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Lucas Gruens Kalender-Limericks

 




A. Motto für den Limerick-Kalender

Jeden Tag soll ein Limerick zieren,
ihn mit klangvollen Versen garnieren.
Jedem Tag setzt ein Licht
je ein andres Gedicht,
wird als einzig ihn uns präsentieren.


B. Tages-Limericks

2. Januar (Gregor)
Gregório Nazianzeno,
patrono scriptorum sereno,
splendorem annanctus
hic dies est sanctus.
Quid igitur? Largiter ceno.

Mit Gregor, Patron der Poeten,
könnt heute den Tag ihr betreten.
Er lieh Nazianz
den geistlichen Glanz.
Zur Feier gibt's feinste Pasteten.


20./21./22.(?) März (Frühlingsanfang)
Der Frühling hat heute begonnen,
den Streit mit dem Winter gewonnen.
Die Fröste entfleuchten,
die Märzbecher leuchten
zum Einzug von Floras Kolonnen.


22. Mai (Renate)
Der Namenstag unserer Queen
ist heut im Kalender gediehn.
Die Musen stehn Pate:
Wir feiern Renate!
Ein Tag poesiekristallin.


25. Juni (Prosper)
Es ist Prosper, auch Tiro genannt,
als Patron der Poeten bekannt,
pflanzt ins Herz dir die Keime
für die Rhythmen, die Reime.
Führe, Prosper, dem Dichter die Hand!


27. Juni (Siebenschläfer)
Unser Wetter am heutigen Tage -
sieben Wochen der Freude, der Klage?
Ja, was macht im Revier
unser Siebenschlaftier?
Ob es weint, ob es lacht, ist die Frage.


18. Oktober (Lukas)
Quod Lucae sunt cordi tutela
artíficum omnium vela,
hic dies sacratus
est arti paratus.
Amusia, faciem cela!

Weil St. Lukas am Herzen gelegen,
aller Künstlerschaft Segel zu hegen,
ist der Tag, kultiviert,
ganz der Kunst dediziert.
Drum, Banausentum, bleibe entlegen!





C. Limick-Kalender


Monat Jänner läßt's klirren,
läßt die Schneeschwaden schwirren.
Die Lazert in der Erd
kann all das nicht verwirren.

Auch der Februar hat
meist an Kälte es satt.
Zwar schon nah, doch nicht da:
ein ersehnt grünes Blatt.

Dann der März, er läßt ahnen
schon des Frühjahres Bahnen:
da und dort ein Akkord
kleiner Flor-Karawanen.

Da schießt quer jener Mond,
von dem jeder betont,
er sei fies, er sei mies:
der April, wie gewohnt.

Doch danach gibt's kein Halten,
gibt's kein Maß im Gestalten:
König Mai ist so frei,
alles Sein zu entfalten.

Hält der Juni in Schwebe
Monat Maiens Gewebe -
ist's doch Zeit für ein Kleid,
das den Umstand erlebe,

den der Juli begleitet,
ihm die Wärme bereitet,
doch auch Güsse als Küsse,
wie von Liebe besaitet.

Es ist Sommer, August:
mancher Blüte Verlust,
erstes Reifen zum Greifen
und das Ziel wird bewußt.

Der September naht mählich,
Monat Neun - was erzähl ich -:
Prophetie, Poesie
lächeln Herbstfarben selig.

Und alsbald kommt Oktober,
füllt dem Menschen die Schober;
auch das Tier führt Manier,
daß es Not nicht erober.

Der November indes
bringt ein Maß an Tristesse,
das beschädigt, erledigt
gar manch Dichter im Streß.

Doch des Jahres Totale
krönt Dezembers Finale,
jubiliert, triumphiert:
Auf vier neue Quartale!