6. Dezember: St.Nikolaus
Es gab einst zur Weihnacht in Luton
(aus Streikgründen) nirgendwo Ruton.
Sankt Nikolaus freute
sich sehr und rief: „Heute
geht 's schnell – ich muss nur zu den Guton!
14.November (Gottfried Wilhelm Leibniz)
Es kam mal ein Lehrer des Wegs.
„Das Leibniz-Buch“, sprach er, „ich leg 's
hier hin beim Katheder.“
Doch schon brüllte jeder:
„Den hätte ich lieber als Keks!“
9. Oktober – Tag des Weltpostvereins
Zwei Partyheimkehrer, die drangen
des Nachts in das Postamt von Langen
und klauten Pakete.
Drauf ist – gleich 'ner Fete –
bei vielen die Post abgegangen!
8.September – Weltbildungstag
So ein Wort, das mir wieder „gefällt“:
Eine Welt bilden – ganz ohne Geld?!
Dabei dachte ich ja:
Diese Welt sei schon da!
Wozu bildet man n o c h eine Welt?
30.August
Heut am vorletzten Tag im August
packte Großpapa plötzlich die Lust,
auf den Dachfirst zu klettern
und ein Liedchen zu schmettern –
doch den Grund hat nur Oma gewusst.
Jedes
Jahr freu' ich neu mich auf „Jedermann“.
Ich reis' stark – auf Motorrad – in Leder an;
denn die Salzburger Frauen
sind sehr schön anzuschauen.
Ist nur dumm, dass ich da nicht mit jeder kann.
Im
Froschteich, da gab 's zu Fronleichnam
Gequake, weil eben der Laich kam.
Mit nur einem Bissen –
ganz ohne Gewissen –
der Storch Lurch samt Laich - schwupps! - zugleich nahm.
14.
Mai (Bonifatius, Eisheiliger)
Im Süden der vierte der „Heiligen
vom Eise" ist nichts für die Eiligen.
Auch isst Bonifatius
wohl kaum Spekulatius
und will sich am Lenz nicht beteiligen.
Ich
schicke gern in den April,
weil ich als geschickt gelten will.
Doch als der Geschickte,
als blöd Angeblickte,
schick' ich mich sehr schlecht im April.
Im
Märzen ein Bauer in Breckerfeld
beim
Pflügen fast täglich vom Trecker fällt.
Ein
Experte aus Minden
möcht'
heraus jetzt gern finden,
wie
häufig und zu welchem Zweck er fällt.
In
Kinos, Theatern, Museen –
im Winter wird vieles gesehen:
Film, Oper, Antike…
Rolf sah Friederike,
schon war 's um die beiden geschehen!
O
Iane, qui vides obscura
praeterita atque futura,
biformem te oro
obsecro imploro:
ne tempora nova sint dura.
O
Janus, der du die dunkle
Vergangenheit und Zukunft siehst,
dich Doppelgesichtigen bitte ich,
flehe ich, rufe ich an:
möge das neue Jahr nicht zu hart werden.