LIMERICKS VON A. E. CORVIS Zur Domain A.E.Corvis
NEUE FOLGE: MAI 2005
Es beklagt' sich ein Vater in Leipzig:
„Ach, mein Sohn nur in Kneipen 'rum treibt sich!
Damit macht er viel Schande
unsrem adligen Stande,
unser Nam' nämlich ›von und zu‹ schreibt sich!“
Auf dem Gipfel des Bergs Melibocus
suchte mancher vergebens den Locus.
Zwar gab's ab und zu Zoff,
doch es taugt nicht der Stoff
für Skandalreportagen im FOCUS!
Ein Quartalssäufer, eben erst trocken,
fand ein Wirtshaus ganz hoch auf dem Brocken.
Von des Wirts Elixieren
mußt' er alle probieren,
bis er blauer war als seine Socken.
Vom Gehalt nicht erbaut war ein Wachmann,
in der Bank wacht' er nie ohne Flachmann,
und als „Ede der Schränker“
wollt' erleichtern den Banker,
da rief „Prost!“ unser Wachmann, „nu mach man!“
„Ist wohl jetzt mein bestelltes Geschirr da?“
frug ein Kunde den Händler in Pirna.
Drauf versetzte der Koofmann
(wohl ein ziemlicher Doofmann):
„Nie im Leben ich solches Geschirr sah!“
Ein Finanzoberamtmann in Pirna
war zum Dienst immer ohne sein Hirn da.
Hier sind Zweifel erlaubt,
wann und ob überhaupt
irgend jemand ihn schon mal mit Hirn sah!
Zwei Be-Zechbrüder mußten in Dützen
auf dem Heimweg einander sehr stützen.
Doch das half ihnen nichts,
denn aufgrund des Gewichts
fielen beide zugleich in die Pfützen.
Es war mal ein Kaufmann in Meißen,
der lebte vom Kundenbesch... – ummeln.
Sehr erzürnt rief ein Bayer,
dem zu teuer die Eier:
„Nix wie b'scheiß'n, dös kennans, die Preiß'n!“
Fischer Hinnerk, der fand es sehr schlau,
zu befolgen den Rat seiner Frau:
Er fischte im Kattegat
mit Ködern aus KITEKAT –
jeder Fisch, den er fing, schrie: „Miau!“
Neu sich einrichten wollte der Louis,
las der Bücher viel über Feng Shui.
Möbel, edel und teuer,
warf er einfach ins Feuer –
das war nur Feng Meschuggi, nicht Shui!
Zwei Aspekte derselben Tragödie
Leif Björndahl gern querte beim Sport
die Grenze, die Sport schied von Mord.
Die Leiche im Wagen
konnt' gar nichts mehr sagen:
Ein Schubs, und der Ford lag im Fjord!
Vom Fjäll flog ein Ford in den Fjord,
ein Toter drin, eindeutig Mord!
Sprach der Hauptkommissar:
„Dieser Fall ist mir klar –
Leif Björndahl treibt wieder mal Sport!“
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Unterm Steilhang des Berges liegt Sundern –
wer ein Haus hier baut, darf sich nicht wundern,
wenn der Berg kommt ins Gleiten.
Wer nicht abhaut beizeiten,
der ist bald darauf platt wie die Flundern!
Ein schulmüder Knabe in Wennemen
sprach: „Ich bleibe weg von der Penne, wenn
ich beim Pauken und Büffeln
nie ein Bierchen darf süffeln,
drum jetzt ich zum ›Tanz op de Tenne‹ renn!“
Ein uralter Schabrackentapir
unterschrieb beim Notar ein Papier:
Sollten ihn nach dem Sterben
nicht g'nug ehren die Erben,
werd' er suchen sie heim als Vampir!
„Endlich sechzig bist du, lieber Rabe!“
sprach Frau Rabe mit kessem Gehabe.
„Endlich sechzig, von wegen“,
krächzt' Herr Rabe dagegen,
„wieder´n Jahr bin ich näher dem Grabe!“
Einen Opel-Testfahrer aus Hamm
aus der Steilkurve haut's in den Schlamm.
Als sein Opel versackte,
jäh der Weltschmerz ihn packte:
„O, wie gern säß' ich jetzt in der Tram!“
Für einen der schwatzhaftesten meiner Schüler
Äußerst merkwürdig scheint mir bei Felix
doch gekräuselt die DNS-Helix:
Beinah über jeden Stuß
ergießt sich sein Redefluß –
ist da schuld dran ein Gen, ein unselig's?
Dieser Felix wollt' zu den Trappisten,
einem Orden ganz schweigsamer Christen.
Da zuviel er geschwätzt,
warf man raus ihn entsetzt –
ich glaub' nicht, daß sie sehr ihn vermißten!
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Aus Fernost ein Tourist in St. Wolfgang
in den preiswert gemieteten Golf sprang.
„Von dem See zum Hotel
komm' bequem ich und schnell,
denn ich laufe nicht geln dulch das Dolf lang!“
Fern in Japan ein Knab' namens Shuzu
ging zum Kurs, wo er lernt' Jiu-Jutsu.
Sehr besorgt strich die Mutter
ihm ein Brot dick mit Butter,
mahnend: „Shuzu, bind' fest deine Schuh' zu!“
In Wesel ein uralter Esel
schaut' gern und sehr tief in sein Gläsel.
Er kam heim in der Nacht,
gab auf Treppen nicht acht
und knallte, pardautz, auf sein Näsel.
Hat geärgert mich manchmal ein Fiesling,
daß den ganzen Tag mir es dann mies ging,
fand ich später am Abend
höchst erquickend und labend
so ein Gläschen mit leckerem Riesling!
Sehr bedrängt war ein Fahrer im Mazda,
und durch Hupen entfacht' er Rabatz da.
Hinter ihm im Toyota
fuhr dicht auf so'n Idiot da.
Für den Mazda dazwischen? Kein Platz da!
Für 'nen Western mit 10 000 Volt, da
wünschte Spielberg sich gern John Travolta.
Nach dem Blick aufs Budget
schrie der Sponsor: „O weh,
für Travolta ist nicht mal ein Colt da!“
Ein Gangster im Safe von Travolta
'nen riesigen Haufen von Gold sah.
Damit man's ihm glaubte,
schoß er, eh er's raubte,
ein Foto mit seiner Minolta.
Der Max hat zum Kraxeln aufs Matterhorn
'nen Fußpfad, der schon ziemlich glatt, erkor'n.
Und holterdiepolter,
den Berg hinab rollt' er –
der Pfad war inzwischen noch glatter wor'n!
Selbdritt kraxelt Max nun aufs Matterhorn,
die Base ging hinten, Gevatter vorn.
Deren Bohnengenuß
machte Max nur Verdruß:
Trompeten von hinten, Geknatter vorn!
# Ein Stationsarzt, der wollte mit Pillen
des Patienten Gefräßigkeit stillen.
Seitdem hütet voll Harm
der den Lokus – sein Darm
ist dem Ärmsten nicht länger zu Willen!
Es war mal ein Jüngling in Hengelo
als Astheniker sehr seiner Länge froh.
Er war zwar galant
und äußerst charmant,
aber leider besaß er 'nen Hängepo!
Ein Bassist von der Liedgruppe „Rosenstolz“
parfümiert' seine Hosen mit Rosenholz.
Es verdeckten die Düfte
so manch andere Lüfte,
das erfüllte gar sehr ihn mit Hosenstolz!
Ein Sportler in St. Peter-Ording
sein Herz an den Lenkdrachen-Sport hing.
Man verbot ihm zu fliegen,
nichts mehr durft' er als liegen,
drum er zum erotischen Sport ging.
Im Benimmkurs einst hörte in Querfurt
er vom Lehrer: „Mach's uns nicht so schwer, Kurt!
Wann begreifst du es endlich,
was so leicht doch verständlich:
Man ißt wirklich den Spargel nicht quer, Kurt!“
An der Börse sehr tief fiel der DAX,
das hielt ab nicht vom Kraxeln den Max.
Er rief: „Kraxeln ist geil!“,
da riß plötzlich das Seil,
denn das hatte schon länger 'nen Knax!
Ein Ostfriese wollt' zu 'ner Zahl
noch eine addieren, welch' Qual!
Dabei kam er ins Schlingern,
versucht's dann mit den Fingern
und rief: „Jau, ick hebb's – digital!“
Ein Arzt schwor den Eid des Hippokrates
und dünkte sich weiser als Sokrates,
als beim Schwören er dachte,
wie Karriere er machte:
„Ich bringe bestimmt noch zum Hofrat es!“
Eine polnische Gräfin Bobristky
aß Pralinen und Bonbons aus Kistky.
Als sie nascht' zuviel Grufki,
ging ihr Zahn pipidufki,
und ins Fäustchen sich lacht' ihr Dentistky!
Ein arg schlimmer Lausbub in Hille
schoß Singvögel ab mit der Zwille.
Er bekam seine Strafe:
Eine Amsel, 'ne brave,
die schiß ihm genau auf die Brille!
Einen Unfall erlitt mal in Frille
eine Maid, die verlegt ihre Brille:
Obwohl taghell das Licht,
fand beim Bette sie nicht
auf dem Nachttisch die wichtige Pille.
Eine Bauersfrau rief einst in Windheim
im Gewitter voll Sorge ihr Kind heim:
„Komm herein schnell, o Fritz,
denn sonst trifft dich der Blitz,
kommst du nicht auf der Stelle geschwind heim!“
Fischers Fritze erschaute bei Lahde
eine Maid in der Weser beim Bade.
„Schönes Mädel, komm raus,
denn es wär' doch ein Graus,
wenn dich bisse ein Hecht in die Wade!“
Ein Barkeeper sah einst in Brixen
umringt sich von lieblichen Nixen.
„Willst du nicht mit uns tauchen?
Ja, wir könnten dich brauchen,
um uns ein paar Longdrinks zu mixen!“
Der Barmann erwidert' den Nixen:
„Im Teiche, da ist nicht gut mixen:
Die Liköre verteilen
sich im Teich und enteilen –
besorgt lieber Dope euch zum Fixen!“
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Die Natascha, die sprach in der Taiga:
„Mein Aljoscha, ich mich dir verweiga;
was ich einst dir versprochen,
hab' ich jetzo gebrochen,
seit im Fernsehn ich sah den Til Schweiga!“
Minna Kleinschmidt bat um 'ne Narkose,
wünscht' zur Gräfin die Metamorphose.
Sprach der Doktor voll Zweifel:
„Soll mich holen der Teufel,
wenn das ist keine Adels-Neurose!“
In Ziegenhain hegt' eine Zicke
den Wunsch, daß die Welt sie beglücke.
Wer den Wunsch nicht erfüllte,
den sie nieder gleich brüllte
und drosch ihn mit hölzerner Krücke.
Eine Zicke einst rutschte in Ziegenhain
auf dem Eis aus und brach sich ein Ziegenbein.
Doch obwohl sie's sehr schmerzte,
sagten ihr nur die Ärzte:
„Wir behandeln hier nicht ohne Wiegeschein!“
Die Schulmädchen, heimisch in Baden-Baden,
die zeigen gern Männern beim Baden Waden.
Zwar bei denen aus Badenweiler
finden manche die Waden geiler,
doch schönre noch ha'm die aus Berchtesgaden!
Ein Schreiner schuf auf seiner Hobelbank
Kommoden und manch schönen Kleiderschrank.
Als der Hobel ausrutschte,
in den Finger ihm flutschte,
da war ziemlich lange er leider krank.
Beim Springreit-Turnier riet der Ute
ihr Reitlehrer, daß sie sich spute.
Aber sie, auf 'ner Ziege,
ritt von Siege zu Siege
und zog ihm ganz keck eine Schnute.
Ein Unfallverletzter in Pripsleben
konnt' lange Zeit nicht ohne Gips leben.
„Dieser Unfall mich lehrte“,
so sprach ernst der Bekehrte,
„hinfort will ich stets nach mehr Grips streben!“
Ein Poet hielt 'ne Lesung in Profen,
ziemlich eintönig war'n seine Strophen,
schwer verständlich und spröde –
unterm Eindruck der Öde
fing die Mehrheit schon bald an zu pofen.
Eine Deutschlehrerin namens Silke
las am liebsten Gedichte von Rilke.
„Ich lieb's lyrisch-semantisch,
religiös und romantisch –
nicht dies ganze moderne Gemülke!“
Ein Schäfer betreut' in Südhemmern
'ne Herde mit fünfhundert Lämmern.
Seine wachsamen Hunde
machten ständig die Runde,
da durft' er schon mal'n bißken dämmern.
Innig bat 'mal den Henker von Stade
ein Verurteilter wimmernd um Gnade.
„Kriegst dein Leben geschenkt nich“,
lachte jener, „ich henk' dich,
denn um Kerle wie dich is' nich schade!“
An der Ruhr war der Trunkenbold Reinhold
nicht dem Bier, sondern vielmehr dem Wein hold,
als nach Vierteln ohn' Zahl
er dann in den Kanal,
der zwar voll, doch bestimmt nicht mit Wein, rollt'.
In Bern ein sehr ehrgeiz'ger Sprinter
trainierte vom Lenz bis zum Winter.
Heut' ging er auf die Strecke
mit 'ner Weinberg-Rennschnecke –
die Schnecke war vorn, er dahinter!
Ein Matrose aus Königsberg (Pregel)
ging einst sternhagelvoll unter Segel.
Sein Blutalkohol,
das glaubt Ihr mir wohl,
übertraf weit den Pegel des Pregel.
Kugelrund war die Liesbeth aus Attendorn,
saß im Auto am liebsten beim Gatten vorn.
Zuviel Zentner wog Liesbeth,
drum sie rauschten ins Kiesbett
mit gebrochener Achse und Platten vorn.
Ein Franziskus-Fan aus Hamburg-Harburg
seinen Wohnsitz verlegte nach Marburg.
Unterm Hut trug er Spatzen,
die er zärtlich tat atzen,
seinen Schopf nannten sie ihre Haar-Burg.
Es versprach eine Alte in Warzenbach:
„Mit 'nem Sprüchlein ich weg alle Warzen mach!“
Sie vertrieb jede Warze,
nicht nur weiße, auch schwarze,
damit machte sogar sie die Parzen schwach!
Ein Verfassungsschutzspitzel in Manzen
legt' ins Heim seiner Braut lauter Wanzen.
So war stets er im Bilde,
falls sie führte im Schilde,
mit islamischen Mullahs zu tanzen.
Es erschrak aus Stockholm Fräulein Svea
auf der Wüstentour durch Eritrea:
Es glotzt' an sie ein Tier,
das bestimmt nicht von hier,
es war nämlich der Elch von IKEA!
Es war mal ein Mann namens Bernhard,
der stundenlang auf einen Stern starrt'.
„Dieses Sternbildes Gruppe
schon entließ manche Schnuppe,
bis wieder es sternschnuppt, ich gern wart'!“
Ist die Vase nun Chang oder Ming?
Zu entscheiden dies, ist nicht mein Ding.
Aber fällt sie mir hin,
weil ich unachtsam bin,
macht sie sicher: „Klirr“, „Klingeling“, „Ping!“
Gefürchtet war in und um Dorsten
ein Bengel, ich glaub', er hieß Torsten.
Er stahl wie ein Rabe,
so dreist war der Knabe,
drum wollt' ihn schon mancher verworsten!
Ein Neuzugezog'ner in Pfullendorf
sprach oftmals verächtlich von „Schrullendorf“.
Stets war feucht seine Hose,
weil 'ne Schraube ihm lose –
kein Wunder: Er stammte aus Strullendorf!
Im Sportwagen bretterte Torsten
mit 200 Sachen gen Dorsten.
Er kracht' in den Graben,
ihn fraßen die Raben,
bloß weil ihm ein Reifen geborsten!
Es begucken zwei ältliche Schwestern
auf der Mattscheibe uralte Western.
Die hassen sie beide,
doch macht's ihnen Freude,
über Western von gestern zu lästern.
Auf dem Berge ein uralter Hagestolz
hackte nächtelang und sieben Tage Holz,
um zu heizen den Ofen,
drauf er wollt' gerne pofen,
doch den Abhang hinunter im Wagen rollt's.
Auf der Autobahn wähnt' sich alleine
so ein Links-Schläfer, dem macht' ich Beine.
Auf dem Kennzeichen, da
prangte groß: »HSK« –
Bei dem hieß das wohl: Hirnsubstanz: Keine!
Auf drei Spuren steht alles ganz still,
wenn ein Dämlack nicht zufahren will.
Heut' war einer plemplem,
auf dem Schild: »HAM« –
dechiffriert heißt das wohl: Hirn aus Müll!
Überholen ich wollt', als ganz grob
so ein Kerl bremst' mich aus bis zum Stopp.
Auf dem Kennzeichen sah
man, er kam aus »MK« –
ist doch klar, was das heißt: Muffelkopp!
Am Autobahnkreuz von Westhofen,
da treffen sich viele der Doofen.
Ballt dann sich ein Stau,
flucht mancher wie Sau,
weil Doofe beim Abbiegen pofen!
Es hauste im Staat Oklahoma
ein Enkel nebst uralter Oma.
Träg war ihr Gehabe,
so kam's, daß der Knabe
nie anders sie als auf dem Klo sah.
Im erbärmlichsten Schuppen von Bork
haust' ein scheußlicher Kerl namens Knork.
Von ihm ging das Gerücht,
er sei – wissen Sie's nicht? –
ein von Tolkien entlaufener Ork!
Seit der Werwolf durchstreift Baskerville,
ist's im Dorf nicht mehr sicher noch stille.
Die Verlobte von Rölfchen
warf ein halb Dutzend Wölfchen,
da bei Vollmond vergaß sie die Pille!
Desperados am Golf von Otranto
statt „Avanti!“ jetzt schnauzen: „Avanto!“,
wenn sie fordern die Kohle
mit gezückter Pistole
in
dem neuen Idiom: Desperanto.
Sein Gewehr bracht' in Anschlag der Ingo,
als im Outback ihn angriff ein Dingo.
Ziemlich laut war der Knall,
bracht' den Dingo zu Fall;
als sein Lichtlein erlosch, knurrt' er „Bingo!“
Schwiegersohn gesucht!
Eines reichen Manns Sohn sei mein Eidam,
für die Tochter sollt' er sehr viel Zeit ham.
Angesichts ihrer Launen
wickle er sie in Daunen,
ein Milliönchen sollt' schon er bereit ham!
Ein 2CV-Fahrer aus Bocholt
ist stolz, daß sein 2CV noch rollt.
„Der fährt weit über Neunzig!“
Er verschweigt dabei einzig,
ob's Entchen bergab oder hoch rollt!
Auf der Bühne als Traum-Ballerina
wollte glänzen im Ruhm Fräulein Ina.
Doch nachdem sie mit Colt
aus der Bank raubt' das Gold,
hieß von Stund an sie Colt-Baller-Ina!
Ein hippiger Kaufmann in Bottrop
eröffnete dort einen Pop-Shop.
Doch was dort er bot feil,
fand die Jugend nicht geil,
denn größtenteils war es nur Schrott-Pop.
In Münster, da hauste ein Monster,
das glotzte in sämtliche Fonster.
Wer's zu schließen vergaß,
den verschlang es aus Spaß –
zu flüchten sich mühte umsonst er!
Durch Münster, da schweben Gespünster,
die stieren des Nachts in die Fünster.
Wer 'nen Blick sollte wagen,
wird verschleppt gleich am Kragen
zur Gruft der Abtei von Westminster!
Wer jemals sich einläßt auf Drogen,
von vornherein ist er betrogen.
Hasch, Koks, Heroin
rasch höllwärts uns ziehn,
drum mach' ich um Drogen 'nen Bogen!
Die Gangsterbraut Doris in Medebach
hielt schluchzend des Nachts ihren Ede wach.
Der knurrt': „Laß das Flennen,
in Ruh will ich pennen,
sonst kriegst du noch ernstlich mit Ede Krach!“
Sehr bekannt war ein Mann namens Zabel,
der aß lieber mit Messer und Gabel,
obwohl er's als Knäbchen
erlernt schon mit Stäbchen,
doch die Gabel paßt besser in'n Schnabel!
Es kann eine Hausfrau in Uelzen
nichts andres als labern und suelzen.
Wenn's ihr einer nicht glaubt,
Argumente sie klaubt
und nieder- mit Wortgewalt bruellt se'n
Im Kirchenchor trällert die Hella
ganz sagenhaft schön a cappella.
Doch der Chordirigent
oft den Einsatz verpennt,
drum trällert sie schnella und schnella!
Ein Jüngferlein sprach in Bonn-Endenich:
„Mein Jungfrau-Sein geht nie zu Ende nich,
die Einsamkeit groß,
o trauriges Los!
Es sei denn, ein Liebhaber fände sich!
Ein Meister, der sprach in Köln-Merkenich:
„Nein, Junge, so geht man zu Werke nich!
Du hältst diese Klammer,
haust drauf mit dem Hammer,
bis fest sie im Holz sitzt, das merke dich!“