Klaus Schedlberger
Ein Hauptschuldirektor aus Essen,
der wollt’ seiner Frau sms-en.
Jedoch hat er leider
(zum Leidwesen beider)
den Pin-Code vom Handy vergessen.
Klaus Schedlberger
‘nem Internet-Freak aus Saarbrücken,
dem tat heut im Web gar nichts glücken.
Wonach er auch suchte,
er fand nichts und fluchte.
Bald tat er den Abschaltknopf drücken.
Klaus Schedlberger
Ein Obsthändler, wohnhaft in Utah,
der lebte noch bei seiner Mutter.
Er brauchte kein Weib,
denn zum Zeitvertreib
hat er seinen Apple-Computer!
Klaus Schedlberger
Ich checkte das Laufwerk (die Festplatte),
jedoch als ich fertig den Test hatte,
kam ich zu dem Schluss,
dass ich nachrüsten muss,
weil es kaum noch Speicherplatzrest hatte.
Klaus Schedlberger
Mein Monitor hat neunzehn Zoll,
ein Breitbildformat – wirklich toll!
Schau ich seitem Pics an
von Models mit nix an,
seh ich sie von Kopf bis Fuß voll!
Klaus Schedlberger
Ein Softwareanbieter aus Ahlen,
schreibt Jahre schon tiefrote Zahlen.
Drum meldet der Mann
Betriebskonkurs an –
jedoch unter schrecklichen Qualen!
Klaus Schedlberger
Wenn ich aus der Stadtwohnung rausblick’,
hab’ ich einen furchtbaren Ausblick.
Ich brauch’ dringend Sonn’schein,
drum geh’ ich jetzt online
und buche ‘ne Reise per Mausklick.
Klaus Schedlberger
Man suchte die Opfer seit Stunden,
dann hat man sie schließlich gefunden:
in ‘ner Felsspalte kauernd.
Zum Glück war man dauernd
per CB-Funk mit ihnen verbunden.
Klaus Schedlberger
Marie-Isabel (Jahrgang ‘siebzig),
die suchte Kontakt und verliebt sich
im Chat in ‘nen Dänen,
vor Glück weint sie Tränen.
Ihre Mutter sprach trocken: „Das gibt sich.“
Klaus Schedlberger
Ein Spanner im sächsischen Plauen,
ließ sich via Webcams versauen
durch Girls ohne Kleidung.
Seine Frau wollt’ die Scheidung;
sie konnte das nicht mehr verdauen.
Iris Bernd
Ein Tüftler und Spinner aus Kassel
zerlegt den PC wie ein Puzzle,
bis geht gar nichts mehr.
Neue Hardware muss her.
Zeit und Geld sind hin – nur durch Schlamassel.
Iris Bernd
Ein Paar schleppt vom Großhändler Krause
unter anderm PC-Kram nach Hause.
Unterwegs fällt dem Ulli
die Maus in den Gully.
Die Frau sagt: „Zum Glück nicht die Brause.“
Iris Bernd
Ein Net-Setter, wohnhaft in Trier,
der sitzt gern mit Wurstbrot und Bier
zu Haus am PC.
Doch ich gar nicht versteh’,
dass er chattet bis morgens um vier.
Reinhard Aumayr
Ich fuhr gestern Nacht nach Waldhausen,
um mich nach dem Joggen zu brausen.
Doch während dem Föhnen
hört’ ich ‘s Handy stöhnen.
Meine Freundin Yvonne wollte mausen.
Reinhard Aumayr
Mobiltelefon haben Leute,
die denken, sie seien von heute.
Man hört sie nur prahlen,
die Gesichter, sie strahlen.
Doch nur Anbieter machen groß Beute!
Reinhard Aumayr
Eine Bäuerin musste ins Grab,
weil sie plötzlich den Löffel abgab.
Genug Zeit fürs Vieh,
die hatte sie nie,
denn sie machte beim Chatten nie schlapp.
Reinhard Aumayr
Der Klaus wird mit seinen Gedichten
noch alle moralisch vernichten.
Hat er ‘ne Idee,
steht sie schon im PC.
Wir können auf ihn nicht verzichten!
Reinhard Aumayr
Ich wäre so gern Webdesigner,
manch Auftrag im Netz wär dann meiner.
Ich könnte gestalten,
mich dabei entfalten
und das Minus im Konto wär kleiner.
Reinhard Aumayr
Meine Freundin Susanne, die Sennerin,
die ist eine Handy-Bekennerin.
Tut gern SMSen
statt Käse zu essen.
Das zieht sich vom Mai bis zum Jänner hin.
Klaus Schedlberger
Horst suchte im Web ‘nen Provider
von Sex-Sites, jedoch kam er leider
durch Links auf ‘ne Gay-Site,
worauf er laut „NEE!“ schreit.
Seitdem ist er Internet-Meider!
Klaus Schedlberger
Neulich war ich – und das ist bewiesen –
finanziell wieder voll in den Miesen.
Drum ging ich ins Net
und suchte konkret
nach’ nem Job bei ‘nem Supermarkt-Riesen.
Klaus Schedlberger
Sie trafen sich beide im Chatroom,
man flachste und alberte nett rum.
Bald sah man sich echt,
verstand sich nicht schlecht
und lag schnell gemeinsam im Bett rum.
Klaus Schedlberger
Ein boshafter Hacker aus Brügge
schleuste in das System voller Tücke
ein Virusprogramm.
Als man ihn vernahm,
gab er an, dass ihn so was verzücke!
Klaus Schedlberger
Ein Selfmade-Typ aus Bad Malente,
der hatte Computer-Talente.
Man nannte ihn stets
Holsteins Antwort auf Gates.
Steinreich ging er später in Rente.
Klaus Schedlberger
Aus der Ferne hat Mutter erblickt,
dass Kind Anton wie wild doppelklickt.
Drum schlich sie zum Monitor,
da saß schon Sohn Toni vor –
und verdeckte den Bildschirm geschickt.
Klaus Schedlberger
In unserer Zeit sieht man jeden
mit Handy am Ohr hektisch reden.
Nicht ständig erreichbar
zu sein ist vergleichbar
mit dem Paradies (auch Garten Eden).
Klaus Schedlberger
Das C-Laufwerk ist voller Viren.
Die tat ich mir einst importieren
durch Software, gebrannte,
worauf ich erkannte:
Hier hilft nur mehr neu formatieren!
RP
Sein Job ödet Paul ungeheuer,
drum surft er zum Playboy mit Feuer.
Der Chef hat ‘s gesehen –
und Paul darf jetzt gehen.
Den Arbeitsplatz hat jetzt ein Neuer.
RP
Ein älterer Surfer aus Bremen
war einsam und wollt’ sich nicht grämen.
Im Chat wird geackert
und mächtig gebaggert.
Doch keine wollt’ heim ihn mitnehmen.
Klaus Schedlberger
Ein Profi-Dolmetscher aus Aachen
beherrschte fast sämtliche Sprachen.
Nur manch’ Programmiersprach’
war nicht so sehr sein’ Sach’.
Drum tat er ‘n Computerkurs machen.
Klaus Schedlberger
Ich befass mich mit Bits und mit Bytes,
EDV hat für mich großen Reiz.
Meiner Frau ist das schnurz,
sie kommt auch nicht zu kurz,
denn sie hat einen Hausfreund bereits.
Klaus Schedlberger
Sie hatte ganz plötzlich Gelüste
und streichelte sanft ihre Brüste.
Im Chat traf sie dann
einen weibstollen Mann –
und dachte: „Wenn der das jetzt wüsste!“
Klaus Schedlberger
Es ging ein romantisches Frauchen
des Nachtens mit ihrem Freund tauchen.
Lüstern sagte sie: „Jack,
leg dein Handy schnell weg!
Glaub mir, dabei wirst du ‘s nicht brauchen!“
Klaus Schedlberger
Ein Nackt-Pic-Anhänger aus Düren
ließ im Net sich entsprechend verführen.
Seine Frau kam ihm drauf,
es gab Ärger zuhauf,
denn sie ließ ihn das nächtelang spüren.
Klaus Schedlberger
Da war mal die Kerstin aus Hessen,
die hatte ‘nen Freund, einen kessen.
Den mochte sie sehr,
und er sie noch mehr!
Drum tat man sich stets sms-en!
Klaus Schedlberger
Ist man heute im Net unterwegs,
dreht sich alles fast nur noch um Sex.
Ob man will oder nicht,
man bekommt ‘s zu Gesicht.
Mit der Zeit geht mir das auf den Keks.
Klaus Schedlberger
Einst fragte die Mailbox ich ab,
drauf sprach eine Dame ganz knapp:
„Wie wär ‘s mit uns beiden?“ –
Ich bin zu beneiden
um das Glück, das bei Frauen ich hab’!
Klaus Schedlberger
Da war mal ein Game-Freak aus Kiel,
der kannt’ jedes Internetspiel.
Er war danach süchtig,
drum spielte er tüchtig,
denn ein neuer Rekord war sein Ziel.
Klaus Schedlberger
Ein bestimmendes Girl aus Cuxhaven,
das suchte ‘nen Mann, einen braven.
Darum überflog
sie den Web-Katalog
und fand einen willigen Sklaven.
Klaus Schedlberger
Ein Charmeur erster Klasse aus Herne,
der hatte die Frauenwelt gerne.
Er beschrieb sich im Chat
als groß, hübsch und nett,
drum manch Girl schrieb von nah und von ferne!
Klaus Schedlberger
Ein Stützebezieher aus Leipzig,
seine Zeit vor dem Laptop vertreibt sich.
Er denkt nicht daran
zu malochen, der Mann.
Es ärgert darüber sein Weib sich.
Klaus Schedlberger
Jean Luc – Webdesigner aus Flandern –
gestaltet ‘ne Site übers Wandern.
Dies kostet viel Zeit,
seine Frau sah sich leid
und wanderte aus mit ‘nem Andern!
Klaus Schedlberger
Er schickt zum Geburtstag ihr Grüße:
„Happy Birthday, ich lieb’ dich, du Süße!“
Dies geschah virtuell,
drauf erschien sie ganz schnell
und gab ihm ein paar Echtzeit-Küsse!
Klaus Schedlberger
Da war mal der Musik-Fan Miles,
der hörte gern Audio-Files.
Drum lud er sie munter
vom Internet runter.
Doch gingen die nicht, größtenteils.
Klaus Schedlberger
Ich besitz’ weder Software noch Hardware,
hab’ kein Bargeld und keine Chequecard mehr.
Ich sage es offen:
Hab’ alles versoffen!
Ach hätt’ ich beizeiten gespart mehr!
Klaus Schedlberger
Ich hab’ ‘nen kontaktscheuen Neffen,
das ist der Computerfreak Steffen,
den kenn’ ich nur flüchtig,
er ist internetsüchtig
und online fast nur anzutreffen!
Klaus Schedlberger
Ein Hacker, der hat über Nacht
den Server zum Absturz gebracht.
Zum Glück hat Herr Lechner –
Betreuer für Rechner –
schon vorher ein Backup gemacht.
Klaus Schedlberger
Yvette traf im Chat in der Nacht sich
mit Waldemar (Größe eins-achtzig).
Der verstand gar nicht schlecht sich
mit ihr (Größe eins-sechzig).
„Wie wird sie wohl aussehn?“ er dacht’ sich.
Klaus Schedlberger
Ein Playstation-Spieler aus München
tat virtuell Haustiere lynchen.
Er wurde erwischt
vom Vater. Der zischt:
„Mit dir rupf’ ich gleich mal ein Hühnchen!“
Klaus Schedlberger
Ein Geschäftsmann, südöstlich von Hagen,
hat sein Handy stets bei sich getragen.
Ein Nokia – schnurlos,
jetzt verschwand dieses spurlos.
Das konnte er schwer nur ertragen!
Klaus Schedlberger
Ein Lette, der fuhr in den Westen,
um dort ‘nen Computer zu testen
mit einhundert Giga-Hertz.
Nach dem Kauf ging es Riga-wärts
Richtung Heimat mit Zwischenstopp Dresden.
Klaus Schedlberger
Ein Araber sagte: „Effendi,
ich hätte da günstiges Handy!“
Ich ließ mich nicht locken
und sprach zu ihm trocken:
„Du willst sicher feilschen, i kenn di!“
Klaus Schedlberger
Mein Powerbook, das ist DER HIt!
Top-designed, Farbton grau-anthrazit.
Dazu edles Display,
auch der Sound ist okay,
nur vom Speicherplatz her hält ‘s nicht mit.
Klaus Schedlberger
Ein Handy-Prolet namens Gerd hatte
kein Guthaben mehr auf der Wertkarte.
Er konnt’ kaufen kein neues
und gab zu, er bereu’ es,
dass beim Wirt er die Geldbörs’ entleert hatte.
Klaus Schedlberger
Ein bildhübsches Mädchen aus Fürth
das wurd’ zu Miss Deutschland gekürt.
Sie bekam viele Mails
von Verehrern. „Sex sells!“
dachte sie sich und weinte gerührt.
Klaus Schedlberger
Es lebte ein Ski-Fan in Krefeld,
doch da dort bekanntlich kaum Schnee fällt,
bucht im Web er sogleich
eine Fahrt nach Öst’reich
in die schöne Tiroler Stadt Seefeld.
Klaus Schedlberger
Utes Flachbildschirm stand an der Mauer,
äußerst schmal, leistungsstark und voll Power.
Leider hat ihn Freund Jochen –
dieser Tollpatsch – zerbrochen.
Oh Mann, was war Ute da sauer.
Klaus Schedlberger
Wir zahlen immense Gebühren,
um Handygespräche zu führen.
Kaum einer bereut ‘s.
Die Telekom freut ‘s,
sie lässt uns das tagtäglich spüren.
Klaus Schedlberger
Ein Telefonierer aus Plön
vernahm aus dem Handy Gestöhn.
Es war seine Frau.
Drauf sagte er: „Wow,
das klingt ja beinah schon obszön!“
Klaus Schedlberger
‘ne Hausfrau, zu Hause in Emden,
wusch des Ehemanns dreckige Hemden.
Sie musste dazwischen
eine Love-Mail rausfischen.
Dies’ Papier tat sie doch stark befremden!
Klaus Schedlberger
Ein griechischer Handyvertreter
(zu Hause im Zentrum von Kreta)
ging nach Arbeitsschluss schnell
in ein Luxusbordell.
Nach Haus kam per Taxi er später.
Klaus Schedlberger
Ein Internet-User aus Meißen
der konnt’ sich den Chat nicht verbeißen
mit ’nem Mädchen aus Wetten-
berg, die wollte chatten,
und so gab ‘s ‘nen Flirt, einen heißen!
Klaus Schedlberger
Es suchte ein IT-Betreuer
im Internet ein Abenteuer
sexueller Natur.
Jedoch fand er nur
ein glanzloses Girl ohne Feuer.
Klaus Schedlberger
Ich stehe auf reifere Weiber,
in Wirklichkeit und auch im Cyber-
space. Auch im TV
gibt es manch tolle Frau,
wie etwa die Carolin Reiber.
Klaus Schedlberger
Ein EDV-Fachmann aus Wehen,
der konnt’ nicht mehr einwandfrei sehen.
Er sprach: „’s ist mein Wille
zu kaufen ‘ne Brille.“
Drum tat er zum Augenarzt gehen.
Klaus Schedlberger
Jeder Zweite ist heut’ schon im Web,
ein Handy hat fast jeder Depp.
Ich brauch so was nicht,
lebe einfach und schlicht –
Limericken ist MEIN Handy-cap!
Klaus Schedlberger
Ein Profidieb, wohnhaft in Polen,
hat Hardware und Software gestohlen.
Der Richter der sprach:
„Einmal seh’ ich ‘s noch nach.
Es darf sich halt nicht wiederholen!“
Klaus Schedlberger
Ein Lebemann aus Baden-Baden
der konnte sein Handy nicht laden:
Er sprach: „So ein Schund!“
Bald fand er den Grund:
Der Akku, der hatte ‘nen Schaden.
Klaus Schedlberger
Hans-Peter fand üppige Leiber toll,
er mochte die dickeren Weiber voll:
Seine zweite Manie
war die Telefonie,
drum besaß er ein Handy mit Vibra-Call.
Markus Weiß
Die Abstürze schlugen Herrn Hagen
den ganzen Tag schon auf den Magen.
Man hörte ihn oben
laut fluchen und toben.
Und sah ihn dann Bruchstücke tragen.
Erich Pawlu
Ein hungriger Mann aß in Weiden
am Bildschirm ein Quarkbrot mit Freuden.
Da fiel ins System
ein Quarkstück, seitdem
ist dieser Mann nicht zu beneiden.
Klaus Schedlberger
Ilses Ausschnitt verriet: Da ist much drin,
drum griff Kurt mit seiner Hand – platsch! – hin.
Sie fand ‘s unerhört
und sagte empört:
„Du Ferkel, ich bin doch kein Touch-Screen!“
Klaus Schedlberger
Ein Net-User aus Warnemünde
gab zu, dass auf Models er stünde.
Er sucht wie verrückt
im Web und erblickt
auf dem Bildschirm ein Girl – reinste Sünde!
Klaus Schedlberger
Ein C-A-D-Zeichner aus Posen,
der schenkt seiner Braut rote Rosen,
außerdem blaue Veilchen.
Und sieh da – nach ’nem Weilchen
tat sie dankbar ihn innigst liebkosen.
Klaus Schedlberger
Ein Videospieler aus Weiden
tat per Strippoker Mädchen entkleiden.
Mein Gott war’n das viele,
er konnt’ sich beim Spiele
ganz schwer nur für eine entscheiden.
Klaus Schedlberger
Ein PC-Serviceman, nahe Rügen,
genoss Alkohol in vollen Zügen,
außerdem tat der Kerl
mit ‘ner Freundin aus Werl
hemmungslos seine Alte betrügen.
Klaus Schedlberger
Ein Erotik- Provider aus Menden
hatte kaum noch Potenz in den Lenden.
Da half nicht mal Viagra.
Seine Frau sprach: „Versager!“
und tat schnell die Beziehung beenden.
Klaus Schedlberger
‘nen Grafik-Designer aus Gießen,
den tat sein PC-Job verdrießen.
Doch im Lotto wurd’ er
plötzlich zum Millionär
und kann nun sein Leben genießen.
Klaus Schedlberger
Ein System-Programmierer aus Assen
tat sein Geld in den Nachtclubs verprassen.
Seine Frau ließ sich scheiden.
„Was bin ich zu beneiden
um die Freiheit“, sprach er ganz gelassen.
Klaus Schedlberger
Marcel ist Extrem-Kettenraucher,
außerdem hat ‘nen ganz fetten Bauch er.
Nebst Essen und Rauchen
den PC zu gebrauchen
ist sein Hobby – es liebt chatten auch er!
Klaus Schedlberger
Das Freudenhausmädchen Gertrude,
gewerblich im Raum Buxtehude,
inserrierte im Netz:
„Willst Du Spaß? Suchst Du Hetz?
Dann komm doch zu mir auf die Bude!“
Klaus Schedlberger
Es liebte ein Man aus Kerkrade
den Telefonsex, doch – wie schade,
er wurd’ ihm zu teuer,
drum sprach er: „Ab heuer
mein Handy ich seltener lade!“
Klaus Schedlberger
Ein Playboy mit Homepage (aus Kamen)
verwöhnte die hübschesten Damen.
Sie kamen in Scharen,
mit ihm sich zu paaren,
nachdem seine Site sie vernahmen.
Klaus Schedlberger
Ein EDV-Schüler aus Mühlen,
der wollt’ seine Lehrkraft befühlen,
griff ihr unterm Rock,
sie schrie: „Geiler Bock!
Geh raus, um dein Mütchen zu kühlen!“
Tanja Schwartz
Ein chorischer User aus Aarhaus
macht jedem Computer den Garaus.
Er zieht alle Strippen,
kann auch nicht mehr tippen.
Seine Frau rupft vor Wut ihm das Haar aus.
Tanja Schwartz
„Komm Weib, bring Bier – und zwar rasch – mir.
Ich sitz am Computer ganz lasch hier.
Bei Fußball und Gröhlen
muss die Stimme ich ölen.
Es ist erst die dreizehnte Flasch’ Bier.“
Klaus Schedlberger
Ein scheues Girl aus dem Sudetenland
zunehmend mehr Spaß an dem Chatten fand.
Sie fand einen Landsmann
im Chat, der war handzahm.
(Was ein Glück, dass sie so einen netten fand.)
Klaus Schedlberger
Ein Lebemann, der traf im Chat sich
mit ‘ner rassigen Chatterin, schätz ich.
Er lud sie spontan
zu ‘ner Party, der Mann,
die wurde dann stürmisch und fetzig!
Klaus Schedlberger
Ein Webfachmann aus Osnabrück,
der sprach: „Was hab ich für ein Glück.
Die Geliebte bei mir
und die Alte nicht hier –
Ich hoff, sie kommt lang nicht zurück.
Klaus Schedlberger
Die hübsche Charlotte aus Brühl,
die zeigte beim Mailen Gefühl.
In Wirklichkeit aber
(Jens fand das makaber!)
war streitsüchtig sie und sehr kühl!
Klaus Schedlberger
Im Villenvorort Blankenese
war wohnhaft die schöne Therese.
Diese Hamburger Deern
sagte, dass sie sehr gern
Sex-Storys im Internet lese.
Klaus Schedlberger
Am Anrufbeantworter hörte
die Word- und Excel-Schreibkraft Dörthe:
„Du billiges Flittchen
gehörst ja ins Kittchen!“ –
(was Dörthe doch ziemlich empörte!)
Klaus Schedlberger
Ein Internet-Pfarrer aus Frechen
hatte immer für Frauen schon Schwächen.
Sein Platz an der Sonne
ist jetzt bei ’ner Nonne.
Mit dem Zölibat tat er drum brechen.
Klaus Schedlberger
Nicole knipste gern starke Männer.
Die Fotos, die waren DER Renner,
Kerle – muskelbepackt,
außerdem splitternackt!
Das Endprodukt kam dann per Scanner.
Klaus Schedlberger
Eine Datentypistin auf Sylt,
die hatte den Sekt eingekühlt.
Es gab was zu feiern,
denn ihr Freund Hans aus Bayern
kam gestern per Schiff „angespült“.
Klaus Schedlberger
‘ne Snob-Tussi aus Wanne-Eickel
war wählerisch und äußerst heikel.
Sie sei lesbisch, man unkte,
bis schlussendlich es funkte.
‘s war beim Chat mit dem Engländer Michael.
Klaus Schedlberger
Heute müsste der Kain Bruder Abel,
nicht wie damals – laut biblischer Fabel.
noch per Fausthieb erschlagen.
Er tät’ ihn, würd’ ich sagen,
strangulier’n mit ‘nem Netzsteckerkabel.
Klaus Schedlberger
Vierzig Jahre hat Franz schon am Buckel
und sucht nun verzweifelt in Google
nach ‘nem willigen Weiberl,
jedoch hat er kein Leiberl,
drum gab er enttäuscht sich die Kugel.
Klaus Schedlberger
Es suchte die mannstolle Christa
nach ‘nem Kavalier in Altavista.
Sie beschrieb sich kokett
als bildhübsch und sehr nett –
und fand bald einen weibstollen Mister.
Klaus Schedlberger
Ein Bayer, der surfte in Fireball
und dacht’ sich: „Jetzt suach i glei’ amol
nach zünftigen Madeln!“
Doch musste er tadeln
das Suchprogramm – es kam ‘ne Firewall!
Klaus Schedlberger
Ein US-Boy, der zeichnet in Paint
ein rassiges Girl mit Hot Pant
und ‘nem hautengen Shirt.
Seine Freundin sprach: „Dirt!
You ‘re sinner babe and just no saint!“
Klaus Schedlberger
Francois, wohnhaft in der Provence,
inserierte im Web per Annonce:
„Biete an Hardcore-Software!“
Darauf schrieb unverhofft wer:
„Zahle gut, kenn den Preis in der Branche.“
Klaus Schedlberger
Ein Hauptschüler hatte Tendenzen
von nun an die Schule zu schwänzen.
Drum sprach er:„ Ab heut’
werde ich meine Zeit
aufs Internet-Surfen begrenzen.
Klaus Schedlberger
Ein Japaner vom Sony-Konzern
flog zu einer Tagung nach Bern.
Vorher ging ‘s noch nach Wuppertal,
denn er dacht’ sich: „Ich schnupper mal
etwas Deutsch-Luft, denn die hab’ ich gern.“
Klaus Schedlberger
Ein Website-Gestalter aus Leyden
wollt Kontakt mit den Frauen vermeiden.
In freier Natur,
da tat er sich nur
geschickt wie Dam’ Edna verkleiden.
Klaus Schedlberger
Das liebreizend süße Girl Wendy
bekam eine Nachricht aufs Handy
von ihrem Freund Pete.
Der schrieb: „Let uns meet.
My darling, you ‘re sweeter than candy!“
Klaus Schedlberger
Knut wurde vom Chef angeheuert,
dass alles per Mainboard er steuert.
Doch steuerte Knut
alles and’re als gut.
Drum wird er zum Ersten gefeuert.
Klaus Schedlberger
Sie erhielt eine Nachricht am Pager:
„Let ‘s have sex in the free of the nature!“
Sie schrieb: „Nein, kein Bedarf!“
Denn sie war gar nicht scharf
auf ein Date mit dem endgeilen Major.
Klaus Schedlberger
An der Fulda – dem Quellfluss der Weser –
saß ein geiler Erotik-Heft-Leser.
Der bestellte per Handy
(für den Abend mit Sandy)
in der Drogerie ‘ne Packung Präser.
Klaus Schedlberger
Hein faxte an Freundin Ulrike:
„Ick finde dir nischt mehr so schnieke.“
Sie dachte: „So ‘n Schwein,
det is hundsjemein!
Jetzt habe die Faxen ick dicke!“
Klaus Schedlberger
Weil Ulf es des Nachts wie ein Wilder tat
mit Freundin Clarissa aus Filderstadt,
wollt’ am Tag er nicht surfen
nach ästhetischen Kurven,
denn er hatte erotische Bilder satt!“
Klaus Schedlberger
Although the girl was still a teen
she dressed herself sexy and keen,
chatted nasty and dirty
as a woman, aged thirty
and was best known in internet scene!
Paulchen
Der Frederik mag scharfe Sachen
mit Rita per Mausklick gern machen.
Doch seit er den Bernd
hat kennengelernt,
hat Rita nun nichts mehr zu lachen.
Gundar
Bei der Suche im Web da bedienen
sich zwei Freunde sehr oft Suchmaschinen.
Neulich gaben sie ein
als Begriff „Weib und Wein“.
„Lasst es sein“ ist als Antwort erschienen.
Gundar
Ein paar Mädchen aus Forst an der Neiße
aßen lustvoll ’ne Bratwurst, ‘ne heiße,
gaben ein nebenbei
so manch’ Allerlei
zu dem Thema: Die Männer sind Scheiße.