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A.E.Corvis' Kalender-Limericks

 

 

  Ein Wildbraten ist was für Kenner

  und schmeckt ganz besonders im Jänner.

  Doch voll Cäsium aus Tschernobyl

  manövriert ins Verkaufsgewühl –

  nein, das ist weiß Gott nicht der Renner!

 

  Die drei Könige war'n in Bad Hönningen

  in der Kneipe, ein paar sich zu gönningen.

  Als sie sollten dann singen,

  lallten sie: „Wir werns bringen,

  wär' gelacht, wenn wir das nich' mehr könningen!“

 

  Ein Jäger im eiskalten Feber

  im Wald hat erlegt einen Eber.

  Doch wie war er betroffen,

  als er fand ihn besoffen,

  zirrhotisch entartet die Leber!

 

  Im Februar sah man den Valentin

  sein feuriges Roß aus dem Stalle ziehn.

  Darauf ritt er zum Platz,

  wo die Kathi, sein Schatz,

  verwöhnt' mit gebratenen Quallen ihn.

 

  Im Karneval schlüpfte Ludmilla

  ins Monsterkostüm von Godzilla.

  In des Gürzenichs Glanz

  engagiert' sie zum Tanz

  vom Zoo ein entlaufner Gorilla!

 

  Eine Jungfrau, gebürtig aus Trier,

  trank im Karneval fünfzehn Glas Bier.

  Darob ward sie nicht froh,

  denn es fand sich kein Klo,

  und sie suchte noch morgens um vier.

 

  Scheußlich trüb kriecht empor Aschermittwoch,

  bis zum Arbeitsplatz reicht grad' der Sprit noch.

  Nach Alaaf und Helau

  schreit's im Schädel „Miau!“,

  und der Denkkasten läuft außer Tritt noch.

 

  Im Märzen ein Bauer in Breckerfeld

  beim Pflügen fast täglich vom Trecker fällt.

  Ein Experte aus Minden

  möcht' heraus jetzt gern finden,

  wie häufig und zu welchem Zweck er fällt.

 

  Komponist mit gebrochenem Herzen,

  weil die Braut ihn verlassen im Märzen,

  überließ sich der Trauer

  mit fast wollüst'gem Schauer

  und gebrochenen Quarten, nicht Terzen.

 

  Wenn die Lerche sich aufschwingt im Märzen,

  dann erglühen in Sehnsucht die Herzen.

  Ihre jubelnden Triller

  schon bei Goethe und Schiller

  in Entzücken verwandelt die Schmerzen.

 

  Es durchlebte um Ostern ein Hase

  auf dem Ei die kubistische Phase.

  Er vernahm, daß in Mode

  jetzt die „Blaue Periode“,

  trank sich voll und fiel platt auf die Nase!

 

  Karlchen Miesnik verzehrte im Lenz

  reichlich Sellerie für die Potenz.

  Hätt' gemacht er sich schlau,

  wär' ihm klar, daß die Frau

  der Potenz zieht oft vor einen Benz!

 

  In des Eichbaumes Rinde ein Wurm schlief,

  bis im Frühling der Wächter vom Turm rief.

  Doch durch Umschwung im Klima

  lief es dies Jahr nicht prima:

  Der Baum fiel zum Opfer 'nem Sturmtief!

 

  Vor der Tür stand ein Herr, mäuschenstill,

  sprach ganz leis: „Du weißt nicht, was ich will –

  religiöse Erweckung?

  Denkste, ätsch, die Vollstreckung!

  Heute ham wir den 1. April!“

 

  Es hielt Siesta den ganzen April

  auf dem Affenbrotbaum ein Mandrill,

  bis voll Zorn ihm sein Weib

  rückte dicht auf den Leib

  und zum Einkauf ihn schickt' mit Gebrüll.

 

  Es zeigt sich im Monat April

  der Wettergott meistens recht schrill:

  Erst blau, sonnig, heiter, –

  mit Regen geht's weiter,

  dann Hagel, Schnee, Donners Gebrüll.

 

  Poeten besingen den Mai,

  wie lieblich und wonnig er sei.

  Für die Liebe im Wald

  ist er meist viel zu kalt,

  nur Hoffnung bleibt, daß es nicht schnei'!

 

  Im Mai ist für liebende Pärchen

  die Paarungszeit, schön wie im Märchen.

  Und es reichen die Hand

  sich zum ehlichen Band

  der Hans und sein Liebchen, das Klärchen.

 


  Ist's zum zweitenmal Sonntag im Mai,

  soll das heißen, daß Mutter sich freu'.

  Doch was Kinder geplant,

  mancher Mutter schon schwant,

  bringt am Abend ihr Arbeit für drei!

 

  Von der Kanzel so manch frommer Pater mag

  pred'gen: „Himmelfahrt ist nicht gleich Vatertag!“

  Dennoch gießt mancher Pappa

  in sich Bier, Korn und Grappa,

  und tags drauf hat er dann seinen Katertag!

 

  Drei ältere Herren an Pfingsten

  in Damengarderoben nur spinksten.

  Sie wurden verscheucht,

  sind schleunigst entfleucht –

  sie waren halt nicht mehr die Jüngsten!

 

  Kunigunde und -bert, gleichfalls Kuni-

  wollten Minne vom Mai bis zum Juni.

  Das Problem war dabei:

  „Ich verreise im Mai,

  und im Juni, o Liebster, kannst du nie!“

 

  Es hatte die mollige Hedwig

  zum Sommer 'nen Fummel genäht sich.

  Doch der war viel zu offen,

  da rief jeder betroffen:

  „O Hedwig, was du trägst, das geht nich!“

 

  Glühend heiß brennt die Sonne im Juli,

  vor der Rikscha trabt sinnend ein Kuli:

  „Dürft' ich einmal dort sitzen,

  und der Reiche müßt' schwitzen,

  für'n paar Cents placken ab sich wie'n Muli!“

 

  Im August mit viel Glück hat die Gerti

  noch ein Schnäppchen ergattert bei HERTIE.

  Nicht jeder fand's schick,

  da Gerti sehr dick,

  doch gefiel's ihrem Liebsten, dem Berti.

 

 

 




 

Es säte ein Bauer in Minkel
im Frühjahr aufs Feld seinen Dinkel.
Doch der Wind kam von vorn
und verblies Korn für Korn:
Er fand nicht den richtigen Winkel!

Einen nörgelnden Alten in Gruiten,
machten zornig im Fruihling die Bluiten,
denn sobald sie entsprossen,
ward er bös' und verdrossen
und begann durch ganz Gruiten zu wuiten.

In den Wald ging er mit seiner Dicken fort,
denn der See war ein glutheißer Mücken-Ort.
Unter Bäumen im Schatten
doch viel schöner sie's hatten,
jetzt sind glücklich im Wald sie beim… Pilzesammeln!

Ein Radfahrer strampelt' nach Selent,
in Sommersglut seewärts sich quelent.
Doch voll Mücken, o weh,
war der Selenter See,
da ward es zumut' ihm ganz elent!

Im Herbst fiel ein Bauer bei Haumche,
als Äpfel er pflückte, vom Baumche,
brach beim Sturz sich die Beine,
doch nicht nur die alleine,
wacht' auf – Gott sei Dank nur ein Traumche!