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PGS
P
ILZE G E S
AMMELT VON A BIS Z
Austernseitling ist weithin bekannt
weil als Zuchtpilz am Markt ihn schon fand
selbst wer niemals im Wald
Pilze suchte und bald
vor der Qual des Bestimmens dann stand .
Birkenpilz , als ein Röhrling,
rauhstielig,
Huthaut schmierig, gelegentlich schwielig,
Krombholziella benennbar
sehr gut ess- und erkennbar.
Auf das Moos unter Birken drum schiel ich.
Champignons kennt nun wirklich ein
jeder,
Hüte weiß, braun-gefleckt, fast wie Leder
Stiel beringt unterm Hut
viele Arten sehr gut,
eine giftig, mir sträubt sich die Feder!
Dickfuß-Schleierling kaum zu
beachten.
Wenn wir Pilze als Speisen betrachten
kann man gleich die vergessen,
die sind nicht gut zu essen:
Untergattung, nach der wir nicht trachten.
Eselsohr , so heißt
wirklich ein Pilz!
Es ist essbar, doch Hunger kaum stillt 's,
denn es ist nicht viel dran
und man findet 's nur dann
oder wann, wenn im Laubwald aufquillt 's.
Fliegenpilze, schön rot, weiß
beflockt,
haben viele zum Naschen verlockt.
Einen Rausch, wie vom Haschen
kriegt man wohl von dem Naschen
was die meisten bisher wohl nicht schockt!
Ja der Goldröhrling
, der ist echt Klasse
fast wie'n Butterpilz, heller, gelb: Fasse
diese schmierigen Hüte
mal zusammen in Güte
als suilli (Schmierröhrling) en masse.
Hexenröhrlinge sínd
ehrlich fein!
Rote Röhren, das Fleisch gelb und rein.
Oft noch besser als Steinpilz,
so gut ist sonst wohl kein Pilz!
Blau anlaufend und bleibend soll 's sein.
Igelstäubling , mit Stacheln,
Bovist,
drei bis fünf Zentimeter groß ist,
diese Art - von der Sorte
gibt's recht viele - am Orte,
Lycoperdon, zwar essbar, doch Mist!
Knollenblätterpilz , giftig
wie keiner.
Unverwechselbar? Manchmal, gemeiner,
mit den essbaren Sorten,
kaum zu fassen in Worten:
Immer wieder vergiftet sich einer!
Speise -Lorchel, Stockmorchel,
im Mai,
meist im Norden, auch früher, dabei
gebrechlich, hohl, braun,
sehr hübsch anzuschau'n
entgiftet, als Würzpilz halb frei.
Speise- Morcheln ,
im Frühjahr zu finden,
unter Büschen und Eschen, nicht Linden,
für köstliche Speisen
beliebt und zu preisen.
Bestände sind leider im Schwinden.
Viele Nabeling -Arten, recht
klein,
mit Vertiefung im Hut, Blätter fein,
kaum als Speise zu nutzen,
lohnt sich nicht, die zu putzen,
lass sie steh'n, da im Moos und am Stein.
Ochsenzunge , an Eichen, Kastanien,
Hüte rót leuchtend, fast wie Geranien,
etwas säuerlich schmeckend,
ziemlich lang sich erstreckend,
in Europa, nicht nur in Germanien.
Den Pfifferling kennt
man zu gut,
cantharéllus, mit Leisten am Hut.
Leicht putzen sich lässt,
Fleisch, fasrig und fest,
schön gold-gelb, bedroht drum akut!
Einen Q-Pilz , fand bisher
ich nicht,
es sei denn, man nimmt's wie man's spricht!
Denn den Kuh-Pilz gibt's wohl
mit Röhren ganz hohl
der kommt oft am Wegrand ans Licht.
Die Risspilze , wenn man sie
find't,
lässt man steh'n, da sie giftig
oft sind.
Blätter weißlich, braun, schmutzig?
Hutrand rissig? Macht stutzig!
Muskarin wirkt sehr schlimm und geschwind!
Jeder kennt ihn, den herrlichen
Steinpilz
und beim Schmoren im Sößchen
mit Wein gilt's
nicht zu fein ihn zu spalten,
das Aroma zu halten,
denn aus Poren und Stielen ganz fein quillt's.
Bei den Täublingen hat
man die Qual,
da an Arten sehr groß ihre Zahl,
weiß, gelblich die Blätter
mal rauer, mal glätter
drum Vorsicht, nicht leicht ist die Wahl.
Ustulina, der Brandkrustenpilz
lebt auf Laubbaum-Kadavern: Da quillt 's
krustig hell, später schwarz
aus dem Baum, wie das Harz
brüchig auf und großflächig dann schwillt 's.
Volvariella , wächst gerne
auf Äckern
die man vorher mit Dung tat bekleckern:
Großer Scheidling, die Art,
weit verbreitet, apart,
und verwendbar zu Mahlzeiten, lecker'n.
Wurzelschwamm heißt ein Forstparasit
der den Bäumen die Nahrung entzieht.
Tief am Stamm wächst er da
zu den Wurzeln recht nah
hat auf Nadelholz meist Appetit.
Xerocomus , Filzröhrling, so nennt
eine Gattung man, die mancher kennt:
Gelbe Röhren, schwach blauend
und sich angenehm kauend.
Nach Maronen und Rotfüß' getrennt.
Ziegenlippe , X. súbtomentósis*
ist ein Filzröhrling, der nicht sehr groß is'
Etwa acht Zentimeter
hoch im Laubwald meist steht er.
Röhrenpolster schön gelb, weich wie Moos is'.
*dichterische Freiheit (korrekt: Xerocomus
subtomentos u s).
Ich
schwärm für ...
Ich
schwärme für Mädchen aus Baden,
sie haben meist sehr stramme Waden.
Sie lieben den Wein
und laden dich ein,
das kann ihrem Ruf doch nicht schaden?
Na, ich schwärrm für die Määdche aus Hesse,
weil - den Äppelwoi kannsche vergesse -
den kamma net drinke
drum liewer versinke
ich im Bett mit Babett noch em Esse!
Ich schwärm für die Deerns von der Waterkant,
die sind mir die liebsten im Vaterland:
Außen kühl, wie man weiß,
doch im Innern brandheiß,
für den Mann ein Spaziergang am Kraterrand!
Ich
schwärm für die Madeln aus Österreich...
1
Ich
schwärm für die Madeln vom Burgenland
wo selten man Schönheitschirurgen fand.
Die brauchen's dort kaum
denn schön wie im Traum
sind's eh schon, was selbst Dramaturgen band.
2
Für d' Madalan schwärm ich aus Kärnten
.
Da gibt es so vieles zu ernten:
Ob Äpfel, ob Birnen
die reifesten Dirnen,
von denen wir gerne was lernten.
3
Schwärm für Ma deln die aus Niederösterreich
auch nach Sünden nicht geh'n in die Klöster gleich!
Darum liebe ich die
und spiel gerne für sie
hinterher dann auch ganz bieder Tröster gleich.
4
Bei den Mäd chen dort in Oberösterreich
sucht ein Mann schnelles Glück und dann döst er gleich!
Auch für diese da schwärm' ich
denn so gerne erwärm ich
mich an ihnen fast wie an 'nem Röster gleich.
5
Ich schwärm für die Dirndln aus Salzburg
.
Sie kriegen niemals von der Balz gnuag
und pflegen die Triebe
mit Lyrik und Liebe,
denn davon ham's dort jedenfalls gnuag!
6
Ich schwärm für die Fraun aus der Steiermark
die backen gern Strudel: Mehl, Eier, Quark?
(nein Topfen heißt das)
versteh'n auch viel Spaß
und sind selbst im flottesten Dreier stark.
7
Ich schwärm für die Fraun aus Tirol
denn da fühlt mann immer sich wohl.
Sie lieben das Leben
und können viel geben,
drum sind sie mein Weiber-Idol!
8
Ich schwärm für die Mädle aus Vorarlberg
die fragen ob grade im Tor Karl Zwerg
oder Riese gewesen?
So hat Liese gelesen
und liest uns nun weiter noch vor Karls Werk.
9
Ich schwärm für die Madeln aus Wien
drum zieht es mich dort immer hin.
Denn die Feschen, die Feurigen,
trifft man gern dort beim Heurigen
und kann nachher zu ihnen gleich ziehn.
wie
schreibt man limeraikus?
5-7-5
feile
mit weile
hast keine wahl bei der zahl
der silb'n pro zeile
und
wie schreibt man Limicks?
Fast wie Límericks,
nur
auf zwei Vérsfüß' pro Spur:
Ah, ah, be-be, ah,
im Reimschema pur!
WIE
MAN LIMERICKS MACHT:
Wohlgeordnet
ins Versmaß zu bringen:
Anapästisch soll'n Limericks klingen.
Insgeheim man's entdeckt:
sind's im Reim ganz perfekt?
Ja dann lässt sich's woll immer schick singen.
IST
DAS EIN LIM'RICK?*
Auch
kürzer kann es gehen,
doch wie ist dies zu sehen?
Wird's so noch klappen,
mit jambisch knappen,
Gedichtlein zu bestehen?
Zwei noch kürzere Formen des "Limerick",
nur aus Hebung bestehend, noch immer schick?
Schon bei Morgenstern's "Nein!"
kommt die Form vor; allein,
echten Fans erscheint das wohl als schlimmer Trick:
*UND
DAS AUCH?
Nur
so knapp,
auf, nie ab?
Ein Traum?
Wohl kaum:
Hält auf Trab!
*ODER
DAS?
Nur
so kurz
wie ein Furz?
Gedicht?
So nicht:
Ist mir schnurz!
JA,
WAS REIMT SICH DENN ALLES AUF LIMERICKS?
Filme
seh'n, nur mit ihm, gab ihr immer Kicks.
Liebend steh'n sie als Team nun auf Limericks.
denn nach Kino-Geflimmer,
lockt der Vino nicht immer,
noch das Fleh'n des intimsten Schlafzimmerblicks.
Surfen blieb, durch die Sümpf' browsend, immer Klicks.
Lieber schrieb ich als Trümpf' tausend Limericks.
Das erzeugt keinen Frust,
man verbeugt sich in Lust,
wenn es trieb mit der Nymph' schmausend, schlimmer Nix.
Zaubern bleibt halt ein Spleen; statt nur immer Tricks,
lieber schreibt doch für Queen 'n Blatt voll Limericks!
Dann verzaubert ihr viele,
durch Vers-saubere Spiele,
die ihr treibt am Kamin glatt als Trimmer fix.
Tüll an Blusen - wir klönen in Limericks -
knüllt beim Schmusen, hier: Stöhnen, Gewimmer fix!
Keine Dramen gemacht!
Feine Damen gebt acht:
Hüllt den Busen, ihr Schönen, in Schimmer-Stricks!
Es verfolgen im Web sich zwei Limericks,
denn von Server zu Server geht's immer fix.
In Sekunden verschickt,
bis, gefunden, verstrickt,
"slap"-Erfolg sie erleben als Flimmer-"sticks".
Keinen Bammel vor mausgrauen Glimmer-Stricks.
Kein Gestammel von lausflauen Limericks.
Klar pikant vorgetragen,
elegant kannst du's wagen:
Nur so sammel die Hausfrauen immer fix.
Heute zieh 'n aus zum Schwofen vier Limericks,
doch da schien selbst der Hof-Klavierstimmer nix
mehr zu helfen: Verstimmt,
Sie sich herrisch benimmt:
"Vor der Queen machen Zofen hier immer Knicks!"
Dieses Büchlein erotischer Limericks-
- durch das Mädchen zu ihm auf sein Zimmer schick's.
Denn um sie zu betören,
diese niedlichen Gören,
hilft die Limerick-Sammlung gar schlimmer Tricks.
STRICKEN
IST GLÜCKSACHE
Eine
Dame aus Dortmund-Ost, Wickede
die saß hier jeden Abend und strickete.
Doch am Morgen darauf
zog sie's meist wieder auf,
weil es offenbar nie so recht glückete!
EROTERICKS
WER VERKÜHLT SICH BEIM SCHMUSEN?
Bald
belauernd, er wühlt in den Blusen,
Halt bedauernd, nichts fühlt, zum verknusen!
Büstenhalter-Verschluss-
Mechanismen-Verdruss!
Kalt erschauernd, verkühlt sich beim Schmusen.
LUST
AUF MEHR
Pfeift
'ne reifere Dame aus Schwabe'
keck nach jugendfrisch sportliche' Knabe':
Sagt der erste: "Nimm mi!"
Fragt der zweite: "Und i?",
Sagte sie: "Älle zwoi will i habe'!"
ENDSILBENRATEN!
Voller
Eifer, mit Enthusi _ _,
stürzt sich Erna auf ihren Er _ _:
Akrobatische Spiele,
nur gespielt mit dem Ziele
des gemeinsam erlebten Org _ _.
DAS
LANDHAUS IN LIMERICK
FRIEDLICH
Leises
Lächeln im Landhaus in Limerick.
Selbst die Uhr, still im Stand, aus, macht nimmer klick:
Der Besitzer, O'Mill,
sagt zum Nachbarn: "Ganz still!
Lausch genüsslich dem fernen Gewimmer Nick!"
LIEBESNEST
Laues
Liebesnest, Landhaus in Limerick,
Schaubetrieb; es bestand aus dem Zimmerblick:
Dieser Peter O'Mally,
drüben zieht er der Sally,
schlau als Dieb das Gewand aus, ein schlimmer Trick!
SPIELHÖLLE
Profi-Spieler-Club,
Landhaus in Limerick,
Spielers Trick war das Pfand aus dem Flimmerblick:
Und das zog grade Mary
- sie betrog Dick O'Hairy -
Dick geschickt aus der Hand raus: "Kein Schimmer Dick?"
TATORT
Dunkle
Nacht, Leiche, Landhaus in Limerick.
Darin macht's gleich, er fand's raus, im Zimmer klick:
Kommissar Pete O'Kelly
blitzlichtklar sieht die Nelly
tot, halb nackt, im Gewand aus Perlschimmer-Strick!
ROYAL
LEGS
On
a vat, she is standing in high heels
Soft a breeze on the skin of her thigh feels,
Just in front of the sea.
Royal legs shown quite free,
Make rotate limrick authors like flywheels.
Auf 'nem Fass steh'nd - für'n Foto posieren -
sanfter Wind lässt sie frösteln, nicht frieren,
dort am Strand, gleich am Meer:
Royal legs - schaut nur her -
lassen Autor'n als Schwungrad rotieren.
ROYAL
LEGS
Royal
legs, shown in full length and beauty,
Serve in fact here attractive a duty:
They invite the site's guest:
"Come on, write, try your best,
The Award might be easy a booty!"
Volle Länge, Ihr Bein, schön gezeigt,
Wirkt ganz toll, macht gleich jeden geneigt:
Lädt zum Bleiben die Gäste:
"Kommt, wer sendet das Beste,
das Award-Sieges-Treppchen besteigt!"
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14.8.2005
Hier zunächst das Original als Zitat:
Robert Gernhardt
HYMNUS AUF DEN SIEBENFACHEN
oder
EIN AKROSTICHON FÜR MICHAEL SCHUMACHER
M an reiche mir die größte aller Leiern –
I ch will dabei sein, wenn die Jubel starten!
CH oräle wird man ihm zu Ehren singen,
A nbetung weltweit ihm entgegenbringen,
E logen endlos werden ihn erwarten
L obsänger lauthals seinen Namen feiern:
S eht diesen Mann! Er lehrt die Welt, dass Siegen
CH arakter nicht verdunkelt, sondern reinigt.
U nschlagbar weiß er nicht von Unterliegen –
M ensch und Motor: Im Titelrausch vereinigt.
A n wie viel Sonntagen sahn wir sie rennen?
CH ronistenpflicht ist was für niedre Geister –
E in Dichter muss nur die Rekordzahl kennen:
R uhm ihm, dem SIEBENFACHEN Meister!
© bei Robert Gernhardt
zurechtgefli(meri)ckt von PGS:
Robert Gernhardts
HYMNUS AUF DEN SIEBENFACH-MEISTER
DREI AKROSTERICKS FÜR MICHAEL SCHUMACHER
M it Robert gern säng ich zur Leier
I m Limerick-Rhythmus - im Dreier -
CH oräle, ihn ehrend,
A krostisch verklärend,
EL ogen exakt zu der Feier.
S o’n Typ lehrt die Welt, dass das Siegen
C harakter ihm niemals verbiegen
H at können. Viel mehr,
U ngeschlagen, kann der
M ann mit Mut, den Motor fordernd, fliegen!
A m Sonntag fuhr e r einfach dreister.
C hronisten als dienstbare Geister
H aarklein uns berichten
E rfolgs-Renn-Geschichten:
R uhm ihm, unsrem SIEBENFACH-MEISTER!
THEMA
NR.1 MIT 26 VARIATIONEN VON A-Z
Jetzt im Lenz, sei’s im Dorf, sei’s im Städel,
ach,
küsst die Sonne die Triebe im Schädel wach.
Alle Mädchen nun flüstern
und die Burschen, ganz lüstern,
legten gerne das hübscheste Mädel flach.
1
Der Anton beschenkte in Andernach
die Mädels mit Gold-Salamandern - ach,
als hübsches Geschmeide
stets passend zum Kleide.
Nun legt er sie eins nach dem andern flach!
2
Die Barbara küsste in Bacharach,
den Bernd für ne lustvolle Sache wach:
„Komm lass uns zum Schinken
was Besseres trinken
dann legen wir uns unterm Dache flach!“.
3
Der Bernhard erklärte in Biberach:
„Ganz klar dass ich Liebe hier lieber mach:
Mit Elsbeth im Zimmer,
genieß ich es immer,
da bleibe mir früh bis um siebe wach!“
4
Der Casimir bleibt nachts in Callbach
mit Claudia gern für den Fall wach,
dass er sie betörte
sie ihn dann erhörte
und sich legte mit ihm, nach dem Ball, flach.
5
Der Dietrich der fragte in Durbach
was Karin denn nur für ’ne Kur mach’.
Sagt sie: „Sei mein Schatten,
komm mit auf die Matten,
wir liegen in freier Natur flach!“
6
Der Erwin der legte in Eisenach,
die Emma, schon sehr von der Reise schwach
(sie wehrte sich nimmer
bei ihm auf dem Zimmer)
auf unheimlich listige Weise flach.
7
Der Fridolin fischte in Forbach
wo heute sein Herz er verlor, ach
an ein reizendes Mädchen,
das er fand in dem Städtchen.
Und das legte er draußen vorm Tor flach.
8
Bei Gitte, dem Girlie aus Gernsbach
da werden die älteren Herrn schwach.
Sie zeigt nicht nur Nabel,
und liegt komfortabel,
auf Möbeln mit federndem Kern flach.
9
Der Heiner der liebte bei Hagenbach
am Waldesrand unter dem Wagendach.
Auf dem Rücksitz des Benz
legte Heiner, der Stenz,
schon so Manche mit großem Behagen flach.
10
Die Inge wird immer in Ittersbach,
bei Regen bei Sturm und Gewitter schwach.
Beim Donnern und Blitzen,
bleibt sie nicht lang sitzen
legt zur Minne sich mit ihrem Ritter flach.
11
Die Johanna rief jubelnd in Johnsbach:
“Dich zum Vater ich jetzt eines Sohn’s mach!”
Ja da zögert er nimmer,
kommt sofort in ihr Zimmer,
und legt sie vor der Tür des Balkon’s flach.
12
Die Karola, die träumte in Kaltenbach
was sie nächstes Mal nur mit dem Alten mach’,
der so kalt und verbittert
wirkt und faltig zerknittert.
Na sie bügelt ihm einfach die Falten flach.
13
Dem Leopold hätte in Lauterbach
Fast völlig den Abend versaut der Krach,
den er mit Annette
dort hatte im Bette.
Nun legt eine andere Braut er flach.
14
Die Marion fragte in Marbach
was Benno denn da an der Bar mach’.
Kaum am Cocktail genippt,
sind’s vom Hocker gekippt
und nun liegen sie unten als Paar flach.
15
Nein, der Norbert konnt’ niemals in Neidenbach
sich für eine der Schwestern entscheiden, ach,
mal ist’s diese, mal jene,
mal die Lotte, dann Lene:
„Na dann leg ich halt gleich alle Beiden flach!“
16
Dieser Otfried, der dachte in Offenbach:
Wenn ich Britta ein bisschen besoffen mach,
kann ich zart sie erregen,
und dann endlich mal legen
wie von Bacchus und Amor getroffen, flach!
17
Die Pauline polierte in Pfedelbach,
ihrem Schatz grad die Glatz auf dem Schädeldach.
Der genießt diese Pflege
und dann denkt er: Jetzt lege
ich zum Dank dafür gleich mal mein Mädel flach.
18
Der quirlige Quincy in Quirnbach
Hatt’ nicht allzu viel Hirn in der Birn’, ach.
Doch mit Frauen, da kann
er es bestens, der Mann
und so legt er sehr quick jede Dirn flach.
19
„Rolf pass auf“, sagt die Rosi in Reichenbach,
„komm herauf, wenn ich gleich dir ein Zeichen mach!“
„Ja ich komme, mein Schatz,
gleich herauf zu dem Platz,
leg Dich schön auf dem Polster, dem weichen, flach!“
20
Sascha spielte mit Susi in Sasbach:
„Pass nur auf, dass ich Dich nicht zu nass mach“.
Dort im Weinkeller drunten,
haben sie sich gefunden,
und er legte sie gleich hinterm Fass flach.
21
Die Theresa besucht in Bad Teinach
ihren Mann, der zur Kur dort allein, ach
nein mit mehreren Damen,
die zum Kuren her kamen
grad im Liegeraum lag im Verein flach.
22
Ullrich äußerte unfair in Unkenbach:
„Wenn ich Betty ein bisschen betrunken mach,
ist sie leichtere Beute
und ich schaff es noch heute
leg sie gleich in der finstren Spelunke flach!“
23
Der Volker verführte in Vöhrenbach,
alle die, die er konnte betören, ach
es warn schon fast alle
die er fing in der Falle,
und so legte er all diese Gören flach!
24
Die Wilhelma bewundert in Weidenbach,
zwei Männer, die klug und bescheiden, ach
und so knackig gebaut,
da wär’ z u gern sie Braut,
und sie legte sich liebend mit Beiden flach.
25
Die Zenzi zog zärtlich in Zechenbach,
ein Zeichen im Feld mit dem Rechen nach:
Ein riesiges Herz,
der Zeichner - kein Scherz -
legt s i e nur mit Eheversprechen flach.
26
Die Zita sagt zickig in Zillbach:
„Wenn ich es denn noch mal mit Bill mach,
dann nie in der Karre,
mit Rücksitzgeknarre,
der legt mich nur so, wie ich will, flach!“
Nicht
veröffentlichter Leserbrief zu:
DER SPIEGEL 24/2003, 156,
Der Atem des Großkritikers
Marcel Reich-Ranickis Lyriksammlung "Meine Gedichte":
Blumenstrauß für eine Hamburger Dichterin
Herbst
2001
Reich-Ranicki
einst rügte Poeten,
die "Verborgenes Wort" kühn vertreten.
Der Roman von der Hahn,
der kam gar nicht gut an.
Ulla kämpfte und schwieg dann betreten.
Frühling
2003
Reich-Ranicki
nun lobt die Poeten,
die die Sprache schön ziehen und kneten.
Denn die Lyrik der Hahn,
kommt sehr gut bei ihm an,
bläst für Ulla drum jetzt die Trompeten!
Ein
Beispiel hier aus Marcel Reich-Ranickis
Lyriksammlung "Meine Gedichte", Insel, 2003:
ULLA
HAHN
Ars
poetica
Danke
ich brauch keine neuen
Formen ich stehe auf
festen Versesfüßen und alten
Normen Reimen zu Hauf
zu Papier und zu euren
Ohren bring ich was klingen soll
klingt mir das Lied aus den
Poren rinnen die Zeilen voll
und über und drüber und drunter
und drauf und dran und wohlan
und das hat mit ihrem Singen
die Loreley getan.
Quelle: Ulla Hahn: Herz über Kopf ©1981 DVA, Stuttgart
zurechtgefli(meri)ckt
von PGS:
Die
Dichtkunst
Nein
ich brauch keine neueren Formen,
stehe fester auf Limerick-Normen
Anapäst-Versesfüßen
mit den Reimen, so süßen,
und den Klassikern durchaus konformen.
Auf's Papier, denn sonst ging es verloren,
bring das Lied ich, das mir aus den Poren
nun wohl rinnen bald soll
bis die Zeilen randvoll
soll es klingen euch dann in den Ohren.
Und über und drüber und dran
und drunter und drauf und wohlan
das hat, da bei Bingen,
mit lieblichem Singen
die Lore..die..ley wohl getan.
Dieser
dreistrophige Flimerick stand in etwas anderer Form
schon als erstes Literarisches Rätsel im Juni 2003
auf der Queen-Site
Hier zunächst das Original:
Materialien
zu einer Kritik
der bekanntesten Gedichtform
italienischen Ursprungs
Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
daß wer Sonette schreibt. Daß wer den Mut
hat, heute noch so'n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, daß so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
darüber, daß so'n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.
Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.
© bei Robert Gernhardt.
zu
dem Sonett von Robert Gernhardt:
"Materialien zu einer Kritik
der bekanntesten Gedichtform
italienischen Ursprungs"
Sonette find ich sowas von beschissen...
Robert
Gernhardts Sonett fasziniert,
weil sein Inhalt die Form attackiert.
Sprengt er Fesseln der Norm?
Straft ihn Lügen die Form?
Ein Dilemma, geschickt inszeniert!
das
Sonett von Robert Gernhardt
- Sonette haben üblicherweise
14 iambische Pentameter-Zeilen -
zurechtgefli(meri)ckt von PGS:
Ich*
find Limericks derart beschissen,
anapästisch im Versfuß verbissen,
starr in Schema und Reim,
wer verzapft solchen Schleim?
Ich will's ehrlich - in echt - gar nicht wissen!
*das "Ich" bezieht sich natürlich hier sinngemäß
auf Robert Gernhardt, nicht etwa auf PGS!
*******************************************************
Frisch
verliebt will der Felix in Füssen
der Franziska die Füße stets küssen.
An die übrigen Zonen,
die zu küssen sich lohnen,
wird sie den erst noch ranführen müssen.
Verona lässt kess zarte Spitzen
gerade an den Stellen blitzen,
die Männer sich offen,
im Blickfeld erhoffen,
drum trägt sie nur Kleider mit Schlitzen.
„Liebe Liese, lass hier es uns machen!“
- da denkt diese an kitzlige Sachen -
„Heiner, hier lieber nicht“
drum die Liese nun spricht,
„auf der Wiese muss ich immer lachen!“
A-Reime frei nach KS: Ein Revue-Girl,
nackt tanzend ...
Weiber-Fasching war sie auf Krawatten scharf,
ihre Schere bedrohliche Schatten warf:
Schneller Schnitt: Ihm zum Leide
war nun futsch beste Seide,
die selbst Lloyd’s ihm noch nicht mal erstatten darf.
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