Aktuellericks: Limericks u.a. zum Zeitgeschehen

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sind Pornografie und Grausamkeit ebenfalls tabuisiert

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.

 

Alle Beiträge sind unredigiert

 

OMA   28.12.2004

Und noch ein schönes Wort

(Zur Glosse von Stephan Handel,
Süddeutschen Zeitung, 28.12.04)


Straßennutzungsgebührunterschlager?
Als Gebrauchswort wär das ein Versager.
Bundesamt für Verkehr
bringt ein Neuwort daher
und hat "Mautpreller" dafür auf Lager.


 

Lucas Gruen   16.12.2004

"Let a thousand mobiles bloom" (The Guardian)

Kompostierbare Mobiltelefone
(tagesschau.de 01.12.2004)

Das Mobiltelefon, vulgo Handy,

unverzichtbar und längst nicht nur trendy –

war es eben noch flott,

ist's im Handumdrehn Schrott .

„Antiquiert! Wirf es weg!“ urteilt Andy.

In Europa sind 's jährlich Millionen

dieser flüchtigen Fortschrittsikonen,

die nach technischem Tod

- trotz bekanntem Verbot -

unentsorgt unsre Umwelt verwohnen.

Diesen Mißstand wird nunmehr beheben

ein Genie, welches hatte soeben

auf 'ner Forscher-Soirée

die famose Idee,

unsre Handy-Wracks neu zu beleben.

Kerry Kirwans superbe Devise,

sie verkündet charmant wie präzise :

„Die Entsorgung sei grün,

bring dein Handy zum Blühn!

Elektronik-Müll? Blumige Wiese!“

Wie das gehn soll? Es geht, und zwar so:

Die Displays, die Gehäuse & Co.,

was bis dato nicht clear war,

sei ab jetzt kompostierbar -

biologisches Abbau-Niveau!

Wenn das Handy nicht mehr funktioniert

und sein Ableben signalisiert,

vergrab gleich es im Garten,

wo die Würmer schon warten,

daß zu Techno-Kompost es mutiert.

Kompostiert, in gedeihlichem Rahmen,

läßt es sprießen aus keimenden Samen,

die ihm, klug appliziert,

vorher inseminiert,

tausend Blumen verschiedenster Namen,

und der Sohn sagt voll Stolz zum Papa:

„Wie mein Handy blüht, schau doch mal da!“

Sonst nicht technikbeglückt,

drauf der Vater entzückt:

„Das läßt hoffen, mein Sohn - oh là là!“



 

Lucas Gruen   11.12.2004

Nicht nur PISA ...

Europäische Putzstudie:
Meisterin Proper wohnt in Estland
(tagesschau.de 08.12.2004)

Ein blitzblankes Haus ziert die Frau,
das weiß auch der Deutsche genau.
Was ist mit dem Mann?
Faßt der mal was an?
Vielleicht ist sein Beitrag nur flau?

Es ist mittlerweile erwiesen,
die Deutschen sind hier in den Miesen.
Ob Papis, ob Opas -
als Faultier Europas
gilt Michel laut Putz-Expertisen!

Die Hausfrau, die deutsche, auch sie,
verglichen – das zeigt Empirie -,
dreht putzend die Runden
viel weniger Stunden
als andre in ihrem Logis.

So müssen als Vorbilder gelten
Slowenin und Estin. Sie stellten
- ein Reinlichkeitshort -
den Hausputzrekord:
Fünf Stunden pro Tag sind nicht selten.

Europaweit, traurig zu sagen:
Platz zehn für die Hausfrau in Hagen
(als Beispiel genannt
für Putzsinn im Land) -
ein Zustand, der schwer zu ertragen.

Das alles, nur doppelt ausführlich,
bracht ’s Fernsehn (in Prosa natürlich).
Sind das unsre Sorgen
von heute und morgen?
Das fragt sich nun Gruen unwillkürlich.

 

 

Hugo Schulze   4.12.2004

MultiKulti

Land der Deutschen, der Dichter und Denker!

MultiKulti heut', Bildungsversenker,

wo jetzt Aische und Lisa

eifrig "punkten" bei "Pisa".

RTL & Co hole der Henker!

 

 

A.E.Corvis   29.11.2004

Es ging für den Seehofer, Horst
ganz buchstäblich hart um die Worst.
Jetzo geht er ins Kloster,
bis von Haupte bemoost er
und stillt dort mit Bier seinen Dorst.

 

 

Lucas Gruen   29.11.2004

Political Correctness II

Assentior civi Hugoni
certanti nativo sermoni.
Iam Turci nitantur,
ut lingua loquantur,
quae cordi est huic regioni.

 

Eine sehr freie Übersetzung in Limerickform:

Geb dem Mitbürger Hugo hier recht;
wie für Deutsch er plädiert, ist nicht schlecht.
Unsre Türken sind dran,
auch für sie kommt's drauf an
zu verstehn, was das Land ihnen brächt.

 

 

Hugo Schulze   27.11.2004

Ich pfeif auf Political Correctness

Deutsche in Deutschland Türkisch lernen ?

Nein – Türken in Deutschland Deutsch lernen !

Ich bewundere Altkanzler Schmidt,

der da gab Multikulti 'nen Tritt.

Ich lernt' Englisch, Latein.

Doch jetzt Türkisch? Oh nein!

Soll'n die Türken in Deutsch halten Schritt!

 

 

Florian Ruppel   25.11.2004

Dementi

Die zwei Stadtchefs von Hamburg, Berlin,
sie verachten das Printmoralin.
Aber nicht so urban
reagiert Frau Schavan:
sie verfällt dem Dementi-Ruin.

 

Lucas Gruen   25.11.2004

Rufmord an Annette Schavan?
(focus.msn.de 24.11.2004)


Also Hamburgs, Berlins Bürgermeíster,
sie sind schwul, und es schert sie 'nen Kleister.
Frau Schavan hat Probleme,
scheut Parteifreunde-Feme
und schießt wütend Dementi-Koppheister.

Ob nun Hete, ob Lesbe - egal:
Wer wen liebt, ist weiß Gott nicht fatal!
Die Vermutung allein
soll nun Rufmord gar sein?
Fragt sich, was ist der wahre Skandal.


 

OMA   22.11.2004

Viel Geschrei um PISA-II

Durch die Medien geht stets das Geläster:
Warum sind wir bei PISA nicht bester?
Dabei wär es doch schön,
auch die Tests mal zu sehn!
Warum testet noch niemand die Tester?

 

LQ   22.11.2004

Auf die Plätze – fertig – los !

Mir kam viel Int'ressantes zu Ohren.

Darum geb' meinem Pferd ich die Sporen.

Bin aktiver denn je,

und mit Plänen in spe

galoppier' ich – geb' nie was verloren!

Danke für die Hinweise. Ich nehme die Herausforderung für 2005 an!

 

LQ   22.11.2004

„Basteln“ ist hierbei Designersache!

Ich such' keine „eifrigen Spender“

fürn „ultimativen Kalender“!

Es wird der AWARD

05. Hier mein Wort!

Gern mitdichten! Warte auf Sender*!

* Ab Januar 2005!

 

Klaus Schedlberger   22.11.2004

Limerick - Kalender 2005: Wer bastelt mit?

Ihr Leute der deutschsprach'gen Länder:
Gesucht werden eifrige Spender
von Jahreszeit-Versen.
´06 wird man mehr sehn
im ultimativen Kalender.

 

OPA   23.11.2004

Danke, Frau Oberlehrerin!

War mir klar: Das ist keine Ballade*,

doch die Queen packt sie rein in die Lade.

Elegien fehlt die Seite,

eine lange und breite.

Aber Tränen um OMA? Zu schade!

* Ich schrieb: Lest hierzu auch unter "Balladen", nicht: Lest meine Ballade!

 

OMA   22.11.2004

OPAs "Schieflage" zeigt sich bei Licht
nicht so recht als Balladengedicht,
sondern riecht irgendwie
kräftig nach Elegie!
Ob er nächstens in Tränen ausbricht?

 

OPA   21.11.2004

Kalender-Lust – Kalender-Frust

Ich fürcht', ich komm' langsam zu Schaden

und fühl' mich von OMA verladen;

bin Worte-Verschwender,

hör' nur noch: Kalender !

Lest hierzu auch unter "Balladen"!

 

OMA    19.11.2004

Königliche Idee

Ich bemerk‘ zwar bei mir keinen Frust,
hab‘ auch an Aktuellericks Lust –
doch ganz wunderbar schmeckt
das Kalenderprojekt !!
Schafft uns Arbeit bis Ende August.

 

 

Manuel Kerrer   18.11.2004

Awards seit 2001 !

Leider stieß ich erst jetzt auf die Site,

die sehr witzig, dazu noch gescheit!

Jetzt ein Lim'rick-Kalender?

Liebe Queen, ich würd' Spender

gern von Fünfzeilern sein - bin bereit!

Ich wäre stolz, wenn ein paar meiner Limericks für den Kalender ausgewählt würden, die ich im nächsten Jahr senden werde.

 

 

Florian Ruppel   18,11,2004l

Das People Magazine hat entschieden.

The Sexiest Man Alive


Sie haben es sicher vernommen:
Als sexiest man ist vollkommen
nicht Depp und nicht Pitt,
die halten nicht Schritt,
Jude Law hat den Gipfel erklommen.

 

OMA

15.11.2004  

SZ am 15.11.2004
Niedersachsen prüft Bau eines
Senioren-Gefängnisses


Knast für alte Gauner ?

Bei den Alten klappt, sagt die Regierung,
es nicht recht mit Resozialisierung.
Doch ein lauschiger Knast,
der fürs Alter gut passt?
Wär‘s nicht, frage ich, reinste Verführung?

 

13.11.2004

Der Bundespräsident vergab am
11.11.2004 den Zukunftspreis an
Rainer Hintsche (Isit Itzehoe) und zwei
weitere Forscher von Infineon München.


Preis für Technik und Innovation!
Wer erlangt solchen Zukunftspreis schon?
Rainer aus Itzehoe,
wo die Queen wohnt, ist froh
und zwei Münchner von Infineon.

So ein Chip mit ‘nem Goldkontakt drauf
spürt elektrisch nun Fremdstoffe auf.
Auf dem Golde sich räkeln
emsig Bio-Molekeln,
fangen Gegenstückteilchen zuhauf.

 

 

Lucas Gruen    25.10.2004

Schönheits-Juroren

("Das schönste deutsche Wort")

Das Schönste für mich? Was ich liebe!

Ein Wort, wie es Sappho einst schriebe.

Nicht des Umfrag-Entfrachters,

nein, das Aug' des Betrachters

ermißt, was als schönst ihm verbliebe.

 

LQ   25.10.2004

"Schönstes Wort" – Klamauk ?

Wer will wirklich entscheiden, was "schön" ist?!

Ob ein Wort man nach Länge, nach Höh'n misst?!

Zählen Inhalt und Klang?

Goethe würd' 's angst und bang,

wär' verwundert, was das für Gedröhn ist!

 

 

PGS   25.10.2004

"Habseligkeiten" schönstes deutsches Wort!

Nun wissen wir: "Habseligkeiten"
wird künftig als Wort uns begleiten,
von Frau Kalka begründet,
nun als Schönstes verkündet:
Hab und Gut soll zur "Seligkeit" leiten?

 

OMA   24.10.2004

HABSELIGKEITEN ?

(ZDF heute-sendung 24.10.2004
Ergebnis des Wettbewerbs:
Das schönste deutsche Wort)

Die Sprachrat-Jury hat entschieden,
dass "Habseligkeiten" hienieden
vor "Geborgenheit" zählt,
dann ward "Liebe" erwählt,
und erst auf Platz 8 gibt es "Frieden"!

 

 

Florian Ruppel   24.10.2004

Das schönste deutsche Wort

Der Sieger, wer kann es bestreiten,
ist Augenblick nicht oder reiten.
Der Sprachrat erkor
nicht Flor oder Ohr.
Der Sieger ist Habseligkeiten.


Das schönste Wort
Sylwan Wiese, 9 J., gewinnt den Kinder-Wettbewerb

Der Sieger ist Sylwan, der Junge,
dem flutschen drei l's auf der Zunge.
So liebt er Libelle
(und nicht die Gazelle),
den Flieger im flatternden Schwunge.

 

 

A.E. Corvis   22.10.2004

Zur Hundertjahrfeier bei KARSTADT
die Geier jetzt krächzen den Marsch satt.
Auch LEFFERS und QUELLE
sind futsch auf der Stelle,
die Feier wohl findet im A... statt!


In Erinnerung an (Bur)-Gunda, die Ex-Grüne:

Grünes Vorzeigegirl war Frau Röstel,
bis sie fand beim Atomfilz ihr Pöstel;
opfert´geldgeil die Ehre
und Moral der Karriere -
ist´s ein Wunder, daß ich dabei fröstel?

 

PGS   20.10.2004

www.limerick-queen.com


A new website for Limerick freaks, clear,
and in English - for Germans or Greeks, dear -
or for others so speaking,
or new Limericks seeking,
or to study good rhyming techniques here!

 

 

OMA   15.10.2004

Abgesang auf den Fahrraddynamo

(Dynamopflicht vom Verkehrsministerium
 ab 1.Januar 2005 aufgehoben)

Beim Seitenlauffahrraddynamo
da wurden die Knie niemals lahm. – Oh!
Wie zärtlich er surrte
und monoton schnurrte!
Jetzt stirbt er bald – molto infamo!

 

OMA   12.10.2004

Radikale Variante zur "Kopfpauschale"

Zockt man jetzt noch beim ärmlichsten Tropf ab?
Bleib ich krank, weil kein Geld ich im Topf hab?
Setzt doch gleich noch eins drauf!
Fordert freundlich mich auf:
"Gib mit siebzig halt gleich deinen Kopf ab !!"

 

A.E.Corvis   12.10.2004

Do you know in the United States
these two freak-boys that everyone hates?
They raise terrible fright
by misusing their might -
Billy Bush and George W. Gates!

 

Lucas Gruen    9.10.2004

"Neue Rechtschreibung und KMK bleiben erhalten"

(tagesschau.de 08.10.2004),

d.h. ab 1. August 2005 werden alle alten, also bewährten

Schreibweisen als Fehler gewertet !

Unsre Orthographie ist planiert,

auf Kanaksprak-Niveau reduziert.

Politik hat's gebracht,

hat die Schreibzunft verlacht.

Deutscher Obrigkeitsstaat funktioniert.

 

 

Florian Ruppel   7.10.2004

Anmerkungen
zu Oscar Wilde

geb. 16.10.1854

In London ist Wilde der Magnet:
der witzige Dandy, beredt,
gesprächsamüsant,
stets geistreich, charmant ...
der Schönheit vermählt - ein Ästhet.

Wildes Texte sind sprachlich brillant,
sehr oft dekadent-provokant,
voll Witz und voll Geist,
sarkastisch zumeist,
vollendet die Form - elegant.

Die Jugend wird ewiglich bleiben,
die Schönheit wird niemand vertreiben.
Das Bild nur zeigt Spuren
von Mord und Amouren.
Und Dorian muß es entleiben.

Jochanaans Mund zu berühren,
sein Blut auf den Lippen zu spüren,
ist Salomes Lust,
um schönheitsbewußt
die Glut bis zum Tode zu schüren.

Die Stücke, beliebt und umstritten
bei Eskimos, Russen und Briten,
die witzigen Dramen,
sie sind Panoramen
der Zeit, ihrer Menschen und Sitten.

Die Schönheit des Bosie-Epheben
läßt Wilde in Verzückung erbeben.
Der Liebesgenuß
schafft Freud und Verdruß,
verändert von Grund auf sein Leben.

Die Liebe zum gleichen Geschlecht,
sie ist der Gesellschaft nicht recht.
"Ins Zuchthaus der Dichter!"
so urteilt der Richter,
der viktorianische Knecht.


 

Lucas Gruen     27.9.2004

Affentag in Japan
Boom für rote Unterhosen (tagesschau.de 26.09.2004)


Selbst der Tag, nicht nur Monat und Jahr,
ist dem Affen geheiligt, und zwar
im fernöstlichen Land,
uns als Nippon bekannt :
dieser Sonntag, bedeutend wie rar.

Man trägt Höschen, Dessous comme il faut
nur in Rot, Farbe Affenpopo.
Dies verschönt und entroht
den Japanern den Tod,
wenn er kommt irgendwann sowieso.

Mit dem Affenpopo-Look ums Bein
stimmt man gnädig, so glaubt man, Freund Hein.
Man verlischt still und leise,
macht die Unterweltsreise,
wie es friedlicher niemals könnt sein.

Manche Herren jedoch, wie zu hören,
sollen solche Gedanken verstören.
Trikotagen in Rot -
wer denkt da an den Tod?
Rot kann sie nur erotisch betören.

Und so boomt nun der Höschenverkauf,
nimmt in Nippon vergnügt seinen Lauf,
auf daß sanft man verscheide,
oder rot doch sich kleide,
weil 's erotisch, solang man wohlauf.

 

Lucas Gruen     19.9.2004

"Mein Leben als Wurm"
Ein britisches Kunstprojekt (tagesschau.de 18.09.2004)


Was empfindet das Mitgeschöpf Wurm,
das im Matschloch lebt, nicht in 'nem Turm,
das nur knabbert am Blatt,
sich an Erde ißt satt,
und das alles bei Regen und Sturm?

Mr. Hurley in England wollt's spüren
und ein Leben als Erdenwurm führen.
Dieses ward ihm gewährt,
zur Performance erklärt,
für das Publikum ohne Gebühren.

Also legte Paul Hurley sich nackt,
nur in Frischhaltefolie gepackt,
ohne Stift und Papier
in das Würmerrevier
als lebendig Mensch-Tier-Artefakt.

Wenn Passanten nun dümmlich ihn fragen
nach der Laune, dem leiblich Behagen,
bleiben die ohne Antwort,
ganz entsprechend dem Standort,
denn ein Wurm muß sich 's Sprechen versagen.

Hurleys Thema war freilich zu lesen:
Die Gefühlswelt der Wirbellos-Wesen.
Wer als Wurm vegetiert,
allein der hat's kapiert,
wird vom Wirbeltier-Dünkel genesen.

 

 

Kugelblitzschäden beseitigt

LQ an KD    10.9.2004

Vielen Dank für die „African Queen“;

well, the nicest I ever have seen!

Nach Recovery-Hetz

stell' ich nun sie ins Netz,

ist zu seh'n in New York, Rom, Bonn, Wien ...

 

KD an LQ    28.8.2004

 

... die Geschichte mit dem Kugelblitz klingt ja wirklich nach einem Witz.
Ich dachte immer, der Kugelblitz käme aus der gleichen Kiste wie die Kornmuhme und der böse Blick. Meine Großmutter erzählte da immer so eine Geschichte, wie der Kugelblitz durch das Schlüsselloch kam und durch das Zimmer rollte ...
Ich möchte aber versuchen, Sie mit ein paar beigefügten Blümchen zu trösten.
Ich "mache" nämlich nicht nur Limericks, sondern auch Bilder.
Diese pinkfarbenen Tulpen mit dem weißen Rand ... heißen "African Queen"!
Seien Sie nicht zu traurig, Urlaub gibt es jedes Jahr, Kugelblitze nur einmal im Leben.
Viele Grüße, Klaus Dorschu

 

 

 

Voilà     9.9.2004

Casus knacksus

Wo, so frag' ich, ist David ein Wrack? Wo?
Mister Herdman scheint mir nicht auf Zack! No!
Ist's vielleicht blanker Neid?
Nirgendwo – weit und breit –
sah ich jemals 'nen härteren Knackpo!

 

Lucas Gruen    9.9.2004

Michelangelos David "a physical wreck"?

"Rechte Pobacke, seht nur, zu schwach,
und auch Hammerzeh'n hat er - und ach,
Buonarroti, bedenklich
wirkt dein David, und kränklich!"
Alan Herdman sprach's, Guru vom Fach.

 

Lucas Gruen    7.9.2004

Gut versichert

Heidi Klum, die hat Beine nach Maß,
David Beckham das Face, wie man las.
Diese galt's zu versichern
- ja wer wollte da kichern? -
millionenschwer, eben first class.

 

Florian Ruppel   16.8.2004

Sommerausstellung in Lübeck
7. August - 31. Oktober 2004


50 Jahre Felix Krull

Jetzt bietet das Buddenbrookhaus
Besuchern den köstlichsten Schmaus.
Manns Hochstaplerstar
im fünfzigsten Jahr -
für Krull einen Teerosenstrauß!

Als erstes ins Blickfeld geraten
zehn Hemden mit Felixzitaten.
Sie zeigen sein Wesen
charmant und erlesen
in seinen Gedanken und Taten.

Die Ausstellung bringt Dokumente
in freundlichem Hausambiente,
vergilbte Journale,
bedeutend-banale,
als Inspirationselemente.

Romanepisoden, berückend
vom Dichter gelesen, entzückend
mit Witz und Humor
dem lauschenden Ohr
geboten: bezaubernd, beglückend.

Im Film mit Horst B. - amüsant -
ist Krull Militäraspirant.
Er spielt genial -
den Arztgeneral
verschaukelt der Erzsimulant.

Und nach dem Besuch gibt's nur dies:
zum Bücherregal ... und dann ... lies;
schlag auf den Roman
beschwingt und spontan
und stürz dich ins Krull-Paradies.

Erleben Sie sprachlichen Glanz,
des Autors Erzählkunstbrillanz.
Er schreibt preziös,
zuweilen pompös,
mit Witz, Ironie, Eleganz.

Erwarten Sie Ihr Rendezvous
mit Kuckuck, Zaza und Zouzou
und, nicht zu vergessen,
mit Felix, dem kessen,
geliebten Charmeur und Filou.

 

Voilà

Olympia-Nachlese  30.8.2004
(aus österreichischer Sicht)


Olympia 04, liebe Leute,
gab Grund, dass sich Österreich freute.
Ich find', unsere Recken
braucht man nicht zu verstecken.
Ein kleines Land macht große Beute.

Eine Goldene im Triathlon:
Katie Allen lief allen davon.
Zwar geboren down-under,
in Tirol nun zwecks Mann da -
schaffte sie – Surprise! - d i e Sensation.

Auch im Segeln hab'n wir – wie schon oft -
auf die gold'ne Medaille gehofft.
Durch Steinacher/Hagara
wurd' das Ziel immer klarer.
Und dabei blies der Sturm nicht nur soft!

Rückenschwimmen ist d i e Disziplin
Markus Rogan's. Applaus auch für ihn.
An der Gold'nen – verdammt! -
ist vorbei er geschrammt:
Zweimal Silber gab's und Sympathien.

Auf die Matte da legt sie fast alle.
Und so war es auch in diesem Falle.
Silber für Claudia Heill
und A. Geritzer, weil
er das Segel hielt mit fester Kralle.

Auch im Sport wie im richtigen Leben
geht ein Schuss manches Mal glatt daneben.
Von dem Pech profitierte
Christian Planer, der vierte.
Hat statt Blech nun die Bronzene kleben.

 

Olympia 2004

In Athen man sich lautstark nun brüstet:

Für die Spiele, da sind wir gerüstet!

Das Motto seit jeher:

Noch schneller, noch höher!

Das ist das, wonach's Helden gelüstet.

Noch schneller, noch höher, noch weiter!

Hinauf auf die Sprossen der Leiter!

Um Sieg geht's, um Ehre,

um Ruhm und Karriere.

Wer schafft's? Wir sind bald schon gescheiter.

 

Ab in den Süden

Ob Badener, Schwabe, ob Bayer -

Es gilt: Firma zu, schnell ans Steuer

und ab in den Süden!

Nur ja nicht ermüden!

Wie geil! Wieder Stau-Abenteuer!

Auf der Fahrt durch die Tunnels der Tauern

kein verlor'nes Sekündchen betrauern!

Gespannt sind die Nerven.

Welch Glück! Schon ab Werfen

wird's dank Schritttempo stundenlang dauern.

Sei's Italien, sei's Frankreich, Iberien –

erst ein Stau bringt das Feeling für Ferien!

Selbst schuld, wer nervös is!

Denn keiner der Ösis

wird die Lemminge jemals bekehrien.

 

 

PGS

Aktuellericks boomen zur Zeit.
Leider ist 's nun schon wieder so weit:
Ein ganz Großer musst' sterben,
den wir alle beerben:
So begann Lebens-Code-Lesbarkeit!

Zum Tode von Francis Crick (1916-2004)

Mit James Watson sucht er nicht vergebens
und kommt - hochbeglückt - Frucht ihres Strebens
einen Nobel-Schritt weiter:
Die gewendelte Leiter -,
Doppelhelix- der Quellcode des Lebens!

 

 

Voilà

Die ganze Welt ist Bühne

Auch in Salzburg, da gibt es jetzt Festspiele.

Hier weiß jedermann: „We are the best!“ Viele

von den Mio's geh'n nur

in die – huch! - Hochkultur.

Wär' nicht schlecht, wenn auch was auf den Rest fiele.

 

 

Florian Ruppel


schleswig holstein musik festival
"Sehnsucht nach Prag"


Das Limerickköniginland,
durch Rapsgelb und Sprotten bekannt
und shmf
mit Eschenbachchef -
fürwahr ein Musikdiamant.

Im Norden, an fast jedem Ort,
ist "Sehnsucht nach Prag" jetzt das Wort:
nach Böhmen am Meer
mit südlichem Flair
im Holsteiner-Prager-Akkord.

In Kirchen, in Ställen, im Zelt,
im Schloß, in Kapellen, im Feld
schwejkt brav und seid leise
und lauscht auf die Weise
der Sänger, der Künstler der Welt.

 

Lucas Gruen

Bayreuth IV

St. Bayreuth als ein Musen-Mirakel?
Leider oft nur ein Riesenspektakel.
Kostümiert als Exotik,
herrscht Profilsuchtneurotik –
ein makabres Musik-Tabernakel.

 

PGS

Bayreuth III

Die Worte des Sängers, sie klingen schief,
aus Bayreuth'schen Hallen nun dringen Mief
und Schelte, recht schnoddrig
von Herrn Endrik Wottrich
zum Ohr schmerzlich vor von Herrn Schlingensief.

 

 

Voilà

Bayreuth II

„Der Parzifal wird mir gelingen!“ rief

am „Hügel“ der Querdenker .Schlingensief.

Kein Skandälchen in Bayreuth!

Nicht das kleinste Geschrei, Leut!“

Stimmt! Nicht mal die Geigen, die hingen schief.

Doch nun haben wir ihn - den Skandal!

Das Wort „Neger“ - scheint 's - reicht allemal.

Ein Fauxpas von Herrn Wottrich?

Der Tenor meint: „Ach Gott! Ich

find' den Parzifal schlimmer (samt Gral).

 

 

PGS

Bayreuth I

(Reime z.T. geschüttelt)

Mit Hoffnung auf gutes Gelingen rief
nach Bayreuth man Herrn Christoph Schlingensief.
Die Proben verlängern
wollt' er mit den Sängern,
bis mancher schon fast dort beim Singen schlief!


 

Alle Beiträge sind unredigiert

 

Le Carreau   15.12.2004

Verknackt wurde Mitterrand «Fils»,
wohl weil er «die Steuer» beschils
getreu der Devise
der Sozi-Spiel-Wiese
«stehst du an der Krippe, dann frils!»

 


OMA  10.12.1004

Not macht schlau

(Süddeutsche Zeitung 10.12.04
"Affen zeigen, wie aus Knappheit
 kulturelle Leistung entsteht.")


Einstens saßen sie hoch auf den Bäumen,
um von süßen Bananen zu träumen;
doch dann wurde es kalt,
und so mussten sie halt
ihren Platz in den Baumwipfeln räumen.

Listig passten die Affen sich an
und entwickelten Steinwerkzeug dann,
um nach Wurzeln zu graben;
und beim Schaben bald haben
sie gelernt, was die Technik so kann.

Und so brachte in Mutter Natur
erst die Knappheit hervor die Kultur.
Nur die Not macht uns schlau.
Nimmt man das nun genau,
ist der Pisatest Makulatur !

 

PGS   7.12.2004

Roter Michelin-Führer für Österreich II

Vier 2-Sterne Küchen in Österreich:

In Filzmoos* wie in Mautern* und Schützen*
Werfen* Köchin und Koch ab die Mützen,
dort zu Land besser: Hauben,
weil's an Sterne jetzt glauben
die die Kochkunst in Austria stützen!


Filzmoos (Salzburg, 1350 Ew.), Johanna Maier im Hubertus **
Mautern (Niederösterreich, 3100 Ew.), Lisl Wagner-Bacher im Bacher **
Schützen (Burgenland, 1350 Ew.), Walter Eselböck im Taubenhobel **
Werfen (Salzburg, 3200 Ew.), Karl und Rudi Obauer im Obauer **

 

PGS   6.12.2004

Der rote Michelin-Führer ist erstmals für
Österreich 2005 erschienen!

Der Guide Rouge erstmals nun auch für Österreich:
Köche dort brauchen Schnapserln als Tröster gleich.
Denn mit Sternen so knapp
wirkt der Hauben-Koch schlapp
und wird selbst hocherhitzt hinterm Röster bleich!

 

Florian Ruppel   22.11.2004   

Der Queenskalender  

Ein Kalender der neuesten Art
bringt in Schwung mich, in fröhliche Fahrt.
Er versüßt jeden Morgen
und vertreibt alle Sorgen -
ich bin jetzt schon kalendervernarrt.

 

Lucas Gruen   21.11.2004

Der Zaubertrank namens "Kalender"
berauscht alle Limerick-Sender.
Im Aktu-Verkehr
hat's Marx daher schwer
am Moselstrom-Brückengeländer.


Augusta Treverorum
Karl Marx ist "Größter Trierer" aller Zeiten (tagesschau.de 19.11.2004)

Ihren Größten - und niemand verarg's! -
sieht die Stadt mit den römischen Parks
in Augustus, dem Gründer?
Nein, im Weltidee-Zünder:
Wer an Trier denkt, denk' auch an Karl Marx!

Dieses finden auch viele Chinesen,
die zu Tausenden jährlich, belesen,
ihre Weltreise buchen,
Marx' Geburtshaus besuchen.
Die Partei übernimmt stets die Spesen.

Doch Augustus muß drum sich nicht härmen,
kann als Zweiter am Votum sich wärmen.
Denn auch sie allemal
mehren Triers Kapital:
Porta Nigra, Theater und Thermen.

 

Iris Berndt   19.11.2004

Limerick-Kalender – olè !

Liebe Queen, welche tolle Idee!

Anstatt Buch ein Kalender; ich seh'

mich schon fleißig beim Reimen,

Monatsverse, die keimen.

Werd' dabei sein, Kalender olè !

 

 

Markus Weiß   18.11.2004

Limerick-Kalender? Super!

Ein Kalender mit Limericks? Spritzig!

In die "Reimarbeit" stürz' ich mich hitzig.

Früh schon Lesegenuss:

Nie mehr Morgenverdruss!

So beginnt jeder Tag wirklich witzig!

Ich freue mich schon jetzt darauf, unseren großen bunten Limerick-Kalender an der Wand zu haben – mit eigenen Versen!

 

Lucas Gruen   18,11.2004

Richterliches Unverständnis II

Unsre Presse hat wieder ein Opfer,
ein willkommner Novemberlochstopfer:
das Sozial-Einmaleins
um Viagra-Karlheinz -
recht ein Gaudi für Schenkeleklopfer.

 

Hugo Schulze   17.11.2004

Richterliches Unverständnis

dpa-Meldung: Der als „Viagra-Kalle“ bekannt gewordene Sozialhilfe-Empfänger aus Bad Soden erhält kein Pozenzmittel auf Kosten der Allgemeinheit. Das Frankfurter Verwaltungsgericht lehnte gestern aus formalen Gründen eine neue Klage des 55-Jährigen gegen das Sozialamt des Main-Taunus-Kreises auf ein Ersatzmittel ab.

Er mache Presse, der sexgeile Karl, Klasse!

Möchte Geld für Potenz aus der Staatskasse.

Will nicht immer nur fernsehn,

sondern dann und dann gern stehn

seinen Mann bei der Frau – mittels Hartmasse.

 

 

PGS   26.11.2004



Noch ein empfehlenswertes neues
Weinbuch:


Trinkst Du nur oder genießt Du schon?

von Guntram Fahrner und Ute Risché
184 Seiten, Hardcover mit Farbfotos
ISBN: 3-00-014511-7

Fragen stellt Journalistin Risché:
Antwort gibt stets der Best-Sommelier*,
der als Winzer, Koch, Händler,
kurz Berufs-Wein-Lust-Pendler
Wein-Genuss-Lehrer ward, wie ich seh!

*
Guntram Fahrner gelernter Koch, war bester
Sommelier Deutschlands 2001, ist Weinhändler,
Winzer, macht Wein-Seminare, etc...!

 

PGS   22.11.2004

Der neue „ EICHELMANN –Deutschlands Weine 2005
813 Weingüter und 8378 Weine“ ist gerade erschienen

Reich-Ranitzki für Weingüter/Weine:
Über achthundert/achttausend feine,
mehr als jemals zuvor!
Und zur Spitze* empor
hob er Müller-Catoir ganz alleine!

Nur 23 der rund 14.000 Weingüter in Deutschland erhielten diesmal fünf Sterne ( =Weltklasse, internationale Spitzenerzeuger ). 2004 waren es noch 24, davon sind nun 2 auf vier Sterne ( =hervorragend ) abgestiegen, nur einer, Müller-Catoir, schaffte den Aufstieg von der Vier- in die Fünfsterne-Klasse! Herzlichen Glückwunsch zu dieser wohlverdienten Auszeichnung an Heinrich Catoir, seinen Kellermeister Martin Franzen und alle anderen Mitarbeiter/innen!
Die Zahl der Weingüter, die
drei ( =sehr gut ) oder mehr Sterne erhielten, erhöhte sich von 254 (aus 720 in 2004) auf 286 (2005).

 

PGS   10.11.2004

noch was zum Namens-Patron des 11. 11.

Als ein Heiliger wird er betrachtet,
weil selbst frierende Bettler er achtet:
Seinen Mantel in Hälften
schnitt er durch ...und am Elften
werden nun seine Gänse geschlachtet.

 

 

OMA   9.11.2004.

Martinstag am 11.November

An Sankt Martin, da lockt sie ‘s hinaus,
Kinder zieh'n mit Laternen vors Haus.
Fröhlich schnattern die Wichte,
schwenken farbige Lichte. –
Doch für Gänse fällt Schnattern jetzt aus.

 

OMA   28.10.2004

Zeitumstellung am 31.10.2004

Sie läuft rückwärts die Zeit diese Nacht.
Albert Einstein, der hätte gelacht:
"Die Physik sagt da ‚Nein‘!"
Trotzdem wird es so sein:
Statt halb neun ist es dann erst halb acht!

 

 

Florian Ruppel    25.10.2004


Wagners Ring in Köln
Carsen inszeniert Umweltkatastrophe

vor dem Beginn: der Urfrevel
Herr Wotan verletzte den Baum,
die Esche ... zu Ende der Traum
vom seligen Sein
bei Äpfeln und Wein ...
verschmutzt der Natur-schöne Raum.

Rheingold
Vom Rhein ist zu sehen der Grund;
ganz klar der Befund: moribund.
Kein reines Gewässer,
nur giftige Fässer,
nur Abfall im Strome so wund.

Walküre
Sieglinde und Siegmund, das Paar,
entgehen durch Flucht der Gefahr.
In Ödnis sie hasten,
sie rasen, sie rasten
im Wrack eines Autos fürwahr.

Siegfried
Jung-Siegfried macht hier nicht mehr halt
im grünen idyllischen Wald;
nur Lindenbaumsterben,
nur Vogelverderben -
Verhängnis in schlimmster Gestalt.

Götterdämmerung
Die göttliche Macht, sie vergeht,
die menschliche Macht, sie verweht.
Die Welt, sie verlischt
in Feuer und Gischt -
doch dann ... was geschieht? ... was entsteht?

nach dem Ende: der Beginn
Die Bühne ist frei, sie ist leer.
Ein bläulicher Schimmer, so hehr,
was kündigt er an?
Es kommt ... irgendwann ...
ein neuer Beginn ... aus dem Meer?

 

Markus Weiß   19.10.2004

Ins Schwarze (Violette) getroffen!

Was ich seh', als ich just aus Berlin komm'?!

A new Website named limerick-queen.com.

Wieder trefflich gemacht:

Farben, Inhalt ... 'ne Pracht!

Next to Schwarz, PGS I have seen Tom!

Herzlichen Glückwunsch!

 

Voilà   19.10.2004


Österreich hat eine neue Außenministerin

Frau Ferrero gibt Küsschen in Brüssel,
und so wurde der "Schatten von Schüssel",
Frau P., ministrabel.
"Ich find's formidabel!"
meint ihr Chef und reicht  Plassnik die Schlüssel.

 

PGS   19.10.2004

Plassnik's Ursula, Madel aus Kärnten,
durft' soeben Ministerehr'n ernten.
Soll nun Austria draußen
gut vertreten, nach außen,
wie - aus Wien grad verlautet - wir lernten.

 

 

OMA   19.10.2004

30-fache Schweinerei

(SZ meldet am 19.10.2004 aus Luhe-Weidenau:
30 Schweine blockieren A93 zwei Stunden lang)


Auf dem Wege zur Schlachtbank – Krachbum! –
fiel der Schweinetransporter glatt um.
Dort bei L.– Wildenau
floh davon Sau um Sau.
Dreißig Schweine, die rannten herum.

Dieses Borstenvieh hat so zwei Stunden
allen Autoverkehr unterbunden,
doch sie hatten kein "Schwein",
denn man fing sie dann ein –
und bald werden als Schnitzel sie munden!



PGS   19.10.2004

Angelina Jolie has been elected to be
the “sexiest women alive”
by the readers of the “Esquire” magazine.


A men's magazine's readers could strive
for “the sexiest woman alive”
just by sending a vote.
As the winner, they wrote,
Angelina Jolie did arrive!

 

Florian Ruppel   13.10.2004

Über Peter Esterhazy

P.E., europäisch, urban,
ironisch, voll Witz und human,
erhielt einen Preis
vom Buchhändlerkreis
für seinen Caelestis-Roman.

In Schnurren und Adelsgeschichten
kann E. von der Sippe berichten -
oft ingeniös,
oft kapriziös -
und Vater ein Denkmal errichten.

Der Autor am Ende erkennt:
der Vater war Stasiagent.
Das Kind-liche Herz,
erschüttert von Schmerz
und Scham, es tut weh und es brennt.


 

PGS     11.10.2004

Zum Literatur-Nobelpreis 2004

Um die Nobel-Entscheidung gibt's Krach,
viel Kritik, ganz egal ob vom Fach.
Reich-Ranicki im Spiegel
gab „Kritik-Güte-Siegel“:
“Tolle Frau, doch geschrieben hat's schwach!“

 

Voilà    11.10.2004

 

Äußerst nobel!

Elfriede Jelinek erhielt den Literatur-Nobelpreis

 

Ich traute nicht ganz meinen Ohren:

Da haben in Stockholm Juroren

heuer für ihren Preis,

wie schon jedermann weiß,

tatsächlich Frau J. auserkoren.

 

Die Begründung ist voll von Mysterien.

Was – um Himmels Will'n - war'n die Kriterien?

Stets die Nase zu rümpfen?

Auf die Heimat zu schimpfen?

Kommt man so hoch im Norden zu Ehrien?

 

Ihre Fans streu'n Frau Jelinek Rosen.

Sie hingegen pflegt ihre Psychosen.

Faselt zwar was von Ehre,

doch wie schrecklich es wäre,

nun für Österreichs Anseh'n zu posen.

 

„Wehe, wenn sich das Land meiner rühmt!“

sagt Frau Jelinek ganz unverblümt.

„Keine Zierde für's Knopfloch!“

Ziemlich stur scheint ihr Kopf. Och!

Man freut sich halt, weil sich's geziemt.

 

.Die „Academy“ dürfe sie preisen,

doch sie selbst ging' bestimmt nicht auf Reisen.

Bitt'schön könnte man – pronto! -

die Million auf das Konto

ihrer Hausbank in Wien überweisen?

 

 

 

Oma   8.10.2004

Der Preis – o Schreck – für Jelinek

Der Nobelpreis für Öst'reichs Elfriede?
Die Kritik wird des Staunens nicht müde.
Gestern bracht‘ sie noch Schande –
heute Ehre dem Lande;
also lobt man – und heuchelt perfide.

 

 

PGS   7.10.2004


Hannibal ad portas
Macht und Reichtum Karthagos

Sonderausstellung des Badischen
Landesmuseums in Karlsruhe
http://www.hannibal2004.de

noch bis 30. 01. 2005

Sehr gelungen, was da ausgestellt
von der punisch – phönizischen Welt!
Sonst im Schatten der Sieger
lang verkannt, Händler, Krieger,
Mischkultur, die in Vielem gefällt!

Eine Auswahl zusammen zu ziehen,
aus so vielen Museen geliehen,
das gelang wieder mal
in beachtlicher Zahl,
's ist zum Ausstellungs-Kunstwerk gediehen.

Abgerundet, durch manche Aspekte:
Wie karthagische Küche wohl schmeckte?
man kann's hier gleich versuchen.
Einfach klicken und buchen.
Ob ich Ihr'n Appetit drauf wohl weckte?.

Knapp vier Monat noch ist das zu seh'n,
nicht lang zögern, nein bald da hin geh'n!
Man kann's gut auch verbinden
'S gibt noch viel hier zu finden,
die Kulturhauptstadt 2010
?

 

 

OMA   6.10.2004

Physik-Nobelpreis 2004 für drei Amerikaner


"Will man Quarks mehr und mehr distanzieren,
wird’s zu größerer Bindungskraft führen.
Wechselwirkung ist stark!"
sagten Forscher zum Quark;
und den Drei‘n darf man jetzt gratulieren!

Leider kann mir im täglichen Leben
dies Ergebnis nur Rätsel aufgeben.
Wenn ich Quarkteig mir mach‘,
ist die Bindungskraft schwach,
und sie läßt sich auch weiter nicht heben.

 

Lucas Gruen   4.10.2004

Drei Stück Mohnkuchen (tagesschau.de 03.10.2004)

Ein Stück Mohnkuchen? Nun, das reicht schwerlich.
Zwei Stück Mohnkuchen? Mindestens, ehrlich!
Doch bedachtest du schon:
Das Gebäck enthält Mohn ...
Drei Stück Mohnkuchen - gigagefährlich!

Denn Frank Mußhoff, Fach Rechtsmedizin,
fand im Speichel, im Blut, im Urin
von zwölf Mohnkuchenessern
- da gab's nichts zu verbessern -
Spuren Opium, gar Heroin!

Ergo rutschst du in eine Kontrolle,
die auf Drugs aus ist, nicht nur auf Molle,
bist du eins, zwei, drei dran,
und dein Mohnkuchen-Fun
macht zum Junkie dich, kost's, was es wolle.

Allerdings, das Ergebnis bleibt flüchtig,
nur der Schreck, den du kriegst, der ist tüchtig;
denn der Mohnkuchenschmaus
reicht zum Rausch doch nicht aus,
und - gottlob! - er macht auch noch nicht süchtig.



 

Iris Berndt   3.10.2004

Jahresvogel 2005

Ja, der Uhu wird „Vogel des Jahres“.

Starr das Auge, ein scharfes, ein klares.

Als Athenes Begleiter

galt er gleich als Gescheiter.

Weil 's nur wenig gibt, ist er was Rares.

 

 

Florian Ruppel   30.9.2004

Nicht nur in Pisa

Der Kirchturm der Domstadt ist schief.
Wer war da am Werk - subversiv?
Wer löst ganz bequem
das große Problem?
Köln braucht einen Stardetektiv.

 

Voilà    29.9.2004

Siebzig Jahr, volles Haar...
Udo Jürgens zum Geburtstag


Kaum zu glauben, der Udo ist siebzig?
Wer jetzt denkt: Sein Erfolg, ach, der gibt sich!
hat sich gründlich getäuscht.
Auch die Damenwelt kreischt
nach wie vor. Nur das Alter verschiebt sich.

Keine Glatze, nicht mal ’ne dezente
kriegt Herr Jürgens. Er kriegt Komplimente.
Gott, wie macht der das nur?
Er ist dauernd auf Tour!
Geht denn dieser Mann niemals in Rente?

Die Devise: Es lebe das Laster!
Frauen liebt er (vermutlich auch Zaster).
Er macht gern viele Worte,
und sein Tempo bleibt forte.
Glückwunsch, lieber Professor! Aus, basta!


 

Florian Ruppel     27.9.2004

Zum Film
Das Mädchen mit dem Perlenohrring


In schönheitsgesättigten Bildern
vermag dieser Film uns zu schildern
das städtische Treiben -
den Käse in Laiben,
den Rum, um die Kälte zu mildern.

Der Zuschauer sieht sich nicht satt:
vom Rotkohl das zarteste Blatt,
die Häute der Zwiebel,
Fassaden und Giebel
von Delft, dieser Bilderbuchstadt.

Der Film zeigt den Schaffensprozeß,
das Ringen um Kunst im Exzeß,
um Proportion
und Perfektion -
und auch den Familienstreß.

Die Frauen im Hause Vermeer,
sie machen der Griet es sehr schwer.
Nur sie ganz allein,
nur sie darf hinein
zur Werkstatt des Meisters Vermeer.

Sie ist eine Magd, kann nicht lesen,
bewundert der Camera Wesen;
sie lauscht dem Genie,
der Farbenmagie -
und greift sodann wieder zum Besen.

Ihr Dasein kann ihn inspirieren,
die Mal-Energie animieren.
Den Schmuck seiner Frau
trägt Griet nun zur Schau,
so läßt er sich gern faszinieren.

Und dann ist das Bildnis gemalt
(von Ruijven, dem Gönner, bezahlt):
ein wundersam Ding,
dies Mädchen mit Ring -
der Lorbeer des Künstlers erstrahlt.




OMA    24.9.2004

Anmerkung zu "Deutschlands aktuellster Zeitung"

WELT KOMPAKT will den Wunsch in uns wecken
nach dem Kleinformat. – Doch wir entdecken
schon beim Frühstück recht bald:
Männer können sich halt
hinterm Großformat besser verstecken !



OMA    20.9.2004

Zur Wetterlage am 20.9.2004

Tief "Queen" zieht vom Norden herüber,
das Wetter wird feucht jetzt und trüber.
Solch "Queen" ist nicht schön
und sollte bald gehn. -
Die Limerick-Queen ist uns lieber !




Voilà    19.9.2004

Ozapft is!
Oktoberfest in München


Ganz München (und mehr) war zugegen,
als Ude* mit drei festen Schlägen
den Spund in das Fass trieb
und trocken - So’n Ass! - blieb.
Oktoberfest ist’s. Was für Segen!

Kein Promi den Auftritt verschlief.
Man säuft wieder im Kollektiv.
Es strömen die Massen,
es klingeln die Kassen.
Die Festwirte lachen sich schief.

Wieder Ausnahmezustand in Bayern:
Sechzehn Tage lang nichts außer feiern.
Sieben Euro die Maß -
da macht Trinken echt Spaß.
Und der Staat, der erfreut sich der Steuern.

*Münchens Ober-Bürgermeister Christian Ude




Lucas Gruen    13.9.2004

"Der Mensch ist ein Ufergucker"
Neues aus der Anthropologie ("tagesschau.de 11.09.2004")


In den Urzeiten schon (so war's immer)
war der Mensch von Natur aus kein Schwimmer,
nur ein "Uferguck"-Wesen,
Frosch und Schnecke zu lesen -
Carsten Niemitz kam jüngst dieser Schimmer.

Daß die Menschen von jeher empfänden
volles Ferienglück nur an Stränden,
jedenfalls doch die meisten,
wenn in Urlaub sie reisten:
ein Beweis, der zu greifen mit Händen.

Der Primat homo sapiens nämlich
fand an Ufern und Stränden bequemlich,
was zum Leben er brauchte,
wenn die Dürre ihn schlauchte
in Savannen und Steppen extremlich.

Auch den aufrechten Gang kann's erklären,
den Primaten gewöhnlich entbehren.
Es gäb' sonst keinen Grund,
tat der Forscher uns kund,
weshalb Vierfüßler aufrecht verkehren.

Unser Urtrieb nach Fröschen und Schnecken
und was sonst noch am Strand zu entdecken -
also jetzt wird's verständlich,
und wir wissen es endlich -
muß die Strandurlaubslust in uns wecken.





OMA    5.9.2004

MÖRIKE zum 200. Geburtstag am 8.9.2004

Seine Verse, sie sind wohlbekannt
von des Frühlings blau flatterndem Band;
ferne leuchtet Orplid,
wenn die Sprache erblüht
in Gedichten von Mörikes Hand.





A.E.Corvis    8.9.2004

Nach Athen geht's dann los in Bei-Jing,
wo gar mancher wird drehen sein Ding:
Denn wer dort will noch siegen,
der kann Hilfe nur kriegen
vom Mannschaftsarzt Doktor Do Ping!





Ferdinand Kirchhoff    2.9.2004

Olympiade-Fazit

Der Marathonlauf von Athen
muss anders in Peking geschehn,
sonst bleibt nach dem Starte
trotz Laufs nach der Karte
bis Marathom mancher alleen.



Lutz Menard    2.9.2004

Olympia-Schwimmerei

Es fehlt der Franziska van Almsick
schon lange der richtige Schwimm-Kick.
Sie ist ruhmessüchtig,
doch übergewichtig,
und findet Trost nur noch im Rückblick!

Ein Olympia-Schwimmer vom deutschen Rhein
wollt´ Medaillengewinner ganz vorne sein!
Doch der Wind hat gesäuselt
und das Wasser gekräuselt -
und das machte, er kam nur als letzter ein!

Eine Schwimmerin glaubt, dass sie besser wär´,
doch sie irrte in selbigem Punkte sehr,
denn beim Anschlag traf ihre Hand
nur ins Nass statt des Beckens Rand -
aber dafür gab´s keine Medaille mehr!

Auch die Staffel, die träumte vom Golde schon,
doch sie erntete letztlich nur Spott und Hohn.
Sie war schwach auf der Brust
und ertrank dann im Frust -
für Platz vier gab es nur einen Hungerlohn!

Doch gibt es der Staffeln gar viele,
und zwei kamen doch noch zum Ziele!
Den Herren Platz zwei,
den Damen Platz drei -
so lohnten am End´ sich die Spiele!



LQ    6.8.2004

„Spiegel“ und Springer-Presse kehren zurück
zur alten Rechtschreibung!

(Meldung vom 6.8.2004 im Internet)

Da sagt doch der Spiegel ganz kess:
„Ich hab' jetzt genug von 'ss'.
Es schreibt ja die Masse
nur 'heisse' und 'Strasse'*,
kapiert 's sowieso nicht – gibt Stress!“

„Nun rechtschreibt wie früher, marsch, marsch!“
schließt Bild sich an, fordert gleich barsch:
„Zurück zu der alten,
wenn recht wir behalten,
dann ist unser Recht nicht im ... Eimer!“

____________
* Auch nach der neuen Rechtschreibung bleibt das „ß“ nach Diphthong und langem Vokal erhalten: heiße, Straße,
außen, Grüße, Spaß u.a. Nur die Schweizer dürfen grundsätzlich
„ss“ verwenden.

Man verzeihe mir die ungewohnt drastische Wortwahl.
Aber wie mir als Autorin von „alten“ Rechtschreib-Arbeitsbüchern und meinem Verlag (mit seinerzeit aufgezwungenen schmerzhaften Makulierungsaktionen) schon mitgespielt wurde, möchte ich hier im Detail nicht schildern. Da die meisten Bücher meines Verlags noch in alter Rechtschreibung vorliegen, begrüße ich den Vorstoß.

Dass mich Freude überkommt, wenn jetzt neben der FAZ auch Spiegel und Springer-Presse sowie Süddeutsche Zeitung „zurückrudern“, darf mir niemand verübeln. Siehe hierzu auch:
www.deutsche-sprachwelt.de/forderungen.shtml

Limericken Sie mir doch Ihre Meinung!
Keine Angst – ich publiziere auch Reformverteidiger! Nur Mut!



OPA     27.8.2004

OMAs Linksdrall

Mensch, da schreibt unsre OMA ganz flink
was zur RECHTSchreib-Reform, is 'n Dink!
'ne Emanze ist OMA,
liegt noch lang nicht im Koma,
nutzt ihr Köpfchen, per Net gibt sie 'n Wink!



OMA     26.8.2004

LINKSSCHREIBREFORM ?

Dieses RECHTSchreib-Reform-Regel-Dinx
grinst bedrohlich euch an wie die Sphinx ?
Doch da gibt es zum Glück
einen Gegengift-Trick:
Statt mit RECHTS schreibt halt einfach mit LINX !



Florian Ruppel    26.8.2004

Der Krieger-Rat

Nunmehr wurde gegründet ein Rat:
Er bekämpft das Reformerdiktat
der Politkoryphäen,
dieser Geistespygmäen,
mit Hans Krieger als Sprachadvokat.




Florian Ruppel    19.8.2004

Grass und die Kultusminister

Unser Blechtrommler trommelt jetzt wieder
Antirechtschreiberegelungslieder,
doch die KuMis sind taub,
ihre Ohren voll Staub,
denn was Sinn macht, ist ihnen zuwider.





PGS    19.8.2004

Blitzlichter

Schon vor sie ben Jahr'n schrieb in 'nem Buche
unsre Queen vom „Reförmchen“: „Versuche
Ungereimt's auszumerzen!“*
Dennoch lag ihr am Herzen:
Mög' die Zeit es verhüll'n unterm Tuche!

* Wörtlich im Fazit: „Es handelt sich bestenfalls um ein
Reförmchen, um den lobenswerten Versuch, einige
Ungereimtheiten auszumerzen und etliche
Vereinfachungen und Erleichterungen anzubieten.“





LQ    16.8.2004

Rechtschreibung lässt sich nicht verordnen!

Hier im Anhang* die Retrospektive
zur Reformwut und -initiative.
Die Vision neunzig-sieben:
's wird chaotisch geschrieben.
Toleranz sei jetzt Alternative!

Bitte lesen Sie hierzu meinen Beitag in „Blitzlichter“,
erschienen im März 1997, Verlag Beruf und Schule, Itzehoe.
Leider schon seit Jahren vergriffen.

* Bitte anklicken (PDF-Datei)!





Markus Weiß    15.8.2004

Wie es ihr gefällt

Dieses Beispiel hat 's wieder gezeigt
– durch die Medien mächtig verzweigt –:
Hier regiert doch die Presse,
die mit Akkuratesse
ihre Glaubwürdigkeit jetzt vergeigt.





Florian Ruppel    15.8.2004

Die Reform,
die Gebrüder Grimm und Lichtenberg

Lieber Leser, bedenken Sie dies:
Beide Grimms waren Sprachengenies;
auch GL, der Gelehrte,
von der Welt Hochverehrte,
er beherrschte die Sprache präzis.

Und sie hätten Befehle von oben
mit Gewißheit beiseite geschoben,
so wie jetzt Literaten,
auf Stupid-Bürokraten
nur noch pfeifend, den Aufstand erproben.




PGS an Lucas Gruen    13.8.2004

Zur verteidigung von Jutta Limbach,
weil ich’s gerne wie einst Jacob Grimm* mach:
Nur am anfang, bei namen,
einst MAJUSKELN vorkamen:
Folg drum gerne der Grimm-igen stimm nach!

*siehe dazu DWB, Vorwort zu Band 1 S. [LIII-LIV]
Berlin, 2. merz 1854 Jacob Grimm




Lucas Gruen    12.8.2004

Jutta Limbachs Orthographievisionen

Jutta Limbach vom Goethe-Verein
meint, die Umlautgrapheme, die sei'n
nicht mehr jetztzeitgemäß,
ä, ö, ü, diese Späß' -
in Digraphe sollt die man entzwei'n.

Auch die Substantivgroßschreiberei
sei verzichtbare Deutschtümelei.
Man sollt sie überdenken
und sein Augenmerk lenken
auf globaleren Schreibbrauchgedeih.

Ein paar Specials, mein ich, zu behalten
steht uns gut an, wenn Schrift wir gestalten.
Auch die Russen und Griechen
würden nicht sich verkriechen -
ihre Schrift wirft noch buntere Falten!

Uniformzwang in diesen Bereichen,
um globalen Tendenzen zu weichen,
kann Nuancen verschleppen
und das Schriftbild versteppen.
Laßt Eszett, ä, ö, ü uns nicht streichen!




Florian Ruppel    11.8.2004

Weg mit der Schlechtschreibreform!
Oder:
Der SEEELEFANT – er werde verbannt!


Die Schlechtschreibreform - annullieren!
Den Spuk kann ich nicht akzeptieren.
Die neue muß sterben!
Sie ist ein Verderben!
Die klassische muß triumphieren!




PGS    11.8.2004

In: Das Deutsche Wörterbuch von Jacob
und Wilhelm Grimm im Internet:
http://www.dwb.uni-trier.de/index.html
jetzt auch auf CD-ROM für nur 49,90 EUR
findet man unter :

RECHTSCHREIBUNG
am Ende des Abschnitts:
es gibt eine wahre und eine förmliche orthographie.
der eine hat eine falsche rechtschreibung und
der andere eine rechte falschschreibung.
LICHTENBERG 1, 327.

Schon Herr Lichtenberg hat es erkannt
und beim richtigen Namen genannt:
Rechter Falschschreibung dreist,
falscher Rechtschreibung meist,
folgt fast jeder in unserem Land.




PGS    10.8.2004

Nicht jeder?

So viel Wind um das Bisschen Neu-Regeln?
Machen wir doch mal Köpfe mit Nägeln!
Oder Nägel mit Köpfen?
Lasst uns Regeln neu schöpfen!
Unter eigener Flagge dann segeln:

Jeder darf sein Reförmchen selbst stricken
selbst entwerfen, zurechtfli(meri)cken?
Orthographisch korrekt
schrieb kaum je man(d) perfekt,
Rechtschreibprüfung geht heute per Klicken!

Echt, das Doppel-Ess statt des S-Zett(ß)
nach dem Kurz-Vokal, das find ich nett!
Und ob Stängel, statt Stengel
aber Bengel, nicht Bängel
das macht wirklich den Kohl doch nicht fett.

Dichtern ist's doch ganz frei stets gestellt
so zu schreiben, wie's ihnen gefällt:
Orthografische Zwänge
treiben sie nicht ins Enge:
Freiheit herrscht in poetischer Welt!





Florian Ruppel    10.8.2004

Zu spät?

"Zu spät!" - denk ich - kann es nicht geben!
Es sei unser aller Bestreben,
erkennt man sein Irren,
zu stoppen die Wirren
und nicht am Mißglückten zu kleben.




Hugo Schulze    9.8.2004

Warum so spät?

Dieser Rückzug der Presse: zu spät!
98 zu zeigen, wie 's geht,
wäre richtig gewesen!
In SH konnt' man lesen,
wie das Volk denn zur Rechtschreibung steht.*

__________________
* Das Plebiszit in Schleswig-Holstein, das eine Mehrheit gegen die neue Rechtschreibung erbrachte, wurde von Regierung und Landtag einfach per Beschluss verworfen. In anderen Bundesländern kam es nach dieser Erfahrung erst gar nicht zur Volksbefragung!



Iris Berndt    9.8.2004

Ein klares "Jein"

Die Reform ist nicht ganz zu verdammen,
ungespitzt in den Boden zu rammen.
Alles, was dran vernünftig,
das verwende man künftig.
Altes ja! – Mit dem Neuen zusammen!



LG an PGS    9.8.2004

Jeder?

Daß sich umgestellt habe ein jeder,
trifft nicht zu, PGS; vieler Feder
hat sofort sich gesträubt,
nicht verordnungsbetäubt
vom Minister- und Sprachpfuschkatheder.




Lucas Gruen    9.8.2004

Vom Geist der sogenannten
neuen deutschen Rechtschreibung


Man schreibt "Stängel" (von "Stange") mit ä.
Also "Ältern" (von "alt")? Aber näää!
Das bedeutet ja Logik,
doch geht 's hier um Methodik,
wie 's ein Kultusminister gern säh.

Der verfügt, was für recht er erachtet,
sei es sinnvoll, sei 's geistig umnachtet.
Ob "schief géhen", ob "schíefgehn",
wer wird da in die Tief' sehn ...
Diff'renzieren? Der Geist wird entmachtet!

Deutsches "Tipp" mit zwei p, "Stopp" desgleichen,
denn das riecht gleich nach deutschgründig Eichen.
Mit zwei n auch "Konnfetti",
ohne h - klar! - "Spajetti",
und die Fremdsprachenkenntnisse streichen!

Es ist Zeit allerhöchst für die Wende,
daß man Einsichten uns nicht noch spende,
wie "Gedanke" so "dänken"
und von "Schank" komme "schänken" ...
Lucas Gruen hofft, der Spuk geht zu Ende!




PGS an LQ & LG    9.8.2004

Viel zu spät!

Jeder hatte sich längst umgestellt,
in der Deutschsprachig schreibenden Welt:
Nun zurück die „Reform“?
Nein, das ärgert enorm!
Und der SPIEGEL wird gleich abbestellt!





OMA    8.8.2004

zur Rechtschreib-Deform*

Die Deform hat mich mächtig gegrämt,
hab als Deutsche mich fast schon geschämt.
Steckt man jetzt noch zurück ?
Kaum vertrau' ich dem Glück.
Noch ist Obrigkeitswahn nicht gezähmt !

*Lucas Gruen vielen Dank für die adäquate Wortschöpfung.


Lucas Gruen    7.8.2004

Vivat Alte Rechtschreibung!

Daß die Deutschen, die Obrigkeitshörer,
sich nun trauen, als Obrigkeitsstörer
diese Rechtschreib-Deform
doch zu kippen: enorm!
Mein Respekt, Hamburgs Presse-Verschwörer!

Ein Zurück, das sei nicht zu bezahlen?
Die Deform, die uns jene befahlen:
unsre Kultusminister,
ihre Sprachratsphilister,
geht zu Lasten von deren Kabalen.

Um die Sach' nicht noch mehr zu verteuern,
sollte jene man "standrechtlich" feuern -
so G. Kunerts Appell,
wie mir scheint: sehr reell -
und zur Strafe sie kräftigst besteuern!





LQ

Was bewirkt schon 3sat ?!

Durch 3sat-TÜV Chancen entschwinden?
Den Sender ganz cool „überwinden“
kann jede Stadt leicht!
Ein Teil-Ziel erreicht:
'ne Mehrheit im Bundesrat finden!





PGS

Zu der Sendung „Kulturzeit“ heute (23.07.04) 19:30 h
in 3sat zum Thema Kulturhauptstadt 2010

Kein Kultur-TÜV für Karlsruh' als Hauptstadt!
Na ihr glaubt nicht, wie das hier gestaubt hat!
“Populistische“ Blender
sah vermeintlich der Sender,
der des TÜV-Rechts sich damit beraubt hat!



PGS


Der große Evolutionsbiologe Ernst Mayr
feierte am 5. 7. 2004 seinen 100. Geburtstag!

In Kempten vor einhundert Jahren.
geboren und, wie wir erfahren*:
Noch immer aktiv!
Sein Werk im Archiv
zu studieren und gut zu bewahren.

Nach Berlin, Neuguinea und weiter
führt sein Weg ihn stets aufwärts die Leiter
“seiner“ Evolution
für die Darwin war schon
ein Jahrhundert zuvor Wegbereiter.

In New York und danach an der Harvard -
University, wo er zum Star ward
in der Biologie
Philosoph und Genie
dessen Blick auf das Ganze früh klar ward.

*DER SPIEGEL 28/2004, 148/151