2002.

     

    Nachfolgend die neuesten und wohl endgültig letzten Limericks des Jahres 2002, die mir noch kurz vor Toresschluss zugesandt wurden.

    Paulchen
    Bei der Suche im Web, da bedienen
    sich zwei Freunde sehr oft Suchmaschinen.
    Neulich gaben sie ein
    als Begriff „Weib und Wein“.
    „Lasst es sein“ ist als Antwort erschienen.

    Paulchen
    Der Frederick mag scharfe Sachen
    mit Rita per Mausklick gern machen.
    Doch seit er den Bernd
    hat kennengelernt,
    hat Rita nun nichts mehr zu lachen.

    Klaus Schedlberger
    Although the girl was still a teen,
    she dressed herself sexy and keen,
    chatted nasty and dirty
    as a woman, aged thirty
    and was bestknown in internet-scene!

    nuc
    Ein Tastendruck, ein schneller Klick,
    schon erfasst des PC-Nutzers Blick
    elektronische Seiten
    in unendlichen Weiten.
    Ab und zu sogar ‘nen Limerick.

    nuc
    Lukrativ sind die Porno-Web-Seiten.
    Das ist Fakt und ich will ‘s nicht bestreiten.
    Denn an den, der dort klickt,
    werden Dialer geschickt,
    die zur Null-Eins-Neun-Null-Wahl verleiten.

    Klaus Schedlberger
    „Das Programm ist nicht schwer, komm, bedien es“.
    sagte Dirk zu Raumpflegerin Ines.
    Doch war EDV
    für die Reinigungsfrau
    doch etwas zu schwierig, so schien es.

    Klaus Schedlberger
    An damals denkt sie mit Verlangen,
    als einst sie sich innigst umschlangen,
    nun sitzt im Akkord
    er vorm Schreibprogramm Word,
    am liebsten wär’ fremd sie gegangen!

    Tobias Runckel
    Zur Zeit, ja da gibt es ‘nen Renner,
    ein Spielzeug für all’ Technik-Männer
    zum Texteverwalten
    und Bildergestalten.
    Jetzt wisst ihr ‘s, man nennt es den Scanner.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es wollte ein Weibsbild aus Pommern
    des Nachts mit dem Dorftrottel schlommern.
    Doch der war der Frau
    entschieden zu schlau.
    Jetzt sucht sie im Net nach ‘nem Dommern.

    Ferdinand Kirchhoff
    Verliebt sprach die Katze zum Puter:
    „Ich schenk’ dir was Schönes, mein Guter!“
    und fing in dem Haus
    die edelste Maus.
    Doch nun ruht er, der neue Computer.

    Ferdinand Kirchhoff
    Um Mitternacht zog ‘s eine Motte
    zum Webseitenhemd der Kokotte;
    doch diese lief nackt,
    von Bauchweh gezwackt.
    So kam nur die Dame zu Potte.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es sitzt auf der Wiese bei Kempten
    die Zenzi mit Franz, dem verklemmten.
    Er neigt seien Kopf,
    sie packt ihn beim Schopf,
    verfasst schnell zwei E-Mails und kämmt ‘en.

    Ferdinand Kirchhoff
    Dem Liebsten von Frau Kunigunden
    war der Schlüssel zum Gürtel entschwunden.
    Drum hat er aus Notwehr
    für Keuschheit in Hardware
    den Öffner für Büchsen erfunden.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es litt eine Arme aus Brighton
    an Lähmungspsychose seit Zighton.
    Beim Klick lacht ein Mann
    sie an, und jetzt kann
    die Arme die Arme ausbrighton.

    Ferdinand Kirchhoff
    Als Iwan da neulich in Russland
    mitsamt seiner Olga im Bus stand,
    wollt’ er nur mal eben
    ‘nen Handkuss ihr geben.
    Sie gab ihm ihr Handy statt Kusshand.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es fuhr mal ein Surfer aus Peine
    nach Frankreich hinüber alleine.
    Er traf in Paris
    seine Freundin Denise
    und legte sich neben die Seine.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es wollte ein Hacker aus Norden
    ganz kalt seine Freundin ermorden.
    Er hatte verschwitzt,
    dass er keine besitzt.
    So ist leider nichts draus geworden.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es wurde dem Redner aus Breslau
    dicht neben der hübschen Komtess flau.
    Sie gab ihm drei Tropfen;
    jetzt macht man bei Hopfen
    und Wein beim Computer-Kongress blau.

    Ferdinand Kirchhoff
    Sie nannte ihn erst noch „mein Guter“,
    doch dann wurde sie resoluter:
    „Ach red’ dich nicht raus!
    Du nennst mich hier Maus
    und liebst nur die Maus am Computer!“

    Ferdinand Kirchhoff
    Hein Limrick sah unseren Musen
    am liebsten direkt auf den Busen.
    Doch das war wahrscheinlich
    für sie äußerst peinlich.
    Sie tragen als Software jetzt Blusen.

    Ferdinand Kirchhoff
    Hein Limerick liegt mit der Liese
    mit Notebook verträumt auf der Wiese.
    Da brüllt eine Kuh
    und lässt noch dazu
    laut klatschend was fallen, die Fiese.

    Ferdinand Kirchhoff
    Kein Limerick wäre gekommen,
    hätte Evarick Pillen genommen.
    Doch dieses Dragee
    gab ‘s nicht im PC.
    Man konnt nur Kamille bekommen.

    Ferdinand Kirchhoff
    Ein Blusenvertreter aus Finnland
    e-mailte im Aus- und im Inland:
    Man trägt am Meerbusen
    mehr Busen als Blusen;
    man hat ohnehin bis zum Kinn Sand.

    Ferdinand Kirchhoff
    Es fuhr eine Dame aus Dortmund
    mit ihrem Importhund einst fort und
    sie gab ihrem Dandy
    noch nicht mal per Handy
    Transportgrund und auch nicht den Ort kund.
    (Man tippte auf Ab- und App-ortgrund.)

    Ferdinand Kirchhoff
    Es verliebte ein Jüngling aus Leipzig
    beim Surfen sich schwer, doch das bleibt sich
    auch völlig egal –
    ob ir(r)-, ob real –,
    doch nahm er bestimmt nicht ein Weib sich.

    Ferdinand Kirchhoff
    Beim Internet-Surfen vergessen
    wir Liebesschwur, Trinken und Essen.
    Wir fiebern und sind
    wie ein spielendes Kind
    vom Rausch des Entdeckens besessen.

    Bernard Ostersiek
    Mit Übermut reichlich gespickt,
    hat Peter sein Mäuschen gezwickt:
    auf beiden der Tasten
    ließ Finger er rasten –
    und da hat bei ihr es geklickt.

    Bernard Ostersiek
    Das Internet-Surfen ist schick:
    Es gibt mir unglaublichen Kick,
    auf Websites zu landen,
    die andre nie fanden –
    ich hab’ halt den richtigen Klick.