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PGS' Kalender-Limericks

 


Limerick-Kalender 2006       PDF-Datei

P
entastíchen * Gereimt und in Sätzen,
immer schick, ohne lange zu schwätzen,
weiß ich täglich taufrisch,
schon beim Frühstück am Tisch,
auch als Fünfzeiler
* ehrlich zu schätzen!

So 1 Januar 2006
Ins Jahr sechs nun im dritten Jahrtausend
rein gerutscht, feiernd, Sekt schlürfend, schmausend,
woll'n wir heut uns erfreuen -
“Alles Gute im Neuen!“ –
ganz in Ruhe, nicht hastend, nicht sausend!
Mo 2
Der Zweite im Ersten ist heute,
auf den man sich gestern schon freute?:
Drum packen wir’s an,
wenn heut’ nicht, wann dann?
Den Vorsatz verwirklichen Leute!
Di 3
Ein Vorsatz nur, das war schon alles?
Da hilft nur, im Fall dieses Falles:
Nach weiteren suchen,
und schriftlich verbuchen.
War da nicht so ’n Bäuchlein, ein pralles?
Mi 4
Die Festtage etwas zu heftig
genossen, die Speisen zu deftig?
Was sagt nur die Wage,
wenn ich sie befrage?
“Mein Lieber, du bist ganz schön kräftig!“
Do 5
Heut schon einmal so richtig bewegt,
und den Kreislauf auf Touren erregt?
Mehr als zwanzig Minuten
immer stetig sich sputen?
Oder faul auf die Couch nur gelegt?
Fr 6
Sagt Caspar: „Nun kommt unsre Kür,
Du Melchior, jetzt klopf an die Tür!
Wir singen noch mal,
als Trio Royal,
und Balthasar sammelt dafür!“
Sa 7
Früh am Morgen spricht flüsternd, ganz matt,
vom Kalender das gestrige Blatt:
“Lauf’ nicht weg! Schon so munter?
Erst mal reiß mich hier runter!
Lies das Sprüchlein auf mir schnell, anstatt!“
So 8
Nun ist’s wieder Sonntag und Schnee
fällt sanft über Wiese und See.
Die Gipfel sind weiß,
im See knackt das Eis
und eisig nasskalt wird mein Zeh!
Mo 9
Der Wind heult, es „schnegnet“ und taut
das Wetter ist wirklich versaut:
Schneematsch in den Gassen
die Stadt fast verlassen.
Ich hab einen Grog mir gebraut!
Di 10
Da bleibt man doch lieber im Haus,
man liest oder schaut einfach raus,
sieht von Schirmen - durch ’s Fenster -
Leut’ verhüllt wie Gespenster
und freut sich auf köstlichen Schmaus.
Mi 11
Mal wärmer, mal kälter, das Wetter,
mal nässer, mal sonniger, netter...
Auch Menschen sind wendisch
und selten beständig:
Sie tragen vorm Kopf manchmal Bretter.
Do 12
Der Wagen, zwar winterbereift,
auf Glatteis die Bremse nicht greift:
Schon knirscht fremdes Blech,
der Andre hat Pech,
sein Stoßfänger war nicht versteift!
Fr 13
Bis zum Wochenend’ wird’s wieder kalt,
selbst im Tal soll es schneien, schon bald!
Ja, es wird noch mal weiß,
mit viel Schnee, Zapfen-Eis
und mit Baum-Schnee-Skulpturen im Wald.
Sa 14
Die Saison ist auch gut für den Ball,

wo man einfach hin muss, klarer Fall.

Smoking - trotz Rauchverbot,

Abendkleid-Farb-Wahl-Not -

Liebling, Hilfe, sonst gibt's einen Knall!
So 15
Gibt's Schnee jetzt genügend zum Langlauf,

zum Abfahr'n, zum Rodeln? Am Hanh 'nauf

hat's gestern noch g'schneit,

ganz weiß ist sein Kleid.

Ich freu mich wie närrisch schon laug drauf!
Mo 16
Der Winter hat auch seine Freuden
man soll diese Zeit nicht vergeuden!
Für Lust-Spielereien
zu kalt meist im Freien
doch wärmstens beliebt in Gebäuden.
Di 17
Auch Kneipen und Bistros sind jetzt
oft ziemlich besucht und besetzt.
Man trinkt, isst und lacht
bis spät in die Nacht:
“Zu Dir oder mir!“ heißt ’s zuletzt.
Mi 18
Das Tanzbein wird gerne geschwungen
getrennt, oder engstens umschlungen:
Ob Tango, ob Salsa,
ob Rock oder Walsa:
Wenn’s klappt, war’s wohl halbwegs gelungen!
Do 19
Heut vor siebzig plus zweihundert Jahren
ward geboren, wie leicht wir erfahren,
ein Erfinder von Rang,
dem so manches gelang.
Name? (Leistungsmaß hilft ihn bewahren).
Fr 20
Im Elsaß, der Pfalz und in Baden
kann gut man mit Wein voll beladen,
sein Automobil
beim Winzer am Ziel.
Probieren, vorher, kann nicht schaden!
Sa 21
Heut fahr’n wir zum Wandern im Wald,
in’s Grüne, am Morgen, ’s ist kalt.
Quer’n eben den Rhein,
seh’n Reben, der’n Wein,
in den Kellern heranreift. Bis bald.
So 22
Der Ritterstern lässt schon drei Spitzen
der hellgrünen Blatt-Schwerter blitzen.
Ans Licht nun sie wollen,
aus zwiebligen Knollen,
um Blüten im März zu besitzen.
Mo 23
Winterschlussverkauf muss man jetzt nutzen
um sich preiswert heraus mal zu putzen:
Aufgebrezelt in Schale
wirkt die Femme als Fatale.
Mann kann staunen nur da oder stutzen!
Di 24
Auch heute Rabatt-Angebote
im Kaufhaus. Was kauft diese Rote?
So günstig war’s nie,
man braucht Phantasie,
wer hat wohl die Best-Umsatz-Quote?
Mi 25
Frauen haben’s nicht leicht, denn die Männer,
sind meist Kaufmuffel, Chancen-Verpenner.
Wird es ihr wohl gelingen,
Kauf-Int’ressen zu bringen
auf den kleinsten gemeinsamen Nenner?
Do 26
Du musst jetzt was Neues Dir kaufen,
so schäbig kannst nimmer rumlaufen!
Den Mantel, ’s Jackett,
und zwei Hosen adrett.
Keine Zeit zum Protest, kaum zum Schnaufen.
Fr 27 Jänner 1756 - 2006
Grad ein viertel Jahrtausend ist's her,

- alle Welt hat's bewundert dann sehr -

dass in Salzburg, heut, so zart,

Wunderkind Wolferl Mozart,

erstmals schreiend verlangte nach mehr!
Sa 28
Heut scheint sie mal wieder, die Sonne,
schön klar und noch kalt, welche Wonne,
ein paar Reste von Schnee
da am Nordhang ich seh’,
auf der Autobahn steht die Kolonne!
So 29
Der Vollmond steht rund noch am Himmel,
die Nacht ist vorbei; das Gebimmel,
der Glöckchen und Glocken
will Kirchgänger locken,
ich seh’ gern von fern das Gewimmel!
Mo 30
Dem Ende entgegen geht drastisch,
der Monat, der derart phantastisch
uns hatte bewegt
und wirklich erregt.
ich seh’ es schon vor mir ganz plastisch!
Di 31
Der letzte des Monats ist heute
für Februar Glocken schon läute
man ernstlich, im Turme
er kommt schon im Sturme
mit Karneval, Fasching ihr Leute!

 

Mi 1 Februar 2006
“Boris Jelzin viel Glück und Gesundheit“
Fünfundsiebzig der Jahre sind Grund weit
und breit zu verkünden:
“Lasst uns alle verbünden,
die ihr willig und fähig zum Bund seid!“
Do 2
Dieser Monat ist kurz und oft kalt,
Narren kommen mit Brauchtums-Gewalt,
Politik wird glossiert,
Frohsinn, Unsinn, regiert,
steigernd (Lall-)Allohol-hol-Gehalt.
Fr 3
Diesmal fällt Fastnacht glatt auf das Ende,
Aschermittwoch schon jenseits der Wende
zu dem nächsten, dem März,
das ist kein Faschings-Scherz,
die Kampagne wird Narren-Legende!
Sa 4
Den Karneval feiern am Rheine
die Jecken nicht gerne alleine:
Man trifft sich zum Sitzen,
lauscht bissigen Witzen
und schaut gern auf tanzende Beine!
So 5
Ja in Düsseldorf, Köln oder Mainz
gibt’s als Februar-Thema nur eins:
Karneval, Fassenacht
wird hier richtig gemacht
meist im Kreise des eignen Vereins!
Mo 6
Diese Hochburgen sind, neben Rio
und Venedig, als Karnevals-Trio
weltberühmt und bekannt
und man wartet gespannt
auf das Karnevalfeiern con brio!
Di 7
Auch in anderen Orten viel Spaß macht
vielen Karneval, Fasching und Fasnacht.
Sich verkleiden, verändern,
unter Masken, Gewändern,
weil der Narr gern auf offener Straß’ lacht!
Mi 8
Letztes Jahr war am achten schon Fastnacht,
was Berufsnarren fast täglich Last bracht:
Eilt von Sitzung zu Ball,
fast zugleich überall,
bis auch wirklich der traurigste Gast lacht!
Do 9
Alemannische Fasnet, ganz anderscht!
Wenn ’d im Schwarzwald durch ’d Städtle jetzt wanderscht
kannscht erlebe wie’s hier
abgeht früh bis um vier
und die Maske geschnitzt noch von Hand erscht!
Fr 10
Narren halten Gericht über Leute,
die politisch bekannt sind grad heute:
Strafen werden verhängt,
Wirklichkeit wird verdrängt:
Die Bestraften das sichtlich erfreute!
Sa 11
Überall, wo Katholen zu Hause
wird der Fasching gefeiert als Sause,
noch mal wild sein und laut
bis der Morgen ergraut
und die Fastenzeit ruft zur Fleisch-Pause.
So 12
“Lebe wohl, liebes Fleisch!“: Carne vale!
ist als Herkunfts-Erklärungs-Pauschale
für den Karneval üblich.
Populär nur, betrüblich,
umgedeutet ins einfach Banale.
Mo 13
Von carnem levare soll’s kommen,
das Fleisch hat man dann weggenommen
oder carrus navalis
was den Narren egal is’,
kommen Wagen in Schiffsform geschwommen.
Di 14 Valentinstag*
Eine Ehe auf Probe, famos:
Blumenopfer für Juno - per Los
wurden dann für ein Jährchen
nur verbandelt die Pärchen.
Heut gehandelt mit Blumen bringt Moos!

*Verschiedentlich wird die Tradition auf einen Gedenktag
für die römische Schutzgöttin der Ehe und der Familie,
Juno, zurückgeführt, der am 14. 2. Blumenopfer dargebracht
wurden, was einherging mit der probeweisen durch Los
entschiedenen Verbandelung von jungen Paaren für die
Dauer eines Jahres.(aus Wikipedia)


Mi 15
In Kinos, Theatern, Museen -
im Winter wird Vieles gesehen:
Film, Oper, Antike...
Rolf sah Friederike,
schon war’s um die Beiden geschehen!
Do 16
Viel wärmer ist’s jetzt in Brasilien
drum sparen sie da an Textilien:
Tanzend zeigen sie mehr
Haut alleine schon her
als hier zu Land ganze Familien.
Fr 17
Um die kaffeebraun Schönen zu sehen,
muss man nicht bis nach Rio heut gehen:
Carnaval tropical
kommt auch hierher - global
um Fastnackt-Samba-Runden zu drehen.
Sa 18
Treue ist jetzt ein Fremdwort für Viele,
abenteuernd sucht mann neue Ziele
und dies gilt ganz genau,
auch für manch flotte Frau:
Fleischeslust ist da immer im Spiele!
So 19
Zwar ist’s kalt noch zumeist dieser Tage
doch sie lockt gern mit Haut, keine Frage!
Denn auf Busen und Po,
schaut zuerst sowieso
jeder Mann drum erträgt sie die Plage.
Mo 20
Unterm Pelzmantel wärmstens verhüllt,
trägt sie Straps und BH wohlgefüllt,
lässt gelegentlich blitzen
die Dessous mit den Spitzen,
was den Zweck ihres Tuns schnell erfüllt.
Di 21
Letzte närrische Woche beginnt,
selbst der Karnevalsmuffel besinnt
sich darauf, dass auch er,
gern mal närrischer wär’,
nun schnell, schnell, eh die Woche verrinnt!
Mi 22
Morgen wird es am Donnerstag schmutzig:
Weiberfastnacht macht Männer oft stutzig,
hätten ’s lieber fastnackt
als so närrisch verpackt,
und empfinden sich dann zu Nichts nutzig.
Do 23 SchmuDo
Weiber-Fasching ist sie auf Krawatten scharf,
ihre Schere bedrohliche Schatten warf:
Schneller Schnitt: Ihm zum Leide
war nun futsch beste Seide,
die selbst Lloyd’s ihm noch nicht mal erstatten darf.
Fr 24
Hier in Mainz heißt der Karneval Fassenacht.
Mainzer wissen worüber die Masse lacht.
Fünf Jahrzehnte und mehr
schaut halb Deutschland hier her,
wo mit Fernseh-Prunk-Sitzung man Kasse macht!
Sa 25
Mainzer Hofsänger singen ’s alljährlich
voll mit Bass und Tenor, unentbehrlich:
“So ein Tag!“ klingt im Chor
wie ein Wurm schon im Ohr,
macht nach endlosem Feiern begehrlich!
So 26
Jeder weiß heute schon ganz genau:
Kölsch “Alaaf!“ heißt in Mainz nur „Helau!“
Dreifach donnernd gebrüllt,
werden Säle gefüllt,
mit solch närrisch gefärbtem Radau!
Mo 27 Rosenmontag
Maskenbälle, berühmt und berüchtigt,
weil sich vorm Demaskieren verflüchtigt
mancher treulose Gatte,
der zur Abwechslung hatte
sich durch Körperbewegung ertüchtigt.
Di 28 Fastnacht
Endzeitstimmung herrscht nun bei den Narren,
letzte Umzüge, Wagen und Karren,
Faschingskehraus-Geschmuse,
dann muss Dichter und Muse,
bis zur nächsten Kampagne erstarren!



Mi 1 März 2006     Aschermittwoch
Für die Narren heißt 's jetzt endlich Schluss.
Die Kampagne war lang, und Genuss
alkoholischer Säfte,
zehrte auf letzte Kräfte,
drum sind Rollmops und Gurke heut Muss!
    Do 2     2. 3. 1956: Marokko unabhängig
M arokko gibt heut wohl ein Fest.
A n Afrikas Ecke Nord-West.
E in halbes Jahrhundert           
*Marokkos Flagge zeigt
R ot-grün * , viel bewundert, ,               
auf rotem Grund
Z um Fest gratulieren sich lässt!    
einen grünen Stern
   Fr 3
Ja im März, ich glaub fast schon, ich spinn'
sind gleich drei Jahreszeiten mit drin!
Winter end', Frühling sanfang.
Wer noch weiter voran sprang?
Unsre Uhrzeit zeigt
Sommer -Beginn!
Sa 4
Noch ist's Winter, weh 'n Winde, recht kühle,
doch vermitteln schon Frühlingsgefühle
viele Knospen an Bäumen.
Man kann schön dabei träumen
von sehr lustvollem Liebesgewühle!
So 5
Zur Fastenzeit kam nur noch Fisch,
statt des Fleischs auf den Feiertagstisch.
Mönche zählten den Biber,
drum zum Fischzeug mal lieber,
denn der schwimmt ja im Wasser, ganz frisch!
Mo 6
Unsre Arbeit geht Montags meist weiter,
Fasten hin, Fasten her, immer heiter,
darf man gern drüber lachen.
Wird durch lustige Sachen,
wie den Mönchswitz am Ende gescheiter!
Di 7
 
(Patent auf das Telephon von A. G. Bell am 7.3.1876)
Schon dreizehn Jahrzehnte Gebimmel!
Auch drahtlos heut', voll im Gewimmel,
wird fernmündlich gequasselt
und die Ruhe vermasselt.
Mister Bell, was ein teuflischer Fimmel!
Mi 8
Neudeutsch „Handy“ heißt dieses Gerät,
auf gut „änglisch“ das keiner versteht,
der's als cellular phone
oder mobile kannt' schon.
Deutsche Wortschöpfung, handlich verdreht!
Do 9
Und so quatscht halt der neudeutsche Dandy,
stundenlang mit der Tussi per Handy,
denn dank A. Graham Bell,

kommt er ständig ganz schnell
in Verbindung mit Randy und Mandy!
Fr 10      (Erstes erfolgreiches Telefongespräch: 10.3.1876)
“Mister Watson come here <stop> I want you!“
A. G. Bell's first full phrase, nonchalant, to
his assistant, by phone!
Since that day we are thrown
on a permanent chattering, untrue?
Sa 11
Veilchen fangen schon an jetzt zu blühen
sie gehören ganz klar zu den frühen
und den kleineren Blümchen,
die im lila Kostümchen
zu gefallen sich sichtlich bemühen.
So 12
Nicht mehr lang bis der Frühling erwacht,
den die Schwalbe allein zwar nicht macht,
doch zusammen mit ihm,
wird sie frühlings-intim
und die Lust wird schon kräftig entfacht.
Mo 13
Morgens früher hell wird es schon wieder.
Vögel zwitschern schon balzende Lieder.
Nacht nimmt ab, Tag nimmt zu.
Anders rum in Peru,
dort geht's jahreszeitmäßig jetzt nieder!
Di 14
Die Schneeglöckchen und die Narzissen
woll'n im März, wie die Primeln nun wissen
ob auch Löwenzahn, Scilla,
dort im Wald bei der Villa,
ihre Blütenblattfähnchen schon hissen!
Mi 15   
Iden, im röm. Kalender im März, Mai, Jul, Okt, der 15. des Monats.
An den Iden des März einst geschah es,
vierundvierzig vor Christus lag nah' es,
dass man Caesar erstach,
der für Rom wohl zur Schmach,
schon geworden, auch Brutus so sah es!
Do 16
So ein Bier namens Märzen, das braute,
man einst nur jetzt im März und vertraute
drauf, dass es bis Oktober,
gut gelagert im Schober,
dann die herbstlichen Trinker erbaute.
Fr 17
Was geschieht heut am Freitag im März?
Wochenende nicht weit, gar kein Scherz.
Viele werden heut leiden,
andre feinstens sich kleiden
wegen eines ganz tollen Konzerts.
So 18      Ingemar Stenmark (*1956)
Viel gesiegt und nur selten verloren.
Zu 'nem Ski-Super-Ass auserkoren,
oh in Sweden, not Denmark,
wurde Ingemar Stenmark,
heut vor fünf mal zehn Jährchen geboren.
So 19
Morgen fängt, jedenfalls im Kalender,
nun der Frühling an: Hört nur die Sender,
die zum Balzrituale
freche Paarungssignale
reichlich aussenden, diese Verschwender!
Mo 20     Frühlingsanfang
Neunzig Jahre alt wird heute die,
wohl berühmteste Top-Theorie
Albert Einsteins aus Basel,
der das Raum-Zeit-Gefasel,
relativ klar erkannte, Genie!
Di 21     Welttag der Poesie (seit 2000)
An dem Welttag poetischer Kunst
stehen Dichter heut hoch in der Gunst
aller Medien und Schreiber.
Männer wie auch die Weiber,
profitier 'n von poetischer Brunst.
Mi 22     Weltwassertag
Leben kann, ohne Wasser, nicht sein,
jedenfalls auf der Erde gibt's kein
Leben wirklich auf Dauer,
ohne H 2 O-Power,
darum hüte es Mensch, halt es rein!
Do 23
Nun im Frühling schon sind wir seit Tagen,
angelangt, doch noch hört man oft Klagen
über mangelnde Liebe,
und wo Zärtlichkeit bliebe,
ach was sind das für traurige Fragen!
Fr 24
Man beginnt an den Sommer zu denken,
Mit den Sonnen- und Strandlustgeschenken!
Sommerzeit in zwei Tagen

wird uns anfänglich plagen!
Sie sollt Kosten für Kunstlicht wohl senken!
Sa 25
Morgen stellt man die Uhren neu ein,
denn um Zwei soll's dann Drei plötzlich sein.
Eine Stunde uns fehlt,
die beim Aufstehen quält!
Ach wem fiel wohl so 'n Schwachsinn bloß ein?
So 26     Sommerzeitbeginn
Heute Nacht wird die Uhr eine Stunde
vorgedreht: Zwei gleich Drei? Diese Kunde
jedes Jahr uns verwirrt.
Doch man folgt unbeirrt
solcher Willkür, gezwungen im Grunde!
Mo 27
Ende März ist schon fast wie April.
Wetter bleib bitte friedlich und still!
Mehr Sonne, kein Regen,
der kommt nicht gelegen,
denn Hochwasser jetzt keiner will.
Di 28
Wenn der Schnee schmilzt und 's regnet dazu,
haben flussnahe Siedler kaum Ruh.
Jedes Jahr wird das schlimmer,
denn wir schaffen 's wohl nimmer,
und das Wohnrecht ist schließlich tabu!
Mi 29
Ist der Monat des Mars bald vorüber,
hoffentlich hat der Kriegsgott nicht trüber
unsre Welt grad gemacht?
Liebe Bürger gebt acht
und denkt sorgfältig nach stets darüber.
Do 30
Was treibt um uns am dreißigsten Tage
dieses Monats, das ist hier die Frage?
Nicht im Voraus zu fassen,
darum lieber ganz lassen!
Erst im heute erkennt man die Lage.
Fr 31
Morgen ist schon April, ihr Poeten,
dreißig Strophen: Dafür wir erflehten,
uns die Küsse der Muse,
denn nur nach ihr 'm Geschmuse,
können wir vor das Publikum treten.

 

Sa 1 April    am 1. 4. 1976 wurde Apple gegründet
Thirty years back in time, now, was founded,
On two Steves - Jobs and Woznick - well grounded,
A new company: Apple,
With PCs, they would grapple.
Now it's hist'ry, from other's surrounded.
   So 2
A ch April, dieser Monat ist irre!
P ackt die Abwechslung, Frühlingsgewirre,
R eichlich unsanft oft ein,
I st das Wetter nicht fein,
L ustvoll hört man der Täubchen Gegirre!
   Mo 3
Namensherkunft Aprilis , „ ap(e)rire“ ?
Über 's „Öffnen“ man gern spekuliere:
Viele Blüten schon tun 's,
wie die Eier des Huhns,
die zu Ostern man farbig verziere!
Di 4
Auf deutsch „Ostermond“, seltener „Launing“
weil er macht, was er will, was auch Frau 'n hing
oftmals sprichwörtlich an,
sagt – na wer wohl – der Mann,
der meist zögerlich war, wenn's ans Trau 'n ging.
Mi 5
Den Aprilscherz (zum Ersten des Vierten),
wie Historiker längst schon zitierten,

gab's – man hört es verwundert –
schon um Tausendfünfhundert,
als noch Dürers und Shakespeares regierten.
Do 6    Der Heilige Methodios starb am 6. 4. 885
Methódios bereist mit Kyríll
den Osten, belehrend, ganz still,
als Slawen-Bekehrer
und Schriften-Erklärer,
was der Bischof von Passau nicht will!
Fr 7    Heiliger Franz Xaver *7. 4. 1506
Heut vor fünfhundert Jahren geboren,
missionarisch in Asien verloren.
Mit Ignatius als Gründer
der SJ Heilsverkünder
und der Gegen-Reform stets verschworen.
Sa 8
Mandelbäume und Zierkirschen blühen,
schon in herrlichem Weiß-Rosa glühen
ihre Blüten im Licht,
was zu manchem Gedicht,
die Poeten verleitet, mit Mühen!
So 9
Hier direkt vor dem Fenster beginnt
der Kanzan grad zu blühen, man spinnt
schon ein Frühlingsfest drunter
sich zu träumen, ganz munter,
das den Preis aller Feste gewinnt.
Mo 10
Andre Zierkirschen kamen noch früher,
deshalb heißen die auch die Früh-Blüher,
schmücken Garten und Park,
würzen Frühlingsluft stark:
Frühlings-Lustgefühls-Funken-Versprüher.
Di 11
Mal heiter, mal nässer, das Wetter,
mal kühler, mal sonniger, netter...
April ist oft wendisch
und selten beständig:
Ein Schirm dient da oft mal als Retter.
Mi 12
   Der Union Jack wird am 12. 4.1606
zur Flagge in GB

Union Jack hat heut runden Geburtstag.
Die drei Kreuze vereinigt: Wer's kurz mag,
George, Andrew, and Patrick
United, a hat trick!

(Damals zwei nur, weil's vor „Patricks Sturz“ lag).
Do 13
   Samuel Beckett* (*13. 4.1906)
Schrieb Französisch und Englisch das: „ Warten
auf Godot“ – 's brachte bessere Karten:
Den Nobelpreis gab's pur
für die Literatur.
Doch nach Stockholm wollt er dann nicht starten.
Fr
14    Karfreitag
Nach Gründonnerstag, heute Karfreitag:
Man isst Fisch, mit Spinat noch (als Beilag),
der von gestern als Rest,
gut verwenden sich lässt,
Fastenkost, die im Magen wie Blei lag.
Sa 15
Als Karsamstag zuweilen benannt,

ist der letzte vor Ostern bekannt.
Kinder freu'n sich auf's Fest,
denn im Garten, ein Nest,
dann zu suchen, drauf sind sie gespannt!

So 16    Oster-Sonntag
Bunte Eier, vom Huhn, oder nicht,
jetzt zu suchen, ist oberste Pflicht!
Schoko-Hase verlor,
gleich verbissen, ein Ohr!
Schluss mit Fett-, Zucker-, Eiweißverzicht!
Mo 17    Oster-Montag
Zweiter Feiertag dient der Erholung,
auch dem Wandern mit Profi-Besohlung!
Denn nach kräftigen Speisen,
tut es gut, so zu reisen.
Körper braucht General-Überholung.
Di 18
   1906 Erdbeben in San Francisco 1506 Petersdom (Grundstein)
Zwei Ereignisse, weit heut gespannt:
“San Francisco erbebt und verbrannt“
vor 'm Jahrhundert verkündet.
Peter 's Dom ward begründet
IV mal C Jahre früher (erkannt?).
Mi 19
   1956 Hochzeit: Grace Kelly, Fürst Rainier III
Heut vor fünfzig Jahr 'n: Hochzeit des Jahres.
Alle Welt sah die Trauung des Paares:
Grace als Gattin des Fürsten,
danach lechzen und dürsten
die Reporter (Bild nur gegen Bares!).
Do
20
Fast verblüht sind schon weiße Magnolien
ihre Blüten zerfallen zu Folien.
Felsenbirnen, Forsythien,
mit den goldgelben Blüthien,
blühen auch hier in Klein-Anatolien.
Fr 21
Nach Kanzanen und Amanogawas,
blüht der Goldregen, sicher, schon klar war's.
Tamarisken, Glyzinien,
folgen dann auf den Linien,
farbenprächtigsten Blüten-Palavers.
Sa 22
Kaum sind letztere völlig erblüht,
riecht man nebenan, wie sich bemüht,
alle Jahre schön: Wieder,
weiß und lila, der Flieder,
seinen Blütenduft köstlich versprüht!
So 23    1516 Reinheitsgebot, Tag des Bieres, Welttag des Buches
Tag des reineren Biers und des Buches.
Lass dir 's schmecken, schaumkronig, versuch es!
Frischgezapft... frisch gedruckt
auf den Buchmarkt gespuckt:
Lies es heute, und morgen verfluch es!
Mo 24
Schöne Zeit, jetzt im Frühling, schon mild:
Manche Maid zeigt schon Haut, wie in BILD,
das mit viel nackter Haut,
uns im Winter erbaut,
unsre Schaulüste all zu gern stillt.
Di 25    Internationaler Tag des Baumes
Ein Gedicht, in den Himmel geschrieben
Von der Erde, aus der es getrieben,
die es trägt und es nährt,
was in Ringen sich jährt.
Was mag 's sein, das wir schätzen und lieben?
Mi 26
Sterne sind etwas Schönes zum Schauen,
fast so glänzend wie Mädchen und Frauen:
Augenlust, Sinnenfreude,
niemals sinnlos vergeude.
Nur wer freudig schaut, dem ist zu trauen.
Do 27
Der Vollmond steht wieder am Himmel,
die Nacht ist sternklar, Drachen-Schimmel,
zieht den Wagen, den großen,
den die Zwillinge stoßen,
durch das Sternen-Gefunkel-Gewimmel!
Fr 28    Kurt Gödel (* 28. 4. 1906 österr.-amer. Math. u. Logiker)
Kurt Gödel, M. Escher, J. Bach,
D. R. Hofstadter schrieb dies als Sach-
buch besonderer Art
* :   
Logik, Grafik, gepaart,   
mit Musik schön verflochten: ein Fach!
Sa 29    * D. R. Hofstadter: Gödel, Escher, Bach, New York, 1979
Darin * geht es um „seltsame Schleifen“,
nicht so einfach zu fassen, zu greifen:
Unentscheidbarkeits-Satz,
sein Beweis ist ein Schatz:
Gödel ließ ein Paradoxon reifen!
So 30    Walpurgisnacht
In den Mai wird getanzt, heute Nacht.
Auch die Hexen am Brocken ham's g'macht.
Wild, wüst wabernd, bewegt,
wird Fausts Wollust erregt,
und der Venus ein Opfer gebracht!

 

Mo 1 Mai 2006 Maifeiertag
Wunderschön ist der Mai um zu scherzen
alle Knospen geh ’n auf, wie die Herzen.
Als die Vögelein sangen,
packt’ mich Frühlingsverlangen,
süße Sehnsucht bereitet mir Schmerzen!
Di 2 2. 5. 1656: Aachen brennt
Ein Gedenktag an schrecklichen Brand,
der in Aachen viel Brennbares fand:
Fast restlos zerstört,
dann, wie sich’s gehört,
aus der Asche aufs Neu’ es erstand!
Mi 3 Welttag der Pressefreiheit
Hohes Gut, noch nicht weltweit erreicht:
Journalisten hab’n’s nicht immer leicht!
Ob’s ein UNO-Tag schafft,
dass man Folter und Haft
und Zensur einmal endgültig streicht?
Do 4 1956 * Ulrike Meyfahrt
Zum Geburtstag, Ulrike, viel Glück,
Deine Sprungkraft - man denkt gern zurück -
bracht olympische Ehren,
davon kannst Du noch zehren:
Gold-Medaillen, manch wertvolles Stück!
Fr 5 5.5.1949 Europarat gegründet
Mit zehn Ländern in London begonnen,
hat Europa an Boden gewonnen:
Immer größere Zahlen
unsrer Sieger bei Wahlen,
dürfen heut sich im Euro-Glanz sonnen!
Sa 6 6. 5. 1856 *Sigmund Freud
Hundertfünfzig würd’ Doktor S. Freud,
falls er immer noch lebte, nun heut:
Hat in kühnen Ideen,
unsre Psyche gesehen:
Was Zigarre im Traum wohl bedeut’?

   So 7
    Der Wonnemond, sagt man, der sei
M it Maia verknüpft, darum Mai,
A ls Göttin der Erden
I m Wachsen und Werden
  naturnah - bei Römern - dabei

Mo 8
Fünfundvierzig im Fünften am Achten
letzte Schüsse in Deutschland noch krachten,
als wir endlich kapierten
und dann kapitulierten,
vor denen die freier uns machten!
Di 9
Auch Weidemond nennt man den Mai,
denn auf Almwiesen weiden dann frei
wieder Schafe und Rinder,
die Luft wird schon linder.
Wär’ zu gern beim Auftrieb dabei!
Mi 10
Doch gelegentlich wird es noch kalt,
drum als „Eis-heilig“ jeder da galt,
dessen heilige Schritte,
ihn vom elften bis Mitte
Mai gemacht zu der Tages-Gestalt.
Do 11
Die Maibäume werden errichtet
und passend zum Maifest nun dichtet
so mancher Poet,
von der Früh bis nachts spät,
weil er dazu sich fühlt wohl verpflichtet.
Fr 12 12. 5. 1856 - Gründung des VDI
Als Deutsch-Ingenieurs-Vereins-Gründer,
Maschinen-Fach-Wissens-Verkünder,
Franz Grashof, Professor,
macht’ manches viel besser:
Ein Hochschul-Reformen-Entzünder.
Sa 13
Zu Umzügen, Mai-Feiern -Ritten,
muss vielerorts lang man nicht bitten,
denn traditionell
finden alle sich schnell,
in den Rhythmus, mit maßvollen Schritten!
So 14 Muttertag
Wer Frühstück mit Brötchen und Butter mag
und Fisch, der grad frisch noch im Kutter lag:
Zweit-Sonntag im Mai,
Halt immer dir frei:
Ab zu Muttern, denn heute ist Muttertag!
Mo 15 Heilige Sophia von Rom ("Kalte Sophie")
Ganz gelegentlich gibt es noch Eis,
nach dem Fünfzehnten wird es erst heiß:
“Bald wird’s wärmer, so hoff I’
nach der Heiligen Sophie“,
wie die Volksmund-Erfahrung noch weiß.
Di 16
Du, Veronika, Spargel der wächst
grad im Mai schön, die Finger dir leckst
wenn d’ den besten hier kriegst,
glatt drauf stehst (oder liegst),
und mit Sauce hollandaise dich befleckst.
Mi 17
Was geschieht heut am Mittwoch im Mai?
Wochenende noch weit, lang nicht frei.
Viele werden heut schaffen,
andre können nur gaffen,
sind beim Broterwerb nicht mehr dabei.
Do 18
Die Maiandacht hält man zu Ehren
Mariens, die Botschaft zu mehren
von der heiligen Mutter.
Für die Gläubigen Futter
aus katholischen kirchlichen Lehren.
Fr 19
Eine Maibowle muss man jetzt trinken,
mit Waldmeister, Sekt schmeckt zu Schinken
und sonstigem Schmause,
gemütlich zu Hause
um selig ins Bettchen zu sinken!
Sa 20
Maiglöckchen sind schön, weiß und grün,
wenn jetzt sie im Garten erblüh ’n,
doch leider auch giftig,
ein Grund, ziemlich triftig,
sie nicht zu verspeisen, toll-kühn!
So 21
Die Maikäfer krabbeln und fliegen
sie fressen, was immer sie kriegen
an Blattfasergrün,
ziemlich unverschämt kühn,
wenn sie wieder mal kommen und siegen.
Mo 22
Maiennächte sind oft sehr romantisch,
feiern lässt sich schon wahrhaft gigantisch,
Liebe, Leben und Wein,
können herrlich jetzt sein,
mach’s gleich richtig und nicht dilettantisch!
Di 23 Gründung der Bundesrepublik Deutschland
Die Gründung des Nachkriegsstaats heute,
die feiern mit Recht wir, ihr Leute.
Das Grundgesetz lebt,
nach Gerechtigkeit strebt,
jeder, der sich des Lebens hier freute.
Mi 24
Mai-Schönkopf, benannt Calocýbe
gambósa, ein Pilz (keine Rübe),
noch im Namensgebrauch
als Mai-Ritterling auch,
sehr gut essbar, Bestimmen drum übe!
Do 25 Christi Himmelfahrt, „Vatertag“
Vierzig Tage nach Ostern ein Feiertag,
für den Vater vor Allem ein freier Tag,
den er gern mit viel Bier,
und am Grill stehend hier
mit den Kumpels am Ufer beim Weiher mag.
Fr 26 1906 von Parseval’s erste erfolgreiche Luftschiff-Fahrt
Hundert Jahre alt: Parseval’s Kunst,
einer Fahrt durch die Luft, hoch in Gunst
bei den Träumern und Denkern
(auch bei Schiffeversenkern!).
Durch die Lüfte entschwinden im Dunst!
Sa 27
Manch ein Mädchen im Mai kürzt nun schlau
seinen Rocksaum: Seht her, eine Frau!
Traut euch ran, dumme Kerle,
sonst entgeht euch die Perle.
(Maiennächte sind oftmals schon lau).
So 28
Den Maibock braut stark man in Kesseln,
der reißt viele hoch aus den Sesseln,
man kriegt nie genug,
noch ein Glas, noch ein Krug,
und dann setzt man sich voll in die Nesseln!
Mo 29
Der Blumenmond ist bald vorüber,
er hat unser Leben nicht trüber,
nein heller gemacht,
gebt weiter schön acht
und denkt vorher nach stets darüber.
Di 30 Jeanne d’Arc 1431 Rouen
Gefangen in Englischer Hand,
in Rouen dann als Hexe verbrannt.
Mehr als fünf der Jahrhundert’
verehrt und bewundert
aber spät erst zur Sancta ernannt!
Mi 31 Weltnichtrauchertag (WHO)
Morgen kommt schon der Juni heran,
heut sind erst noch die Nichtraucher dran,
Viele wollen die schützen,
und moralisch mehr stützen,
bald trifft Raucher ein WHO-Bann!


   Do 1 Juni 2006
J
a der Juni liegt mitten im Jahr.
U
nd für'n Juli ist's ebenso wahr.
N
ach der Göttin der Ehe
I st, wenn's recht ich so sehe,
   dieser Monat benannt, wunderbar!
Fr 2 Eröffnung des Simplontunnels 1.6.1906
Vor hundert Jahr 'n, gestern, am Ersten,
war ein Tunnelbau, einer der schwersten,
soweit fertig schon mal,
dass nach Warnton-Signal
man den Rest letzter Felswand ließ bersten!
Sa 3 Josephine Baker (*3. 6. 1906)
Nur mit sechzehn Bananen verhüllt,
tout le monde schaut und klatscht oder brüllt,
denn Tabus, wie es schien,
lässig brach Josephine,
die fürs Menschenrecht kämpfte, erfüllt!
So 4    Pfingsten
Dieses Fest mir die Frage vermiest,
wer den Heiligen Geist wohl vergießt?
Als Symbol dient die Taube,
mir (allein?) fehlt der Glaube,
dass daraus Geist floss oder fließt!
Mo 5     Pfingsten
Drum freu ich mich nicht im geringsten,
auf
's Fünfzigtags-Fest namens Pfingsten.
Der Montag noch mal,
mir gedankliche Qual
nur bereitet: Den Tag, wie verbringst 'en?
Di 6 Pierre Corneille (*Rouen 6. 6. 1606)
Ein Jurist und Poet für die Bühne,
Tragödien, Komödien, recht kühne,
schrieb e
r messerscharf,
passgenau zum Bedarf,
an Lachen, an Schuld und an Sühne!
Mi 7
Auf deutsch früher Brachet genannt,
auch als Brachmond war Juni bekannt,
weil der Bauer die Brache
jetzt beackerte. Sprache
hat Geschichte in Worte gebrannt!
Do 8
“Juni, Juli“, zu ähnlich im Klang,
darum spricht man's auch zweit-silbig lang,
als Ju-NO und Ju-LEI,

wenn 's denn wichtig mal sei
im Termin-chronologischen Rang!
Fr 9

Beim Goldregen und auch beim Flieder
da rieselten Blüten längst nieder.
Jetzt sind es die Rosen,
denn nach den Prognosen
soll
'n blühen und duften sie wieder!
Sa 10
Die Tage noch leicht sich verlängern,
man spielt gerne draußen mit Sängern,
mit Tänzern, kann feiern,
sich öffnen, entschleiern,
die Sommerbraut liebestoll schwängern.
So 11
Nur zehn Tage zur Wende der Sonne,
im Stau steht die Auto-Kolonne,
Alle zieht
's jetzt ins Grüne.
Auf offener Bühne
spielt mancher ein Lustspiel, mit Wonne.
Mo 12
Wohín fährt im Juni man gerne?
Wo leuchten noch heller die Sterne?
Es gibt wirklich viele
der Kurzurlaubs-Ziele,
ganz nahe und endlos weit ferne!
Di 13
Schön wäre es jetzt in Siena
Piazza ist Volkes Arena
Du schaust hoch vom Turme
touristischem Sturme,
gelassen entgegen, Verena!
Mi 14     Gianna Nannini (*14. 6. 1956)
Die Kónditoreí hinterm Platz
heißt Nannini (in Siena, mein Schatz)!
Heut hat Gianna 'nen runden,
ich hoffe, gesunden
Geburtstag, mhm lecker mampf, schmatz!
Do 15 Fronleichnam (und St. Vitus)
Auf Fronleichnam fällt heuer Sankt Veit,
in Sizilien litt der seinerzeit.
Dort den Martern erlag
und der Dom hier zu Prag,
ist nach ihm doch benannt, ihm geweiht.
Fr 16     Bloomsday in Irland (16.6.1904)
James Joyce hat den Tag sich erwählt
wo Ulysses - Bloom spielt, wie erzählt,
weil mit Nora seit dann,
er, verliebt, leichter kann,
was zuvor ihn geplagt und gequält.
Sa 17
Juni hat noch so manches zu bieten.
Auf'm Grill sie die Würstchen gern brieten,
im Freien zu feiern,
sich ganz zu entschleiern,
heißt nicht seine Haut zu vermieten.
So 18
Juni hat auch die passenden Käfer
neun Tage dann gibt's sieben Schläfer,
da sollt' es nicht regnen,
den Sommer zu segnen
mit trockenem Wetter, für Schäfer!
Mo 19
Auch Ginster blüht gelb und ganz heftig,
er riecht nicht so gut, eher deftig.
Pass auf, nicht erschrecken
jetzt beißen die Zecken,
und saugen dein Blut sehr geschäftig!
Di 20
Fast die kürzeste Nacht gibt es heute
drum eilt euch ein wenig ihr Leute
was auch immer zu tun,
nicht zu lange zu ruh
'n,
nicht dass jemand das morgen bereute!
Mi 21 Sommeranfang
Der längste Tag, heut ist er da,
dann wird's wieder kürzer, na ja
Wir können
's nicht ändern!
In südlichen Ländern
ist's anders rum, sicher, na klar!
Do 22 Billy Wilder (*22. 6. 1906)
In Öst'reich als Samuel geboren,
erzeugt er, für Augen und Ohren,
mit Hollywood-Fleiß:
“Manche mögen
's (auch) heiß.“
Am Geburtstag zum Anschau'n erkoren!
Fr 23
Der Sommer ist heut erst drei Tage,
macht Freude, ich hoff', keine Plage,
nicht heiß nur und trocken.

Wir lassen uns locken,
von Strand-, Grill- und Party-Gelage!
Sa 24 Johannistag
Sie feiern Johannes den Täufer,
die „Heiden“ sind Tänzer und -läufer
ums Feuer (viel Leben)
woll
'n Schätze auch heben;
Agnostiker werden heut Säufer!
So 25
Johannis- und Sonnenwend-Brauch
warn wohl wichtig, das äußert sich auch
in J.-blumen, J.-beeren,
J.-brot; Wir verehren,
den Täufer im Kraut und im Strauch!
Mo 26
Im Juni denkt manch flotter Käfer
an lustvolle Stündchen beim Schäfer,
drum freut sich die Liese
auf trockene Wiese:
Macht's morgen nicht nass, liebe Schläfer!
Di 27     Siebenschläfer
Sieben Brüder, bei Ephesus liefen
in die Höhle, in finstere Tiefen,
im dritten Jahrhundert,
und wachten verwundert
im fünften erst auf: Sie verschliefen!
Mi 28
Sieben Wochen, so heißt es, soll's regnen
falls Regen tät gestern stark segnen
die Wiese, den Anger;
dann wird uns ein langer
sehr nässender Sommer begegnen!
Do 29     Peter und Paul
Die Apostel, der Peter, der Paul
kennt fürwahr hier fast jeder, nicht faul
und in Bretten (dank Pest!),
feiert groß man ihr Fest,
schaut dem Volke von damals aufs Maul.
Fr 30
Morgen ist schon Julei, liebe Dichter!
Dreißig Strophen: Seid milde als Richter,
wenn der Musen Geküsse
keine Lyrik-Genüsse
stets dem Leser beschert: Nehmt's auch schlichter.




 

 

 




Sa 1 Juli 1742 * G eorg Christoph Lichtenberg
Vor zweihundertvier 'n' sechzig Jahren,
man hat's wohl erst später erfahren:
Erblickte das Licht
dieser Welt - welche Sicht-
ein Genie, mit Gedanken, ganz klaren!
  So 2 Juli 2006
J uli heißt dieser Monat noch immer
U nd der alte „Quintilis“ gilt nimmer.
L eicht verschoben die Zahl,
   Aber Caesar, nun mal,
I st dran Schuld - na der war schon ein Schlimmer-.
Mo 3 1886 Carl Benz macht die erste Probefahrt
In Mühlburg, heut' Karlsruh', geboren.
Zum Studium hat er sich erkoren,
den Bau der Maschinen
und durft' sich verdienen,
vor Daimler, die Erst-Auto-Sporen!
Di 4 1776 Amerikanische Unabhängigkeitserklärung
Dreiundzwanzig Jahrzehnte zuvor
Kolonien Alt-England verlor;
denn man wollte da frei sein,
selbst beherrscht gern dabei sein,
die „Staaten“, sie stiegen empor!
Mi 5 1946 - Der Bikini wird vorgestellt
Eine „bombige“ Nachricht erhellt,
sechzig Jahre zuvor diese Welt:

Damen stell 'n sich zur Schau,
nur bekleidet, wie schlau,
von zwei Stoffteilchen: Wie's uns gefällt!
Do 6 Tag des Kusses
Welch ein Tag heute: Welttag des Kusses.
Des reinen, des schönen Genusses!
Nun küsst euch ihr Leute
wann sonst, wenn nicht heute.
Gedenkt des Kalender-Beschlusses!
Fr 7 1906* Anton Karas, österr. Komponist und Zitherspieler
Hundert Jahre wär' er heute geworden,
Zither spielend verdient er 'nen Orden.
Unvergessen der Klang
der so sicher gelang,
bei dem Dritten Mann -passend zum Morden-
Sa 8
Auch „Heuert“ ward Juli genannt
und „Heumond“ in unserem Land
denn es gibt in der Tat,
jetzt fürs Heu erste Mahd,
weiches Lager, beliebt und bekannt!
So 9 1956* Tom Hanks, US-Schauspieler
Happy birthday, dear Thomas J. Hanks,
We owe you a bunchful of thanks
For the roles you've been livin'!
Great screenplay has given
You movie academy's ranks.
Mo 10 1856 Nikola Tesla, serb.-amerik. Erfinder und Forscher
Schon früh zog es ihn in den Westen,
Ideen zum Drehstrom zu testen.
Erfolgreich magnetisch-
elektro-kinetisch,
als einer der Kühnsten und Besten.
Di 11 1906* Herbert Wehner
SPD-Urgestein, Herbert Wehner,
wäre heute ein zehnfacher Zehner.
Gesamtdeutsche Fragen
warn schwer zu ertragen,
und Brandt ließ im Regen da steh
'n er!
Mi 12
Im Juli, da liegen die Tage
parallel zum April, ohne Frage,
genau dreizehn Wochen
sind –unwidersprochen-
inzwischen vorbei: Gleiche Lage!
Do 13
1956 Günther Jauch*, TV-Showmaster und -Journalist
Heute wird einer Fünfzig, der Jauch?
und man feiert, nach Sitte und Brauch:
Den TV-Show-Bekannten,
“Moderator“ genannten:
Happy birthday, dear Günther, dir auch!
Fr
14 Nationalfeiertag in Frankreich (Bastille 1789)
Vive la France, hoch die Revolution!
Lang ist's her -und recht blutig war's schon,
doch man stand für das Gute,
für die Freiheit im Blute,
für die Gleichheit, wir träumen davon!
Sa 15 1606 Rembrandt van Rijn, niederländischer Maler
Ein Geburtstag, ein glatter, ein runder,
dieses Künstlers, der fast wie ein Wunder,
hoch geehrt, gut bezahlt,
schon zur Lebzeit erstrahlt,
weil als Maler und Lehrer profunder!

So 16
Die Vorlesungszeit ist vorbei!
Na endlich, wir fühlen uns frei!
Im Freien - noch Freiern -
Lässt
's gut sich jetzt feiern,
da geht's uns doch prächtig, juchhei!
Mo 17
Zwar ist Vorlesungszeit jetzt vorbei,
doch wird's besser? Gibt's endlich mal frei?
Nein von wegen: Viel schlimmer,
von Urlaub kein Schimmer,
nur Prüfungs-Stress-Einpaukerei!
Di 18
Viele sind jetzt schon längs dort am Strand
tief im Süden, ganz sonnenverbrannt.
Ab und zu mal gewässert,
was die Sache nicht bessert:
“In den Schatten!“ ruft da der Verstand.
Mi 19
1956 Juliane Werding, deutsche Sängerin und Texterin
Zum Geburtstag, Juliane, viel Glück,
deine Lieder, der Text, Stück für Stück,
machen Freude und sind
für den Vater, das Kind
stets ein Blick in die Jugend zurück.
Do
20 1906 in Finnland als erstem europäischen Land gibt es Frauen-Wahlrecht
Frauen durften zum ersten Mal wählen!
Wenn wir das unsren Töchtern erzählen,
sind zu Recht sie entsetzt:
“Erst so spät, wann zuletzt?“
Unsre Antwort kann wirklich nur quälen!
Fr 21
Frau und Kinder im Schwimmbad sich tummeln,
und zu Haus hört den Alten man brummeln:
“Soll mich kalt heut versorgen,
warmes Essen gäb 's morgen,
und Geschirr auch noch spülen, nicht schummeln!“
Sa 22 Santa Maria Magdalena
Als die Schülerin Jesu bekannt,
auch als Sünderin, biblisch benannt.
Mit so heiligen Huren
lockt man Sünder auf Spuren
hin zur Kirche, geschickt und pikant!
So 23
Gleich ob Hetero, Bi, oder Schwuli
Mann spielt gerne im Freien im Juli!
Denn die Nächte sind warm
und mit lockendem Charme
liebt der Jochen mal Ulla, mal Uli!
Mo 24
Dieser Monat hat wirklich nicht einen*:
Arbeitnehmer, die finden 's zum Weinen.
Arbeitgebergerecht,
ja für die läuft 's nicht schlecht,
ohne *Feiertag, so will es scheinen!
Di 25
Juli heißt noch mit weiterem Namen:
der „Bärenmond“, ja meine Damen
und auch meine Herrn,
den hört Teddy so gern!
Ob die Bären im Juli einst kamen?
Mi 26
Bären, sagt man, sind wild auf den Honig,
darum „Honigmond“, weiter -beton ich-
hieß der Juli wohl auch.
Bär mit Honig im Bauch,
denkt dann hoffentlich: Mensch dich verschon ich!
Do 27
Doch im Honigmond, lune de miel ,
English honeymoon - meist im Hotel,
nicht im Juli allein -
spiel 'n Vermählte, zu zwein,
sich erregend so hübsch sexuell!
Fr 28
Man denkt gern an Urlaub, wo immer,
am Strand, in den Bergen, im Zimmer?
Wann starten wir endlich,
wird's städtisch, wird's ländlich?
Lang hält es uns hier nämlich nimmer!
Sa 29
Nach Split, nach Sankt Anton, Siena?
Nach Arles mit der alten Arena?
Nach Kairo, zum Nil?
Oder anderem Ziel?
Nu warum nich mal Weimar und Jena?
So 30
Auch der Juli geht bald nun zu Ende.
Ob das richtige Urlaubsziel fände
jeder, der's noch nicht weiß,
Berge, kühl, Strände, heiß,
Osten schöner als je vor der Wende?
Mo 31 1556 gest. Ignatius von Loyola, Gründer der Societas Jesu
Sankt Ignatius hat Todestag heute,
Glaubenskünder der so viele Leute
überall in der Welt
straff am Zügel Rom 's hält,
was die Päpste schon damals erfreute.

   Di 1 August 2006 Bundesfeier Schweiz
AU GUSTUS, der Kaiser, stand Pate,
G anz klar, eine sehr delikate
U m-Nennung war zwingend,
S ein höchstes Lob singend:
T riumphmarsch und Jubel-Kantate.
   Mi 2
Wie der Juli, - nach Julius benannt -
hat August, was schon früh war bekannt,
einen Tag mehr als dreißig.
Man fühlt sich oft schweißig,
und leicht von der Sonne verbrannt.
Do 3
Sixtilis hieß vorher in Rom
der Monat als sechster im Strom
dieser früheren Jahre,
die, wie ich erfahre,
im März einst begannen: Axiom.
Fr 4
   Heilige Walburga
Walburga, kurz Burgi, in Bayern
und Österreich kann endlich feiern
den Namenstag heuer,
mit Eifer und Feuer
und sich für den Loisl entschleiern.
Sa 5 1906* John Huston, 1956* Anja Kruse
John Huston wär heute schon hundert;
und Kruse, man staunt und bewundert
die schöne Gestalt.
Kruses Anja so alt?
Nein, da sieht man kein halbes Jahrhundert!
So 6
Auch Ährenmond, Sichelmond, hieß
der August, wenn man deutsch ihn so ließ,
denn das Korn wird jetzt reif,
drum die Sichel ergreif
und den Lohn deiner Arbeit genieß.
Mo 7
   Heilige Afra von Augsburg
Diese Heilige ließ sich den Glauben,
von Schergen nicht nehmen, nicht rauben.
Drum starb sie daran,
dass der Diokletian
wollt nicht länger die „Sekte“ erlauben!
Di 8
Augsburger Friedensfest
Augsburgs Friedensfest feiert man heute.
In der Schweiz, vor 'ner Woche, ihr Leute,
gab der Bund und der Schwur
Grund zum Feiern, ganz pur,
weil man gerne an solchem sich freute!
Mi 9
   1896   Otto Lilienthal (*1838) stürzt ab
Elf Dekaden schon sind nun verflossen,
seit bei Stölln
* Otto's Blut ward vergossen:
Stürzte ab damals hier
* ; (*Stölln bei Rhinow,
hat als Flugpionier
Brandenburg)
mit dem Leben zu früh abgeschlossen.
Do 10
   Julius Weisbach (1806-1871), Ingenieur
An der Bergakademiker-Schmiede
in Freiberg beschrieb der solide
Hydraulik-Verehrer,
als Forscher und Lehrer,
die Strömung viskoser Fluide.
Fr 11
Wird Augúst mal als Aúgust betont,
macht's den Monat zum Mann, wie gewohnt.
Und als August der Starke,
dient er Dresdnern als Marke,
mit vergoldetem Standbild belohnt.
Sa 12    Internationaler Tag der Jugend
Dieser Samstag, der zwölfte August
macht der Jugend der Welt mal bewusst
ihre Rechte bekannt,
von der UNO benannt:
Spielen, Lernen, nicht Fron oder Frust.
So 13   1876  Premiere: „Ring der Nibelungen“
Erst-gespielt in
Bayreuth ward der „Ring“
zehn mal dreizehn Jahr' früher und ging
bis zum Siebzehnten Achten:
Liebesleid, blut'ge Schlachten;
Wagner war für den „Kini“ der King.
Mo 14
Gestern war auch der
Linkshändertag :
Liebe Linkshänder weltweit, wer's mag,
durfte feiern und winken,
- bitte nur mit der Linken.
Praktisch, dass er auf Sonntag grad lag.
Di 15
   Mariä Himmelfahrt
In katholischen Kirchen: Gebimmel,
denn Maria fuhr heute gen Himmel.
Gottesmutter erhoben,
mit der Gottheit verwoben
Langsam gibt's da schon Göttergewimmel!
Mi 16
  1906  Erdbeben Valparaíso, Chile, 20000 Tote
In den städtisch bewohnten Gebieten
bebt' die Erde, wer kann's ihr verbieten?
Dort in Valparaíso,
bebt's wie früher noch nie so,
und Zigtausende zogen nur Nieten.
Do 17
   1956   KPD-Verbot
Fünfzig Jahre schon ist sie verboten:
Kommunisten-Partei -die der „Roten“.
Das Verfassungsgericht
das erlaubt es halt nicht,
darum schafft „Rosa-Rot“ nur die Quoten.
Fr 18
Vielerorts macht man Urlaub am Strand,
spielt zu Tausenden „Braten“ im Sand,
ab und zu nur gekühlt,
von den Wogen umspült.
Mancher zweifelt am Mehrheits-Verstand!
Sa 19
Bei der Hitze, zumeist, dieser Tage
zeigt man Haut, mehr als sonst, keine Frage.
Braun an Busen und Bauch,
möchte Frau werden auch,
drum erträgt sie die Sonnenbrand-Plage.
So 20
Die Merkmale ihres Geschlechtes,
trägt Frau gern zur Schau, nicht nur Echtes:
Von Schönheits-Chirurgen
-Körper-Form-Dramaturgen-
inszeniert: Model-Maßstabsgerechtes.
Mo 21
Auch Mann zeigt sich sommerlich frei,
gute Kleidung ist ihm einerlei:
Wahre Urlaubs-Vandalen,
nur in Shorts und Sandalen,
sind in Bussen und Bahnen dabei.
Di 22
Erntemonat, kurz Ernting nannt' bitte,
den August man nach altdeutscher Sitte.
Mit Sense und Sichel
mäht' Hans, aber Michel
fährt per Mähdrescher größere Schnitte.
Mi 23
  Tag der Abschaffung des Sklavenhandels (UNESCO)
Sklaverei und der Handel mit Sklaven
sind tabu, aber nur für die Braven.
Zu lange normal
- die Versklavung nach Wahl -
jeweils Schwächere straflos zu strafen!
Do 24
   1956*  Nina Ruge, 1572  Bartholomäusnacht
Viel Glück, liebe Nina, zum runden
Geburtstag!  Wie Fans gern bekunden,
hast Du mit viel Mut
und dem „Alles wird gut!“
Deinen Weg zum Erfolg schon gefunden.
Fr 25
   1906   Eugen Gerstenmaier
Ein volles Jahrhundert hätt' Eugen,
erreicht, wie die Akten bezeugen:
Bundestagspräsident,
der den Widerstand kennt,
mocht' dem Naziregime sich nie beugen!
Sa 26
Vor zwei Tagen an's Blutbad gedacht,
in der Bartholomäischen Nacht?
Zu Tausenden lagen
Hugenotten erschlagen:
Vom katholischen Adel vollbracht!
So 27
Das Wandern im Wald unter Buchen
und Eichen, um Pilze zu suchen,
macht auch im August
schon viel Freude und Lust.
Auch wer nichts findet, sollte nicht fluchen.
Mo 28
   430 † Heiliger Augustinus
Ja, wer hätte denn dieses gewusst?
Augustinus starb einst im August
bei Annaba, Algerien
-kaum Ziel für die Ferien-.
Für Hippo ein großer Verlust.
Di 29
   1756   Beginn des 7-jährigen Krieges
Preußen kämpfte da gegen die Sachsen
zahlenmäßig zwar längst nicht gewachsen,
doch mit Briten im Bund
wurd's für Friedrich doch rund:
fünfte Weltmacht im Spiel neuer Achsen.
Mi 30
   1856*  Carl Runge, Mathematiker
Einst in Bremen zur Welt kam ein Junge,
diesen nannte man Carl David Runge.
Runge-Kutta-Verfahren
      (* D ifferential-
hilft nach so vielen Jahren,
Gl eichunge n )
DGLn
* noch zu lösen im Schwunge!
Do 31
Der August ist nun fast schon zu Ende,
und September mit herbstlicher Wende
wird den Sommer beschließen,
lasst uns dieses begießen,
und genießen das Werk fleiß'ger Hände!

 

   Fr 1
   Sa 2 SEPTEMBER 2006

S
ommer währt noch 'n Tag und drei Wochen
E rst danach kommt der Herbst angekrochen.
P asst der Name auch nimmer,
T önt „November“ noch schlimmer
E benso wie die nächsten, gesprochen:
M onatsnamen mit Zahlwort-Latein
B leiben deshalb um zwei stets zu klein:
E rster war einst der März
R ichtig damals, kein Scherz,
   Keinem fiel wohl was Besseres ein.
So 3
Früher hieß dieser Monat auch Scheiding:
Der Sommer musst' scheiden. Vorbei ging
dann der Sommer-Schluss-Tag
der bei Nacht, wenn man mag,
schon am Herbst bis nach viertel vor Drei hing!
Mo 4
 1906* Max Delbrück, Nobelpreis für Physiologie/Med. 1969
Max Born, und Nils Bohr zeigten ihm
die Physik, damals neu und sublim.
Auch die Biologie,
als Physik und Chemie
klar erkannt' er - im Dreimänner-Team!
Di 5
Ein Deutscher war Delbrück , und dann
US-Bürger, der zeigt, was er kann,
wo so Vieles entstand,
so viel Neues man fand:
In dem Land, das die Führung gewann!
Mi 6
      Buchempfehlung:
Doktor Ernst Peter Fischer schrieb froh
über Delbrück im Büchlein, da so
schön gekonnt zur Geschichte
des Wissens - Berichte:
Aristoteles, Einstein & Co “!
Do 7
Der September hat erst sieben Tage
bestimmt unsre tägliche Lage!
Seine Tage noch jung -
aus dem Sommerzeit-Schwung-
werden kürzer schon längst, keine Frage!
Fr 8
  Weltbildungstag/Weltalphabetisierungstag (UNESCO)
Solche Welt-Tage gibt's immer mehr.
Dass sie helfen, glaubt keiner so sehr.
Zwar Erinnern ist gut,
aber wer nicht was tut,
ändert nichts - und da tut man sich schwer!
Sa 9
Im September ist's oft noch sehr lau,
drum jetzt Urlaub zu machen ist schlau:
Viel mehr Platz an den Stränden;
am Buffet, an den Ständen,
auf der Autobahn weniger Stau!
So 10 September 2006
  Tag des offenen Denkmals
Zweiter Sonntag im Neunten ist heut:
Da steht Vieles uns offen ihr Leut,
- man darf sonst nur mal außen
vorbeigeh'n, -fahr'n, -sausen:
Das Drinnen heut auch mal erfreut.
Mo 11
 2001 Anschlag auf World Trade Center, New York
Nicht gelöscht, nicht nach fünf vollen Jahren,
sind die Bilder die Alle bewahren:
Immer wieder und wieder,
stürzt das Trade Center nieder,
Blinder Hass, nie zuvor so erfahren.
Di 12
Ist der Terror die Geißel der Zeit?
Immer wieder sind Menschen bereit
sich zu „opfern“ für 's Morden
an den „gottlosen Horden“,
durch fanatischen Glauben entzweit.
Mi 13
   1906  Erster Luftkampf über Europa?
Schon hundert Jahr früher gab's Streit,
hier im Luftraum Europas. Kaum Zeit
für die Hoffnung auf Frieden:
Um Pflugschar'n zu schmieden
- aus Kampfjets - ist keiner bereit!
Do 14
Nur acht Tage sind nun noch länger
als Nächte, drum woll'n wir nicht bänger,
als vorher erwarten,
den Herbst froh zu starten
als Spieler und Tänzer und Sänger.
Fr 15
  1806   Freie Reichsstadt Nürnberg an Bayern
Nürnbergs Freiheit als Stadt geht verloren,
Die Franzosen-Armee vor den Toren
gibt die Schlüssel an Bayern,
die es dann auch noch feiern,
Max der Erste nimmt 's an unverfroren.
Sa 16
   1956* David Copperfield
Happy birthday, dear David, your show,
Cannot stop mighty time in its flow:
You'll get fifty today
In the natural way,
No illusion, no magic, you know!
So 17    Hildegard von Bingen (1098-17.9.1179)
Mehr als achthundert Jahre vergingen,
seit Hildegard starb, die bei Bingen
ein Kloster gegründet,
Gereimtes verkündet;
ihr Loblied hört heut noch man singen!
Mo 18
Im September zu reisen ist gut,
ohne allzu viel Stau, Schweiß und Blut
kommt man besser ans Ziel
und genießt Spaß und Spiel,
noch schön warm, nicht mehr heiß wie die Glut.
Di 19
Ob Ägypten, Marokko, Tunesien
wo auch immer das Ziel sei gewesien,
im September ist's milder,
nicht zu grell unsre Bilder
auch im Frühling in Süd-Polynesien!
Mi 20
   1956 der einmillionste Flüchtling aus der DDR
Willy Brandt gab es damals bekannt:
Der Millionste kam zu uns gerannt,
um dem Zwang zu entflieh'n
in Berlin, nach Berlin;
dieser Trend ist noch heut nicht gebannt.
Do 21
    Weltfriedenstag
Weltfriedenstag, das wär ein Fest,
gäb 's ihn wirklich in Ost und in West,
auch in Süd oder Nord,
ohne Terror und Mord,
nicht nur einmal im Jahr, auch im Rest!
Fr 22
Im Freien muss keiner mehr schwitzen,
nicht frieren, sich nicht überhitzen .
Komm morgen, oh Herbst,
der die Blätter du färbst
die noch grün an den Zweigen fest sitzen!
Sa 23
    Herbstanfang
Genau geht die Sonne im Osten
heut auf und verschwindet am Pfosten
im Westen. Zwölf Stunden,
den Tag zu umrunden,
die Nacht gleichlang ganz auszukosten.
So 24 September 2006
Ein Tag, wie gemacht, um zu wandern,
am besten noch vor allen andern.
Im Frühherbst im Wald,
gibt es Pilze alsbald,
von Ostpreußen bis rüber nach Flandern.
Mo 25
  1956  erstes transatlantisches Fernsprechkabel
Fünfzig Jahre erst sind es jetzt her,
dass ein Seekabel, dick, teuer, schwer,
durch den ganzen Atlantik,
- bar jeder Romantik -
Gespräche erlaubt kreuz und quer.
Di 26
  1856 Leo Graetz, deutscher Physiker
Drei halbe Jahrhunderte alt,
wär heut Graetz, der in München was galt,
wo er lange Professor,
als Erfinder noch besser
sich verdiente sein Monatsgehalt!
Mi 27
Dieser Monat hat nur noch vier Tage,
zählt man heute dazu, keine Frage
Dann ist auch dieser Neunte,
der als „Siebter“ noch streunte
nur Geschichte, vielleicht auch mal Sage.
Do 28
Herbstlich färben sich langsam die Blätter,
farblich werden die Laubbäume netter.
Doch Grün überwiegt
ist noch längst nicht besiegt,
und aufs Land fahr 'n so gern viele Städter.
Fr 29
   Michaelistag
Die Erzengel feiert man heute,
nicht nur Michael, Gabriel, Leute
auch Raphael zählt,
als ein solcher erwählt
was die himmlische Heerschar erfreute.
Sa 30
  Tag des Übersetzens (Todestag von Hieronymus)
Wohl Vierhundertneunzehn gestorben,
hat Hieronymus Ruhm sich erworben:
Übersetzte die Bibel,
ganz fleißig penibel
als Vulgata klar unverdorben.

 

So 1 Oktober     Erntedankfest
Susi süß auf dem Heu da im Schober,
die Dessous, wie das Haar in Zinnober,
sagt zu Hans ihrem Freier
“Komm zur Erntedankfeier,
und dann pflück mich, ich bin Miss Oktober !“
Mo 2
Der Zweite im Zehnten ist heute,
Oktober klingt anders ihr Leute
Nicht zehn, sondern acht
hat „Okto-“ gebracht
doch acht ist gleich zehn einfach heute!
Di 3     Tag der Deutschen Einheit
Dritter Zehnter, das Datum ist heilig,
Tag der Einheit! Da hatten wir freilich
andern Feiertag schon,
für die halbe Nation.
Doch am Ende verschoben zu eilig?
    Mi 4      Do 5
O ktober als Monat des Weines,
K ommt golden daher, bringt uns Feines:
T oll leuchten die Trauben,
O ft kaum ist's zu glauben,
B eim Lesen dort beidseits des Rheines.
E in Most wird daraus erst geboren,
R ot, oder auch weiß, dann vergoren
   zum Neu'n, Federweißen
  - wie immer die heißen -
  wer viel trinkt, ist bald schon verloren!
Fr 6
Dazu passt wunderbar Zwiebelkuchen:
In der Pfalz und in Baden versuchen!
Tarte d'oignion, dans l'Alsace,
das macht überall Spaß.
Über Folgen soll keiner dann fluchen.
Sa 7
Andre Früchte der Landwirtschaft auch,
werden reif jetzt an Baum oder Strauch
Äpfel, Birnen und Beeren
soll man frisch jetzt verzehren,
denn man trägt sie bequemer im Bauch.
So 8
Auch ganz andere Ernten zu sehen
sind bei Tagungen, Messen, Museen
wo zusammen getragen
was in all diesen Tagen
vor dem Herbst ist durch Sammeln geschehen!
Mo 9      9. 10. 1906 *Wolfgang Staudte
Nicht mehr lebend, im Spiel zu beschwören:
Wolfgang Staudte, man wird von ihm hören,
seine Filme noch mal sehn.
Regisseur, der genial dreh'n,
und die Zuschauer konnte betören.

Di 10      Tag gegen die Todesstrafe
Gegen Totschlagsgesetze weltweit
aufzutreten ist heute die Zeit:
Leider gibt's die noch immer,
dadurch wird vieles schlimmer,
keiner ist vor Gewalt je gefeit.
Mi 11

Johannisbeer'n, Stachelbeer'n, Himbeeren!
Da kann man sich nicht gegen: „Nimm!“ wehren!
Man will sie erhaschen,
die verführ'n halt zum Naschen,
...dessen Folgen auch sicher nicht schlimm wären.
Do 12
   Columbus day (USA), Nationalfeiertag (Spanien)
Heut vor Fünfhundertzehn plus vier Jahren
kam Kolumbus, stets westwärts gefahren,
erstmals auf die Bahamas.
Den Beginn dieses Dramas,
will man feiernd drum heute bewahren.
Fr 13
Deutsch Gilbhart, dann Weinmond einst lachte
als mensis october - der Achte.
Wer auch Änd'rung ersehnte,
's blieb doch „octo“ der Zehnte ,
weil keiner ans Auswechseln dachte!
Sa
14      1806 Jena und Auerstädt

Heut vor zweihundert Jahren geschlagen,
ein Begriff noch in unseren Tagen:
Doppelschlacht, Frankreich siegt,
Preußen, Sachsen erliegt,
von Napoleon ließ man sich jagen!
So 15
Auch im Januar war heute Sonntag!

Tag für Tag gleich, so dass ich mich schon frag,
ob das immer so ist,
dass man's nimmer vergisst?
“Nein im Schaltjahr läuft 's diesem davon“ sag!

Mo 16
Denn vor zwei Jahren gab's gleiche Tage
wie im Januar - das war die Frage -
auch April und Julei,
gleich der Monate drei!
Das Kalendern ist schon eine Plage!
Di 17
Je ein Dreier, drei Paare, drei Single
bilden Monate jährliche Klüngel.
Singles: Mai, Jun, Augúst
und, (wer hätte 's gewusst?)
Dreier: Feb, März, November, die Schlingel!
Mi 18
     18. 10. 1356 Großes Erdbeben in Basel
Heut vor Sechshundertfünfzig an Jahren
musste Basel viel Schlimmes erfahren,
Erde bebte und Feuer
wütet ganz ungeheuer,
viele lagen dann tot auf den Bahren.
Do 19
Nur im Schaltjahr wird Okto statt Aúgust
dritter Single, (das hätt' keine Sau g'wusst)
und im Dreier, als Kuli,
dient dann Jan April, Juli
das erweckt unsre Neugier und Schaulust.
Fr
20
Beste Zeit auch zum Wandern ist jetzt,
drum in 's Auto schnell rein mal gesetzt
und dann ab an den Wald,
Parkplatz findet sich bald,
alles frisch, bunt, vom Tau noch benetzt.
Sa 21

Pilze kann man jetzt suchen. Mit Glück
findet sich gar manch prächtiges Stück.
Ein paar Pfifferling', feste,
oder - das wär' das Beste -,
schöne Steinpilze bringt man zurück.

So 22

Jeder kennt ihn, den herrlichen Steinpilz
und beim Schmoren im Sößchen mit Wein gilt 's
nicht zu fein ihn zu spalten,
das Aroma zu halten,
denn aus Poren und Stielen ganz fein quillt 's.

Mo 23      1956 Beginn des ungarischen Volksaufstands
Ein Gedenktag besonderer Art:
Damals hab 'n sich zusammengeschart,
erst Studenten und dann
auch die Arbeiter, Mann:
Und mit Mut und mit Blut nicht gespart!
Di 24
Was bedeutet Kalender als Wort?
Lat. Calendae setzt darin sich fort:
's war der Erste, der Zahltag,
wo zum Trunk im Lokal lag,
gern der Römer an gastlichem Ort.

Mi 25
Wetter -Regeln warn früher ganz wichtig,
Bauern glaubten an Sprüche, (oft nichtig)
“Kräht der Hahn auf dem Mist-
bleibt es so, wie es ist,
oder 's Wetter wird anders!“ - Stets richtig!
Do 26
Wenn's im Oktober friert und schneit, bringt der Januar milde Zeit.
Wenn's Oktober s schon friert oder schneit,
bringt der Januar milde
re Zeit -
(Alte Bauernprognose).
Doch das Wetter, das lose,
fühlt von Regeln sich gänzlich befreit.

Fr 27
Sitzt im Oktober fest Laub am Baum, kommt ein strenger Winter kaum.
Sitzt Oktober s noch Laub fest am Baum,
kommt ein strenger
er Winter wohl kaum -
(Bauernregel, auch diese).
Doch das Wetter, das fiese,
macht die Regel zu Traum oder Schaum.
Sa 28 Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein,
             ist er aber nass (und) kühl, mild der Winter werden will.

Ist Oktober schön warm noch und fein,
kommt ein
sehr scharfer Winter meist drein -
Ist er aber nass-kühl ,
will - nach Bauerngefühl -
mild der Winter wohl werden – soll sein.
So 29     Ende der Sommerzeit
Heute stellt man die Uhren neu ein,
denn um Drei soll's erst Zwei plötzlich sein.
Eine Stunde Schlaf mehr,
da fällt Aufsteh'n nicht schwer!
Mancher sagt dazu einfach schlicht: Nein!
Mo 30
Dem November entgegen läuft schnell,
dieser Monat, der sonnig, noch hell,
uns erfreut, ohne Sorgen
- nur noch heute und morgen -
mit dem farbigsten Blätter-Pastell!
Di 31     Reformationstag
An Luther, Melanchthon und Co.,
denkt heute manch einer recht froh:
Reformierten den Glauben,
dann gab's Morden und Rauben
um die Frage, wer was glaubt und wo!


 

Mi 1 November 2006
Aller Heiligen wird heut gedacht.
Wer wohl dazu noch zählt diese Nacht?
Man sagt, dies wisse Gott,
doch der schweigt polyglott,
und aufs Grab wird ein Lichtlein gebracht!
Do 2
Nach den Heiligen kommen die Seelen,
und gleich alle! Wer könnte die zählen?
Jeder Mensch, der je lebte,
bis zum Tode dran klebte,
da soll keine am Ende wohl fehlen?
Fr 3
Im November, so Mitten im Herbst:
“Legst den Löffel weg einfach und sterbst!“
sagt, mit Todesverachtung,
Volksmund-Endzeitbetrachtung.
Überlebender freu dich: „Du erbst!“
   Sa 4 So 5
N ach dem goldnen Oktober wird’s grau.
O, wie trauernd dort steht sie, die Frau,
V or dem Grabe des Gatten.
E rst ihn gestern bestatten
M usste sie. Nachbar tröstet schon, schau!
B itter, dieser verlor seine Frau.
E r kennt darum das Leid sehr genau.
R edet Worte des Trostes,
   nimmt ihr Händchen und kost es,
   ja, so lebt man halt weiter, ganz schlau!
Mo 6
Nun, die Arbeit geht Montags meist weiter,
Trauer hin, Trauer her, auch mal heiter
darf man da schon mal lachen,
’s gibt auch lustige Sachen,
drum steig lachend hinauf deine Leiter!
Di 7
Der November hat nun eine Woche
aufgeprägt sein Gewicht der Epoche!
Sieben Tage geworden,
kalter Wind bläst aus Norden,
drum ein Süpplein, ein warmes dir koche!
Mi 8 Edmond Halley (*8. 11. 1656)
Fünf mal siebzig wär’ er heut geworden,
zählte Sterne im Süden und Norden.
Höchst kometische Rallye:
Roy’l Astronomer Halley.
Ein Genie, das verdient einen Orden!
Do 9
Edmond Halley, der Newton’s Pricipia,
publizierte und dies selbst betrieb, ja,
ganz aus eigener Tasche,
wie ein Geist aus der Flasche,
haben wir zu verdanken, was blieb wahr!
Fr 10 (Reichs-„Kristall“-Nacht 1938)
Achtunddreißig, heut früh, gestern Nacht
zeigten Nazi-Handlanger mit Macht
und brutaler Gewalt
dumpfen Hass, klirrend, kalt:
Passt gut auf, liebe Bürger, habt acht!
Sa 11 Sankt Martin
Als ein Heiliger früh schon betrachtet
weil den frierenden Bettler er achtet,
mit ihm teilt, was ihm Wert,
seinen Mantel, per Schwert...
...seine Gänse wern heute geschlachtet!
So 12
Wandern kann man jetzt auch noch ganz gut,
Pilze gibt es zwar kaum noch, ...ein Hut
liegt vertrocknet, bereift,
frostverhärtet, versteift,
im gefallenen Laub, rot wie Blut.
Mo 13
Wenn’s früh dunkel wird, trinkt man zu Hause
oder anderswo, meist nicht grad Brause,
sondern härtere Sachen,
die ganz locker dich machen,
Zug um Zug, Glas um Glas, ohne Pause!
Di 14
Im November im Nebel zu stehen,
morgens nicht ganz so klar mehr zu sehen,
liegt nicht immer am Wetter,
- gestern Abend war’s netter -
und am Ende wollt keiner mehr gehen!
Mi 15 (frei nach C. Morgenstern)
Ein Schnupfen hockt auf den Terrassen,
er wird sich gleich ein Opfer fassen
und stürzt sich mit Grimm,
gerad’ auf Paul Schrimm.
Der hat ihn nun, ..erträgts gelassen.
Do 16
Lasse jetzt dir die Zeit nicht vermiesen,
nur weil Viele grad husten und niesen!
Halt dich fit und gesund,
denn als besten Befund,
kannst du:“Negativ!“ dann stets genießen.
Fr 17
Vor dem Winter den Garten noch pflegen
dabei körperlich tüchtig sich regen,
nicht nur drin auf der Couch!
Doch die Säge - „Oh, autsch!“ -
sollte Äste, nicht Daumen, zerlegen.
Sa 18
Auf dem Flohmarkt gibt’s Krempel und Trödel.
“Fünfzig Euro für’n Glas“ will der Blödel!
Da sag ich lieber „Nein!“,
ess’, zum guten Glas Wein,
Gänsebraten mit Rotkraut und Knödel.
So 19 Volkstrauertag
Heute wolln wir der Opfer von Kriegen
und von Staatswillkür-Handlanger-Riegen
würdig trauernd gedenken!
Möge Recht Staaten lenken
und dem Frieden verhelfen zu siegen!
Mo 20
Ja das Recht ist ein sehr hohes Gut,
es zu wahren, braucht’s all unsren Mut.
Dass man nie mehr verletze,
Grund- und andre Gesetze,
bleibt utopisch, drum seid auf der Hut!
Di 21
Recht und Ordnung sei keinem egal:
Dazu braucht man Gesetze nun mal.
Ohne die wär’s chaotisch,
Willkür herrschte despotisch,
deshalb lieber „Mit Recht!“ stets legal.
Mi 22 Buß- und Bettag
Kein Feiertag mehr! Wer da büßen,
und beten will, werf’ sich zu Füßen,
einer Göttin in Staub,
was auch immer er glaub’:
Demut mag ihm den Glauben versüßen!
Do 23
Oh Justitia, Göttin mit Waage,
dir zu Füßen mit bitterer Klage
werfen wir uns, in Buße,
um zu stell’n, nach dem Gruße,
die „Gerechtigkeit, wo gibt’s die?“-Frage.
Fr 24
Man beginnt an Dezember zu denken,
Heiligabend mit all den Geschenken!
In vier Wochen wird’s Winter
deshalb schau mal ins Inter-
net um Kosten für Gaben zu senken!
Sa 25
Neue Bücher sind immer sehr passend,
grade die, welche, weithin umfassend,
klar ein Thema behandeln,
so den Leser verwandeln,
durch Lektüre gereift ihn entlassen.
So 26 Totensonntag
Evangelisch wird heute getrauert:
Ökumene noch immer vermauert?
Wie auch immer, den Toten,
wird Gedenken geboten.
Manchen da beim Gedanken schon schauert!
Mo 27
Buch am Samstag per E-Mail bestellt,
heut geliefert, der Bote grad schellt.
An der Tür schnell signiert,
dann den Band, schön verziert,
aufs Regal zu den andern gesellt.
Di 28
Bücher braucht man auch jedes Jahr neu,
wie Kalender, Guide rouge, markentreu,
für den Wein 007,
den Berater, den lieben,
der uns klar trennt vom Wei(n)zen die Spreu!
Mi 29
Ist der Limmie-Kalender Null-Sieben,
schon ganz fertig gedichtet, geschrieben?
Ganz persönlich gemacht,
nur für Freunde gedacht,
und Verwandte, sofern wir sie lieben.
Do 30
Morgen ist es schon wieder so weit
’s wird Dezember, wie eilt sie die Zeit!
Kaum ganz einfach zu fassen,
drum nur einwirken lassen:
Zeig gelassen Dich dazu bereit.

 

Fr 1 Dezember 2006
Der Dezember ist da: ’s ist der letzte
Monat, der immer Ziele uns setzte:
Von Advent bis Sylvester
ist er stets Jahres-Bester
der noch einmal zum Kaufrausch uns hetzte!
Sa 2
Schon erprobt man mit Weihnachtsmarktständen
ob sich Käufer geneigt wieder fänden
ihre Kauflust zu steigern
und sich nicht zu verweigern.
Konjunktur liegt in unseren Händen!
So 3 1. Advent
Zum Geburtstag viel Glück Katarina,
Eiskunst-Meisterin, Gold-Ballerina!
Wie einst Monroe verehrt,
und als Playmate begehrt,
kam die Witt gar der Koketterie nah!
Mo 4
Gestern war ja der erste Advent,
wo am Kranze ein Lichtlein schon brennt!
Der Geburtstag von Kati
schien so wichtig dem Vati
drum hat der den Advent glatt verpennt!
Di 5
Ein Dienstag im zwölften des Jahres
bringt selten viel Neues und Wahres,
Drum lass ihn vergeh’ n,
dann wirst du schon sehn
morgen gibt es was ganz Wunderbares!
Mi 6 Nikolaus
Heut’, ihr Kinder, wird’s wirklich was geben:
Dürft den Nikolaus-Abend erleben!
In den Stiefeln, Geschenke?
Deinen Blick deshalb senke,
um was Schönes zu finden und heben!
Do 7
Der Dezember hat nun eine Woche
mitbestimmt unsre neue Epoche!
Sieben Tage grad alt -
in der Welt herrscht Gewalt-
doch auf Recht und Gesetz immer poche!
Fr 8
Ach was ändert sich alles am Achten:
Beinah’ bitter könnt man das betrachten:
Denn das End’ dieser Wochen,
hört am Tor man schon pochen:
den Advent nicht total überfrachten!
Sa 9
Auf dem Weihnachtsmarkt geht es hoch her,
mancher drängelt und schleppt schon recht schwer.
Andre denken: Zum Glühwein
könnt ’s vielleicht noch zu früh sein,
da lockt erst mal die Bratwurst noch mehr!
So 10 2. Advent
Auch die zweite der Kerzen entzünden
wir heut gern da am Kranz und begründen:
Nur noch weitre zwei Wochen,
dann dürft’s, ganz wie versprochen,
am Tag drauf schon die Weihnacht verkünden.
Mo 11
Montag, früh aufsteh’n, noch ist’s fast dunkel,
schwaches Halbmond - und Sternengefunkel,
Zeitung lesen, Kaffee,
weggefegt ersten Schnee
und man lauscht dem Adventszeit-Gemunkel.
Di 12
Heut Termin mit der Werkstatt, ’s wird Zeit
für den Wechsel der Räder, wenn’s schneit!
Früher nächst’ Jahr dran denken,
könnt mehr Sicherheit schenken,
doch wer plant denn lang voraus, so weit?
Mi 13
Weihnachtsfeiern, mal hier und mal da,
im Büro, in der Werkstatt, ganz klar,
werden jetzt, diese Tage,
schon für manchen zur Plage
denn Termine sind rarer als rar!
Do 14
Wer Geschenke für Viele noch kaufen
und besorgen muss, sollte nun laufen!
Doch Advent ohne Stress,
hab ich gern und vergess
lieber nicht ruhig mal zu verschnaufen!
Fr 15
Weihnachtsgrüße an Freunde, Verwandte
liebe Menschen, sehr gute Bekannte
soll man rechtzeitig schreiben,
oder lässt es ganz bleiben,
weil man lieber statt dessen entspannte?
Sa 16
Jetzt beginnt wohl der Endspurt aufs Fest
dieser Stress gibt so manchem den Rest.
Drum entflieh, wenn du kannst,
an ’nen Ort, wo ’d entspannst
und genüsslich verwöhnen dich lässt!
So 17 3. Advent
Heut am Sonntag, dem dritten Advent,
wenn am Kranz auch ein drittes Licht brennt,
kann man noch mal verschnaufen,
muss nicht schreiben, nichts kaufen,
’s reicht dass Lola, am Bildschirm, noch rennt!
Mo 18
“Schon den Stollen gebacken, die Plätzchen,
sie zu füttern, die gierigen Schätzchen?
Beim Konditor gekauft?“
Inquisitor sich rauft,
gleich die Haare: „Was sind das für Mätzchen?“
Di 19
Noch das Jahresrundschreiben ganz schnell,
aufgesetzt, recherchiert, sehr speziell,
für die Freunde, die Kunden!
Alles wahr? Halb erfunden?
Jahresrückblickend, blitzleuchtend, grell!
Mi 20
Kann man heute schon Urlaub sich nehmen,
auf den Weg machen, den sehr bequemen,
all dem Trubel entflieh’n,
an sein Urlaubsziel ziehn,
möglichst weit fort von Kiel oder Bremen?
Do 21
Angekommen am Ziel unsrer Reise
ist’s vorm Fest noch sehr friedlich und leise.
Schönste Tage der Stille,
da genießt die Pupille,
Winter-Traum-Bilder serienweise!
Fr 22 Winteranfang
Offiziell ist ab heute erst Winter,
die Natur ist oft schneller als Sprinter,
hat in Weiß längst gehüllt,
was sonst Grünes erfüllt.
Gut versteckt nun darunter, dahinter!
Sa 23
Wandern, einsame Wege, verschneite,
den Berg aufwärts, der Blick geht ins Weite.
Hütten meist noch geschlossen,
Einsamkeit still genossen,
oder Zweisamkeit, Seite an Seite?
So 24 Heiligabend
Auf die Langlaufski wieder mal heut,
hatt’ mich ’s ganze Jahr schon drauf gefreut!
Dann im Gasthof am Abend,
unterm Christbaum, uns labend,
festlich schön, gut bekocht und betreut.
Mo 25 1. Weihnachtstag
Immer noch ist’s recht ruhig und leer,
doch allmählich wer’n’s doch immer mehr,
die nach häuslichem Feste,
hier erscheinen als Gäste,
denn das Tal und der Schnee locken sehr.
Di 26 2. Weihnachtstag
Schon zwei Jahre zurück liegt die Flut:
Riesen-Welle zerstört Hab und Gut!
Mehr als Zweihunderttausend
sie ertränkte wild brausend.
Weltweit Helfende machten dann Mut!
Mi 27
Nur noch vier Tage hat dieses Jahr,
dann erst wissen wir, wie es wohl war.
Wieder Krieg, Terror, Not,
Hunderttausende tot?
Glück und Hoffnung auf Frieden sogar?
Do 28
Sonnenschein und der Schnee glitzernd weiß ,
so müsst’s bleiben, das wär ja echt heiß.
Aufstieg mühsam geschafft,
mit dem letzten Rest Kraft,
und beim Abfahr’n bremst notfalls der Steiß.
Fr 29
So ein Urlaub im Winter ist Klasse,
mancher sonnt sich auf Hüttenterrasse
und genießt Bergesblicke
oder Skihaserln, schicke,
und den Jagatee, heiß’ in der Tasse.
Sa 30
Morgen ist es mal wieder so weit
Jahreswende zu feiern: Die Zeit!
Absolut nicht zu fassen,
relativ wirken lassen:
Albert Einstein war dazu bereit.
So 31 Sylvester
Letzter Tag dieses Jahres für immer.
Man erwartet das Neue, im Zimmer,
oder draußen beim Knallen,
Essen, Trinken, (nicht Lallen):
Prosit Neujahr, werd’ besser, nicht schlimmer!