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Limerick-Queen

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Limericks 2001

Inhaltsübersicht

 

 Hier sind Ihre Limericks 2002, 1.Halbjahr.  Und hier des 2.Halbjahres

Die Seite der neuen Limericks wird nur nach Bedarf aktualisiert. Bitte haben Sie deshalb ein wenig Geduld, wenn Ihre neuen Limericks nicht gleich nach der Zusendung veröffentlicht werden.
Weil viele der im vorigen Jahr eingesandten Verse sich zwar nach AABBA reimten, aber nicht durchgängig das zugehörige Versmaß aufwiesen, habe ich sie in das charakteristische Limerick-Metrum transformiert. Dieses Toppen, das auch Textänderungen erforderte, wurde aber allmählich zu zeitaufwändig, so dass ich von 2002 an die Zusendungen „unfrisiert“ unter der jeweils zutreffenden Überschrift veröffentliche.


Rubrik AABBA-Fünfzeiler


Rubrik Limerick

Jochanaan
Das Net reflektiert unser Denken,
so ist ’s quasi mit Gedanken zu lenken.
Sauber ist es nicht immer.
Mancher Gedanken sind schlimmer.
Sigmund Freud könnt’ es prima verwenden.
(01/2002)

Jochanaan
Von Erotik zu schreiben ist nicht so leicht,
weil Schir-haSchirim’s Größe keiner erreicht.
Uralte Dichtung
widerstand der Vernichtung.
Wer ist ‘s, der sich damit vergleicht?
(01/2002)
Anm.: Schir-haSchirim (hebr. Lied der Lieder, Hoheslied im Alten Testament)

Jochanaan
Weltweites Netz und Erotik
zusammen ist ‘s meistens sehr zotig.
Erotik soll schön sein
und nicht nur Gestöhn sein
im Net fehlt der Erotik – Melodik.
(01/2002)

Jochanaan
Wir schreiben von Sex und Erotik
am liebsten tun wir ‘s deftig und zotig.
Es fehlt an der Praxis,
man sagt „das macht nix,
wenn man ‘s nur schreibt, ist ‘s nicht so klobig.“
(01/2002)

Wolfgang Huster
Es flüstert der Hans zu der Grete,
komm mit, wir gehn zu ‘ner Fete.
Die Grete denkt,
der Herrgott lenkt
und weiß, was Hans gern täte…

Jochanaan
Jochanaan bedankt sich sehr,
die Post bracht’ ihm ein Päckchen her.
Jetzt wird er schmökern
und nichts verhökern.
Und hinterher weiß er noch mehr.

Jochanaan
Im Net suchte einer ‘ne scharfe Maus,
er hatte selber keine solche zu Haus.
Er fand eine Holde,
als speichern er wollte,
flog ihm tatsächlich die Sicherung ‘raus.

Jochanaan
Es schaffte mal einer für ‘s Internet,
der dachte, wenn er einen Inder hätt’,
der für ihn schaffte,
niemals erschlaffte,
ging er lieber mit ‘nem Mädchen ins Bett.

Jochanaan
Es suchte einer im Net nach Kontakten,
doch findet er nur Bilder von Nackten.
Und er kommt nie an
den Chat. Das liegt an
den Suchmaschinen, diesen vertrackten.

Zahai Bürgi
Da gab ‘s eine Dame in Mainz,
die nahm diese Saucen von  „Heinz“.
Viel lieber würde sie presto
sich selber machen die Pesto,
doch leider nur SO sich reimt ‘s!

Ein einz’ges Spaghetto verpennte
im Wasser den Ruf: Raus! Al dente!“
Es wurde ganz weich
und rief „So ’nen Seich!“
und ging frühzeitig drauf halt in Rente.

Ein Spaghetto geriet unter ‘s Messer.
Ganz ohne Kultur, dieser Esser!
„Nimm Löffel und Gabel,
ignoranter Schnabel!“
Klar wüssten wir alle es besser.

Vier Freunde bewarfen aus Spaß da
den fünften ganz kräftig mit Pasta.
„Spaghetti im Haar?“
rief er „wie wunderbar!
Jetzt bin ich endlich ein Rasta!“

Für meine liebe Frau Lola
kaufte ich auf dem Markt Gorgonzola.
In der Tasche, oh Graus
da lief er mir aus.
Wär ich ihn doch gar nicht go hola!
(go hola = holen gehen, auf Schwiizertütsch!)

Mit der Kelle rührt unsere Anne
die Teigwaren um in der Pfanne,
doch alles bleibt kalt.
„Na, dann müsstest du halt
erst den Herd einschalten“, meint Hanne.

Da sitz ich nun hier, ich Banause,
an dem literarischen Schmause.
„Ach säß
 ich nicht hier – und läs’
diesen Käs’,
sondern läg schon im Bettchen zuhause!“

Jochanaan
Es wollte einer sein Geld nicht verlieren
und ließ zu einem PC sich verführen.
Die Sore so preiswert,
dass er drauf ganz heiß werd.
Nun zahlt er vorm Kadi doppelt Gebühren.
(Sore ist Jiddisch und bedeutet Diebesgut)

Willi Ernst
Ein Surfer wollt des Abends ins WWW,
doch auf dem Bildschirm war nur Schnee.
Da ist was defekt.
Hat gleich er gecheckt.
Und trank ganz traurig ein Tässchen Tee.

Ein Surfer war des Alleinseins satt,
deshalb er viel gechattet hat.
Doch weder Belinda noch Carmen
taten sich seiner erbarmen.
Enttäuscht er seinen Computer trat.

Ein Mann behauptet, man wird ‘s kaum glauben,
die schnellste Post sei die mit Tauben.
Er tat sogar drauf wetten,
selbst sei der Brief von Letten.
Doch E-Mail tat den Sieg ihm rauben.
(Und noch weitere 6 vom selben Autor. Schade! Leider stimmt nicht  immer das Versmaß. Das aber ist Bedingung, damit es ein Limerick ist.
Meistens könnte man aber durch kleine Umformulierungen die Fünfzeiler zu Limericks „befördern“.)

Jochanaan
Internetwahl, so sinnierte ein Wähler,
macht überflüssig die Wahlzettelzähler.
Kandidaten im Net
wirken oft nicht adrett.
Es kommt dann ein schwerer Ausnahmefehler.

RP
Der Erich sucht im Internet
was gegen Frust im Ehebett.
Er sucht schon seit Stunden,
dann hat er gefunden
die Anzeige seiner Gattin Anett.

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Erich Pawlu
Lesewunder-Limerick*
(unter dem Eindruck der PISA-Ergebnisse):

Fred Zischke in Harzburg am Brocken
liest einwandfrei, ohne zu stocken.
Er gilt überall
als Ausnahmefall.
Es gibt keinen Grund zu frohlocken.

* Anmerkung der Limerick-Queen:
Der Limerick ist perfekt. Leider kann er aber nicht am Wettbewerb teilnehmen, weil die inhaltlichen Vorgaben EDV/IT (z.B. Computer, Internet, Handy) nicht erfüllt sind,

Iris Berndt
Im Netz hat Rolf nachts oft verweilt,
tollen Kurven entgegen er eilt.
Sah dann live die Figur –
doch da staunte er nur.
Wie ’n Computer mit Tricks vieles stylt.

Tanja Schwartz
Im Internet nachts suchte Hans sich
die knackigsten Weiber, kaum zwanzig.
Doch tagsüber dann,
so sagt sich der Mann,
da gehe diskret auf Distanz ich.

Jochanaan
Ich hatte mal eine Emanze,
die ging mit mir nicht mal zum Tanze.
Surfte stets nur im Net,
ging nicht mal ins Bett.
Da schmiss ich sie raus, diese Schranze!

Markus Weiß
Eine Zeit lang, da war ich verreist.
Ist im Netz plötzlich alles vergreist?
Kaum Lim’ricks, kaum Sex,
habt ihr all’ n’ Komplex?
Was soll werden, wenn kein Fisch mehr beißt?

Jochanaan
Vergeben sind teure Lizenzen
zum Handysurf ganz ohne Grenzen.
Jedoch meine Mandy,
die soll sich beim Handy
auf’s Telefonieren begrenzen.

Jochanaan
Studie Pisa trieb Lehrer zum Laufen an.
Sie fingen Computer zu kaufen an.
Computer allein
lässt klüger nicht sein.
Auf den Inhalt der Hirne kommt ‘s an!

Heinrich Moser
Es ist eine große Kalamita.
Es regnet und schneit und kalt ist es a,
wir kommen daher,
als ob ‘s Winter wär.
Freut euch, ihr Freunde – der Lenz ist da!
(Limerick, der aber die Bedingungen – Internet, Erotik –
nicht erfüllt)

Klaus Schedlberger
Es fragte die Lisa die Mandy:
„Borgst du mir mal eben dein Handy?“
„Ach wart’ noch ein bisschen“,
sprach Mandy zum Lieschen.
Ich schäker grad mit meinem Dandy!

Klaus Schedlberger
Sie hatte ganz plötzlich Gelüste
und streichelte sanft ihre Brüste.
Sie betrachtete ihn,
der fest schlief, wie es schien,
und dachte: „Wenn er das jetzt wüsste!“

Klaus Schedlberger
Sie ging auf romantischen Pfaden
des Nachtens mit ihrem Freund baden.
Sie sprach: „Darf ich bitten,
dabei zu verhüten.
Ich glaube, das könnte nicht schaden!“

Klaus Schedlberger
Er sprach zu ihr aus seinem Bette:
„Wann kommst du denn endlich, Anette?“
Sie sagte: „Hör zu,
lass mich doch in Ruh,
ich sitz vorm Computer und chatte!“

Klaus Schedlberger
Der Spirituosen-Fan Andy
verkaufte sein Ericson-Handy
viel zu billig, wie ’s schien.
Doch war es für ihn
genug Geld für ein paar Flaschen Brandy.

Klaus Schedlberger
There once was an internet-chatter
who mailed to his girlfriend this letter.
“Haven ‘t  seen you so long,
are you right, are you wrong?
Please, baby, mail back, what ‘s the matter!”

Klaus Schedlberger
Ein not-geiler Surfer aus Danzig,
der suchte im Net und er fand sich
ein Model, ein strippendes,
verführerisch wippendes,
das räkelte, streckte und wand sich!

Klaus Schedlberger
Ein Notebook-Vertreter aus Zürich,
der dacht: „Dieses Mädchen verführ ich
mit ein paar Gläsern Wein,
vielleicht fällt sie drauf rein
und denkt sich: Der Kerl hat was für sich!“

Klaus Schedlberger
Ein PC-Spiele-Freak aus Hannover,
fuhr in seinem Auto, ‘nem Rover,
in der Nähe von Leer
in den Gegenverkehr.
Das war ‘s für ihn, leider – game over!

Klaus Schedlberger
Ein Internet-Surfer aus Minden,
der konnte nichts Passendes finden
zu einem Gebiet.
Er sprach leise: „Schiet!“
Warum nur? Ich kann ‘s nicht ergründen!

Markus Weiß
Wo ist denn die Queen nur gewesen?
Hab lange von ihr nichts gelesen.
Hat Urlaub gemacht?
Nicht an Limricks gedacht?
Nein grad von der Grippe genesen!
(
Die letzte Zeile ist sozusagen als Antwort von der Limerick-Queen ausgetauscht worden)

RP
Bei uns wohnt die keusche Susanne.
Sie hatte noch nichts mit ‘nem Manne.
Doch Carlos im Chat
fand sie furchtbar nett.
Jetzt planscht sie mit ihm in der Wanne.

RP
Es war mal die scheue Simone,
der lebenslang Einsamkeit drohte.
Sie fand in Linklisten
die Page der Nudisten.
Jetzt badet auch sie oben ohne.

RP
Ein Ehemann sucht scharfe Bilder
und klickt auf die Maus wie ein Wilder.
Er sieht heiße Häschen
mit sehr knappen Höschen.
Darunter auch Ehefrau Hilda.

Jochanaan
Ein Jüngling, sehr clever und munter,
vom Net lud Musik er sich ‘runter.
Gebrannt auf CD
zum Verkauf. Doch o je:
Es wollte dann keiner den Plunder.

Jochanaan
Ein ganz armer Bengel aus Strehlen
ging los, um sich Software zu stehlen.
Doch wurd’ er erwischt –
un nu hatt’ er nischt!
Jetzt wird auch die Freiheit ihm fehlen.

 

 

 

 

 

 

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