Des
Circuits Grand-Prix Français
18.1.2005
Die
Schumis und die wir so kennen,
sie fahren demnaechst wieder Rennen.
Vor etlichen Lenzen
auch Heinz-Harald Frenzen,
doch den laesst man jetzt nicht mehr «nennen».
Auch
gallischerseits gibt's Gefilde,
da ist man bei Rennen im Bilde.
Stammt mancher der Orte
auch aus der Retorte -
stets lockt er die Gashebelgilde.
Erfolgreich
zieht gern seine Spours
der Schumi am Ort Magny-Cours .
Pokale wie Tonnen
hat dort er gewonnen.
Die Gegner befuerchten «toujours».
Der
«Circuit» von Reims ist Legende:
Mercedes-Erfolg sprach dort Baende.
Da hamse beflissen
das Ding abgerissen:
Kein sonderlich ruhmreiches Ende.
Legenden
von eigener Art
gehen nahe Le Mans an den Start
und drehn ihre Runden
so zweimal zwoelf Stunden
zu dritt, denn allein waer's zu hart.
Dann
gibt es auch noch Montlhéry .
Da tobte so mancher Grand-Pry.
Der heimliche Boss
war einst Stirling Moss.
Nur siegen sah den man dort ny.
«Grantprixe»
mit reichlich Effet
gab's auch mal in Le Castellet .
Doch ist das Verlangen
nach dort laengst vergangen.
Fast so wie von gestern der Schnet.
Des
Châteaux de la Loire
Die
Wanderschuh‘ unterzuschnueren
und an der Loire lang zu schlueren,
will heut‘ Le Carreau
mit Stock und chapeau
ein paar Int'ressierte verfuehren.
Der Riesenkomplex
von Chambord
kommt sicher gigantisch uns vord,
und sind wir erst drinnen,
dann brauchts fuers Entrinnen
vor allem das richtige Tord.
Das Cherbrueckenschloss
Chenonceau
ist nichts fuer Jehan Le Carreau:
Da kommt auch der Brave
bei Nacht nicht zum Schlave.
Der Cher rauscht und plaetschert ja seau.
Dann findet
man auch in Le Lude
nicht unbedingt viel solitude:
Sein «son-et-lumière»
macht sicher was hère,
doch wegen der Laenge auch mude.
Das niedliche
Schloss Beauregard
verwechselte einstmals Ronsard
mit diesem Talcy
des Salviaty
(mit Vornamen hiess der Bernard).
Verwechseln
wir Schloss Montsoreau
mit dem von Azay-le-Rideau ,
dann muessen wir eilen
schon Dutzende Meilen,
denn das waer das falsche château.
Besucht
wer Château de Saumur ,
hat der wohl fuer Pferde Gespur:
Museum und Bilder
und etliche Schilder,
die zeigen sie gar «clair-obscur».
«Par
les champs et par les grèves»
So
titelte einmal Flaubert
ein Reisebuch recht populert.
Auf Feldern, am Strand
sei er da gerannt,
doch stimmt das nur rudimentert.
Es
war dort in Champ-de-Batallje ,
da kloppte sich mal die Kanallje
Der Adel, geziert,
hat prompt reagiert
und hielt sich den Poebel vom Ballje.
Das
Feld von den Champs-Elysées
ist vorwiegend heute Chaussées.
Man hat es planiert
und dann asphaltiert
zugunsten vom Staatsdefilées.
Der
Acker von Champs-Tarantaine
ist wirklich kein Stueckchen mondaine.
Er wurd‘ zwar bewaessert,
doch nicht sehr verbessert
und wirkt auch nicht grad souveraine.
Die
Hafenpartie Grève de Lecq ,
ein ueberaus reizvoller Flecq
mit sandiger Fuelle
und reiner Idylle,
ist außerdem frei noch von Drecq.
Der
Ort Le Touquet-Paris-Plage
heißt so, und das voller Courage.
Ein „Schachbrett“ sein Plan
und maechtig urban.
Sein Name ist sicher hommage.
Es
gibt auch noch andere Straende
so wie am atlantischen Ende
von Sud-Finistère
bis fast Saint-Nazaire:
Da grub sich Flaubert durch die Saende.
Les
Ecrivains du Carreau
Die
fränzlichen Schreiber sind stourt,
sie nehmen auch Preise an, nourt
reizt dort sie nicht schnell
der Preis von „Nobel“,
nein, eher der noble „Goncourt“.
Es kritzelte Châteaubriand
zu Haus in Combourg an die Wand.
Da machte sein Vater
gewaltig Theater
und gab ihm das schriftlich per Hand.
Der andere Châteaubriant
hat sich zu den Nazis bekannt.
Er musst‘ fast auf Knien
nach Österreich fliehen
und starb dort im Kloster, verbannt.
Es donnerte Albert Camus,
im Reifen so zwei, drei Atus,
sein Auto (ein Traum!)
platt gegen 'nen Baum
und ging an der Sache perdus.
Es redete Françoise Sagan
„Bonjour“ ihre Traurigkeit an.
Doch liebte sie Brahms
nicht wegen des Krams
und schrieb das auf Buchseiten dann.
Es wetterte Jean Giraudoux:
„La Guerrre de Troie? C'est très foux.“
Den hat es im Leben
doch niemals gegeben.
Der ganze Homer ist ein Schmoux!“
Es sagte François de Malherbe:
„Das Thema da ist mir zu derbe.
Ich mag es nicht leiden,
es ist zu bescheiden
und nichts zum Meritenerwerbe.“
Quelques
fromages de la France
Bei
den Fränzen, da ist's mit „Fromage“
fast
so wild wie bei „Kunst“ Vernissage.
Ob
nun rund oder eckig
oder
"blanc" oder fleckig –
verdient
hat er diese Hommage
.
Gar
schwierig ist's mit Camembert,
denn
der kommt gelegentlich quert:
Dann
rollt er davonne
ins
Bett der Garonne,
und
schmeckt ganz bestimmt auch nicht mert.
Drei
Ecken hat nunmal der Brie.
Da
treff‘ ich die richtige nie.
Ist
falsch dann die Eine,
dann
kleckst's auf die Beine
und
manchmal bis runter zum Knie.
Vier
Ecken gar hat Livarot,
das
wissen die Leut' sotwiesot.
Auch
ist er quadratisch
und
gar nicht erratisch.
Da
sage ich gern "à bientôt"
.
Es
gibt auch 'ne Menge ovale,
fürn
Camembert doch kein Rivale.
Die
sind mir zu weich,
drum
lass' ich sie gleich
dort
liegen in ihrem Regale.
Normannisch
ist auch Pont-L'Evêque.
Zwar hält ihn mein Nachbar für Drêque,
doch
auch nebenan
erfüllt
dann und wann
der
Pont-L'Evêque gut seinen Zwêque.
Recht
anrüchig ist der Rocquefort:
So
reimt er sich bös' auf "croque-mort".
Gleichwohl
bin versessen
ich
drauf, ihn zu essen:
Am
liebsten im Hause "Coq d'Or".
Des
Montagnes du Carreau
Im
Franzlande gibt es Montagne
nicht
nur in der schönen Bretagne.
Die
Süd-Pyrenäen
seh'n
Leute auch säen.
Die
essen dann später Lasagne.
Es
hing im zentralen „Massif“
der
Haussegen einmal recht schif,
als
mitten im Bett
mit
lautem Falsett
ein
Mann nach der Nachbarin rif.
Es
flog einmal in den Vogesen
ein
hübsches Geschöpf auf ‘nem Besen.
Die
Leute, sie raunten,
die
Fluglotsen staunten,
und
das gab Gesprächsstoff am Tresen!
Es
waren in „Alpes Maritimes“
zwei
Leute mal ziemlich intimes.
Doch
eins mocht‘ nicht leiden
die
Frau von den beiden:
Er
kaute dabei immer Primes.
.
Es
kloppte sich auf dem Mont Martre
Camus
einmal heftig mit Sartre
und
gab ihm den Rest,
doch
der schrie: „Die Pest!
Die
hol‘ dich, du Lümmel! Na, wartre!“
Ein
Bergsteiger auf dem Mont Blanc,
vom
Steigen und Frieren ganz kranc,
der
schlürfte Pommeau
recht
hastig und seau,
dass
bald schon ins Koma er sanc.
Am
Fuß der Mont(agne)s d'Arrée
wächst
selten im Winter der Klée,
doch
wenn es ihn giebt,
dann
glaubt man, es piept
alldorten
und springt im Karrée.
Les
Rivières du Carreau
Bei
Franzmännern kommen "rivières"
gelegentlich
deutlich uns quères:
wie
täten die fließen,
wenn
wir sie bloß ließen,
vor
allem nur hin und nicht hères!
Ein
Mann vom Vallée de l'Escaut,
der
fühlte sich heute nicht saut:
Denn
während er fischte,
ihm
alles entwischte,
und
das stimmte gar nicht ihn fraut.
Ein
Fischer am Ufer der Orne
hielt
immer die Angel nach vorne.
Doch
als die mal brach,
geriet
er gemach,
doch
heftig und laut er in Zorne.
Ein
Bayer am Ufer der Marne
verhedderte
sich mal im Farne.
Er
schwitzte wie toll
die
Sachen sich voll
und
schimpfte: „Jo, dös is a Schmarrne!“
Ein
Jüngling am Flüsschen Vilaine,
der
schlachtete Hähne, die kraine.
Als
Grund gab er dann
dem
Amtsrichter an:
„Die
kraine ja schon, wenn ich noch gaine.“
Ein
Strolch auf dem Staudamm der Rance
berechnete
mal seine Chance:
Kann
ich gleichzeitig springen
und
die Marseillaise singen
und
hinterher schrei'n „Vive la France?“
Ein
Bauer am Ufer der Rhône,
der
schimpfte mit Tochter und Shône:
„Ihr
könnt über jeden
Kritik
äußern, reden,
doch
nicht in so drastischem Thône!“
Le
Carreau
Bonjour, messieursdames, tout le monde,
très limériquain à la ronde,
avec des rimes britanniques
et méphistophéliques,
quelles ici en railleries bien abondent.
Für "Hans" klingt auch "Jean" recht adrett.
Dazu reimt sich das Ganze auf Bett,
wo der Hans, ziemlich leiblich
sich vergnügt, unbeschreiblich,
und die Hä(n)sin dort ist die Jeannette.
Für Ludwig klingt "Louis" ganz gut,
und dem ist es prächtig zumut',
wenn er statt Jeanette
in nämlichem Bett
mit seiner "Louise" es tut.
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