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    PGS


    P ILZE G E S AMMELT VON A BIS Z

    Austernseitling ist weithin bekannt
    weil als Zuchtpilz am Markt ihn schon fand
    selbst wer niemals im Wald
    Pilze suchte und bald
    vor der Qual des Bestimmens dann stand .

    Birkenpilz , als ein Röhrling, rauhstielig,
    Huthaut schmierig, gelegentlich schwielig,
    Krombholziella benennbar
    sehr gut ess- und erkennbar.
    Auf das Moos unter Birken drum schiel ich.

    Champignons kennt nun wirklich ein jeder,
    Hüte weiß, braun-gefleckt, fast wie Leder
    Stiel beringt unterm Hut
    viele Arten sehr gut,
    eine giftig, mir sträubt sich die Feder!

    Dickfuß-Schleierling kaum zu beachten.
    Wenn wir Pilze als Speisen betrachten
    kann man gleich die vergessen,
    die sind nicht gut zu essen:
    Untergattung, nach der wir nicht trachten.

    Eselsohr , so heißt wirklich ein Pilz!
    Es ist essbar, doch Hunger kaum stillt 's,
    denn es ist nicht viel dran
    und man findet 's nur dann
    oder wann, wenn im Laubwald aufquillt 's.

    Fliegenpilze, schön rot, weiß beflockt,
    haben viele zum Naschen verlockt.
    Einen Rausch, wie vom Haschen
    kriegt man wohl von dem Naschen
    was die meisten bisher wohl nicht schockt!

    Ja der Goldröhrling , der ist echt Klasse
    fast wie'n Butterpilz, heller, gelb: Fasse
    diese schmierigen Hüte
    mal zusammen in Güte
    als suilli (Schmierröhrling) en masse.

    Hexenröhrlinge sínd ehrlich fein!
    Rote Röhren, das Fleisch gelb und rein.
    Oft noch besser als Steinpilz,
    so gut ist sonst wohl kein Pilz!
    Blau anlaufend und bleibend soll 's sein.


    Igelstäubling , mit Stacheln, Bovist,
    drei bis fünf Zentimeter groß ist,
    diese Art - von der Sorte
    gibt's recht viele - am Orte,
    Lycoperdon, zwar essbar, doch Mist!

    Knollenblätterpilz , giftig wie keiner.
    Unverwechselbar? Manchmal, gemeiner,
    mit den essbaren Sorten,
    kaum zu fassen in Worten:
    Immer wieder vergiftet sich einer!

    Speise -Lorchel, Stockmorchel, im Mai,
    meist im Norden, auch früher, dabei
    gebrechlich, hohl, braun,
    sehr hübsch anzuschau'n
    entgiftet, als Würzpilz halb frei.


    Speise- Morcheln , im Frühjahr zu finden,
    unter Büschen und Eschen, nicht Linden,
    für köstliche Speisen
    beliebt und zu preisen.
    Bestände sind leider im Schwinden.

    Viele
    Nabeling -Arten, recht klein,
    mit Vertiefung im Hut, Blätter fein,
    kaum als Speise zu nutzen,
    lohnt sich nicht, die zu putzen,
    lass sie steh'n, da im Moos und am Stein.

    Ochsenzunge , an Eichen, Kastanien,
    Hüte rót leuchtend, fast wie Geranien,
    etwas säuerlich schmeckend,
    ziemlich lang sich erstreckend,
    in Europa, nicht nur in Germanien.


    Den Pfifferling kennt man zu gut,
    cantharéllus, mit Leisten am Hut.
    Leicht putzen sich lässt,
    Fleisch, fasrig und fest,
    schön gold-gelb, bedroht drum akut!

    Einen
    Q-Pilz , fand bisher ich nicht,
    es sei denn, man nimmt's wie man's spricht!
    Denn den Kuh-Pilz gibt's wohl
    mit Röhren ganz hohl
    der kommt oft am Wegrand ans Licht.

    Die
    Risspilze , wenn man sie find't,
    lässt man steh'n, da sie giftig oft sind.
    Blätter weißlich, braun, schmutzig?
    Hutrand rissig? Macht stutzig!
    Muskarin wirkt sehr schlimm und geschwind!

    Jeder kennt ihn, den herrlichen Steinpilz
    und beim Schmoren im Sößchen mit Wein gilt's
    nicht zu fein ihn zu spalten,
    das Aroma zu halten,
    denn aus Poren und Stielen ganz fein quillt's.

    Bei den
    Täublingen hat man die Qual,
    da an Arten sehr groß ihre Zahl,

    weiß, gelblich die Blätter
    mal rauer, mal glätter
    drum Vorsicht, nicht leicht ist die Wahl.

    Ustulina, der Brandkrustenpilz
    lebt auf Laubbaum-Kadavern: Da quillt 's
    krustig hell, später schwarz
    aus dem Baum, wie das Harz
    brüchig auf und großflächig dann schwillt 's.

    Volvariella , wächst gerne auf Äckern
    die man vorher mit Dung tat bekleckern:
    Großer Scheidling, die Art,
    weit verbreitet, apart,
    und verwendbar zu Mahlzeiten, lecker'n.


    Wurzelschwamm heißt ein Forstparasit
    der den Bäumen die Nahrung entzieht.
    Tief am Stamm wächst er da
    zu den Wurzeln recht nah
    hat auf Nadelholz meist Appetit.


    Xerocomus , Filzröhrling, so nennt
    eine Gattung man, die mancher kennt:
    Gelbe Röhren, schwach blauend
    und sich angenehm kauend.
    Nach Maronen und Rotfüß' getrennt.

    Ziegenlippe , X. súbtomentósis*
    ist ein Filzröhrling, der nicht sehr groß is'
    Etwa acht Zentimeter
    hoch im Laubwald meist steht er.
    Röhrenpolster schön gelb, weich wie Moos is'.

    *dichterische Freiheit (korrekt: Xerocomus subtomentos u s).

     

    Ich schwärm für ...

    Ich schwärme für Mädchen aus Baden,
    sie haben meist sehr stramme Waden.
    Sie lieben den Wein
    und laden dich ein,
    das kann ihrem Ruf doch nicht schaden?

    Na, ich schwärrm für die Määdche aus Hesse,
    weil - den Äppelwoi kannsche vergesse -
    den kamma net drinke
    drum liewer versinke
    ich im Bett mit Babett noch em Esse!

    Ich schwärm für die Deerns von der Waterkant,
    die sind mir die liebsten im Vaterland:
    Außen kühl, wie man weiß,
    doch im Innern brandheiß,
    für den Mann ein Spaziergang am Kraterrand!

     

    Ich schwärm für die Madeln aus Österreich...

    1
    Ich schwärm für die Madeln vom
    Burgenland
    wo selten man Schönheitschirurgen fand.
    Die brauchen's dort kaum
    denn schön wie im Traum
    sind's eh schon, was selbst Dramaturgen band.
    2
    Für d' Madalan schwärm ich aus
    Kärnten .
    Da gibt es so vieles zu ernten:
    Ob Äpfel, ob Birnen
    die reifesten Dirnen,
    von denen wir gerne was lernten.
    3
    Schwärm für Ma deln die aus
    Niederösterreich
    auch nach Sünden nicht geh'n in die Klöster gleich!
    Darum liebe ich die
    und spiel gerne für sie
    hinterher dann auch ganz bieder Tröster gleich.
    4
    Bei den Mäd chen dort in
    Oberösterreich
    sucht ein Mann schnelles Glück und dann döst er gleich!
    Auch für diese da schwärm' ich
    denn so gerne erwärm ich
    mich an ihnen fast wie an 'nem Röster gleich.
    5
    Ich schwärm für die Dirndln aus
    Salzburg .
    Sie kriegen niemals von der Balz gnuag
    und pflegen die Triebe
    mit Lyrik und Liebe,
    denn davon ham's dort jedenfalls gnuag!
    6
    Ich schwärm für die Fraun aus der
    Steiermark
    die backen gern Strudel: Mehl, Eier, Quark?
    (nein Topfen heißt das)
    versteh'n auch viel Spaß
    und sind selbst im flottesten Dreier stark.
    7
    Ich schwärm für die Fraun aus
    Tirol
    denn da fühlt mann immer sich wohl.
    Sie lieben das Leben
    und können viel geben,
    drum sind sie mein Weiber-Idol!
    8
    Ich schwärm für die Mädle aus
    Vorarlberg
    die fragen ob grade im Tor Karl Zwerg
    oder Riese gewesen?
    So hat Liese gelesen
    und liest uns nun weiter noch vor Karls Werk.
    9
    Ich schwärm für die Madeln aus
    Wien
    drum zieht es mich dort immer hin.
    Denn die Feschen, die Feurigen,
    trifft man gern dort beim Heurigen
    und kann nachher zu ihnen gleich ziehn.

     

     

    wie schreibt man limeraikus?

                 5-7-5
         feile mit weile
    hast keine wahl bei der zahl
         der silb'n pro zeile


    und wie schreibt man Limicks?

    Fast wie Límericks, nur
    auf zwei Vérsfüß' pro Spur:
    Ah, ah, be-be, ah,

    im Reimschema pur!

     

    WIE MAN LIMERICKS MACHT:
    Wohlgeordnet ins Versmaß zu bringen:
    Anapästisch soll'n Limericks klingen.
    Insgeheim man's entdeckt:
    sind's im Reim ganz perfekt?
    Ja dann lässt sich's woll immer schick singen.

    IST DAS EIN LIM'RICK?*
    Auch kürzer kann es gehen,
    doch wie ist dies zu sehen?
    Wird's so noch klappen,
    mit jambisch knappen,
    Gedichtlein zu bestehen?

    Zwei noch kürzere Formen des "Limerick",
    nur aus Hebung bestehend, noch immer schick?
    Schon bei Morgenstern's "Nein!"
    kommt die Form vor; allein,
    echten Fans erscheint das wohl als schlimmer Trick:

    *UND DAS AUCH?
    Nur so knapp,
    auf, nie ab?
    Ein Traum?
    Wohl kaum:
    Hält auf Trab!

    *ODER DAS?
    Nur so kurz
    wie ein Furz?
    Gedicht?
    So nicht:
    Ist mir schnurz!


    JA, WAS REIMT SICH DENN ALLES AUF LIMERICKS?

    Filme seh'n, nur mit ihm, gab ihr immer Kicks.
    Liebend steh'n sie als Team nun auf Limericks.
    denn nach Kino-Geflimmer,
    lockt der Vino nicht immer,
    noch das Fleh'n des intimsten Schlafzimmerblicks.

    Surfen blieb, durch die Sümpf' browsend, immer Klicks.
    Lieber schrieb ich als Trümpf' tausend Limericks.
    Das erzeugt keinen Frust,
    man verbeugt sich in Lust,
    wenn es trieb mit der Nymph' schmausend, schlimmer Nix.

    Zaubern bleibt halt ein Spleen; statt nur immer Tricks,
    lieber schreibt doch für Queen 'n Blatt voll Limericks!
    Dann verzaubert ihr viele,
    durch Vers-saubere Spiele,
    die ihr treibt am Kamin glatt als Trimmer fix.

    Tüll an Blusen - wir klönen in Limericks -
    knüllt beim Schmusen, hier: Stöhnen, Gewimmer fix!
    Keine Dramen gemacht!
    Feine Damen gebt acht:
    Hüllt den Busen, ihr Schönen, in Schimmer-Stricks!

    Es verfolgen im Web sich zwei Limericks,
    denn von Server zu Server geht's immer fix.
    In Sekunden verschickt,
    bis, gefunden, verstrickt,
    "slap"-Erfolg sie erleben als Flimmer-"sticks".

    Keinen Bammel vor mausgrauen Glimmer-Stricks.
    Kein Gestammel von lausflauen Limericks.
    Klar pikant vorgetragen,
    elegant kannst du's wagen:
    Nur so sammel die Hausfrauen immer fix.

    Heute zieh 'n aus zum Schwofen vier Limericks,
    doch da schien selbst der Hof-Klavierstimmer nix
    mehr zu helfen: Verstimmt,
    Sie sich herrisch benimmt:
    "Vor der Queen machen Zofen hier immer Knicks!"

    Dieses Büchlein erotischer Limericks-
    - durch das Mädchen zu ihm auf sein Zimmer schick's.
    Denn um sie zu betören,
    diese niedlichen Gören,
    hilft die Limerick-Sammlung gar schlimmer Tricks.


    STRICKEN IST GLÜCKSACHE
    Eine Dame aus Dortmund-Ost, Wickede
    die saß hier jeden Abend und strickete.
    Doch am Morgen darauf
    zog sie's meist wieder auf,
    weil es offenbar nie so recht glückete!


    EROTERICKS

    WER VERKÜHLT SICH BEIM SCHMUSEN?
    Bald belauernd, er wühlt in den Blusen,
    Halt bedauernd, nichts fühlt, zum verknusen!
    Büstenhalter-Verschluss-
    Mechanismen-Verdruss!
    Kalt erschauernd, verkühlt sich beim Schmusen.

    LUST AUF MEHR
    Pfeift 'ne reifere Dame aus Schwabe'
    keck nach jugendfrisch sportliche' Knabe':
    Sagt der erste: "Nimm mi!"
    Fragt der zweite: "Und i?",
    Sagte sie: "Älle zwoi will i habe'!"

    ENDSILBENRATEN!
    Voller Eifer, mit Enthusi _ _,
    stürzt sich Erna auf ihren Er _ _:
    Akrobatische Spiele,
    nur gespielt mit dem Ziele
    des gemeinsam erlebten Org _ _.


    DAS LANDHAUS IN LIMERICK

    FRIEDLICH
    Leises Lächeln im Landhaus in Limerick.
    Selbst die Uhr, still im Stand, aus, macht nimmer klick:
    Der Besitzer, O'Mill,
    sagt zum Nachbarn: "Ganz still!
    Lausch genüsslich dem fernen Gewimmer Nick!"

    LIEBESNEST
    Laues Liebesnest, Landhaus in Limerick,
    Schaubetrieb; es bestand aus dem Zimmerblick:
    Dieser Peter O'Mally,
    drüben zieht er der Sally,
    schlau als Dieb das Gewand aus, ein schlimmer Trick!

    SPIELHÖLLE
    Profi-Spieler-Club, Landhaus in Limerick,
    Spielers Trick war das Pfand aus dem Flimmerblick:
    Und das zog grade Mary
    - sie betrog Dick O'Hairy -
    Dick geschickt aus der Hand raus: "Kein Schimmer Dick?"

    TATORT
    Dunkle Nacht, Leiche, Landhaus in Limerick.
    Darin macht's gleich, er fand's raus, im Zimmer klick:
    Kommissar Pete O'Kelly
    blitzlichtklar sieht die Nelly
    tot, halb nackt, im Gewand aus Perlschimmer-Strick!


    ROYAL LEGS
    On a vat, she is standing in high heels
    Soft a breeze on the skin of her thigh feels,
    Just in front of the sea.
    Royal legs shown quite free,
    Make rotate limrick authors like flywheels.

    Auf 'nem Fass steh'nd - für'n Foto posieren -
    sanfter Wind lässt sie frösteln, nicht frieren,
    dort am Strand, gleich am Meer:
    Royal legs - schaut nur her -
    lassen Autor'n als Schwungrad rotieren.


    ROYAL LEGS
    Royal legs, shown in full length and beauty,
    Serve in fact here attractive a duty:
    They invite the site's guest:
    "Come on, write, try your best,
    The Award might be easy a booty!"

    Volle Länge, Ihr Bein, schön gezeigt,
    Wirkt ganz toll, macht gleich jeden geneigt:
    Lädt zum Bleiben die Gäste:
    "Kommt, wer sendet das Beste,
    das Award-Sieges-Treppchen besteigt!"

     


    14.8.2005

    Hier zunächst das Original als Zitat:

    Robert Gernhardt

    HYMNUS AUF DEN SIEBENFACHEN
    oder

    EIN AKROSTICHON FÜR MICHAEL SCHUMACHER

    M
     an reiche mir die größte aller Leiern –
    I
     ch will dabei sein, wenn die Jubel starten!
    CH
     oräle wird man ihm zu Ehren singen,
    A
     nbetung weltweit ihm entgegenbringen,
    E
     logen endlos werden ihn erwarten
    L
     obsänger lauthals seinen Namen feiern:

    S
     eht diesen Mann! Er lehrt die Welt, dass Siegen
    CH
     arakter nicht verdunkelt, sondern reinigt.
    U
     nschlagbar weiß er nicht von Unterliegen –
    M
     ensch und Motor: Im Titelrausch vereinigt.
    A
     n wie viel Sonntagen sahn wir sie rennen?
    CH
     ronistenpflicht ist was für niedre Geister –
    E
     in Dichter muss nur die Rekordzahl kennen:
    R
     uhm ihm, dem SIEBENFACHEN Meister!

    © bei Robert Gernhardt

     

    zurechtgefli(meri)ckt von PGS:

    Robert Gernhardts

    HYMNUS AUF DEN SIEBENFACH-MEISTER


    DREI AKROSTERICKS FÜR MICHAEL SCHUMACHER

    M
     it Robert gern säng ich zur Leier
    I
     m Limerick-Rhythmus - im Dreier -
    CH
     oräle, ihn ehrend,
    A
     krostisch verklärend,
    EL
     ogen exakt zu der Feier.

    S
     o’n Typ lehrt die Welt, dass das Siegen 
    C
     harakter ihm niemals verbiegen
    H
     at können. Viel mehr,
    U
     ngeschlagen, kann der
    M
     ann mit Mut, den Motor fordernd, fliegen!
    A m Sonntag fuhr e r einfach dreister.
    C
     hronisten als dienstbare Geister
    H
     aarklein uns berichten
    E
     rfolgs-Renn-Geschichten:
    R
     uhm ihm, unsrem SIEBENFACH-MEISTER!

     

     

     

    THEMA NR.1 MIT 26 VARIATIONEN VON A-Z

    Jetzt im Lenz, sei’s im Dorf, sei’s im Städel, ach,
    küsst die Sonne die Triebe im Schädel wach.
    Alle Mädchen nun flüstern
    und die Burschen, ganz lüstern,
    legten gerne das hübscheste Mädel flach.


    1
    Der Anton beschenkte in Andernach
    die Mädels mit Gold-Salamandern - ach,
    als hübsches Geschmeide
    stets passend zum Kleide.
    Nun legt er sie eins nach dem andern flach!


    2
    Die Barbara küsste in Bacharach,
    den Bernd für ne lustvolle Sache wach:
    „Komm lass uns zum Schinken
    was Besseres trinken
    dann legen wir uns unterm Dache flach!“.


    3
    Der Bernhard erklärte in Biberach:
    „Ganz klar dass ich Liebe hier lieber mach:
    Mit Elsbeth im Zimmer,
    genieß ich es immer,
    da bleibe mir früh bis um siebe wach!“


    4
    Der Casimir bleibt nachts in Callbach
    mit Claudia gern für den Fall wach,
    dass er sie betörte
    sie ihn dann erhörte
    und sich legte mit ihm, nach dem Ball, flach.


    5
    Der Dietrich der fragte in Durbach
    was Karin denn nur für ’ne Kur mach’.
    Sagt sie: „Sei mein Schatten,
    komm mit auf die Matten,
    wir liegen in freier Natur flach!“


    6
    Der Erwin der legte in Eisenach,
    die Emma, schon sehr von der Reise schwach
    (sie wehrte sich nimmer
    bei ihm auf dem Zimmer)
    auf unheimlich listige Weise flach.


    7
    Der Fridolin fischte in Forbach
    wo heute sein Herz er verlor, ach
    an ein reizendes Mädchen,
    das er fand in dem Städtchen.
    Und das legte er draußen vorm Tor flach.

    8
    Bei Gitte, dem Girlie aus Gernsbach
    da werden die älteren Herrn schwach.
    Sie zeigt nicht nur Nabel,
    und liegt komfortabel,
    auf Möbeln mit federndem Kern flach.

    9
    Der Heiner der liebte bei Hagenbach
    am Waldesrand unter dem Wagendach.
    Auf dem Rücksitz des Benz
    legte Heiner, der Stenz,
    schon so Manche mit großem Behagen flach.


    10
    Die Inge wird immer in Ittersbach,
    bei Regen bei Sturm und Gewitter schwach.
    Beim Donnern und Blitzen,
    bleibt sie nicht lang sitzen
    legt zur Minne sich mit ihrem Ritter flach.


    11
    Die Johanna rief jubelnd in Johnsbach:
    “Dich zum Vater ich jetzt eines Sohn’s mach!”
    Ja da zögert er nimmer,
    kommt sofort in ihr Zimmer,
    und legt sie vor der Tür des Balkon’s flach.


    12
    Die Karola, die träumte in Kaltenbach
    was sie nächstes Mal nur mit dem Alten mach’,
    der so kalt und verbittert
    wirkt und faltig zerknittert.
    Na sie bügelt ihm einfach die Falten flach.


    13
    Dem Leopold hätte in Lauterbach
    Fast völlig den Abend versaut der Krach,
    den er mit Annette
    dort hatte im Bette.
    Nun legt eine andere Braut er flach.


    14
    Die Marion fragte in Marbach
    was Benno denn da an der Bar mach’.
    Kaum am Cocktail genippt,
    sind’s vom Hocker gekippt
    und nun liegen sie unten als Paar flach.


    15
    Nein, der Norbert konnt’ niemals in Neidenbach
    sich für eine der Schwestern entscheiden, ach,
    mal ist’s diese, mal jene,
    mal die Lotte, dann Lene:
    „Na dann leg ich halt gleich alle Beiden flach!“


    16
    Dieser Otfried, der dachte in Offenbach:
    Wenn ich Britta ein bisschen besoffen mach,
    kann ich zart sie erregen,
    und dann endlich mal legen
    wie von Bacchus und Amor getroffen, flach!


    17
    Die Pauline polierte in Pfedelbach,
    ihrem Schatz grad die Glatz auf dem Schädeldach.
    Der genießt diese Pflege
    und dann denkt er: Jetzt lege
    ich zum Dank dafür gleich mal mein Mädel flach.


    18
    Der quirlige Quincy in Quirnbach
    Hatt’ nicht allzu viel Hirn in der Birn’, ach.
    Doch mit Frauen, da kann
    er es bestens, der Mann
    und so legt er sehr quick jede Dirn flach.


    19
    „Rolf pass auf“, sagt die Rosi in Reichenbach,
    „komm herauf, wenn ich gleich dir ein Zeichen mach!“
    „Ja ich komme, mein Schatz,
    gleich herauf zu dem Platz,
    leg Dich schön auf dem Polster, dem weichen, flach!“

    20
    Sascha spielte mit Susi in Sasbach:
    „Pass nur auf, dass ich Dich nicht zu nass mach“.
    Dort im Weinkeller drunten,
    haben sie sich gefunden,
    und er legte sie gleich hinterm Fass flach.


    21
    Die Theresa besucht in Bad Teinach
    ihren Mann, der zur Kur dort allein, ach
    nein mit mehreren Damen,
    die zum Kuren her kamen
    grad im Liegeraum lag im Verein flach.


    22
    Ullrich äußerte unfair in Unkenbach:
    „Wenn ich Betty ein bisschen betrunken mach,
    ist sie leichtere Beute
    und ich schaff es noch heute
    leg sie gleich in der finstren Spelunke flach!“


    23
    Der Volker verführte in Vöhrenbach,
    alle die, die er konnte betören, ach
    es warn schon fast alle
    die er fing in der Falle,
    und so legte er all diese Gören flach!


    24
    Die Wilhelma bewundert in Weidenbach,
    zwei Männer, die klug und bescheiden, ach
    und so knackig gebaut,
    da wär’ z u gern sie Braut,
    und sie legte sich liebend mit Beiden flach.


    25
    Die Zenzi zog zärtlich in Zechenbach,
    ein Zeichen im Feld mit dem Rechen nach:
    Ein riesiges Herz,
    der Zeichner - kein Scherz -
    legt s i e nur mit Eheversprechen flach.


    26
    Die Zita sagt zickig in Zillbach:
    „Wenn ich es denn noch mal mit Bill mach,
    dann nie in der Karre,
    mit Rücksitzgeknarre,
    der legt mich nur so, wie ich will, flach!“

     

     

    Nicht veröffentlichter Leserbrief zu:
    DER SPIEGEL 24/2003, 156,
    Der Atem des Großkritikers
    Marcel Reich-Ranickis Lyriksammlung "Meine Gedichte":
    Blumenstrauß für eine Hamburger Dichterin

    Herbst 2001
    Reich-Ranicki einst rügte Poeten,
    die "Verborgenes Wort" kühn vertreten.
    Der Roman von der Hahn,
    der kam gar nicht gut an.
    Ulla kämpfte und schwieg dann betreten.

    Frühling 2003
    Reich-Ranicki nun lobt die Poeten,
    die die Sprache schön ziehen und kneten.
    Denn die Lyrik der Hahn,
    kommt sehr gut bei ihm an,
    bläst für Ulla drum jetzt die Trompeten!

    Ein Beispiel hier aus Marcel Reich-Ranickis
    Lyriksammlung "Meine Gedichte", Insel, 2003:

    ULLA HAHN

    Ars poetica

    Danke ich brauch keine neuen
    Formen ich stehe auf
    festen Versesfüßen und alten
    Normen Reimen zu Hauf

    zu Papier und zu euren
    Ohren bring ich was klingen soll
    klingt mir das Lied aus den
    Poren rinnen die Zeilen voll

    und über und drüber und drunter
    und drauf und dran und wohlan
    und das hat mit ihrem Singen
    die Loreley getan.

    Quelle: Ulla Hahn: Herz über Kopf ©1981 DVA, Stuttgart


    zurechtgefli(meri)ckt von PGS:

    Die Dichtkunst

    Nein ich brauch keine neueren Formen,
    stehe fester auf Limerick-Normen
    Anapäst-Versesfüßen
    mit den Reimen, so süßen,
    und den Klassikern durchaus konformen.

    Auf's  Papier, denn sonst ging es verloren,
    bring das Lied ich, das mir aus den Poren
    nun wohl rinnen bald soll
    bis die Zeilen randvoll
    soll es klingen euch dann in den Ohren.

    Und über und drüber und dran
    und drunter und drauf und wohlan
    das hat, da bei Bingen,
    mit lieblichem Singen
    die Lore..die..ley wohl getan.

    Dieser dreistrophige Flimerick stand in etwas anderer Form
    schon als erstes Literarisches Rätsel im Juni 2003
    auf der Queen-Site





    Hier zunächst das Original:

    Materialien zu einer Kritik
    der bekanntesten Gedichtform
    italienischen Ursprungs

    Sonette find ich sowas von beschissen,
    so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
    es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
    daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut

    hat, heute noch so'n dumpfen Scheiß zu bauen;
    allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
    kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
    Ich hab da eine Sperre. Und die Wut

    darüber, daß so'n abgefuckter Kacker
    mich mittels seiner Wichserein blockiert,
    schafft in mir Aggressionen auf den Macker.

    Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
    Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
    Ich find Sonette unheimlich beschissen.

    © bei Robert Gernhardt.

    zu dem Sonett von Robert Gernhardt:
    "Materialien zu einer Kritik
    der bekanntesten Gedichtform
    italienischen Ursprungs"
    Sonette find ich sowas von beschissen...

    Robert Gernhardts Sonett fasziniert,
    weil sein Inhalt die Form attackiert.
    Sprengt er Fesseln der Norm?
    Straft ihn Lügen die Form?
    Ein Dilemma, geschickt inszeniert!

    das Sonett von Robert Gernhardt
    - Sonette haben üblicherweise
    14 iambische Pentameter-Zeilen -
    zurechtgefli(meri)ckt von PGS:

    Ich* find Limericks derart beschissen,
    anapästisch im Versfuß verbissen,
    starr in Schema und Reim,
    wer verzapft solchen Schleim?
    Ich will's ehrlich - in echt - gar nicht wissen!

    *das "Ich" bezieht sich natürlich hier sinngemäß
    auf Robert Gernhardt, nicht etwa auf PGS!

    *******************************************************

     

     

    Frisch verliebt will der Felix in Füssen
    der Franziska die Füße stets küssen.
    An die übrigen Zonen,
    die zu küssen sich lohnen,
    wird sie den erst noch ranführen müssen.

    Verona lässt kess zarte Spitzen
    gerade an den Stellen blitzen,
    die Männer sich offen,
    im Blickfeld erhoffen,
    drum trägt sie nur Kleider mit Schlitzen.

    „Liebe Liese, lass hier es uns machen!“
    - da denkt diese an kitzlige Sachen -
    „Heiner, hier lieber nicht“
    drum die Liese nun spricht,
    „auf der Wiese muss ich immer lachen!“



    A-Reime frei nach KS: Ein Revue-Girl, nackt tanzend ...

    Weiber-Fasching war sie auf Krawatten scharf,
    ihre Schere bedrohliche Schatten warf:
    Schneller Schnitt: Ihm zum Leide
    war nun futsch beste Seide,
    die selbst Lloyd’s ihm noch nicht mal erstatten darf.