Berlinericks
– Lauter lustige Limericks aus, um und über Berlin
Hab
ick mir am Tach sehr jeschunden
so vier oder fünf volle Stunden,
denn reicht meine Olle
mir schnell eene Molle.
Und schon is der Ärjer vaschwunden.
Es
kippten sich Otto aus Jlinde
und Atze een hinter die Binde.
„Ick wundere mir
wie der nach zwee Bier
schon schwankt wie ‘ne Linde im Winde.”
Spreewald,
Abend, jänzlich stille.
Mädchen trägt 'ne dicke Brille.
Mann denkt drüber nach:
Ist ihr Oog' auch schwach,
Hauptsach'
ist ihr starker Wille! *
*
Achtung! Dieser
Fünfzeiler wurde extra für
das
literarische
Rätsel Mai/Juni 2004 aufgenommen.
Er
ist nicht im limericktypischen
Anapäst-Metrum,
sondern
im Trochäus-Versmaß geschrieben.
Mein
Justav, der Jute, der schmollte,
weil er in die Oper mit sollte.
Lucia di Lammermoor
trug laut ihren Jammer vor,
weil se den, den se sollte, nich wollte.
„Wat
soll ick im Dorfe versauern”,
sprach Juste in märkischen Mauern.
„Zu weit ist’s nach Wien,
doch ooch in Berlin
in Massen die Männer noch lauern!”
Es
wollt’ een Berliner bejlücken
‘ne Olle. Doch weh tat sein Rücken.
„Ick merke schon, wa,
in’t Alter, na ja,
da jeht doch so mancher an Krücken.”
Im
falschen Hotelbett in Tejel,
da schimpft eene Dame: „Sie Flejel!
Wie komm’ Se hier rein?
Det Bette ist mein!”
Doch dann strich sie seufzend die Sejel.
Es
sagt een Berliner in Plauen
zum völlig verkalkt-adlig “Blauen”
(voll Wasser die Beene
und Nieren voll Steene):
Mit det Mat’rial kannste bauen!