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     Fidele Früchtchen

und biederes Gemüse, köstliche Kräuter und (scharfe) Gewürze in Reim und Glied gebracht – aber nicht sachlich-nüchtern wie im Lexikon! Text und Gestaltung: Renate Golpon (Limerick-Queen)

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Apfel  Gut Wurm ade!                               

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Was fällt mir zu „Apfel“ so ein?
I. Newton, auch Most oder Wein.
Dann Eva und Schlange;
mir wär gar nicht bange,
mit Adam in Eden zu sein!



Avocado  Genuss ohne Reue!
                           

Nach Kunstgenuss morgens im Prado
genossen wir dann Avocado,
gemischt mit Melonen,
auf Schinken und Bohnen.
Madrid machte fit – Eldorado!



Banane
 Ausgerechnet Bananen! Wappenfrucht?

Wie vielseitig doch zu verwenden!
Den Affen könnt Kilos ihr spenden.
Dem Zweck ganz entfremdet,
total unbehemdet,
trug Josephine B.* B.** um Lenden.
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*Baker, ** Bananen


Bickbeere  Ob sie wohl ein Kick wäre?

Die Heidel- heißt hierzuland Bickbeere.
Egal, ob der Kostgänger dick wäre,
er dürfte sie essen.
Doch sei nicht vergessen:
Sie stopft und färbt schwarz, was nicht schick wäre!


Birne  Erleuchtung?

Die Birne soll Sehnsüchte wecken:
Hineinbeißen – gleich gibt es Flecken
auf Brustansatz, Ausschnitt.
Der Mann kommt im Laufschritt,
den Saft schnell vom Fleck weg zu schlecken.

 

Brombeere  Als Gelee im Dekolleté

Helene liebt Birne – und Brombeere!
Versteckt sie, als ob das ganz fromm wäre,
in Form von Gelee
im Tiefdekolleté,
froh lockend: „Nun such sie! So komm, Bärle!“


Chinakohl  Wo wächst er wohl?

Ganz zart als Salat ist der Chinakohl.
Sein Name? Der „Kohl“ kam aus China wohl.
Du schneidest ihn klein dann,
dein Schatz schüttet Wein ran.
Zum Kosten schnell Nachbarin Tina hol!


Dattel  Die Brotfrucht

Bei Datteln denk ich an Marokko.
Ich stieg in dem nachtblauen Rock so
die Treppe empor.
Der Ober verlor
die Fassung – und Datteln en bloc so.


Eierfrucht 1  (Aubergine)

Was reimt sich auf Eierfrucht? Geierschlucht!
Nicht denkbar, dass Vögel wie Geier Sucht
nach Eierfrucht hätten.
Doch Eierfluchtstätten,
die findet man auch in der Reiherbucht.


Eierfrucht 2  plus Eifersucht

Sehr viel gibt sie her hier: die Eierfrucht!
Kaum glaubhaft, dass Nachbarin Meier Sucht
nach Eierfrucht hätte,
wenn Eifersuchtstätte
ihr Haus würd. Im Sprint sucht' der Freier Flucht.


Eierfrucht-Salat  
Als dritter Streich!

In Rosenheim zeigt jeder Bayer Sucht
nach Herzhaftem, auch nach der Eierfrucht.
Sein Rohkostsalat
mit Rettich, Spinat,
als Dreier – der gibt jeder Feier Wucht!


Erdbeere   Aber bitte mit Sahne!

Verführerisch duften die Erdbeeren.
Für mich von besonderem Wert wären
sie schwimmend in Bowle.
Uns beiden zum Wohle
würd die ich zusammen mit Bert leeren.


Feige  Mutig hineingebissen!

Die Feigen zu kauen – au wei!
Denn Kernchen, sie füllen dabei
in Zähnen die Lücken.
Drum sollten beglücken
sie zahnlose Omas – als Brei.


Gurke  Aber nicht als „Schmeichelei“!

Als Gürkchen, ganz klein, süßlich sauer,
so ruhn sie im Glas – auf der Lauer.
Als Frühstück bei Kater
sind nützlich sie Vater.
Auf Wangen gibt Gurk' Poren Power.


Hagebutte
Mauerblümchen mit inneren Werten

Gesund! Jetzt 'zurück' nur nicht zucken!
Als Tee dann mit Zucker gern schlucken!
Erst Rosen in Hecken;
als Butten verstecken
sie Körnchen, die unverschämt jucken!

 

Himbeere 
Ein Duft – so, als ob man im Himmel wäre!


Frau lege die duftende Himbeere
ganz locker, was schließlich nicht schlimm wäre,
und sanft in den Nabel.
Der Schatz spitzt den Schnabel.
Sein Picken macht jedem Benimm Ehre!


Holunder 

Nimm die Blüten als Sekt,
doch die Beer' roh nicht schmeckt!

Wir setzen ihn an, den Holundersekt,
wohl wissend, dass der nicht zur Flunder schmeckt.
Er bringt keinen Rausch
in Bogen und Bausch
wie jenen, den stets Bommerlunder weckt.


Ingwer  Süße Schärfe!

Wie Ingwer, so scharf wollt ich sein,
als Ingo und ich warn allein.
Hatt' Sekt sehr genossen;
drum – reichlich erschossen –
schlief schlichtweg beim Kuscheln ich ein.


Johannisbeere  Ob die was für Johannes wäre?

Johannisbeer'n – rot sind sie sauer.
Drum rate ich – das ist viel schlauer –:
Servier deinem Schwarm,
ob kalt oder warm,
als süße Rot-Grütz sie mit Power.


Kapuzinerkresse  Keine Mönchsmahlzeit!

„Was ich im Salat,“ – sagt der Wiener – „esse?
Total delikat: Kapuzinerkresse!
Olivenöldressing
serviert nicht in Messing!
Nach Kresse zum Tee ich Berliner esse!“


Kirsche  Mit wem gut zu essen?

Kaum konnt ich die Stunde erwarten…
(Kein Kirschklau in Nachbarins Garten!):
Wann würden sie rot?
Was dann mir sich bot:
Nichts übrig von Kirschen*, den zarten!
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* Amsel, Elster, Eichelhäher waren keine Kirschverschmäher.
Selbst das kleine Eich(el)hörnchen war bei mir auf Kirschkerntörnchen.
(Törn: Tour, Fahrt, ursprünglich mit dem Segelboot)



Kiwi  Die Frucht, nicht der Vogel!

Ganz klein wächst bei uns sie am Strauch.
In Eigröße geht 's zum Verbrauch.
Mit Stücken auf Rücken
beim „Pflücken“ beglücken.
Doch Scheiben auf Bauch tun es auch!


Knoblauch  Treffsicher!

Bei Helga und Hans Dissonanz?
(Das wirkt auch bei Hilmar und Franz!):
Frau kaue 'ne Zehe.
Die Fahne: Sie wehe
und halte den Kerl auf Distanz!


Kohlrabi  I lab mi so gern an Kohlrabi!

Als Erstklässler schon kaute Fabi
in Schlettau statt Schulbrot Kohlrabi.
So nannte ihn Tinchen
stets „kleines Kaninchen“.
Bald knabberten beide – im Trabi!


Lauch  Räumt auf mal im Bauch!

Er wächst keineswegs hoch am Strauch,
nein, nahe am Boden: der Lauch.
Nicht jedermanns Sache!
Doch Suppe, die mache
ich gerne mit Lauch – und Gerd auch!


Mandarine  Hohe chinesische Beamtin?

Ich mag sie – und auch Tante Tine
schätzt sehr sie ganz süß: Mandarine.
Im Lichthof am Baum
die Früchtchen: ein Traum –
doch sauer! Nach Biss auch die Miene!


Möhre  Gemüse-Globalplayer

Ob roh, ob gedünstet, als Brei,
die Möhre: world wide mit dabei!
Von Bergen bis Bern
verspeist man sie gern.
In Leipzig der Schrei: Allerlei!


Mohrrübe  Die Carotinbombe

Soeben kommt Mutter durchs Tor drüben,
bepackt mit 5 Kilogramm Mohrrüben.
Das gibt ohne Frage
fünf Mohrrübentage!
Sein Veto will Vater im Chor üben.*
__________
* Kinder und Kindeskinder erklären sich solidarisch.


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Nuss  Aber bitte keine taube!

Bei Nuss reim ich ungern auf „Fluss“.
Zu wässrig wär da der Genuss!
Die Nuss schärft – verspeist –
den Geist, was beweist:
Geschärfter Geist greift gleich zum „Kuss“!


Orange  Nicht immer beliebt (Haut)!

Orangenplantagen, Geranien –
ganz einsam zu zweit in „Lustanien“.
Das ist, was ich will
im Monat April!
Vier Flugstunden nur; auf nach Spanien!

 

Papaya  Sag „Ja“ da!

Am Samstag servierte Papa da
Mama noch spätabends Papaya.
Die Frucht, sehr exotisch,
man sagt, mach' erotisch. –
Papa sagte Sonntag: „Na ja!“ da.


Paprika  Hier nicht im Blut!

Die* Paprika ist als Gemüse
ganz gut für die Hirnanhangdrüse.
Ob gelb, grün, ob rot,
kein Spender für Jod.
Doch macht sie stets bunt die Kombüse!
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* Laut Duden die oder der Paprika!


Petersilie  Unter Kräutern die „Lilie“!


Im Garten von Tante Emilie,
da wuchs sie wie wild: Petersilie.
Kartoffeln, Tomaten,
selbst Suppe und Braten,
verziert E. versiert mit „Persilie“.


Pfirsich  Auguste (frz) for Nellie

Fürs Obst nehm das hübsche Geschirr ich
mit Früchte-Dekor. Drauf den Pfirsich
servier ich als Melba.
Die Soß' macht' ich selba.
Zum Schluss schaff noch selba Geklirr ich!


Pflaume  Mit Birne als Paar!

'ne Köstlichkeit stets für den Gaumen
sind knackige, saftige Pflaumen.
In Bühl oder Bonn –
esst viel ihr davon,
erreicht ihr das Herzhäuschen kaum denn!


Prinzessbohnen  (Fast) königliches Mahl

So sollte sich wohl ein Kongress lohnen:
Relaxen dabei, sich nach Stress schonen.
Als „Prinz“ fürstlich essen
mit allen Finessen –
wie Kalbsmedaillons mit Prinzessbohnen.


Quitte  Ja bitte? Nein danke!

Noch nie hörte jemand die Bitte
von mir: Bitte gib mir 'ne Quitte.
Ich find diese Frucht
durchaus keine Wucht.
Bei Quittenentzug ich nicht litte!


Radieschen  Lieber von oben ansehen!

Als Kind zogen Hänschen und Lieschen
im Garten der Oma Radieschen.
Obwohl so schön rot,
die Schärfe gebot
der Zunge gleich: Findet sie fies denn!


Rhabarber  Schöne Steine!

Oxalsäurehaltig, reell,
Rhabarber: ein sprudelnder Quell!
Sehr rasch wirst du steinreich.
Drum sag lieber „Nein!“ gleich
bei zu viel Gestängel ganz schnell!


Rotkohl  Kriegt sein Fett (nicht) weg!


Er bringt die Figur aus dem Lot wohl,
wenn fetttriefend, glänzend der Rotkohl
zu Gans oder Ente.
Es reicht doch die Rente
für Rotkohlgenüsse zur Not wohl!


Schattenmorelle  Sauer im Schatten

Vorm Schlafzimmerfenster: die Stelle,
wo prächtig sie wächst, die Morelle.
Von Haus aus sehr sauer,
kein Schmaus langer Dauer!
Das Schnäuzchen verzieht sich in Schnelle.


Sauerampfer  Für Salatfans!

Ich weiß, Sie erwarten zu „Sauerampfer“:
Sie macht sich bei Ringelnatz schlauer: „Dampfer“.
Bei Ampfersalat
– selbst, wenn er nicht fad! –
wird niemand ganz freiwillig Dauermampfer!


Sellerie  Schafft Energie!

Was kommen muss, kommt jetzt: die Sellerie.
Isst roh man, gekocht, auf die Schnelle sie?
Stärkt s' wirklich Potenz?
Im Sommer? Im Lenz?
…zig Fragen! Verebbt diese Welle nie?!


Spargel  Gut Holz!

Beim Spargel kommt manche(r) ins Jubeln,
bezahlt viel – in Euros, Pfund, Rubeln.
Ist bitter und holzig
der Spargel… Was soll 's! Ich
lass gern ihn von Schwarzwurzeln doubeln.


Spinat  Keine Fe-Bombe!

Spinat: Eisenhöchstkonzentrat* !
Den Spruch hat stets Mutter parat,
wenn sie tellerwärts schon
kippt 'ne Riesenportion
im Winkel von fast neunzig Grad.
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* Der angeblich so hohe Eisengehalt ist eine Mär, die dadurch entstanden ist,
dass wissenschaftliche Analysen falsch interpretiert worden sind.


Tomate  Warum eigentlich „treulos“?

Zwar reimt sich 's. Doch mochte Beate
sie niemals sehr gern: die Tomate,
zumal, wenn sie wässrig,
geschmacklos und blässlich,
trotz Zwiebeln und Lauch im Ornate.


Topinambur  Ganz gut auch als Kur!

Bei Tisch Alexander nahm nur
den Fisch. Aber Topinambur
verweigerte er,
erklärte vielmehr,
da denke er dauernd an Ruhr!


Urdbohne  Die indische „Kanone“!

Ich such sie schon lange hier: Urdbohne
und nie meine Füße absurd schone.
Sie ist nur in Haufen
in Indien zu kaufen,
egal, ob ich hier, ob in Lourdes wohne.


Vanille  Mein Wille!

Vanille aus duftenden Schoten –
man kennt sie auf Krk, auf Lofoten
in Pudding und Eis.
Genuss, kalt und heiß,
wird nie polizeilich verboten.


Vanille 2  Mein zweiter Wille!

Vanille – mit Wiege in Mexiko –
in duftender Süßspeis vom Fleck sie so
ich nehmen stets könnte
(Figur es vergönnte!).
In Eiscreme ich supergern schleck sie so.


Wassermelone  Als „Wasser“ nicht ohne!

Der Name sagt 's: Bist du sehr durstig
– vielleicht, weil das Mahl war zu „wurstig“ –,
dann greif zur Melone,
schlürf Wasser mal ohne
ein Glas; führst dann nicht gegen Durst Krieg!


Ximt
Das Wort „Zimt“ ist bestimmt nun verstimmt!


Zimt schreibt man mit Z, ja, das stimmt!
Auch wenn man den Geist noch so trimmt:
Kein Früchtchen mit X,
Gemüse – gleich nix!
Drum sorglos man Ximt hierfür nimmt!


Yamswurzel  Kartoffel der Tropen zum „Dopen“

Mit Yamswurzeln kann in den Tropen
Frau Progesteron-Ersatz* „dopen“.
Wir aßen als „Stoffel“
Yam nur als Kartoffel
und gaben den Rest Antilopen.
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* Das in der Yamswurzel enthaltene Diosgenin soll angeblich
bei Hormonstörungen als probates Mittel eingesetzt werden.


Zucchini  Die Gurke für Mimi

Ob süßsauer, würzig – Zucchini,
die sind als Gemüse nie „mini“.
Zum Mittagstisch dann
schmeckt 's köstlich dem Mann,
wenn Mimi serviert im Bikini.


Zwetschgen  Als Wasser viel nasser!

Um so zu umgehn Vaters Fluchen,
stellt Mutter 's „Frucht-Endform-Ersuchen“.
Familie: nicht schlüssig;
der Vater will 's flüssig,
die Kinder wolln Obst nur auf Kuchen.


Zwiebel  Duftnote: „sensibel“!

Lässt roh sich in Ringform verwenden,
kann 's „Werk“ dann beim Braten vollenden:
entfalten den Duft
und schwängern die Luft,
die „Grüße“ noch meilenweit senden!