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§ 1: Jeder hat ein Recht auf meine Meinung

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Spectator stellt zur Diskussion:

Es muss ja wohl mal gesagt werden!

Dass Limericks durchgängig anapästisch sein müssen hat sich herumgesprochen und sogar eingeprägt. Es wird jedoch (aus Unvermögen?) unwissentlich missachtet. Soweit zur Form.

Aber wie steht es eigentlich mit dem Inhalt?
Ein Blick in den neuesten Duden (24.Auflage) macht schlau: „… fünfzeiliges Gedicht grotesk-komischen Inhalts.“ Im „Duden“ ist alles nur knapp definiert.

Aber was sagen die bekannten Lexika online und offline. Ausnahmlos das Gleiche wie der Duden, nur viel ausführlicher!

Ungläubig habe ich noch weiter gesucht in Büchern über Literatur, in populären und in wissenschaftlichen. Aber alle meine Quellen vermeldeten unisono, es handle sich um Nonsenspoesie.

Dabei bin ich auf folgende Schlüsselwörter gestoßen, die diesen Tatbestand verdeutlicht oder umschrieben haben:
absonderlich, blödelnd, burlesk, bizarr, erotisch, frivol, gagreich, geistreich, grotesk, ironisch, kurios, lästerlich, launig, locker, makaber, närrisch, paradox, pointiert, possenhaft, sarkastisch, schalkhaft, scharfzüngig, schelmisch, schrullig, sexy, skurril, sonderbar, spaßig, spöttisch, ulkig, veralbernd, verschroben, verzerrt, witzig, wunderlich, zynisch.
Es war nicht mehr überraschend, auch einige Substantive zu finden:
Blödsinn (höherer), Humor, Jux, Kalauer, Karikatur, Nonsens, Parodie, Persiflage, Satire, Scherz, Schmäh.

Und dann ist da als inhaltsbezogene Nagelprobe auch noch der Schlussvers des Limericks, die Apotheose, der Höhepunkt, der Gag also, die Überraschung. In vielen Definitionen wird auf dieses Kriterium ausdrücklich verwiesen.

Überprüfen Sie doch mal die vielen „Limericks“, die als LIMERICK etikettiert sind!

Da gibt es zum Beispiel die Bibel in „Limerick“versen auf Englisch, die für relativ viel Geld angeboten wird. Auch Lexikonwissen kann man im Limerickgewande finden, meist bierernst dargeboten.

Rhetorische Frage: Sind das also Limericks, liebe Queen?

Nein, eindeutig nein!

Man sollte für diese Spezies von Info-Fünfzeilern im Limerickkorsett einen zutreffenden Namen finden, zum Beispiel Seriöserick, Objektiverick, Realitäterick.

In Anbetracht dessen, dass man die Sachverhalte in gebundener Sprache anderer Art (Roth-Verse) oder in Prosa viel differenzierter, kürzer und präziser ausdrücken könnte, bin ich ganz brutal für den allertreffendsten Namen
LANGWEILERICKS.

Aber das Schlimmste kommt noch. Diese Langweilericks nivellieren den Limerick in der Tradition von Lear und seinen Nachfolgern. Er droht zur Beliebigkeit zu verkommen. Rettet den Limerick, so wie er einst Furore gemacht hat und in Lexika, Wörterbüchern und Literaturwissenschaft definiert ist!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

LQ   28.12.2005

Ich merke, dass meine Glosse (absichtlich?) missverstanden wird.

Ich habe durchaus nichts gegen deftige Ausdrucksweise, nämlich dort, wo sie als Stilmittel angebracht und von Literaten seit jeher genutzt wird. Was ich nicht mag, ist Provokation „auf Biegen und Brechen“. Indem Gernhardt klassische poetische Formen diffamiert, mit Fäkalausdrücken diskreditiert, nur, um aufzufallen(?), greift er nach meinem Geschmack „daneben“. Das ist keine Satire, sondern verbissen-rechthaberische Polemik. Ich verlange durchaus nicht, dass Schriftsteller harmoniesüchtige Schöngeister sein müssen. Was mich aber besonders stört, ist Gernhardts Überheblichkeit, indem er uns unterschwellig weismachen will, keiner könne ihm das Wasser reichen und Poeten im klassischen Sinne, die auf stimmiges Metrum Wert legen, seien Arschlöcher. Derartige Provokationen werden vom „Normalrezipienten“ erfahrungsgemäß (entgegen der möglichen Aussageabsicht) gern missverstanden mit dem Fazit: Ist der modern und mutig – und was früher mal Kanon war, ist Mist!

Mein Eindruck: Unfug! Der Autor schwimmt nur hoch oben auf den Wellen des Zeitgeistes!

 

LQ   12.12.2005

Beschissen

Das muss jede(r) beim „Dichten“ heut wissen:
Gut wird 's „Dichtwerk“, wenn 's reimt auf „beschissen“.
Auch des Worts Derivate
stehn ganz gerne hier Pate.
Merke: Seltener wirst du verrissen!

Du bist fortschrittlich, jung und modern.
Mit Fäkalwörtern triffst du den Kern.
Falls schon älter an Jahren:
Junges Image bewahren!
Texte gröber, greif zu, zote gern!

Sing das Hohelied hell auf „fäkal“,
bring die Steigerung noch mit „anal“!
Da gibt 's Ausdrücke reichlich,
und ein Muss, unausweichlich:
dreimal „Scheiße“ als i-Punkt-Final!

Ist das immer dir noch nicht genug,
spring ganz flink auf den fahrenden Zug.
Lass das Metrum schlicht weg;
dieser Scheiß hat kein'n Zweck.
Solchen Mist schrieb schon Goethe so klug!

Wenn ich Schiller nur hör – oder Heine,
schrei ich lauthals vor Wut – oder weine.
Die tun wirklich mir Leid;
sie verplemperten Zeit,
nahmen Worte zu streng an die Leine.

Darum, Mensch, willst du fortschrittlich sein,
provozieren, gern schmieren, sei Schwein!
Wälz und suhl dich im Matsch,
nenn dann „Dichtung“ den Quatsch,
geh zur Lesung mit Heiligenschein!

 


 

Die Diskussion ist eröffnet. Bitte sagen Sie Ihre Meinung, Mich haben die geschilderten Beobachtungen und Schlussfolgerungen überrascht. Ich muss zugeben, dass ich bislang kaum Argumente habe, um Spectator zu widersprechen. Renate Golpon

 

Spectator    10.2.2007

Für reine Sachtexte (z.B. Wissenstransfer, Nachschlagwerke, Kommunikation) eignet sich in der Regel nur die Sachsprache, evtl. ergänzt durch Fachsprachen. Mit Poesie ist jedoch eine andere Sprache verbunden, eine verdichtete, uneigentliche, bildliche: die Dichtersprache.
Definitionen, in Dichtersprache formuliert, wirken befremdlich, oft schwammig, interpretationsbedürftig, manchmal hochgestochen und geschraubt, schlimmstenfalls lächerlich.
Umgekehrt würde ein Gedicht, das Vorfrühlingsstimmung auslösen möchte, in der Sachsprache verfasst, bestenfalls zum blumigen Wetterbericht mutieren.
Natürlich variiert die Dichtersprache. Gedankenlyrik erfordert eine andere „Sprache“ als Empfindungslyrik oder Erzähllyrik; und was für für die Dichtersprache des Limericks charakteristisch ist, habe ich ja schon dargelegt.


Hugo Schulze    
10.2.2007

Schöpferische Freiheit
(Gedicht in 2 Strophen, vierhebige Daktylen)

Bier, das ich flink in die Weinflasche fülle,
diese mit Korken ganz fest dann verschließe,
gut temperiert auf den festlichen Tisch stell,
kann mir sehr wohl Illusionen vermitteln,
einen der edelsten Weine zu haben.

Schenk ich jedoch meinen Gästen am Abend
dann aus der grünlichen Weinflasche „Wein“ ein,
werden sie stutzen und immer gleich merken,
dass ich statt Wein sie mit Bier hier bediene.
Ich aber nenn den Akt (schöpferisch) „Freiheit“!

 

Lucas Gruen    9.2.2007
Etikettenspieler contra Kästchendenker
Wem's gefällt, der bleib' hübsch in dem Kästchen
und bepolstre sein Wohlfühlenestchen.
Etikettentauschspiel
hält die Dichtung mobil,
negligiert Rubrizier-Manifestchen.

 

Spectator    8.2.2007

„Dichterische“ Freiheit: Ja!
Etikettenschwindel: Nein!

Jede(r) möge gern frei formulieren,
seine Worte ernst/heiter platzieren.
Doch er sei stets so nett,
wenn er wählt 's Etikett:
Lass nicht  Ernst unter Heiter flanieren!

Möchte lesen ich gern 'nen Roman,
dann verfalle ich nicht in den Wahn,
nun zu suchen an Stellen,
wo nur stehn die Novellen,
sondern dort, wo Romane wir sahn!

Darum, Reimer, ob ernst oder heiter:
Die Beliebigkeit hilft hier nicht weiter!
Lasst die Kirche im Dorf.
Der Erfinder des „Korf“
traf die Wahl stets gezielt und gescheiter!

 

PGS    7.2.2007
Wo bleibt denn da die dichterische Freiheit?
Müssen Formen zum Inhalt stets passen?
Muss man derart sich festlegen lassen
von Duden und Co?
Mir gefällt’s manchmal so:
Spaß-so-nett, Ernst als „lim“ zu verfassen!

 

Renate Golpon    2.2.2007
Qualität vor Quantität !
Wer mir „astreine Limericks“ sendet,
hat bestimmt seine Zeit nicht verschwendet.
Meine Website hat Plätzchen
für die kostbaren Schätzchen,
ist nicht fünfzeilermassenverblendet.

 

Spectator    2.2.2007

Wer mir aus vollem Herzen zustimmt, sollte aber auch reflektieren, wogegen er gestimmt hat! Gegen „Limericks“, die lediglich x-beliebige Realien oder Sachverhalte nüchtern-trocken thematisieren. Beispiel: Definitionen (Wörtersammlungen zum Nachschlagen), Mitteilungen, Kommunikation. Um hier präzise-umfassend und unmissverständlich zu informieren, eignet sich am besten Prosa, vorzugsweise in der Hochsprache.

Auf der Limerick-Domain der Queen sind abschreckende Sachsprache-Beispiele die Ausnahme. Auf keiner Site sonst findet man so viele gute Limericks, die genau den Definitionen und meinen Vorstellungen entsprechen! Meine Kritik – die Langweilericks betreffend – war global gemeint und trifft genauso auf englischsprachige Limericksammler-Websites zu.

Wer sich mit der Geschichte des Limericks beschäftigt hat, weiß, dass der Limerick nicht als Witzgedichtform entstanden ist. Er war nie die literarische Form des Brüllwitzes. Humor war meist zweitrangig. Es ging vorrangig um Satire, Sarkasmus, Provokation, oft als Nonsense verkleidet.
Paul-J. Muenzer, Autor von „Total versext“, hat das unter dem Aspekt der Erotikverdrängung zu Kaiserin Viktorias Zeiten in England anschaulich geschildert: http://www.pdf-site.de/pdf/muenzer-limerick.pdf (Ausschnitt).

Ein Limerick zu Saddam Hussein in der „Chronik 2006“ durfte nicht fehlen. Der Saddamprozess war eines der wichtigen Ereignisse in 2006. Markus Weiß hat das Notwendige so feinfühlig wie möglich in seinen Limerick verpackt. Keine Verhöhnung, aber ansatzweise ironisch mit einem nicht allzu überraschenden, aber sehr verständlichen Wunsch im letzten Vers des Buches. Ein Stammtisch-witz in Limerickform wäre fehl am Platze gewesen.

 

Iris Berndt    1.2.2007

Ich verstehe die Kritik an der Queen von OMA und Voilà nicht.
Wer hat denn mehr getan für den Limerick als LQ?
Man schaue doch nur die tausend und abertausend Verse
auf ihrer Website an!
Und immer noch wird die Möglichkeit geboten, sich „auszutoben“:
auf der neuen Seite „Chronik 2007“ (zugegeben: themenbezogen),
aber völlig frei und ungezwungen auf den individuellen Autorenseiten.
Kommentare u.ä. können unter „Kommunikation“ bzw. auf der
„Meinungsseite“ abgegeben werden.

Mein Fazit: Das Angebot ist doch vielfältig!

Meines Erachtens, gehen die Kommentare von OMA und Voilà
zu Spectators Aufruf am Thema vorbei.
Er plädiert dafür, Nonsensverse nicht zu „Langweilericks“ verkommen
zu lassen.
„Langweilig“ sind die Limericks auf der Queen-Site durchweg nicht,
im Gegenteil: meist geistreich, von hohem Niveau und zumeist witzig.
Schauen Sie doch mal andere „Limerick“-Seiten an – und vergleichen Sie!

 

OMA    31.1.2007

Ich stimme Spectator aus vollem Herzen zu:
Rettet den Limerick!
In der Tat sind viele Fünfzeiler im Limerickkorsett, was
Nonsens angeht, inhaltlich unterernährt. Ich würde aber
nicht so weit gehen, sie deshalb pauschal "Langweilericks"
zu nennen. So sind zum Beispiel meiner Meinung nach
viele Aktuellericks der Chronik 2006 zwar keine Limericks im
eigentlichen Sinn (ich nehme da meine Beiträge keineswegs
aus!), sie heißen ja auch "Aktuellericks", trotzdem kann man
aber über die meisten doch mehr oder weniger lachen.
(den Beitrag vom 30.12. muss man da allerdings ausschließen.)
Ich sehe auch wie Spectator durchaus die Gefahr, dass der
Limerick zum Gefäß ohne Inhalt verkommen könnte.
Das wäre sehr schade! Er hat es nicht verdient.

Da diese Website den Namen "Limerick-Queen" trägt,
sollte sie doch der beste Ort sein, wo Autoren zur Rettung
des Limericks auch in Zukunft etwas beitragen könnten.
Wo gibt es sonst einen so gelungenen Limerick-Workshop?
Dazu bedürfte es aber meiner Meinung nach eines Treffpunktes,
einer lebendigen Plattform, auf der sich Autoren (auch ohne das
Ziel, einen Award zu gewinnen) hin und wieder mit einzelnen
echten Limericks begegnen und gegenseitig befruchten könnten.

Liebe Queen, niemand anderes als Sie wäre besser dafür qualifiziert,
aus den Einsendungen für eine solche neue Seite die echten
Limericks heraus zu fischen!
Niemand sollte gekränkt sein, wenn Sie seine(ihre) Vorschläge nicht
veröffentlichen, und etwa gar Begründungen von Ihnen erwarten.
Das könnten Sie zur Bedingung machen, um nicht mit ärgerlicher
Mailarbeit überlastet zu werden. So eine Seite wäre meiner Meinung
nach kein Rückschritt, sondern durchaus eine Weiterentwicklung
im Sinne der von Spectator zu Recht geforderten Rettung des Limericks.
Sollte das nicht wenigstens einen Versuch wert sein?

Oder wird es zu einer Situation kommen, der ich hier mit einem
limerickähnlichen Fünfzeiler Ausdruck verleihen möchte:

Einem astreinen Limerick deuchte,
dass im Netz einen Treffpunkt er bräuchte,
aber ach! – bei LQ
war die Tür für ihn zu.
Traurig sagte er tschüss und entfleuchte.

 

Voilà    31.1.2007

Kann das noch heiter werden?

Wer erinnert sich an den Versuch?
Für den Klassiker wie aus dem Buch
brach ich neulich die Lanze.*
Und was brachte das Ganze?
Für die meisten war’s wie’n rotes Tuch.

Diese Queen-Site - es gibt nichts Gescheiteres!
Doch ich schlichtes Gemüt will was Heiteres.
Ist der Limmie zu retten?
Möglich wär’s. Laufen Wetten?
Aber ohne mich. Tschüs! (Nicht auf Weiteres!)

 

Hugo Schulze    31.1.2007
Schulzes „Rettungsversuche“
Ich war nie andrer Meinung als ER*,
lag auch nie mit dem Limerick „quer“,
trete auf als Rabauke,
hau hier flott auf die Pauke.
Ja, warum wohl? Fall'n Antworten schwer?
____
* Spectator


Markus Weiß
    30.1.2007

Humor ist eine ernste Sache* (?)
Ach, Spectator, die Ohren mir glühen.
Ich möcht gerne viel Geistreiches sprühen.
Doch die Gagsuche – schwer!
Wär sie leicht, schrieb ich mehr!
Aber trotzdem: will stets mich bemühen!
____
* Zitat von Heinz Erhard

 

 

 

 

 

 

 

Florian Ruppel    28.12.2005

Über Robert Gernhardt
und seine Materialien zu einer
Kritik der bekanntesten Gedichtform
italienischen Ursprungs

Ich mag Robert Gernhardt sehr gern.
Als Dichter erscheint er modern.
Durch Sprachphantasie,
durch Witz und Esprit
erstrahlt sein poetischer Stern.

Voll Derbes vom A bis zum Zett,
das liest man in Gernhardts Sonett,
zum Beispiel: der Macker
und Arschloch und Kacker.
"Ich denk, das ist gar nicht so nett!"

Sonette, die find ich beschissen!
Jedoch - wir als Leser, wir wissen:
Er täuscht ja nur vor
(mit derbem Humor):
Sonette, die find ich beschissen!

Die Sprache ist säuisch verdreckt,
doch deutlich wird dieser Aspekt
(und das ist der Clou,
der Gernhardtsche Coup):
die Form - ein Sonett - ist perfekt.

 

Voilà   13.12.2005

Dichten und dichten lassen
(Robert Gernhardt zum 68. Geburtstag)

Also, i c h habe auch Gernhardt gern.
Keinen Grund seh' ich, mich zu beschwer'n.
Wird der Mann hier verkannt?
Wieso intolerant?
Kann mir einer die Haltung erklär'n?

Gernhardt gilt seit dem Tod von Ernst Jandl
als bekanntester Dichter im Landl,
ist beim Festspiel zu Gast
und liest dort, was ihm passt.
Auch die Lyrik ist nun mal im Wandel.

Geht die harsche Kritik wem zu Herzen?
Es erfreu'n sich an Gernhardt'schen Scherzen
meist die Intelligenzija,
doch der Sepp und die Zenzi a.
Und der Rest? Wurscht! Er wird's schon verschmerzen.
___________________
*2002 Salzburger Festspiele Robert Gernhardt in der Reihe "Dichter zu Gast"

 

PGS an LQ    12.12.2005

Am Samstag , da durfte ich lauschen
dem Gernhardtschen lyrischen Rauschen,
Es war ein Genuß
drum mach ich jetzt Schluß
Lass Robert gern selber mal plauschen:

Am Samstag, den 10. 12. 2005 ab 20:00 h
las Robert Gernhardt im Tollhaus, Karlsruhe
aus seinen Werken...und PGS durfte lauschen:

Rhythmisch rrund hat’s der Dichterr gerrollt.
Oh wie gern hardt ihm Beifall gezollt,
Bei der Lesung, die Menge:
Er enthob sie der Enge,
Redet wirksam verwoben, gewollt!
Tabus bricht er beiläufig betend,

Genüsslich in Fettnäpfchen tretend;
Ein Elftes Gebot
Rügt den Lärm, große Not —
Nicht tönen sollst Du— Worte knetend!
Hält Sonette für derart beschissen,
Abgefuckt, eng, rigide, verbissen,
Reichlich starr auch im Reim.
Doch wer schreibt solchen Schleim?
Tröstlich dies jetzt schlussendlich zu wissen!